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  #1  
Alt 25.04.2013, 21:01
Benutzerbild von Morgana
Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Liebe Grisu,
mein Mann ist im August 2008 gestorben.
Jaa...dieses irrationale Gefühl, von dem Du schreibst, dieses schlechte Gewissen...das kenne ich auch - als ich in "dieser Zeit" ehrlich in mich hineingehorcht habe.
Jaa... ich finde es ist ein guter Gedanke, "dieses tiefe schwarze Loch" was Du vor Dir siehst - zu Recht - erträglicher zu machen.
Nein...wie "es sein wird"...das wirst Du erleben...doch: Einmal "durchspielen" habe ich als sehr hilfreich empfunden!
Gut, den "schlimmsten Gespenstern" einfach mal Paroli zu bieten!

Ich habe damals gelernt, jeden Tag "einzeln" zu leben...und irgendwo ein Fitzelchen Schönes hervorzuholen...Mache ich auch heute so.
Ich...habe den Partnerverlust leider schon zum 2. Mal erleben dürfen...
Nein...ich war nicht "besser vorbereitet" beim 2. Mal...

Alles Gute
von Morgana
__________________
Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten.
[Indianische Weisheit]
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  #2  
Alt 25.04.2013, 21:30
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

hallo! ja, da kann ich morgana nur zustimmen. man kann seine gedanken und gefühle nicht wegschieben, ist doch menschlich. sanna
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  #3  
Alt 01.06.2013, 19:30
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

hallo grisu!

wie geht es dir?
hab mir heute nochmal deinen thread durchgelesen.
mir geht es leider genauso. ich plane auch liebend gerne alles.
und jetzt??? jeder tag ist anders, wer weiß was morgen wieder ist.
dann muß man zum einen mit der krankheit klarkommen. zum anderen muß
man sich schon mit vielen dingen auseinander setzen, die man eigentlich
viel später machen wollte. rentenantrag, pflegestufe, behindertenausweis,etc.
momentan müssen wir nicht nur gegen diese schreckliche krankheit kämpfen, nein, die ämter und behörden legen einem auch noch steine in den weg.
da frage ich mich mittlerweille, was noch alles kommt? ich bin heute wieder an einem punkt, wo ich mir denke, warum immer wir? leider gibt es hier auch noch viele andere, die auch die a---karte gebunkert haben. deswegen, dein titel paßt auch zu uns.....

wünsche dir was. halt die ohren steif. bis bald.

lg nicole
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  #4  
Alt 03.06.2013, 19:40
Grisu62 Grisu62 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Nicole,

im Moment hängen wir wieder mal ganz besonders "in den Seilen", weil wir nicht wissen, ob die Tarceva-Behandlung anschlägt. Die Hautreaktionen, die ein Indikator sein können (aber nicht müssen), sind sichtbar, aber längst nicht so stark wie uns zuvor auf Fotos gezeigt worden ist. Bis zum nächsten CT sind es noch etwa zwei Wochen - dann wird sich zeigen, ob es wirkt.

Meinem Mann geht es aber ansonsten nach wie vor gut... manchmal mag ich es gar nicht glauben, dass da "unter der Oberfläche" das Grauen lauert. Aber dadurch, dass er zumindest körperlich kaum eingeschränkt ist, haben wir noch eine Menge Möglichkeiten, die Zeit gemeinsam für schöne Unternehmungen zu nutzen, auch wenn wir diese nicht planen...

Hast du denn nun deinen Behörden-Marathon geschafft ? Meine Erfahrung aus der Zeit, als der bei meinem Vater anstand, ist die, dass man sich Beistand organisieren sollte. Als unmittelbar Betroffene war meine Mutter oft einfach nur sprachlos, wo ich dann noch eine Menge Zorn entwickeln konnte und auf diese Weise manches durchgesetzt habe, was sonst vielleicht hinten runter gefallen wäre...hast du jemand, der dich unterstützen könnte ? Mir graut es schon davor, wenn diese Phase bei uns ansteht...

