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  #1  
Alt 06.02.2013, 16:15
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Naja, ich verfüge schon über ein hohes Mass an Gelassenheit = innerer Friede = innere Kraft =
Seelenfriede ... nur zeitweise stimmt das Gleichgewicht nicht mehr
und der Ausgleich an An-/und Entspannung gelingt nicht mehr so gut.
Wäre ich nicht so ausgeglichen wie ich es bin, wäre ich wahrscheinlich
gar nicht mehr so "oben auf", wie ich es noch bin.

Und ich denke, es kommt auch immer auf die individuelle Lebenssituation eines jeden an -
nicht jeder hat immer die Wahlfreiheit
Fünfe gerade sein lassen ... wenn man nicht "unabhängig" ist, fällt das sehr schwer. Da hat
"man" Forderungen und Erwartungen zu erfüllen, damit nicht die gesamte Existenz auch noch
den Bach runter geht. Da interessiert NIEMANDEN, dass man zwar möchte, aber nicht kann.

Da, wo es möglich ist, händele ich das schon, setze Prioritäten -
aber das reicht bei einer solchen Schwemme oft auch nicht.

Meine Patentlösung für mich wäre einfach:
es verstirbt mal die nächsten 2-3 Jahre niemand aus meinem
engeren Kreis.

Das würde mir schon ausreichen.

"Trauer" ist, wie auch das Sterben, ein Prozess mit mehreren Phasen.
Ich befinde mich gleichzeitig in ALLEN.

Und Trauer braucht Raum - und den muss man sich erstmal verschaffen dürfen.

Liebe Grüße,
Angie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~
@Monika
Ich hab ja viel Erfahrung im Umgang mit Sterben und Tod.
Klar - beruflich gelingt es mir ganz gut, das für mich auf Distanz zu halten.

Aber im privaten Kreis ist das was anderes.
Zitat:
Vor lauter Angst, das mir jemand sagt ich solle das alles nicht so an mich ran lassen(Wie denn ? ), möchte ich einfach selber damit fertig werden.
Das habe ich auch schon oft gehört. Es ist einfach Hilflosigkeit - auch seitens meiner Ärztin. Zuerst sagte sie:
"das ist aber auch eine sehr ungewöhnliche Häufung bei Ihnen" und im 3. Satz danach: "lassen Sie es
nicht so an sich heran. Okayyyyyyyyy - nur WIE ich das mache, das konnte sie mir auch nicht sagen.

Es ist ja nicht so, dass ich den Tod nicht als "zum Leben zugehörig" ansehe und akzeptieren kann,
ABER: trotzdem bin ich eben auch nur ein Mensch, dem
so ein Verlust unter die Haut geht und auch wenn ich meinen Focus bewußt anderem (positivem)
zuwende, so schmälert das nicht die Traurigkeit, die wie ein Kloß trotzdem da und präsent ist.

Heute zB ist es so, als würde ich gar nichts mehr fühlen - es ist schwankend von Tag zu Tag.

Dir viel Kraft und achte auf Dich!

Liebe Grüße,
Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!

Geändert von HeikesFreundin (06.02.2013 um 16:18 Uhr)
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  #2  
Alt 06.02.2013, 19:52
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Zitat:
Zitat von HeikesFreundin Beitrag anzeigen
Und Trauer braucht Raum - und den muss man sich erstmal verschaffen dürfen.
Stimmt, Angie,

und leider hast du auch recht, daß andere (sei es im Job oder wer weiß wo) das nicht grenzenlos, so wie sie das verstehen, zulassen wollen. Sehr oft werden einem diese Grenzen sehr eng gesetzt.

Gelassenheit ist nicht gleich tatenlos. Diese Räume muss man sich schaffen, nicht nur dürfen, und zwar in allen Bereichen. Die Kraft eines Menschen, um Leiden zu ertragen, ist nicht grenzenlos.


Liebe Grüße,

Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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  #3  
Alt 24.02.2013, 00:36
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Wollte nur mal Bescheid geben, dass ich bald
vorübergehend nicht hier bin,
weil: ich ziehe um

Seid alle ganz herzlichst gegrüßt,
verbunden mit Wünschen für ganz viel Kraft
für euch.

Angie
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  #4  
Alt 24.02.2013, 09:02
mia32 mia32 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Angie,

ich wünsche Dir, dass Du das schnell und ohne Probleme gewuppt bekommst. Hoffentlich hast Du viele helfende Hände!!! Und ich wünsche Dir sehr, dass das wieder ein schönerer Lebensabschnitt für Dich wird - mit keinem weiteren Verlust sowie etwas Zeit zum Durchschnaufen und trauern.

Meine Kleine hat gerade ihre erste Erkältung mit einer dicken Triefnase. Gleichzeitig hatte ich einen Tag richtig doll Magen-Darm. Zum Glück überstanden. Das war ein ein echter Horrortag! Ich bin nur froh, dass sie jetzt wieder durchschläft. In solchen Momenten fehlt meine Mama mir um so mehr. Allerdings fehlt sie mir genauso an guten Tagen, weil ich die nicht mehr mit ihr teilen kann und die Vorstellung, dass sie so viel Freude gehabt hätte und es jetzt nicht mehr geht, mich traurig macht. Am trauerärmsten sind fast die Durchschnittstage.

Fühl Dich mal wieder ordentlich doll gedrückt!
Deien Mia
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  #5  
Alt 25.02.2013, 23:22
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo, liebe Mia

Ich hoffe, euch gehts inzwischen wieder besser?

