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#1
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AW: es ist zum verzweifeln
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#2
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AW: es ist zum verzweifeln
Liebe Netty,
wie gut ich Dich verstehe... So etwas hat auch wirklich niemand verdient Ich sehe es auch so, dass, wenn eine Heilung definitiv ausgeschlossen ist, die Schmerztherapie das A und O sein sollte. Die Ärzte sagten uns auch, dass alles Andere nur das Leiden verlängert. Das Gefühlschaos kenne ich genauso. Weißt Du, an Tagen wie Montag, an denen es meinem Vater so schlecht ging, hab ich mir heimlich gewünscht, dass er schnell erlöst wird. Aber dann kommen ja wieder so Tage wie die letzten, wo er wieder so "gut drauf" ist und so einen Lebenswillen hat, dass ich mich fast schäme, den Gedanken überhaupt gedacht zu haben. Wir müssen da irgendwie durch - und wir schaffen das. Bestimmt Ich sende Dir eine feste Umarmung und ganz viel Kraft und klare Gedanken... |
#3
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AW: es ist zum verzweifeln
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Bei uns war es ähnlich, als mein Schwiegervater verstarb (Nierenkrebs). Von der Diagnosestellung bis zum Tod lagen gerade mal 4 Wochen! Mit uns wurde ca. 2 Wochen vorher "Klartext" gesprochen, er wurde bis zum Schluß mit einer evtl. Operation vertröstet. Zum Glück konnte er in den letzten Tagen noch äußern, dass er keine OP mehr möchte... - so konnten wir uns gemeinsam voneinander verabschieden und ihn bis zum letzten Atemzug begleiten. Vielleicht wäre es für Deinen Vater jetzt besser einen Hospizplatz zu bekommen (was ja leider oft sehr schwierig ist). Ich wünsche Dir und Deiner Familie von Herzen die Kraft, gemeinsam diesen schweren Weg in Liebe zu gehen...
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Sterben ist Fortgehen und Ankommen zugleich... fortgehen von der irdischen Schwere, ankommen in der himmlischen Leichtigkeit. © Si’el*/www.Lichtspuren-Berlin.de |
#4
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AW: es ist zum verzweifeln
ich bin es wiedereinmal
hatte gerade ein Telefonat mit dem Krankenhaus es steht fest das Papa jetzt wirklich noch eine bestimmte Form des Blutkrebs hat. Irgendetwas mit Myelom, zuviel weiße Blutkörperchen.... sehr ausgeprägtes und höhergradiges Stadium haben eine Therapie mit hochdosiertem Kortison eingeleitet. Wie es weitergehen soll noch keine Ahnung Wollen erst sehen wie er drauf reagiert, eventuell noch ein Kontroll CT wegen des BSDK machen und sich dann beraten. Beide Tumore können nicht gleichzeitig behandelt werden. Ich habe heute ganz frech gefragt, ob es denn überhaupt noch einen Zweck hat oder man sich nur noch auf die Schmerztherapie konzentrieren sollte. Nochmals drauf verwiesen das Papa ja eine Patientenverfügung hat. Die Ärztin hat versprochen wenn die Beratung mit den anderen Ärzten und mit Chefarzt und ambul. Onkologen stattfindet dieses Aspekt mit zu berücksichtigen und mit einzubringen. Sie sagt aber man sollte abwarten ob man papa mit der therapie etwas stabil bekommt und halten kann. So ihr lieben ich bin jetzt erst mal und weiß auch nicht wirklich wie es weitergeht. Ich habe noch die schwere Aufgabe mit Mutti darüber zu reden , denn Papa hat es heute wohl auch erfahren von den Ärzten. Bis bald Netty |
#5
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AW: es ist zum verzweifeln
Ach Netty,
ich kann gar nicht viel dazu sagen... nur, dass es mir so Leid tut, dass er das nun auch noch ertragen muss Bleibt stark, alle zusammen Ich sende Dir eine feste Umarmung und ganz liebe Grüße, Queeny |
#6
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AW: es ist zum verzweifeln
Liebe Netty,
sehr gut, dass Du die Ärzte direkt angesprochen hast!! Tu es immer wieder ! War ja ganz erstaunt, als ich las, dass Dein Vater eine Pat.-Verfügung hat! Was sagt er denn jetzt zu dem Ganzen Hin u. Her? Oder kann er sich nicht mehr dazu äußern? Dann müßte ja die Pat.-Verfügung notfalls eingeklagt werden. Hier mal ein Link dazu: Rechtssicherheit bei Patientenverfügungen http://www.aberle-seliger.de/aktuelles.html#Sonstiges Was ist das bloß für ein unmögliches Krkh. bzw. was sind das bloß für empathielose Ärzte??? Wahrscheinlich gehören diese "Weißkittel" zu der Kategorie Ärzte, die es als VERSAGEN empfinden, wenn sie nicht "heilen" können..., und sie deshalb "auf Deibel komm raus" rumtherapieren, um ihr EGO zu beruhigen... ! Dabei merken sie garnicht, dass sie mit solchen Aktionen menschlich absolut versagen / sie menschenunwürdig handeln!! In Berlin kenne ich ein menschenwürdiges Krkh. mit angegliedertem Hospiz in Spandau (Havelhöhe). Vielleicht wäre Dein Papa da besser aufgehoben? Wie dem auch sei, ich wünsche euch alles LIEBE...
