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  #1  
Alt 01.04.2012, 22:32
Jessi25 Jessi25 ist offline
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Standard AW: Die letzte Zeit die noch bleibt

gestern hat meine ma von sich aus 2 Joghurts gegessen, ich denke lag an dem Pfleger den findet meine ma so toll. Sie trinkt auch einw enig Cola udn möchte danach Fanta haben. Heute morgen röchelte sie viel und heute Nachmittag brauchte sie Sauerstoff. Sie war auch sehr zickig und auch abwesend. Mal sehen wies morgen ist. Heute hat ja ihr Hund Geburtstag und wir waren auch da mit ihrem Liebling. So richtig gefreut hat sie sich nicht, es fiel mir schon öfters auf das sie sich nicht so wie früher freut, aber villeicht isses weil sie weiß bald muss er ohne sie sein. Sie sagte immer sie möchte nach dem Hund gehen, leider wird es nicht so sein. Ich hätte es ihr gewünscht, weil sie total an ihm hängt. Sie holte ihn damals aus dem Tierheim nach ihrem Brustkrebs.
Diese auf und abs bei meienr Mum zerrt ganz schön an den nerven, mal denkst du o.k. es ist bald soweit und dann doch wieder nicht. Klar wir genießen jeden Moment mit ihr, trotzdem macht es einen fertig, vorallem zu sehen wie sie jeden Tag mehr abbaut. Wie gern würde ich ihr einfach sagen lass los, hör auf zu kämpfen, aber ich kann es nicht. manchmal wünschte ich auch meine ma würde offen mit mir reden, stattdessen erzählt sie nichts von sich aus, oder fragt mal irgendetwas.Diese Angst die einen jeden Tag begleitet zerreist mich.
Ich werde mich jetzt ins Bett kuscheln, wünsche allen eine gute Nacht.
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  #2  
Alt 02.04.2012, 09:43
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Die letzte Zeit die noch bleibt

Liebe jessi,

ich hoffe, du konntest wenigstens gut schlafen und es geht dir heute ein wening besser.

Das ist prima, dass deine Mutter immerhin zwei Joghurts zu sich genommen hat. Nicht viel, abe rimmerhin. Ich weiß, wie schrecklich es ist, wenn sie jetzt von Tag zu Tag weniger wird. Es ist kaum mehr zu ertragen und schmerzt seelisch als auch körperlich, oder? Aber mir hat eine liebe Frau hier im Forum gesagt, dass wir keine Angst haben sollen, dass unsere Liebsten "verhungern". Wenn sie nicht mehr hier bleiben können bei uns, dann benötigen sie auch keine feste Nahrung mehr. Sie brauchen es einfach nicht und es ist gut, wenn wir das so hinnehmen können. Selbst das Trinken stellen sie irgendwann ein. Mein Vater mochte übrigens auch gern Cola... Die hatte wenigstens ein paar Kohlehydrate durch den Zucker! Säfte hingegen waren ihm allesamt zu sauer. Die Fruchtsäure mochte er überhaupt nicht.

Weißt du, ich glaube, deine Mama hat einfach keine Kraft mehr, um ihre Freude zu zeigen. Es ist nicht so, dass sie sich nicht freut, sondern ihr fehlt wirklich die Kraft, die gefühle zu zeigen. Warum kannst du mit ihr nicht so offen reden? Hast du es bereits einmal versucht und dann hat sie abgeblockt? Ansonsten kann ich dich nur empfehlen, ihr das zu sagen, was du schreibst. Dass sie nicht mehr kämpfen muss, wenn die kraft nicht mehr reicht; dass sie gehen darf, gerade weil du sie so sehr liebst. Dies auszusprechen tut sehr, sehr weh, aber es erleichtert deine Mama und es wird auch dir helfen... Ich habe es zuminest so für mich erfahren und ich hatte den Eindruck, dass mein Vater froh und dankbar war, dass wir ihm mitteilten, er dürfe gehen, wenn es an der Zeit sei, wenn die Kraft ihn verlässt. Er müsse nicht mehr kämpfen, wir würden allein zurecht kommen. das haben wir ihm versprochen.

Liebe Jessi, das ist alles so, so schwer und dennoch wirst du es schaffen. Du bist eine ganz starke Frau!

Alles, alles liebe
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #3  
Alt 03.04.2012, 06:51
Jessi25 Jessi25 ist offline
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Beiträge: 104
Standard AW: Die letzte Zeit die noch bleibt

Gestern um 23.23 bekam ich den Anruf das Ma es geschafft hat, sie ist nun ein Engel . Wir hatten gestern morgen noch ganz offen darüber gerdet, weil sie darüber sprach. Ich konnte ihr noch einiges sagen.
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  #4  
Alt 03.04.2012, 07:58
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Die letzte Zeit die noch bleibt

Liebste Jessi,

das tut mir so unendlich leid... Aber wie du bereits schreibst, deine geliebte Mama hat es geschafft und muss nun nie wieder Schmerzen erleiden. Sie ist jetzt ein engel und wird dich weiterhin begleiten und beschützen. Auch wenn du sie nicht mehr sehen und nicht berühren kannst, umgibt sie dich doch für immer!

Ich nehme dich einfach mal ganz fest in die Arme und halte dich eine Weile! Ich freue mich, dass ihr beide gestern habt noch geredet habt und offenbar vieles noch ausgesprochen wurde. Das ist sehr schön! Wahrscheinlich war deine Mama dann so erleichtert, dass sie hier loslassen konnte. Du hast sie so wunderbar begleitet und alles getan, was möglich war. Sie ist wohl in einem schlechten körperlichen Zustand, jedoch in einem guten mentalen Zustand gegangen.

Alles, alles Liebe und eine stille Umarmung
Miriam
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  #5  
Alt 03.04.2012, 09:03
Christina1971 Christina1971 ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 59
Standard AW: Die letzte Zeit die noch bleibt

Liebe Jessi,
ich sende Dir meine tiefste Anteilnahme.
Alle Worte des Mitgefühls werden es nicht schaffen, Dir den Schmerz über den Verlust Deiner Mama zu nehmen. Doch Du hattest das Glück, mit ihr noch viele Augenblicke zu teilen und noch alles zu sagen, was Du auf dem Herzen hast. Alleine das wird Dir Trost geben.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft für die kommende Zeit.
Liebe Grüße
Christina
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  #6  
Alt 03.04.2012, 09:05
monika100 monika100 ist offline
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Registriert seit: 14.10.2009
Beiträge: 1.780
Standard AW: Die letzte Zeit die noch bleibt

Liebe Jessi,

es tut mir soo leid - mein herzliches Beileid für Dich.
In Gedanken bei dir.

Monika
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  #7  
Alt 03.04.2012, 09:36
mai-regen mai-regen ist offline
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Registriert seit: 17.03.2012
Beiträge: 262
Standard AW: Die letzte Zeit die noch bleibt

Liebe Jessi,
die Zeit,die euch noch blieb,habt ihr intensiv genutzt.Es tat euch beiden sicher gut,noch einmal offen zu reden.Ich denke auch,dass deine Mama auf einen solchen Moment noch gewartet hatte und dann loslassen konnte.
Sie musste den schweren Weg bis zum Schluss nicht alleine gehen.Du hast ihr all deine Liebe gegeben.Irgenwann,wenn der schlimmste Schmerz abklingt,wird dir das die Kraft geben,weiterzumachen.
Mein herzliches Beileid,komm,ich drück dich mal!
Sylvia
__________________
Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen
Immer an deiner Seite !

In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012


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