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  #1  
Alt 24.06.2012, 20:46
Itzibitzi_ Itzibitzi_ ist offline
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Standard AW: Meine beste Freundin hat Brustkrebs mit 26... WAS NUN???

... weißt Du Katja, jeder Mensch ist tatsächlich individuell und es gibt kein einziges Rezept, welches Du bei jedem anwenden könntest.

Bei mir war es unterschiedlich. Manchmal wollte ich, dass man sich um mich kümmert, manchmal war ich ziemlich ungerecht, weil ich genau in diesem Moment NICHT wollte, dass man sich um mich kümmert. Und hat man sich dann tatsächlich NICHT um mich gekümmert, dann saß ich aufgelöst auf dem Sofa und heulte, weil sich ja niemand um mich kümmerte. Verstehst Du, was ich damit sagen möchte?

Diese Krankheit bringt uns Betroffene teilweise in Situationen, die wir gar nicht richtig erfassen können. Es ist ein Auf und Ab. Eine Achterbahn durch's Leben. Und jeder hätte gerne auf dieses Ticket verzichtet.

Ich finde es toll, dass Du zu Deiner Freundin stehen möchtest. Ich habe damals sehr viele angebliche Freunde verloren. Weiß dafür aber heute, wer wirklich mein Freund ist.

Übrigens wollte ich zu Anfangs auch alleine zu den Untersuchungen gehen. Ich hätte nicht die Kraft gehabt, dem/ der Wartenden das Ergebnis zu erzählen, sollte es schlimm ausgegangen sein. Dafür hätte ich dann erst einmal Zeit für mich gebraucht (zum Verdauen).

P. S. Ihr könntet Euch auch an die "Deutsche Krebshilfe" wenden.
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  #2  
Alt 24.06.2012, 21:37
Sternchen844 Sternchen844 ist offline
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Beiträge: 141
Standard AW: Meine beste Freundin hat Brustkrebs mit 26... WAS NUN???

Liebe Katja,

auch ich war bei der Diagnose letztes Jahr 26 Jahre. Wer rechnet in unserem Alter schon mit sowas. Im Moment ist deine Freundin bestimmt noch im Schock Zustand und das dauert wohl auch ein bisschen bis man das erstmal richtig verarbeitet hat. Zumindest war das bei mir so. Vielleicht möchte deine Freundin ja zu einer Psychoonkologin gehen. Mir hat das damals sehr geholfen. Mit jemanden zu reden der sich auskennt, aber einem auch mal den Kopf gerade rückt wenn man wieder alles viel zu schwarz sieht. Oder einem einfach hilft Termine zu machen, wenn man mal wieder mit dem ganzen Kram überfordert ist.
Sei einfach für sie da, wenn sie dich braucht. Ich hatte letztes Jahr eine ganz liebe Freundin die mir sehr geholfen hat. In solchen Situationen merkt man auf wen man sich wirklich verlassen kann.

Klar kannst du ihr nicht rein reden was sie machen soll, aber ich würde ihr schon deine Meinung zu der Sache sagen. Das sie keine Chemo machen will finde ich auch krass. Ich wollte damals alles tun, damit der Mist so schnell wie möglich verschwindet auch wenn man dafür einiges ertragen muss. Deine Freundin will doch Leben, also muss sie kämpfen.
Ich hab mich auch selbst dazu entschieden mir die Brust abnehmen zu lassen, mir war alles recht hauptsache der scheiss Krebs ist weg. Vielleicht kannst du ihr das irgendwie verdeutlichen, das es wichtig ist die Schulmedizin in Anspruch zu nehmen und eine Chemo zu machen. Ich glaube nämlich mit Heilkräutern etc wird sie leider nicht weit kommen. Und das wäre einfach sehr traurig, sie ist doch noch so jung.

Ich wünsche deiner Freundin alles Gute und viel Kraft und dir natürlich auch.
Liebe Grüße,
Caro
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  #3  
Alt 25.06.2012, 09:47
Finally Finally ist offline
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Standard AW: Meine beste Freundin hat Brustkrebs mit 26... WAS NUN???

Ich finde es unheimlich toll von dir, dass du so sensibel darüber nachdenkst mit welchen Ratschlägen du zu weit gehen würdest...

Als meine Mama BK diagnostiziert bekam hat sie meine Oma total überrumpelt mit "du musst" und "mach das". Ich habe das Gefühl sie hat dann sehr rebelliert und einen auf "jetzt recht nicht" gemacht - sicherlich muss man dazu sagen, dass die beiden ein schwieriges Verhältnis hatten.

