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Alt 23.06.2002, 08:00
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Guten Morgen allerseits,
es ist hier ein bisschen Still dieses Wochenende, aber das wird wohl am Wetter liegen. Sind bei Euch in Deutschland eigentlich schon Ferien?

Hallo Valeska, das war gar nicht meine Idee mit dem neuen Forum hier. Aber ich fand das auch sehr gut, und ich hoffe, es werden sich noch viele andere hier melden. Für neue Angehörige braucht es vielleicht am Anfang ein bisschen Mut, mit uns Betroffenen hier zu plaudern, aber ich denke, das wird schon okay sein. - Und wir, die Betroffenen, da könnt Ihr sicher sein, wir werden uns hier jeweils immer nur melden wenn wir es auch wirklich wollen. Denn wenn ein Betroffener sich mit Angehörigen NICHT auseinandersetzen will, dann will er eben nicht. - Naja, ich bin vielleicht eine kleine Ausnahme. Ich schreibe eben gerne viel und ich plaudere eben gerne viel. AUCH mit Euch Angehörigen ...!

Dein Vergleich mit dem Alien ist gar nicht mal so schlecht! Genau so fühlen wir Betroffenen uns ja auch. Und es ist leider so, dass wenn Angehörige mit dem Betroffenen wirklich MITleiden, sie genau so "komisch" von anderen Leuten behandelt werden können. "Mitgehangen, Mitgefangen", könnte man da wohl sagen. - Doch glaube mir, jene Angehörigen, welche SO mit uns mitleiden, das sind jene Angehörigen, die am ehesten Verstehen und Lieben können. Und es sind jene, welche auch WIR von ganzen Herzen lieben. Weil wir sie brauchen. Weil sie meist nur diejenigen sind, die noch "übrig geblieben" sind. Weil sie wahrlich wie "Engel" sind.
Schön gesagt, gell?

Deine Frage mit dem Partner, der sich plötzlich von einem Betroffenen abwendet, ... kann ich Dir leider nicht so richtig beantworten. Ich habe das nicht erleben müssen, da ich ja Single bin. Aber ich weiss, dass es da oft viele Probleme geben kann.
Ich glaube jedoch, Tatsache ist wohl, wenn sich ein Partner vom anderen abwendet, WEIL dieser jetzt Krebs hat und durch diese Hölle gehen muss, ... dann war da schon VORHER bei ihm etwas nicht so ganz richtig. Im Denken. Im Handeln. Du verstehst?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass JEDER, welcher sich vom Krebsbetroffnenen ABWENDET, ... selber ziemliche Probleme mit sich hat. Denn ein "sich Abwenden" ist ein ziemlich harter Schritt. Aber er wird dann trotzdem gemacht!
Vielleicht nicht so schnell, ... aber meist ist es eine Phase des "Nicht-Verstehen-WOLLENS", weil jetzt ein Konflikt auftaucht, ein Problem, mit dem derjenige einfach nichts zu tun haben will. Die Konfrontation mit Krankheit und möglichem Tod wird nicht mehr erträglich. Und das "darüber Sprechen" wird zur Qual. Das eigene Leben, welches bisher so wunderbar geordnet war, fällt auseinander. Man wird eben zum "Alien", zum Ausserirdischen, ... und das ist nicht erträglich. Also zieht man sich zurück. Will gar nichts mehr davon wissen. - Tja, zum Leid des Betroffenen.

Liebe Tina, ich wollte Dir noch kurz sagen, dass Deine letzten Zeilen (im anderen Forum) echt lustig waren! (Du weisst schon, die Sache mit dem Boxsack!) Ich sass auf meinem Stuhl hier und habe den Bildschirm regelrecht angekichert! Und ich habe mich darüber gefreut, dass auch DU lachen kannst, ohne schlechtes Gewissen oder sowas. Genau SO sollte es ja auch sein, gell?
Und wegen Deinen Halsschmerzen, ... da habe ich mir jetzt also gar keine Gedanken darüber gemacht, WEIL Du sie erwähnt hast, denn es kam ganz deutlich herüber, dass Dich das ja selber nervt, weil Du deshalb nicht zu Deinem Vater hingehen konntest. Es war also ein völlig anderes "Gejammer", das überhaupt nicht "belästigend" gewirkt hatte. Das war also schon okay.
Es wäre anders, wenn ich Dir jetzt von meinen "Bammel" vor der morgigen Untersuchung erzähle, ... und Du mir gleich darauf von Deinen Halsschmerzen vorjammerst! DA würde es echt nicht passen.

Ich wünsche Euch einen sonnigen Sonntag und geniesst den Tag, ja?
Liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
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