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  #1  
Alt 03.08.2011, 17:01
Christina1971 Christina1971 ist offline
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Registriert seit: 01.04.2010
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Beiträge: 59
Standard Pleuraerguss / Verklebung des Pleuraspaltes

Hallo Ihr Lieben,

heute melde ich mich einmal wieder mit einigen Fragen. Vielleicht könnt Ihr helfen.

Meine Mutter befindet sich gerade in der dritten Anwendungswoche ihrer Topotecan-Chemo (5 x täglich dann zwei Wochen Pause). Sie ist inzwischen in einem zusehend schlechter werdenden Zustand und wird immer schwächer. Ganz besondere Probleme jedoch bereiten ihr der starke Husten und die Atemnot durch den wiederkehrenden und inzwischen zum fünften Mal punktierten Pleuraerguss (innerhalb von 1,5 Jahren). Die letzte Punktion war erst vor zwei Wochen.
Heute bei der Untersuchung (Abhören) vor der Chemovergabe meinte die Ärztin, dass sie den Eindruck habe, es sei wieder Wasser nachgelaufen. Sie empfahl ihr daraufhin, eine Verklebung des Pleuraspaltes vorzunehmen. Diese Empfehlung wurde während des gesamten Krankheitsverlaufes immer mal wieder vom operierenden Arzt und seinem Team geäußert (allerdings nicht mit Nachdruck).

Wir sind nun völlig ratlos, und überlegen, was das Beste für sie sein könnte.
Die Hustenattacken und die Atemnot sind wirklich schlimm und kräfteraubend. Eine Pleurodese hingegen birgt doch aber sicher auch viele Risiken. Schließlich ist es ein operativer Eingriff, der ihren bereits schwachen Körper noch mehr mitnimmt. Und wenn dann auch noch die Verklebung misslingt und sich Blasen bilden, kann ja noch nicht einmal mehr eine Punktierung vorgenommen werden, oder?
Wohin läuft eigentlich die Flüssigkeit nach einer erfolgreichen Verklebung, wenn also kein Pleuraspalt mehr vorhanden ist?

Es ist so schlimm, hilflos dabei zu sitzen, nicht zu wissen, was zu tun das Beste ist und den geliebten Menschen immer mehr durch die Finger gleiten zu sehen.

Vielleicht habt Ihr Erfahrungen oder könnt mir Ratschläge geben?

Lieben Dank und viele Grüße

Christina
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  #2  
Alt 04.08.2011, 09:18
Haram Haram ist offline
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Beiträge: 47
Standard AW: Pleuraerguss / Verklebung des Pleuraspaltes

Liebe Christina,
ich kenne mich mit der Pleurodese nicht 100%ig aus, kann Dir aber Folgendes sagen: der Eingriff selbst ist relativ komplikationslos. Nach der OP muss man jedoch mit Schmerzen rechnen.
Ich denke, die OP hängt im wesentlichen von der Verfassung Deiner Mutter ab. Wenn sie so schwach ist, werden die Ärzte natürlich 3x überlegen.
Ich würde Dir empfehlen: Nimm all Deinen Mut zusammen und laß Dir einen Gesprächstermin bei dem behandelnden Arzt geben. Bitte ihn um eine verständliche Erläuterung und Beratung.
Ob du dies tust, hängt natürlich auch von Deiner Belastbarkeit ab, denn evtl. - muss nicht! - hörst Du auch Negatives.
Ich drücke Deiner Mutter die Daumen, dass sie die bestmögliche Therapie erhält und Dir, dass Du weiterhin Kraft für die Betreuung hast!
Alles Liebe, Haram
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  #3  
Alt 06.08.2011, 08:17
Christina1971 Christina1971 ist offline
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Beiträge: 59
Standard AW: Pleuraerguss / Verklebung des Pleuraspaltes