Jedenfalls hat sich meine Mutter nicht nur auf Alternativmedizin sondern auf diverse Gurus verlassen - schweigend Berge hinauf gehen, sich mit dem Tumar anfreunden, weil ja ein Teil von dir, nur Kohlsuppe essen und all so ein Scheiß.
Erst über 4 Monate nach der Diagnose hat sie eingehsehen, dass ihr das nicht hilft und sich doch operieren lassen. Sie hatte keine Chance mehr und wegen ihrem schlechten Allgemeinzustand war nach der OP auch überhaupt nur noch 1 Chemo möglich. Meine Mama ist 9 Monate nach der Diagnose gestorben und ich frage mich immer immer immer wieder ob sie nicht noch leben würde hätte sie sich anders entschieden. Und ob ich auch eine Teilschuld habe, weil ich das so zugelassen habe.......

Ich denke halt einen Schupfen oder ähnliches kannst du mit Homöopathie in den Griff bekommen, aber für eine Lugenentzündung brauchst du verdammt nochmal Antibiothika.....
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  #4  
Alt 25.06.2012, 10:32
Calypso Calypso ist offline
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Beiträge: 735
Standard AW: Meine beste Freundin hat Brustkrebs mit 26... WAS NUN???

Hallo Katja,

wie schön es ist, dass du deiner Freundin beistehen willst, habe die anderen hier ja schon geschrieben.

Leider stehen mir alle Haare zu Berge, wenn ich höre, "3/4 der Brust - das will sie nicht". Ich sags mal knallhart: Dann will sie wohl sterben???

Wenn ich (als Betroffene) ihre Freundin wäre, würde ich sie drauf hinweisen, dass alles außer Schulmedizin genauso viel wirkt wie nichts tun. Natürlich gibts Wunder, der Krebs verschwindet von alleine. Wenn sie also auf ein Wunder hoffen will...
Natürlich gibt es viele Argumente gegen die Schulmedizin, aber es ist erwiesen, dass sie in vielen Fällen das Leben verlängert und hier widerum die Zeit, in der die Beschwerden in Grenzen bleiben.

Wo hat der Krebs denn gestreut?

Ich kenne das Gefühl, wenn man bei der Diagnose denkt "noch eine Weltreise, die Arbeit hinschmeißen, und am Ende Tschüß". Diese Phase hatte ich auch. Aber ich habe einen sehr einfühlsamen Onkologen, der mich dann auf den Boden zurückgeholt hat. Das war vor über zwei Jahren, und seither lebe ich beschwerdefrei mit meinem gestreuten Brustkrebs.

Ich kann dir nur sagen, was ich an deiner Stelle täte - das muss nicht unbedingt richtig sein. Ich würde sie ziemlich brutal drauf hinweisen, wie es ohne Schulmedizin höchstwahrscheinlich weitergeht, selbst auf die Gefahr hin, dass sie sich zurückzieht. Ich könnte es mir aber nie verzeihen, nicht alles getan zu haben, sie von einer Behandlung zu überzeugen.

Liebe Grüße

Calypso
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  #5  
Alt 25.06.2012, 16:30
Benutzerbild von remeni
remeni remeni ist offline
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Standard AW: Meine beste Freundin hat Brustkrebs mit 26... WAS NUN???

Zitat:
Zitat von Calypso Beitrag anzeigen
Ich kann dir nur sagen, was ich an deiner Stelle täte - das muss nicht unbedingt richtig sein. Ich würde sie ziemlich brutal drauf hinweisen, wie es ohne Schulmedizin höchstwahrscheinlich weitergeht, selbst auf die Gefahr hin, dass sie sich zurückzieht. Ich könnte es mir aber nie verzeihen, nicht alles getan zu haben, sie von einer Behandlung zu überzeugen.
ja, wäre auch meine Reaktion: es gibt Situationen, da kann man nicht mehr freundlich bleiben und zu jeder Quatschmeinung der lieben Freundschaft wegen Ja und Amen sagen. Wenn sie schon so lange deine Freundin ist, ist sie wie eine Schwester und für die kämpft man. Selbst wenn sie überall schon Metastasen hat, ist es ein Unterschied, ob sie innerhalb des nächsten halben Jahres dank alternativer Schlaumeierei elendig unter Schmerzen zu Grunde geht oder vielleicht 5 oder 10 Jahre geschenkt bekommt bei guter Lebensqualität. Selbst, wenn sie nicht mehr geheilt werden kann, aber die Zeit, die ihr bleibt, sollte so gut wie möglich von ihr genutzt werden.
Hilf ihr, durch diese erste chaotische Zeit durchzukommen und gehe mit ihr zu mehreren Ärzten und holt euch mehrere Meinungen. Sie wird bald merken, dass das Leben so schnell nicht vorbei ist und dass es immer mehrere Möglichkeiten gibt.
Alles Gute für sie und für dich.
Berichte doch bitte weiter.
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Stichworte
brustkrebs, hilfe, jung


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