Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 01.04.2013, 19:14
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.01.2012
Beiträge: 846
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Papa!

Die richtigen Feiertage ohne dich! Wir haben sie ganz gut verbracht aber ich bin froh dass sie bald vorbei sind!
Heute haben sich Mama und ich eine echte, vom Nachbarn frisch gefangene Forelle und eine Lachsforelle gekocht! Dir hätte das auch gut geschmeckt, du hast ja Fisch so gerne gemocht! Du wärst stolz gewesen auf Mum, sie hat die Fische echt gut filetiert (nicht so gut wie du immer, aber gut angelernt hast du sie!)

Ich war heute schon zweimal bei dir am Grab, einmal vormittags nach dem Joggen und nachmittags nochmal mit Mama und Gina beim Spazieren. Es hat dir jemand eine Kerze angezündet, es brennen jetzt wiedermal drei! Du hast immer die meisten Kerzen brennen. Mama sagt ich muss mich einschränken damit, zwei brennende Kerzen genügen auch! Ich finde du hast echt das schönste Grab! So liebevoll wie wir dich immer verwöhnt haben so versuchen wir jetzt dein Grab herzurichten!

Papa, ich habe zuerst gerade zum ersten Mal seit deinem Begräbnis Leonhard Cohen, Halleluja gehört. Ich habe wiedermal geweint wie ein Schlosshund, diese rauchige Musik die hat einfach so zu dir gepasst! Aber was erzähle ich dir, du hast sicher runtergeschaut und mitgehört!
Ich wünsche es mir!

Papa, ich hab dich lieb! Deine Nina

PS: Mama ist sehr tapfer aber ich glaube sie weint auch heimlich! Die arme Gina, sie hört mich immer weinen und wahrscheinlich Mama auch! Aber es dauert nie lange an, es überkommt mich manchmal einfach so!
Gina geht es schon ein bisschen besser, sie ist abends nicht mehr ganz so traurig obwohl ich glaube dass sie die Jause mit dir schon noch sehr vermisst!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 01.04.2013, 19:22
Almnixe Almnixe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.01.2012
Beiträge: 469
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

fühl Dich ganz fest umarmt von mir!

Es schmerzt einfach,aber Weinen tut dann manchmal auch sehr gut.Sowohl dir als auch Deiner Mama.

LG!Tina
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 01.04.2013, 19:31
shelly 1 shelly 1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2013
Beiträge: 82
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina von mir auch eine virtuelle Umarmung , manchmal muss man einfach weinen. Ich glaube das befreit ein wenig die Seele.. Ich habe mein Papa am 12.3 verloren und erst jetzt begreife ich richtig das er nie mehr wieder kommt.. Ich wünsch Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft.. Liebe Grüße Doreen
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 01.04.2013, 19:54
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.01.2012
Beiträge: 846
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Danke ihr beiden! Ja, weinen kann wirklich befreien! Man fühlt sich nachher wirklich erleichtert und besser.
Liebe Doreen, ich konnte es anfangs auch gar nicht wirklich wahrhaben dass mein Papa nicht mehr kommt, der Schock saß zu tief! Erst seit kurzem realisiere ich dass er nie mehr wieder kommt und weg ist. Ich glaube ganz realisiert habe ich es noch immer nicht, Gott sei Dank, der Schmerz und die Trauer kommen stückweise.

Gerade an den Feiertagen, wie jetzt zu Ostern, da realisiert man es richtig! Nicht immer und zu jeder Zeit, aber in manchen Momenten und Situationen! Ich bin gespannt auf die Feiertage und die Geburtstage die noch vor uns liegen. Wir werden sicher versuchen dass wir es uns schön machen aber es ist einfach trotzdem alles überschattet von Traurigkeit. Mama hat heuer im Juni ihren 60er. Mir graut schon davor! Papa wollte mit uns zu ihrem Geburtstag nach Italien fahren für ein paar Tage. Ich weiß nicht was wir jetzt machen. Es wäre sicher in Papas Sinne diese Reise zu machen aber es würde sicher sehr sehr weh tun!

Hier im Forum sieht man wirklich, dass es so vielen Menschen so geht und wir trotz der Traurigkeit, der Ängste und des Bangens unseren Weg weiter gehen müssen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, wir müssen weiter und wir werden es alle schaffen dass wir wiedermal ein bisschen Glück erhaschen!
Ich habe in der Zeitung einen Satz gelesen der mich nachdenklich gemacht hat: "Für jeden Menschen ist mal Karfreitag!" Es stimmt, das Leben besteht aus Höhen und Tiefen und das Glück ist ein Vogerl, wie man bei uns in Österreich so schön sagt.
Jeder muss einmal im Leben mit Leid und Angst umgehen lernen, es wird keinem Menschen erspart bleiben. Es ist zwar kein Trost aber es gehört einfach zum Leben dazu!