Ich schick dir ein dickes Paket lieber Gedanken !!
__________________
"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewißheit, dass etwas einen Sinn hat, egal wie es ausgeht." (Vaclav Havel)
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  #5  
Alt 03.06.2013, 20:07
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

hallo grisu!

zornig bin ich allerdings auch bereits...
u.a. auf das versorgungsamt. wir haben ja einen schwerbehindertenausweis beantragt. der antrag kam jetzt zurück, weil nicht alles ausgefüllt war.
wir haben einen arztbericht beigelegt, wodraus ersichtlich war, was sache ist.
aber nein, diese bürokraten müssen noch sämtlich ärzte aufgelistet bekommen und welche beschwerden mein freund denn hat.total lächerlich.
dann bekommt er wohl keine eu-rente, weil er in den letzten 5 jahren eine vorsorgelücke von 4 monaten hat. und bei der rentenberatung haben wir erst einen termin im juli. könnte echt die wände hoch gehen...
ich merke jetzt auch schon an mir, wie mich das auf die palme bringt. dann haben die schreiben die ich so verschicke eine gewisse ironie, weil alles so zum kotzen ist....
ja und zu hause muß ich mich auch um alles alleine kümmern. das ist dann der nächste grund, zornig zu sein. ich weiß ja, dass es ihm schlecht geht. mache auch wirklich alles. aber einige dinge kann er auch allein. aber er macht es dann so wie im krankenhaus. ich lasse das glas einfach da stehen, die räumt das schon weg. schrecklich. dann müssen noch hier im haus einige dinge renoviert werden. jetzt haben sich wohl handwerker für mittwoch angekündigt ( die eigentlich freitag schon kommen wollten ), nur bin ich bis 18 uhr minimum unterwegs. mein freund ist ab morgen wieder im krankenhaus. das heißt ja dann für mich auch, nach der arbeit ins krankenhaus, die kurze von der schule abholen, kurz nach hause und dann wieder weiter im programm. echt super wieder alles. da soll man nicht irgendwann einen kollaps kriegen.
aber ich finds echt toll, dass ihr noch einige dinge machen könnt. wir mädels machen momentan alles alleine. das ist schon schade. gestern waren wir am kanal fahrrad fahren. war auf eine art schön, aber auf der anderen seite fehlte mir mein freund. ich will nicht wieder alles mit der kurzen alleine machen, ich war jahrelang alleinerziehend und habe gehofft, es nicht wieder zu sein oder zu werden. deswegen macht es mich auch oft traurig, dass wir gar nichts mehr planen können. wir haben anfang des jahres bereits unseren winterurlaub gebucht. wir fahren jedes jahr zu weihnachen nach dänemark. aber dieses jahr???
naja, hoffen wir mal, dass die nächste chemo den wasserspeienden tumor mal richtig den hahn abdreht....

ich wünsche euch was. und genießt die gemeinsamen stunden.

liebe grüße nicole
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  #6  
Alt 05.06.2013, 14:45
Grisu62 Grisu62 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hi Nicole,
es macht es nicht leichter, aber (mir jedenfalls) irgendwie erträglicher zu lesen, dass es anderen genauso geht wie mir...

Diese fehlende Langfrist-Perspektive hat ganz merkwürdige Auswirkungen auf unseren Alltag. Obwohl es meinem Mann körperlich nach wie vor ganz gut geht, "verabschiedet" er sich immer mehr auch von den Alltags"pflichten", die er noch mühelos übernehmen und erledigen könnte, um mir das Leben ein bisschen leichter zu machen, z.B. einen Arztbesuch mit unserer Tochter am Vormittag - völlig harmlos eigentilch, für mich aber schwierig, weil ich eigentlich arbeiten muss. Da führt er dann Argumente an wie die angeblich schlechte Parksituation - wenn ich ihn dann auf das nahegelegene Parkhaus verweise, sind ihm die 1,50 Euro Gebühren zu viel... wenn ich dann sage, dass mir diese 1,50 Euro die spürbare Entlastung in meinem (Vollzeit-Berufs-)Alltag wert sind, muss ich mir Verschwendungssucht vorwerfen lassen.