Ihr Lieben,

ich danke Euch sehr für Eure Zeilen und Meinungen.
Liebe Abramjan, vielen lieben Dank, dass Du Dich extra angemeldet hast, um mir zu schreiben. Es ist ganz fürchterlich, was Deiner Mutter widerfahren ist und was Du durchstehen musst! Es tut mir so leid!
Ähnlich wie Du es beschreibst habe ich es auch im Internet lesen können. Die Qualen, die Auftreten können, sind so grausam und bringen mehr Leid als Erleichterung. Auch was die Überlebenszeit nach einer Verklebung betrifft, hat mich sehr schockiert.
Ich kann daher nicht verstehen, wie die Ärzte einem einfach eine solche Alternative anbieten, ohne ein Wort über die Risiken zu verlieren.
Ich dachte, das derzeitige Atem- und Hustenleiden meiner Mutter könnten nicht noch weiter getopt werden, da habe ich wohl weit gefehlt.
Vielen Dank, dass Du mir so offen Deine Erfahrung geschildert hast. Ich werde versuchen, meine Mutter dahingehend zu beeinflussen, dass sie sich auf keinen Fall überrumpeln lässt und erst noch abwarten soll, ob nicht doch noch eine positive Wirkung durch das Topotecan erzielt wird.

Alles Liebe,
Christina
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  #4  
Alt 08.08.2011, 10:42
Christina1971 Christina1971 ist offline
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Beiträge: 59
Standard AW: Pleuraerguss / Verklebung des Pleuraspaltes

Liebe Abramjan,

es hört sich so grausam an, was Deine Mutter erleiden musste. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie leid es mir tut. Nicht einmal ein friedliches Einschlafen war ihr möglich.
Eins ist gewiss, mit der Schilderung Deiner Erfahrung hast Du meiner Mutter auf jeden Fall eine große Hilfe zur Entscheidung gegeben. Sie war zuvor schon sehr skeptisch und eher gegen diesen Eingriff. Nun hat sich das noch mehr verfestigt, und sie fühlt sich weiter bestätigt.
Sicher, man kann nie sagen, wie sich eine Behandlung bei dem einen oder dem anderen Menschen auswirkt. Daher ist auch noch die Hoffnung hinsichtlich des Topotecan da. Doch auch wenn es nichts bringen sollte, so soll sie sich nicht noch mit zusätzlichen Leiden durch einen weiteren Eingriff quälen.

Ich grüße Dich ganz herzlich

Christina
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  #5  
Alt 08.08.2011, 11:53
undine undine ist offline
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Beiträge: 910
Standard AW: Pleuraerguss / Verklebung des Pleuraspaltes

Liebe Christina,

es tut mir sehr leid, dass es deiner Ma so schlecht geht.

Habe ich es richtig verstanden, dass deine Ma noch Chemo bekommt? Schlägt die denn an?

Wie du an meiner Signatur sehen kannst ist meine Ma im Stadium IV. Bauch- und Rippenfell sind (waren?) ebenfalls betroffen. Pleuraerguss hatte sie ebenfalls.

Man hat ihr vor der Chemo 1,5l Wasser aus der Lunge geholt. Dann bekam sie die Chemo und es ist ein regelrechtes Wunder: es ist nichts mehr nachgelaufen!

Meine Ma bekam Carboplatin / Alimta.

Während ich noch vor ein paar Monaten dachte, meine Ma wird nicht mehr das Bett verlassen, trällerte sie gestern sogar wieder ein Liedchen und shoppt an manchen Tagen ganze Nachmittage mit ihre Freundin. Meine Ma wird 71.

Was ich sagen will: sie hat die allerschlimmsten Prognosen. Aber dank der Chemo (und vermutlich auch durch ein Wunder, von wem auch immer,) geht es ihr so gut, wie ich es nie erwartet hätte.

Ich schreibe dir das, weil ich zwischendurch auch das Gefühl hatte, ich verliere sie jetzt. Und dann kam dieser Hoffnungsschimmer. Und den möchte ich dir geben.