Wir lagen auch alle flach, erst meine Jüngste,
dann hats mich erwischt und danach meine Große.
Ich hatte die fette Grippe - von jetzt auf gleich
fast 40 Fieber usw. damit lag ich dann erstmal 3 Tage
und war richtig verwirrt ... mir fielen Worte nicht ein - es war richtig
beängstigend.
Aber inzwischen sind wir wieder relativ fit und etwas Gutes hat es auch mit sich gebracht:
ich rauche seitdem nicht mehr - sind jetzt schon über 2 Wochen .

Zwischen der Packerei mache ich gerade ein Päuschen,
um nochmal hier reinzuschauen.
Welch ein Chaos hier - man hat viel zu viel Krempel,
das fällt beim Umzug so richtig auf.

Morgen wollen wir nun wenigstens die großen,
sperrigen Sachen schon rüberfahren - Sofas usw.
an einem anderen Tag haben wir keinen Wagen bekommen, naja.

Glücklicherweise hab ich hier einen superlieben Vermieter,
so brauche ich die Wohnung erst am 5. abgeben ... denn:
wenn wir morgen unsere Sachen rüberbringen, "wohnt" die
Vormieterin noch halb drin - ihre neue Wohnung ist noch nicht fertig
und der Vermieter kommt nicht zu Potte und pocht immer auf den 1.3..

Aber was solls - ich kenne sie und hab ihr gesagt, sie kann dann noch ein paar
Nächte inmitten meiner Kartons schlafen *lach. Sie ist heilfroh darüber.
Ihre Möbel hat sie ja schon drüben in der neuen Wohnung, aber im Bad hat sie
kein Wasser und die Steckdosenabdeckungen etc fehlen - da kann man mit Kind schlecht einziehen

Streichen muss ich dann halt mit Möbeln drin, nutzt ja nix.

Wenn alles so klappt, wie der Telek**-Mensch bei seinem Anruf gesagt hat,
dann werd ich am 28. hier abgeklemmt, aber schon am 4. in der neuen
Wohnung wieder angestöpselt. Ich bin mal gespannt, denn letztes Mal hat es ja Monate gedauert.

Sonst geht es uns soweit gut und ich bin auch etwas froh, hier
etwas von der Schwere der Vergangenheit lassen zu können.

Vielleicht gelingt tatsächlich sowas wie ein Neustart.

Danke für Deine guten Wünsche,
ich drück Dich auch ganz fest und die kleine Süße
natürlich auch

Herzlichst,
Angie
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Geändert von HeikesFreundin (25.02.2013 um 23:24 Uhr)
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  #6  
Alt 05.03.2013, 20:41
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

liebe angie

ich war auch ein paar wochen nicht hier... ich drück dir die daumen für den umzug und den neuanfang...

endlich mal ein foto /gesicht :-) wow... !

ich weiss nicht so recht, was ich schreiben soll... ich bin mit meinem herzen und gedanken noch soviel hier und bei euch... und manchmal frage ich mich, was kommt als nächstes ?

ich hoffe, ich habe zuversicht für die zukunft, obwohl mich manchmal alles wieder so aus der bahn wirft. 2,5 jahre ist es her. als wäre es gestern gewesen. aber ja, freuen wir uns, das leben geht weiter...

du machst es gut, wie du schreibst, kann man vielleicht auch ein bisschen schwere hier lassen (obwohl ich manchmal denke, dass nur ihr hier mich versteht !)...

ich hoffe, bald wieder etwas gutes und positives zu lesen :-)

herzlich chris
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  #7  
Alt 07.03.2013, 00:02
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Hallo Chris .........

ja, ich glaube, dass es nicht nur Dir so geht.

NIEMAND, der nicht "in denselben Schuhen gelaufen" ist, wird je etwas zu 100 % nachvollziehen können - auch ich selbst, selbst wenn man mir viel emotionale Intelligenz und Empathie zuschreibt - bin mir darin SICHER, dass ich, so sehr ich mich auch bemühe, niemals wirklich nachempfinden kann, wie jemand sich fühlt ... ich weiß immer nur, wie ich selbst mich fühle - und selbst das kann ich oft nicht wirklich beschreiben.

Aber wenigstens die Möglichkeit das "Kind beim Namen zu nennen" besteht hier,
man muss nichts beschönigen, wenn eben alles schei**e ist - und die Menschen hier kennen das, was man da gerade so am Wickel hat an Traurigkeit, Wut etc...

Ja - und man kann etwas von der "Schwere" hierlassen und das immens schwere Paket, das ein jeder auf seine Weise hier zu tragen hat, wird so um Milligramm zu Milligramm leichter - bis es hoffentlich eines Tages ein Päckchen sein wird, das man in der Lage ist mitzunehmen. Eines das nicht erdrückt und das man gerne tragen will.

Mein Umzug ist im Groben gewuppt und ich spüre jeden einzelnen Knochen und Muskel aber bei gefühlten über 3000 Stufen jeweils auf und ab ist das auch kein Wunder. Nun muss ich sehen, dass alles ein Plätzchen findet und was keines findet, das verschenke ich an jemanden, dem es Freude macht.
Meine Kinder samt Freunden waren der Oberhammer - wenn ich die nicht gehabt hätte ............

Meine nächste (hoffentlich dann letzte Wohnung) wird maximal Hochparterre ....

Für heute sage ich gute Nacht,
lass den Kopf nicht hängen, Chris ...
Ich drück Dich virtuell mal fest und hoffe,
Du kannst den Frühling schon etwas wahrnehmen

Bis bald, herzlichst Angie
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