Und so geht es bei zunehmend vielen Arbeiten, die in unserer internen Verteilung bisher bei ihm lagen... er macht sie einfach nicht mehr und reagiert auf entsprechende Hinweise sehr unwirsch. Wenn ich dann vorschlage, dass wir uns zum Beispiel eine Putzfrau suchen sollten, um die gemeinsame freie Zeit besser zu nutzen, findet er tausend Gründe, die dagegensprechen... mit dem Ergebnis, dass es nicht lange dauert, bis wir uns wieder in den Haaren liegen, weil die Arbeit nicht erledigt ist...oder ich mache es dann doch selbst - aber dann mit Ärger im Bauch und Erschöpfung in den Knochen...

Manchmal werde ich dann innerlich ganz zickig und denke (verneife mir aber entsprechende Äußerungen bei ihm): "Mein Gott, müssen wir uns auch noch mit solchem überflüssigem Kleinkram das Leben schwer machen, haben wir nicht genug echte Probleme ??"

Genug gejammert... aber Dampfablassen unter Gleichgesinnten tut manchmal soooo gut...

LG Grisu
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  #7  
Alt 06.06.2013, 11:14
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Nicole13 Nicole13 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo Grisu!

Mich erleichtert es jetzt auch ungemein, wenn ich lese, dass ihr euch auch schon mal streitet. Ich bin nun mal wie ein HB-Männchen. Geh hoch, aber 10 Minuten später ist wieder alles ok. Hatte jetzt immer nur ein schlechtes Gewissen, weil er ja krank ist. Aber dieses "nichts mehr machen" ist bei uns leider auch das Problem. Ist ja schön, wenn die Krankenschwestern im Krankenhaus alles wegräumen, etc. Zu Hause ist dieser Luxus leider nicht.
Naja, mal schauen. Er ist momentan eh wieder im Krankenhaus. Die 4. Chemo läuft. Freitag oder Samstag kommt er dann wieder nach Hause.
Ich weiß auch im Moment nicht, was für mich besser ist. Jeden Tag zum Krankenhaus und den ganzen anderen Mist den man dann noch machen muß, oder die Fahrt zum Krankenhaus fällt weg und zu Hause jemanden pflegen bzw. betütteln.
Ich weiß es einfach nicht.

So, auch genug gejammert.

Liebe Grüße
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  #8  
Alt 23.06.2013, 08:40
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Rachel Rachel ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

grisu, ich kenne das. mein mann war nicht anders als es ihm noch besser gegangen ist. er hat sich immer mehr zurückgezogen von den dingen des alltags aber er war einer putzfrau gegenüber sehr aufgeschlossen und auch unseren freunden die viele dinge für ihn erledigt haben z.B. im garten - aber diese sachen hat er sich bis dato nicht mal angeschaut - er hat irgendwie abgeschlossen denke ich. zumindest ist es so bei uns aber meinen mann gehts ja auch viel schlechter als deinem.

ich wünsche euch alles liebe
gitti
__________________
mein Mann: Adenokarzinom

man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka
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  #9  
Alt 16.10.2013, 16:37
Sadgirl1983 Sadgirl1983 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo zusammen,

wir haben es heute erfahren.
André sein altes Tumorgebiet im Hals gibt nach wie vor Ruhe, allerdings ist die Metastase am Schlüsselbein gewachsen, sie haben nun die Chemo beendet (zeigt nicht die gewünschte bis gar keine Wirkung) und wollen auf eine lokale Bestrahlung umsteigen.

Im Grunde hat der Arzt aber gesagt, dass wir uns so langsam aber sicher in der letzten Phase befinden, weil nach der Bestrahlung definitv keine Behandlungsoptionen mehr vorhanden sind.

Lief sucks!!!