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Sterben ist Fortgehen und Ankommen zugleich... fortgehen von der irdischen Schwere, ankommen in der himmlischen Leichtigkeit. © Si’el*/www.Lichtspuren-Berlin.de |
#7
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AW: es ist zum verzweifeln
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manche Menschen wie damals auch meine Mutter wollten zum Beispiel gar nicht wissen, dass sie in naher Zukunft sterben müssen. Und ich finde es wirklich toll, dass man diesen Menschen bis zum Schluss die Hoffnung lässt. Ich konnte mich von meiner Mutter nicht "richtig" verabschieden, aber ich habe ihr etwas die Angst vor dem Tod genommen, trotzdem noch "pro Forma" die Ernährung an den Ständer gehängt und auf Sedierung bestanden. Warum bist Du so negativ? Falls Du schlechte Erfahrungen in Deinem Fall hattest, tut es mir leid. Aber wenn man mit den Ärzten redet, dann sind sie auch sehr offen zu einem. Ich wusste damals bereits im März, dass meine Mum nur noch ca. 6 Monate zu leben hatte und trotzdem habe ich ihr nicht die Träume und Wünsche genommen, dass sie es nicht mehr erleben wird. Ich lese jeden Tag die Beiträge hier im Forum und ich finde nicht, dass sich hier diese Ärzte so daneben benehmen. Liebe Netty, es tut mir leid, dass nun noch diese Krankheit dazu gekommen ist. Lass Dich nicht von den Ärzten abhängen und sprich wirklich Klartext zu denen. Ich habe mir damals die "Obersten Chefs" geschnappt und gefragt: Was würden sie tun, wenn es IHRE Mama wäre. Ich habe die Antwort bekommen, Bluttransfusionen und künstliche Ernährung weg und ab nach Hause. Das habe ich gemacht. Meine Mum hatte auch eine Patverfügung. Es stellt sich immer die Frage, was eine erneute Behandlung sich verspricht, aber Kortison ist ja auch nicht so ohne....... Lass Dir das FÜR und WIDER erklären und entscheidet aus dem Bauch, was die weitere Behandlung angeht. Ich wünsche Dir viel Kraft!
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Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<: 19.11.2008 Verdacht auf BSDK 27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1 30.12.2008 Portzugang 19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage 03.07.2009 Ende der Chemo 08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP 19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet 05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche 08/2010 Wir kämpfen immer noch! 07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren |
#8
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AW: es ist zum verzweifeln
Hallo!
Ich denke bei uns haben die Ärzte den Spagat zwischen „Hoffnung geben“ und „(möglicher) Realität“ sehr gut geschafft. Der erste Onkologe hat von sich aus erzählt, dass sein Vater offensichtlich auch von Krebs betroffen war und grundsätzlich die selbe Behandlung bekam. Auch, dass mit der Chemo der Krebs aus der Erfahrung der KH-Ärzte in etwa ein Jahr ganz gut in Schach gehalten werden kann. Auf konkrete Fragen meines Papas, wie denn der Krankheitsverlauf aussieht und auch, wie lange sie ihm noch geben, kamen keine genauen Antworten. Aber ich denke, das ist auch gar nicht möglich, zu verschieden sind die Krankheitsverläufe. Und warum soll man jemandem, der am Beginn der Behandlung steht und grundsätzlich keine Beschwerden hat, mit all den möglichen schrecklichen Entwicklungen die Hoffnung nehmen…? LG Andi |
#9
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AW: es ist zum verzweifeln
Zitat:
zu 1.: Ja, ich habe leider immer mal wieder neg. Erfahrungen mit solchen Ärzten, die in erster Linie sich selbst sehen (aus Forschungsgründen, Karrieregründen, Statistikgründen und Selbstverherrlichung), anstatt den leidenden Patienten . Diese Art von Ärzten sind nicht offen..., sie beschönigen nur bzw. erzählen nur die halbe Wahrheit (wenn überhaupt). Ich arbeite seit vielen Jahren "indirekt" in diesem Bereich u. begleite auch Angehörige und Patienten. Ich denke, jetzt kannst Du verstehen, weshalb ich "so negativ" geschrieben habe . Wie ich finde, sind solche Ärzte-Infos auch wichtig, um Entscheidungen zu treffen (Arztwechsel, 2. Meinung einholen etc.p.p.)! zu 2.: Hast Du z.B. auch von dem ambulanten Onkologen gelesen, der trotz des teilweise sehr schlechten Zustands von Nettys Papa verlangte, dass er zu ihm hingefahren kommt? Diese zusätzlichen Anstrengungen unterstützen garantiert NICHT eine "Heilung" und beeinträchtigen sehr stark die noch verbleibende Lebensqualität... . Er hätte zumindest darauf hinweisen müssen, dass er mit einem Krankentransport oder Taxi (Kostenübernahme durch KK) zu ihm kommen könnte oder/und, dass es in Berlin auch Home-Care-Ärzte gibt, die nach Hause kommen! Und diese teilw. Aussagen der Krkh.-Ärzte sind für mich "rumgeeiere" . Aber mal schauen, wie es weiter geht... zu 3.: Da stimme ich Dir voll und ganz zu! SUPER, die Frage: "Was würden sie tun, wenn es IHRE Mama wäre"!!! zu 4.: GENAU! Möchte noch etwas zur Pat.-Verfügung anmerken: Wenn ich eine Pat.-Verfügung verfasse, muß ich mir darüber im Klaren sein, dass bei Eintreten einer schweren Erkrankung auch KLARTEXT gesprochen wird und lebensverlängernde Behandlungen abgesetzt werden/nicht durchgeführt werden ... - es sei denn, dass ich extra vermerke, dass gewisse Punkte nicht gesagt/getan werden sollen. Natürlich werden den Patienten und deren Angeh. die Diagnose/n NICHT "mit der Holzhammer-Methode " überbracht (bei gut geschulten Ärzten!)! Es wird individuell an die Verfassung des Pat. angepasst. LG, |
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