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  #1  
Alt 12.01.2013, 23:22
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
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Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Lieber Jan,

wieso jemand einen solchen Weg gehen muss und warum ein anderer nicht,
das werden wir niemals erfahren - leider.

Dass Mama Dir so sehr fehlt ist dagegen wohl das Normalste
in dieser Situation und drückt auch Deine Liebe aus.

Hast Du denn einen Psychologen zur Unterstützung?

Hier gibt es zB die Einrichtung "Lichtblick"
die sich um trauernde Kinder kümmert, wo man hingehen kann usw.

Viellleicht kann Christa sich ja mal nach einer solchen Möglichkeit für Dich
umsehen, ich denke, das wäre wichtig für Dich.
Zur Not kann ich auch mal gucken. Bist Du noch in eurem Ort mit Q ?

Fühl Dich lieb gedrückt,
Deine Angie

P.S. mir fehlt Mama auch
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
  #2  
Alt 13.01.2013, 08:03
jan 15 jan 15 ist offline
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Registriert seit: 30.12.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Ja,ich trauere um meine Mutter,und sicherlich gibt es auch bei uns Einrichtungen wo ich mit meiner Trauer nicht allein wäre,auch der Therapeut von meiner Mutter wäre ein Ansprechpartner,aber was würde das an meiner Trauer verändern?
Letztendlich trauert jeder für sich allein und jeder auf seine Weise,da kann einem im Grunde niemand helfen.Und das Trauer Zeit und Raum braucht,dazu brauch ich keine Einrichtungen oder ähnliches.
Christa zeige ich nicht wie sehr mir meine Mutter fehlt,sie ist zwar lieb und rührend zu mir aber sie ist halt nicht meine Mutter.
Der Therapeut wäre auch nur dann da,wenn ich mich bei ihm melde,von sich aus würde er nicht mehr bei mir melden.Zu was also bräuchte ich ihn?

Ich schaue jeden Tag in den Himmel und wünsche mir das meine Mutter wieder zu mir und meinen Bruder herunter kommt,doch ich werde wohl ewig warten müßen,auch du "Angie".

Aber es ist schön Angie das du soviel für meine Mutter übrig hattes,ich glaube das hat sie nie wirklich wahrgenommen.Schade!
  #3  
Alt 13.01.2013, 08:40
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Guten Morgen Jan,

grundsätzlich hast du natürlich recht, jeder trauert für sich allein und auf seine eigene Art und Weise. Und ein Therapeut ist nur zu den vereinbarten Terminen zur Stelle. Auf keinen Fall kann er dir deine Trauer nehmen und das soll er auch gar nicht (wenn er ein guter Therapeut ist), denn es ist ganz wichtig, dass du deine Trauer durchlebst. Ich denke, Angie meint auch etwas anderes... Ich glaube, sie fände es schön, wenn dich jemand in deiner Trauer begleitet. Diese Person würde nicht versuchen, dir deine Trauer zu nehmen, sie würde aber an deiner Seite sein und dir zuhören, wenn du reden magst, wenn die Gefühle erdrückend sind und du den Eindruck hast, niemand könne dich verstehen. Es gibt auch Trauerbegleiter (oft zu finden beim Hospiz oder Palliativdiensten). Diese Menschen haben meist selbst einen schweren Verlust in ihrem Umfeld erlitten und wissen daher ganz genau, was du durchmachst. Und ich habe für mich persönlich schon die Erfahrung gemacht, dass sich die Trauer ändert. Sehr sogar. Anfangs war meine Trauer um meinen Vater überwältigend, übermächtig und riss mich einfach mit sich fort. Mit der Zeit fand in mir ein Prozess statt und da hat es mir sehr geholfen, hier zu schreiben und zu lesen und auch zu einer Trauerbegleiterin zu gehen. Manchmal hilft ja schon das Wissen darum, dass man mit seiner Trauer eben doch nicht allein ist.

Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
  #4  
Alt 11.04.2013, 07:30
jan 15 jan 15 ist offline
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Registriert seit: 30.12.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Lange hab ich hier nicht mehr geschrieben,das Leben geht weiter,ob man will oder nicht,die Uhr des Lebens läuft jeden tag ohne Unterbrechung,es sei denn es verstirbt wieder ein Mensch den man kannte,den man mochte,ja sogar liebte.
Ich mußte vor ca 5 Wochen schon wieder eine Beerdigung mitmachen.
Meine Pflegemutter hatte 4 Söhne.Der erste Sohn verstarb 1987,ist mit dem Motorrad tödlich verunglückt,ein Jahr zuvor also 1986 verstarb ihr Mann mit gerade mal 49 Jahren an Krebs,und nun ist vor rund fünf Wochen ihr zweiter Sohn mit gerade mal 40 Jahren an Darmkrebs verstorben.
Durch die Beerdigung ist alles wieder hochgekommen,zumal dieser Sohn meiner jetzigen Pflegemutter auf dem gleichen Friedhof wie meine Mutter beerdigt wurde.
Der Sohn war schon lange krank,alle waren darauf eingestellt das der Krebs diesen tollen Menschen holen würde,aber irgentwie ist es dann doch so plötlich gekommen.
Ich und mein Bruder kannten diesen Menschen schon früher als meine Mutter krank war und wir eine Weile in dieser tollen Familie leben durften.

Meine Mutter wäre heute stolz auf uns.Mein Bruder macht gerade den Führerschein,er jobbt weiterhin nebenbei und studiert schon im 4 Semester,er hat sein Leben gut im Griff,ich dagegen bin im 10 Schuljahr und muß mich mehr und mehr auf mein Abi 2015 vorbereiten.
Ich fahre regemässig zum Grab meiner Mutter und lege frische Blumen ab,bete zu ihr,und halte das Grab sauber.Mir fehlt meine Mutter,und oft stehe ich am Grab und weine still.
Mit dem ehemaligen Therapeuten meiner Mutter stehe ich in Kontakt,ich kann mitlerweile verstehen warum meine Mutter so gern mit diesem Menschen gesprochen hat,er hat eine wirklich sympatische Ausstrahlung.

Alle,die einen nahestehenden lieben Menschen verloren haben,denen möchte ich raten,gebt euch Zeit,nehmt euch alle Zeit der Welt um zu begreifen was passiert ist und das ihr alle spürt das es eure lieben nun besser geht.
Wir sind in unserer Trauer nicht allein,Gott ist bei uns.
  #5  
Alt 11.04.2013, 19:35
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Beiträge: 846
Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Lieber Jan! Danke für den letzten Absatz, die Worte tun gut!

Liebe Grüße Nina
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
  #6  
Alt 17.11.2016, 21:56
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 917
Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Liebe Lilli,

heute sind es schon 5 Jahre und ich denke so oft an Dich,
an unseren Austausch, in dem Du mir so vieles anvertrautest.
Habe ich mich für dieses unfassbare Vertrauen eigentlich schon mal
irgendwann bedankt? Ich tue es hiermit, denn es ehrt mich noch immer sehr.

Du fehlst mir, unsere Telefonate und Deine Einzigartigkeit.

Du bist und bleibst unvergessen - für immer, bis wir uns irgendwann
dort treffen, wo Du bist.

Ich drück Dich in Gedanken ganz fest und Du bleibst für
immer in meinen Gedanken und meinem Herzen.

Du bist bestimmt immer mal um mich herum und weißt so, womit ich
mich seit einiger Zeit beschäftige: dieser Kampf, den ich kämpfe ist auch
für Dich, meine liebe Freundin Lilli - und er ist für alle, denen gleiches Unrecht
widerfahren ist.

Möge die Gerechtigkeit für uns siegen!

Seelengrüße an Dich

Deine Freundin Angie
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  #7  
Alt 18.11.2016, 01:52
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Registriert seit: 23.10.2016
Ort: Berlin
Beiträge: 365
Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

Liebe Angie.

Vielen Dank für Deine Erinnerung an Lilli 44. Die Geschichten von Heike, "Heikes Freundin" und von Lilli, "Lilli 44" gehören zu denen, die mir sehr nahe gegangen sind. Deinen Kampf für diese beiden Frauen habe ich bewundert. Sie gehören zu den Persönlichkeiten, die ich nur virtuell kennenlernen durfte.

Mit lieben Grüßen.
Wolle2 alias Wolfgang.

Geändert von Wolle2 (18.11.2016 um 01:58 Uhr)
  #8  
Alt 17.11.2017, 23:20
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 917
Standard AW: Erinnerungen für Lilli44(Mama)

...wieder ist ein Jahr vergangen - ich denke so oft an Dich, Deinen Mut und Deine Offenheit. Hier lernten wir uns kennen, wurden Freunde mit viel gegenseitigem Vertrauen - und hier verloren wir gegen Deine Krankheit... Aber unsere Freundschaft bleibt für immer. Ich vermisse den Austausch und ich vermisse Dich. Hab Dich lieb, Deine Angie
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