Ich hoffe euch anderen geht es gut!!!
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  #10  
Alt 30.11.2013, 09:48
Gabriela2612 Gabriela2612 ist offline
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Standard AW: Unsere Zukunft löst sich gerade auf

Hallo, ich bin Gabriele und mein Mann hat Adenokarzinom in Lunge (hatte Metastasen) und wir machen das Ganze (Chemo und Strahlentherpaie) jetzt 1 Jahr durch. Ich verstehe Dich sehr gut und ich glaub, daß macht jeder durch.. ich war immer eine, die geplant hat (Frauen tun das einfach auch für die Familie und wenn sie Kinder haben sowieso usw) Dann kam der "Knick" und von einem Tag auf den anderen war da "Luft" man kann nicht mehr sagen, daß machen wir im Sommer usw ja nicht mal in einer Woche. Was uns geholfen hat ist aber WIR HABEN DEN TAGESABLAUF GELASSEN WIE ER WAR! Da mein Mann mir im Haushalt immer ein bisschen geholfen hat, ist es dabei geblieben (z.B. Staubsaugen, Mist runter tragen usw) Schlimm ist es in der Zeit während der Chemo besonders, finde ich und es wurde besser, als wir CHEMOPAUSE von 3 Monaten hatten, denn hier konnten wir nun auch weitere Tagesausflüge planen. Ich durfte eine Zeit nicht mal Fotos machen, weil er offenbar dachte ich könnte meinen, daß dies das letzte Foto ist.. ich hab dann einfach ALLES FOTOGRAFIERT also auch die Gegend, den Hund usw. und dann sagte mein Mann was ihm wirklich geholfen hat ist, daß ich gesagt habe (das hab ich aber auch woanders gehört) eigentlich kann ICH GENAUSOGUT IN 5 Minuten umfallen und weg sein (ich hatte mal einen entsprechenden Unfall und bin einfach durch Kreislaufkollaps so unglücklich gefallen, daß rechte Hand mit Platinplatte versehen) also wovor hast Du Angst, es könnte genausogut MEIN letztes Foto sein! Seit ich mich so geäussert habe, findet er fotografieren wieder "normal" - ich weiss nicht in welcher genauen Situation Du bist, aber ich würde wirklich sagen, nimm das Leben einfach wie es ist und einen kleinen Ausflug kannst Du vielleicht planen? oder, wenn er gern gebastelt hat, wie ist es, wenn Du ihn einfach in eine Situation "bringst" - ich hab meinem Mann einfach so ganz nebenbei ein Buch unter seine Bücher geschmuggelt (zum Basteln) und plötzlich hat er Interesse gezeigt - nachdem am Anfang auch alles "egal" war. Vielleicht kannst Du auch in der Familie oder bei Freunden Deine Pläne mehr unterbringen? (Bei mir ist derzeit die Tochter das "Opfer") Ich weiss nicht, ob meine Vorschläge für Dich wirklich gut sind - ich WÜNSCHE DIR DAS BESTE ALLES LIEBE FÜR DICH Gabriele
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  #11  
Alt 08.04.2014, 16:35
Berwuz Berwuz ist offline
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Ihr Lieben alle, liebe Morgana,

das Leben macht es uns in diesen besonders schweren Stunden nicht einfach.
Meine Frau, mit 45 Jahren an Leukämie gestorben, habe ich nie richtig verkraftet. Trotzdem lernte ich eine Partnerin kennen, die mir sehr ans Herz gewachsen ist und nach Darmkrebs zunehmend Methastasen an Leber und Lunge bekommt. Meine Hoffnungen, Gott würde ein Nachsehen haben zerstreuen sich mehr und mehr, das Leben kann so hart sein und wir müssen es bestehen. Ich wünsche Euch und uns allen viel Kraft in den ungewissen Zeiten, die noch auf uns zukommen werden.
Mit lieben Grüßen
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  #12  
Alt 26.04.2014, 17:22
Lehla Lehla ist offline
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Hallo aus Österreich,

