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#1
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AW: Mein Mami ist tot
Liebe Anja, ein wunderschöner Brief an deine Mama im Himmel!
Unsere Wege ähneln sich sehr stark. Diese starke Atemnot, diese Hoffnung und dann doch wieder der große Fall, die positive Einstellung unserer Liebsten und auch noch andere Dinge erinnern mich an unsere Situation! Ich versteh dich so gut, auch mir tut es so leid dass ich meinem Dad nicht helfen konnte. Aber wir haben alles getan was in unserer Macht steht und unsere Liebsten sind stolz auf uns und wissen dass wir alles Menschenmögliche gemacht haben. Mehr konnten wir nicht tun. Deine Mum schaut sicher vom Himmel runter und weiß dass sie eine starke und tolle Tochter hat! Alles Liebe, Drückerle!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
#2
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AW: Mein Mami ist tot
liebe anja..
ich umarme dich einfach mit dem gleichen schmerz, die mami verloren zu haben... liebe grüße tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
#3
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AW: Mein Mami ist tot
Liebe Anja,
fühle dich umarmt!diese schlimme Krankheit schlägt ohne Vorwarnung zu u lässt unsere Lieben leiden. Du hast das alles so toll gemeistert! Ich habe gerade nochmal Deinen 1. Eintrag gelesen u die Fragen,die Du Dir damals gestellt hast.Vor allem die,weshalb du dir nicht frei genommen hast um noch mehr zeit mit deiner Mama zu verbringen.seltsamerweise quält auch mich ausgerechnet diese Frage.ich habe gerade frei u es ist toll,aber ich frage mich schon auch,wie lange ich das machen kann.ich frage mich,was ist,wenn Mama nun noch mehrere Wochen lebt,was mich natürlich total freuen würde,mich aber auch zu der Frage führt,ob ich dann nicht doch zwischendurch wieder arbeiten gehen sollte/müsste.ich würde wahrscheinlich die ganze zeit an Mama denken,aber wäre das nicht trotzdem korrekter? Nichts ist absehbar u planbar,das macht alles viel schwieriger.. Es ist einfach eine schreckliche Zeit,die einen zu vielen Entscheidungen zwingt.vielleicht gibts da auch kein richtig u kein falsch u man muss einfach das machen,was man für richtig in dem Moment hält.dann kann es zumindest nicht ganz falsch sein. LG!tina |
#4
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AW: Mein Mami ist tot
Ihr Lieben,
ganz vielen Dank für Eure lieben einfühlsamen Worte - es tut so gut zu fühlen und zu wissen, dass man verstanden wird!! Liebe Tina, Deine Gedanken kann ich sehr sehr gut nachvollziehen!! Es wäre ja auch furchtbar, wenn man genau wüsste "in 10 Tagen stirbt sie" - aber diese Unvorhersehbarkeit macht es schon sehr schwer. Ich hatte natürlich auch geplant, mir frei zu nehmen, hatte das aber für die "letzte Zeit" aufgespart. Und habe die dann verpasst... Es ging meiner Mami ja schon immer schlechter - aber sie war im Hospiz z.B. eine von ganz wenigen, die noch auf waren. Auch die Mitarbeiter im Hospiz waren sehr überrascht, wie schnell es dann ging... Eine Freistellung hätte bei mir in der Firma nicht geklappt und wenn ich da für z.B. 2 Wochen Urlaub genommen hätte, hätte ich so stark das Gefühl gehabt, dass ich damit "festlege", dass meine Mami in der Zeit stirbt. Wenn es für Dich geht, würde ich Dir raten, bei Deiner Mama zu bleiben - aber Du hast absolut Recht: Man kann nur das machen, was sich in dem Moment richtig anfühlt. Alles Liebe für Euch alle, Anja |
#5
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AW: Mein Mami ist tot
Ich hatte einen ziemlich eigenartigen Traum von meiner Mami:
Eigentlich war sie schon fast ein Jahr tot, aber es gab eine große Zusammenkunft, bei der ganz viele Menschen gefeiert habe, was für ein besonderer Mensch sie war. Und irgendwie war sie dabei. Ich habe dann gesagt und furchtbar geweint "Und in ein paar Tagen stirbt sie wieder oder ich durchlebe es wieder oder was auch immer das ist." Ganz stark war das Gefühl des Verlustes - aber ich war auch überrascht, wieviele Menschen besondere Erinnerungen an meine Mami hatten. In dem Traum war ich aber die einzige, die traurig war. Das ist ja etwas, was ich oft sehr vermisst habe und vermisse - mit jemandem um meine Mami zu trauern. Gerade habe ich das in einem Buch gelesen, wo eine Frau ihr Kind verloren hat, dass es das tröstlichste war, als jemand auch um das Kind getrauert und mit ihr geweint hat. Erst da konnte sie den Verlust annehmen und verarbeiten. Wo ich das so schreibe - genau das dürfte auch der Anlass für den Traum gewesen sein... War sehr eindrücklich der Traum... Liebe Grüße an alle, Anja |
#6
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AW: Mein Mami ist tot
Hallo Anja!
