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  #1  
Alt 24.03.2013, 20:25
Ingrid Ingrid ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Sabine, es tut mir wirklich sehr leid für Dich, Deinen Bruder und Deine Familie.
Die Zeit fürs Kämpfen ist vorbei, aber offensichtlich will Dein Bruder das nicht wahrhaben, das zeigt sein Reaktion auf das Arztgespräch. Gibt es in dem Krankenhaus einen seelsorgerischen/psychologischen Dienst? Wenn ja, dann wäre es ein Versuch, dass jemand von denen mal mit Deinem Bruder spricht - aber allein, ohne Familie. Mein Schwiegervater konnte nicht mit seinen Ärzten reden, kaum mit seiner Frau, nicht mit seinen Schwestern, Kindern, Freunden - aber mit dem Pfarrer, einem relativ Fremden. Dem brauchte er nichts vorzumachen, musste nicht den Kämpfer geben.

Es geht jetzt darum, dass Dein Bruder möglichst schmerzfrei ist, das sollte das Ziel aller Behandlungen sein.
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  #2  
Alt 25.03.2013, 21:27
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Ja Ingrid,

ich gebe Dir recht. Meiner Meinung nach ist die Zeit zum kämpfen wirklich vorbei und er sollte sein Schicksal annehmen.
Kann ich als Nichtbetroffene so schön sagen, weiß ich. Aber es tut weh ihn so leiden zu sehen.
Nur was ist heute passiert? Meine Schwester war Zeugin, wir er dem Arzt gesagt hat, er will die Chemo...
Ratlosigkeit macht sich breit, denn die Aussage des Arztes ist ganz klar, sie kann therapieunterstützend wirken, fragt sich welche Therapie, aber es kann auch nach hinten losen gehen...

Wenn ich mir alleine vorstelle wenn die Nebenwirkungen sich einstellen, oh, Mann...

Seelsorger, auch da brauchen wir ihm nicht mit zu kommen...

Wir können nichts anderes machen als ihn in Allem was er noch tut und noch entscheidet, so absurd und brutal sich das für uns anhört, zu unterstützen.

Ich wünsche ihm alles Gute, und wenn es in meiner Macht steht, werde ich ihn begleiten, meine Schwester und meine Eltern natürlich auch...

Ach, großer Bruder... was machst Du blos?
__________________
* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

http://krebs-kompass.de/showthread.php?t=54991
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  #3  
Alt 25.03.2013, 22:25
cawo cawo ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Sabine, er hat NICHT aufgehört zu kämpfen.

Bin ja kein Mediziner, kenne auch die exakte Diagnose deines Bruders nicht, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass ein Arzt sagt es sei therapieunterstützend, wenn es nur ein Quälerei des Patienten wäre?

Bei uns war es so, als das Wasser in der Lunge dazu kam und die Lebermatas aufgtaucht sind, das war der Zeitpunkt als die Chemo auf eine andere umgestellt werden sollte.

Der Onko Prof. sagte meinem Schatz, dass er nicht empfehlen würde die neue Chemo zu starten, da seines Erachtens die Krankheit zu weit fortgeschritten sei und man meinem Schatz keinen Gefallen damit tun würde, da der Körper schon so geschwächt sei.

Klar, dass er die Chemo gestartet hätte, wenn mein Mann das absolut gewollt hätte... Aber der Dok. hat unverblümt gesagt, dass ihm die Chemo nicht mehr helfen wird.

Nun bleibt mir zu hoffen, dass euer Dok. ebenfalls ehrlich ist und nicht die $ in den Augen hat.

Vielleicht gibt es bei deinem Bruder doch noch ein Fünkchen Hoffung!!!

Ich wünsche es euch so sehr.

LG

Carmen
__________________
Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #4  
Alt 26.03.2013, 08:06
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Liebe Carmen,

nein, ich glaube nicht das sein behandelnder Arzt die $ in den Augen hat. Er hat ihm klar gesagt, dass sie mit dem Rücken zur Wand stehen.
Eine Chemo kann, die Betonung liegt auf kann, den Prozess verzögern, wie gesagt, aber es kann auch nach hinten los gehen, weil der Körper so extrem geschwächt ist.

Seine genaue Diagnose poste ich mal heute abend. Ich weiß wohl dass ihm 2007 nach Whipple ein neuroendokriner Tumor im Gallengang entfernt wurde. Dieser hatte damals bereits Lymphknoten befallen, sonst aber nichts.
Dann das Rezidiv: 2012 Lebermetastasen, eben durch diesen neuroendokrinen Tumor.
Das es sich hierbei um einen langsam wachsenden Tumor handelt, ist mir erst in Münster mitgeteilt worden. Düsseldorf hat sich damals wohlweislich in Schweigen gehüllt. Leider wurde er fünf Jahre lang falsch therapiert...
Fakt ist aber, dass wahrscheinlich ein Fünkchen Hoffnung in der Tatsache liegt, dass es wie gesagt ein langsam wachsender Tumor ist.