was du fühlst, was du durchmachst, diese Achterbahn, all das und noch viel extremere Dinge sind normal, total normal.
Einziger Unterschied, jeder durchlebt es anders, empfindet es anders und geht auch anders damit um.
So wird es auch sicher deinem Mann gehen, auch er wird seinen ganz eigenen Zugang haben.
Ich bin mir nicht wirklich sicher ob man für solch elementare Situationen des Lebens überhaupt einen Rat geben kann, eben weil jeder Mensch anders ist und daher auch ganz andere Bedürfnisse hat.
Aber ich würde dir sehr gerne eine gedankliche Anregung hier lassen.
Versuche dir mal zu überlegen was genau du in deiner momentanen Situation als besonders belastend für dich empfindest. Was dich besonders blockiert, quält und stört. Versuche dann als nächsten Schritt zu überlegen was sein sollte oder müsste, um dir den ohnehin unumgänglichen Weg einfacher, erträglicher und lebbarer zu machen.
Also was müsste sein, damit euer beider Leben, in und mit der Krankheit trotzdem auch noch Lebensqualität und Wege zur Freude bietet?
Wenn du dann noch die selben Fragen deinem Mann stellen könntest, mit ihm gemeinsam herausfinden könntest was ihr auch GEMEINSAM noch für EUCH tun könntet, vielleicht wäre das ein kleiner Anfang, um gewisse Blockaden und belastende Gedanken langsam aber konsequent aus dem Leben zu verbannen.
Die Krankheit, die Einschränkungen, das Ungewisse und auch die Ängste, all das habt ihr sowieso.
Ihr habt aber nicht nur das!
Ihr habt sicher noch immer viele gute Dinge.......und ihr habt euch.
Vielleicht zieht einem so ein Schicksal auch so weit runter, so weit rein in den Tunnel, dass man dabei vergisst, dass es neben allem auch noch eine Menge gibt das Positiv ist, wofür es sich lohnt zu kämpfen.........UND WENN ES NUR DAS MITEINANDER IST.
Tja, und ich finde du darfst absolut ALLE Gedanken haben, ohne auch nur das geringste schlechte Gewissen.

Ich kämpfe zur Zeit auf einer anderen Front, meine Mutter wird bald sterben und ich habe noch keine Ahnung wie ich das Loslassen bewältige.
So bin ich in den dunkelsten Stunden meines Lebens hier gelandet..........und habe Menschen und deren Geschichten gefunden, die mir Stütze und Halt gaben.

Lass dich gedanklich umarmen und dir sagen, ich verstehe was du durchmachst.

Herzlichst
Lehla
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  #13  
Alt 21.07.2014, 11:53
Yve78 Yve78 ist offline
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Hallo,

ich bin heute leider den ersten Tag hier. Auch wenn ich bisher nur stiller Leser war, fühle ich mich zu allen hier bereits zu tiefst verbunden. Ich habe das Gefühl euch schon ewig zu kennen und dachte deshalb, dass auch ihr mich vielleicht einmal kennen lernen möchtet.

Meine Name ist Yvonne, ich bin 35 Jahre alt und lebe in Berlin. Bei meinem Vater (69) wurde vor 5 Jahren Darmkrebs diagnostiziert. Seit ca. 2 Jahren hat er auch Metastasen an der Leber und seit kurzem auch noch an der Lunge. Nach mehreren OPs und verschiedensten Chemos und Bestrahlungen, haben die Ärzte nun entschieden, dass keine Hoffnung mehr besteht und alle Therapien abgesetzt. Seit ein paar Tagen geht es rapide bergab und es wird wohl nicht mehr lange bis zum Tag X dauern.

Seit meine Mutter mich heute morgen angerufen hat, um mir zu sagen, dass mein Vater nun gar nicht mehr aufstehen kann und ein Pflegedienst beauftragt wurde, nimmt das für mich wirklich so endgültige Formen an.

Leider wohne ich nicht in der Nähe meiner Eltern und kann auf Grund meiner Arbeit nicht ständig dort sein. Ich habe riesige Angst vor dem Tag, an dem sie mich anruft und...

Ich würde mich über ein paar Tipps zum Umgang mit dieser Angst im Alltag freuen.

Seit alle ganz lieb Umarmt.
Mit traurigen Grüßen
Yvonne
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