Solche Träume sind denke ich ganz normal und tragen viel zur Aufarbeitung unseres Weges bei. Ich kann so gut nachvollziehen dass in dir dieses komische, eigenartige Angstgefühl und diese wahnsinnige Hilflosigkeit und Verlustangst wieder hochgekommen sind. Du hast ja auch Einiges hinter dir und das muss man erst einmal bewältigen. Ich verstehe dich gut, man versucht sich zusammenzureißen, trotz all der Traurigkeit auch mal wieder Freude ins Leben zu bringen und hofft dass es irgendwie so recht und schlecht weitergehen kann. Doch die Seele spielt da halt auch nicht immer mit und hat eben viel zum Aufarbeiten. Ich glaube solche Träume sind gut und helfen, auch wenn man sich nachher überhaupt nicht auskennt und es auf einmal doch wieder so sehr weh tut. Ich glaube auch dass dieses alte Sprichwort "geteiltes Leid ist halbes Leid" gar nicht so falsch ist. Auch ich habe immer wieder das Gefühl dass sich die Welt da draußen einfach weiterdreht und schon fast jeder vergessen hat was mit meinem Papa passiert ist, zumindest denkt niemand mehr wirklich daran außer Mama und ich. Aber für die anderen hat sich ja nichts bzw. nicht viel verändert, nur unser Leben ist komplett durchgewühlt. Ach Tina, ich kann dich nur zu gut verstehen. Es tut einfach manchmal sooooo sehr weh und unsere Lieben fehlen so sehr. Aber wir sind starke und tapfere Töchter und lernen von Tag zu Tag mehr mit unserer Situation umzugehen auch wenn nicht alle Tage gleich sind. Alles Liebe
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
#7
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AW: Mein Mami ist tot
Liebe Mami,
Anfang der Woche habe ich mich mit Deinem Bruder, seiner Frau und seinem Sohn getroffen. Sie waren in Ahrenshoop im Urlaub und ich habe es geschafft, vorzuschlagen, dass wir sie dort besuchen. Es war sehr schön - ich mag die ja so gerne und bin immer traurig, dass wir uns so selten sehen... das letzte Mal war auf Deiner Beerdigung... Aber es war auch komisch ohne Dich, wenn keiner geguckt hat, kamen mir öfter die Tränen... Ein bißchen kam es mir auch falsch vor, fröhlich mit denen zusammen zu sein, obwohl Du fehlst... Ich hätte auch gerne mehr von Dir geredet, habe mich aber nicht getraut, wollte auch die Stimmung nicht verderben. Aber E. hat einige Male von Dir gesprochen - Du warst ja auch mit ihnen dort, ich glaube, Du bist auch noch ganz oft in ihren Gedanken! Sie sind ja die einzigen Blutsverwandten, die ich noch habe, die einzigen, mit denen ich überhaupt über Dich sprechen könnte - gerade mit Deinem Bruder würde ich sehr gerne über Dich sprechen, vieles fragen... Aber er konnte auch sehr schlecht damit umgehen, dass Du krank warst und sterben würdest - ich weiß nicht, wie gut er über Dich sprechen könnte oder ob er die Gedanken eher vermeidet, um die Trauer zu vermeiden. Ach Mami... Ich liebe Dich, Deine kleine Tochter |
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