Trotzdem, ich halte es für Quälerei. Leider, oder Gott sei Dank hat mir mein Bruder die Entscheidung selbst abgenommen. Er will... ich will nur hoffen, dass es nicht die Quälerei wird, die ich ehrlich gesagt vermute.
Mein positives Denken ist im Hinblick auf den Verlauf der letzten 1,5 Jahre doch merklich in sich zusammen gebrochen. Aber ich lass mich natürlich gerne eines Besseren belehren...

Also hoffen und bangen wir weiter.

Trotzdem, Carmen, lieben Dank: Ich stehe völlig hinter Deiner Aussage, wenn er will, will er... Er soll und darf ja auch kämpfen, ich hoffe mit einem positiven Ausgang...

Bis bald, Sabine
__________________
* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

http://krebs-kompass.de/showthread.php?t=54991

Geändert von Enibas27 (26.03.2013 um 08:09 Uhr)
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  #5  
Alt 26.03.2013, 21:38
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Enibas27 Enibas27 ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Hallo,

heute haben wir die traurige Gewissheit bekommen: Mein Bruder wird wohl Ostern nicht mehr erleben...
Die Chemo ist eine reine palliative Therapie, um die Worte des Arztes zu nutzen: Sterbebegleitung.

Da der Tumor wieder wüted und er extreme Schmerzen hat, wird die Chemo deswegen eingesetzt um den Tumor ein wenig einzudämmen, damit die Elektrolyte die heute wieder extrem durcheinander gewirbelt waren, nicht wieder entgleisen können.
Denn das würde wieder bedeuten, Kalium, Natron etc. zuführen und der Organismus würde wieder künstlich hochgepuscht und das würde die Leidenszeit nur verlängern.
Ich gebe zu, als ich ihn Sonntag sah, war für mich klar, Chemo will ich nicht für ihn, heute weiß ich warum man das tut. Es wird auch keine Reanimation mehr durchgeführt, sollte was passieren...

Nachdem er heute eine hochdosiertes Schmerzmittel, kombiniert mit einem Schlafmittel bekommen hat, schläft er seit heute mittag ganz ruhig... Er macht sich auf den Weg...

Es ist für ihn das Beste, aber ich kann es immer noch nicht fassen - 56 Jahre, davon 6 Jahre mit dieser grausamen Krankheit... Was haben wir die letzten Jahre gebangt und nun bewahrheitet sich leider alles...

Wir stehen im Moment im ständigen Kontakt zum KH, werde auch gleich wieder hinfahren, aber im Moment musste ich einfach Kraft tanken...

Bis dahin, Sabine
__________________
* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder:

http://krebs-kompass.de/showthread.php?t=54991
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  #6  
Alt 26.03.2013, 22:08
cawo cawo ist offline
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Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Hallo Sabine,
das sind harte Worte.

Was ich nicht verstehe... WIESO Chemo?? Wieso nicht hochdosierte Schmerzmittel?

Wenn es so schlecht um ihn steht, ist doch die Chemo eine zusätzliche Belastung?? (meine Meinung, ich bin ja kein Mediziner)

Ich wünsche deinem Bruder nur, dass er gehen darf ohne starke Schmerzen zu haben. Er kämpft nun wie du schreibst seit 6 Jahren

Ihr macht das gut, dass ihr immer für ihn da seid, selbst wenn er zwischendurch so abweisend ist.



Carmen
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Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #7  
Alt 27.03.2013, 05:55
simba71 simba71 ist offline
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Ort: Franken
Beiträge: 35
Standard AW: BSDK 2007, heute Lebermetastasen

Als stille Mitleser deiner Beiträge , wünschen wir euch viel Kraft , aber in erster Linie das dein Bruder nicht Leiden muß und einigermaßen schmerzfrei auf die Reise gehen darf.

In Gedanken bei euch und deinem Bruder

Thomas
__________________
ED 10/2012 IPMN im Pankreaskopf MD + BD
OP 11/2012 Whipple/Traverso OP (carzinoma in situ) UNI Heidelberg
02/2013 erste Kontrolluntersuchung - unauffällig
05/2013 zweite Kontrolluntersuchung - unauffällig
08/2013 dritte Kontrolluntersuchung - unauffällig bis auf einen prominenten Pankreasgang im Restpankreas
01/2014 vierte Kontrolluntersuchung unauffällig
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