Ich wünsch euch noch einen schönen Abend, lg

PS: und Tina, vielleicht kannst du dich doch ein bisschen entspannen! Ich denk an dich!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 01.04.2013, 20:07
Almnixe Almnixe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.01.2012
Beiträge: 469
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

mein Papa hat immer gesagt,dass ein gesunder Mensch (Geist u Körper) alles überstehen kann.gerade die Situation des zurückgelassen werden's.Denn der Tid gehört zum Leben dazu...

Das erste Jahr habe ich als besonders schlimm empfunden,weil eben das erstmal in deinem Leben der Papa in den Momenten wie Geburtstag,Weihnschten etc.fehlt.
Ihr solltet eine Reise an dem Geburtstag deiner Mama machen.es muss ja nicht DIE reise sein,aber ich denke,deinem Papa würde es sehr gut gefallen,wenn es sich seine beiden Mädels gut gehen lassen!das wäre bestimmt in seinem Sinne!

Wünsche dir such einem schönen Abend!druck dich,

Tina

Ps:werde versuchen zu entspannen!😊
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 06.04.2013, 19:47
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.01.2012
Beiträge: 846
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo ihr Lieben!
Ich bin heute zweimal zum Friedhof um Papa zu besuchen, einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag. Mama meint es wäre zuviel, ich sollte nicht jeden Tag hingehen, aber ich verspüre so ein Bedürfnis danach. Und wenn ich dort war dann geht es mir wieder besser!

Ich habe heute zum ersten Mal weinen können bei Papa am Grab. Nicht weil ich an seinem Grab stand sondern weil ich gesehen habe dass heute das erste Fußballspiel bei uns im Ort stattgefunden hat. Papa hat Fußballspiele geliebt und ist wenn es möglich war zu jedem Spiel gegangen. Heute bin ich am Fußballplatz vorbeigefahren und habe die vielen Leute gesehen. Natürlich ist mir gleich wieder Papa in die Gedanken gekommen und ich habe geweint weil er das alles nicht mehr machen kann.

Manchmal ist es sehr schwer. ICh bin dann auch noch beim Bügeln über seinen Lieblingsjogginganzug gestolpert. Wie macht ihr das denn mit der Kleidung? Entsorgt ihr sie schon so bald oder macht ihr das auch zu einem späteren Zeitpunkt? Also der Jogginganzug und seine Hausschuhe die bleiben ja sowieso im Haus. Den Anzug den zieht Mama an und mit den Hausschuhen schlapfe ich herum.

Samstag war immer Papa-Tag. Meine Mama geht ja SAmstags immer geringfügig arbeiten und ich habe an diesem Tag immer Papas Lieblingsgerichte für uns beide gekocht. An diesem Tag wird es mir immer am meisten bewusst wie sehr er mir fehlt!

ICh wünsch euch ein schönes Wochenende mit hoffentlich ein bisschen Sonne!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 06.04.2013, 21:33
Sabine2712 Sabine2712 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.01.2013
Beiträge: 107
Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Ich musste ja die Wohnung meiner Eltern auflösen. Es war die Hölle.
Ich habe irgendwie nur funktioniert.
Es war mir wichtig so viel wie möglich von den persönlichen Sachen meiner Mum mitzunehmen (ihren Hausanzug, trage ich jetzt abends immer), Schlafanzüge, ihre Uhr, Brille, Pantoffeln... Ich wollte mich von nichts trennen, obwohl das natürlich nicht ging. Ich habe sehr viel mitgenommen und bin auch sehr froh darüber.
Am Wochenende sind wir meine Mutter immer besuchen gefahren. Das fehlt jetzt unendlich. Das war schon ein festes Ritual.
Ich kann Dich so gut verstehen, liebe Nina!
__________________

Mama 21.01.42 - 09.02.2013
(Akute myeloische Leukämie)

Papa 16.07.37 - 18.08.2011
(Prostatakarzinom, Morbus Alzheimer, Gehirnblutung)

Und immer sind da Spuren Eures Lebens,
Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle,
die an Euch erinnern und uns glauben lassen,
dass Ihr bei uns seid.


Wir lieben Euch so sehr!!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:32 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55