Alles Liebe für Euch!
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #6  
Alt 08.08.2011, 12:09
Christina1971 Christina1971 ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 59
Standard AW: Pleuraerguss / Verklebung des Pleuraspaltes

Liebe Undine,

vielen Dank für Deine Zeilen. Das ist ja wunderbar, dass es Deiner Mutter wieder so gut geht! Das läßt auch in mir wieder einen kleinen Hoffnungsschimmer aufkeimen.
Ja, meine Mutter hat letzte Woche ihre dritte Serie der Topotecan-Chemo (5xpro Woche) hinter sich gebracht. Es folgt jetzt noch eine Serie Ende August, danach wird sie erneut untersucht.
Leider bildet sich das Wasser trotz der Chemotherapie, daher mußte sie auch vor drei Wochen erneut punktiert werden. Ich habe jedoch gelernt, dass die Ansprechzeit dieser Chemo durchaus bis zu 11 Wochen verzögert stattfinden kann. Vielleicht passiert ja ein Wunder, und sie kann noch ihren 69. Geburtstag im Dezember feiern.

Viele liebe Grüße
Christina
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  #7  
Alt 15.10.2011, 17:42
Vampirin Vampirin ist offline
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Registriert seit: 14.10.2011
Ort: Mannheim
Beiträge: 138
Standard AW: Pleuraerguss / Verklebung des Pleuraspaltes

Als ich im Krankenhaus war, hatte ich auch Atemnot, schon bei der Einlieferung. Bei einem Ultraschall und einem Röntgen hat man dann auch Wasser in beiden Seiten gefunden. Nachdem man es dreimal punktieren musste und das Wasser immer nachgelaufen ist, wollte man auch bei mir so eine Operation mit Verklebung des Rippenfells machen. Ich habe damals zugestimmt, hätte ich das hier vorher gelesen, hätte ich das sicherlich nicht getan. Jetzt bin ich froh, dass das damals nicht so ganz geklappt hat. Man hat bei der OP Metastasen auf der Lunge gefunden, somit war die Verklebung nicht möglich und mir wurde eine Pleurex Drainage gelegt. Das ist dieser Dauerkatheter, von dem hier schon die Rede war.

Es ist zwar etwas umständlich, weil man eben diesen Schlauch aus dem Körper hängen hat und man muss ihn gut pflegen, damit sich nichts entzündet, aber diese Drainage kann man wieder rückgängig machen! Seit der Operation, das sind nun 7 oder 8 Wochen her, musste nichts mehr abgelassen werden. Davor war alle 2 Wochen wieder so viel Wasser da, dass ich kaum atmen konnte. Bisher wurde das Ding bei mir umsonst gelegt, aber das macht ja nichts, wichtig ist nur, dass ich wieder atmen kann. Mir wurde bei der OP 2 Liter Wasser entfernt und seitdem nichts mehr. Ich kann gut atmen und habe keine Probleme. Es wird regelmäßig ein Ultraschall gemacht, um zu sehen ob sich da etwas tut. Man sagte mir schon, wenn ich irgendwann mit der Chemo beginne, wird das Wasser vermutlich weg gehen und man kann den Schlauch entfernen. Das ist mir deutlich lieber als diese Verklebung...

Nachdem ich das hier gelesen habe, würde ich jedem empfehlen, vielleicht gleich zu fragen, ob man nicht direkt das mit dem Schlauch machen kann. Die Ärzte machen lieber die Verklebung, weil das für den Patienten angeblich angenehmer ist, man damit Schwimmen und baden kann, was mit dem Schlauch nicht mehr möglich ist (da geht nur duschen). Aber der Schlauch kann entfernt werden und das, ohne dass etwas an der Pleura oder an der Lunge verändert werden musste. Das ist für mich der große Vorteil.
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  #8  
Alt 11.09.2012, 15:28
Fixle Fixle ist offline
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Registriert seit: 11.09.2012
Beiträge: 3
Standard AW: Pleuraerguss / Verklebung des Pleuraspaltes

Hallo liebe Forum-Teilnehmer,

hat jemand von Euch Erfahrung mit der Pleurodese (Verklebung des Lungenspraltes) in der Lungenklinik Wangen? Dauerkatheter?
Für Tipps und Erfahrungen wäre ich und unsere leidende Mutter sehr dankbar!

Danke und Grüsse,

Felix
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