Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Gebärmutterkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.02.2012, 10:57
Benutzerbild von stefuli1976
stefuli1976 stefuli1976 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.04.2010
Ort: Baden Württemberg
Beiträge: 209
Standard AW: 3 jahr nach der kastration....wut im bauch

hallo beatrix

hab jetzt deinen thread verfolgt....
bei mir wurde ek vor bald zwei jahren festgestellt..hatte eine total-op, wollten aber kinder haben

mir geht es da wie dir wenn ich beim gyn im wartezimmer sitze und die schwangeren frauen sehe...letztes jahr hatte eine freundin ihr baby bekommen, sie wurde in dem jahr schwanger als ich mit der chemo zu kämpfen hatte..das war hart und sehr bitter für mich!! denn wir hatten mal aus der laune heraus gesagt dass es doch schön wäre wenn wir beide zusammen kinder bekommen...könnten dann so viel zusammen mit den kindern machen..
nun...ist alles anders...mein mann nagt sehr schwer noch an dem thema..ich auch, da viele freundinnen inzwischen alle kinder haben...und als ich letztes jahr auf einem runden geburtstag einer freundin war, der mann hatte eine überraschungsfeier für sie organisiert waren NUR paare mit mindestens zwei kindern pro paar, abends wollte ich nur noch WEG...mein mann war auch total fertig mit den nerven, und der mann meiner freundin wollte uns noch am nächsten tag zum reste-essen wiedersehen...aber das ging nicht mehr, in dieser nacht war ich soo nervlich am ende...ich hatte es die ganze zeit gut im griff aber da war ich nur noch am weinen...wir waren das einzigste paar OHNE kinder...das tut verdammt weh! ich komme damit zurecht...versuch es wenigstens...man kommt sich irgendwie vor wie..ich weiss nicht ...wie vom anderen stern...und wenn ich dann so sachen lese wie paare ohne kinder sollen zahlen ist das wie ein schlag mit einer abriss-birne in der magengrube!! und adoption ist ja keine option als krebs-patient...egal wie die prognosen stehn..ich find das alles so ungerecht!

aber zum thema erotik in der partnerschaft kann ich sagen dass es nicht mehr so ist wie früher...denn ich bin oft verkrampft aus der angst heraus dass es wehtun könnte...und noch andere horrorvorstellungen...ich kann mit meinem mann darüber reden...er versteht es auch...aber ich bin dann sauer auf mich auf die situation...auf alles, es hat früher immer spass gemacht..aber so..
von den nebenwirkungen ganz zu schweigen...hitzewallungen...launen...oft müde...meine haut hat sich sehr verändert...grad im gesicht...ich bekomme zwar hormon-gels aber aus angst dass woanders was kommen könnte ziehe ich das leider immer raus wieder zu schmieren...


sorry wenn es so lang geworden ist aber heut hab ich ne totale depri-phase...

lg
steffi
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.02.2012, 14:44
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2008
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 751
Standard AW: 3 jahr nach der kastration....wut im bauch

Liebe Mitstreiterinnen,

ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu geben und meinem Ärger etwas Platz machen. ABER ich spreche niemanden persönlich und kritisiere auch nicht die individuelle Umgehensweise mit diesem Thema.

Aber ich denke etwas anders darüber. Mein Leben bestand immer darin, viel Kraft aufzuwenden, ob im Job oder Privat - ich war sicher öfter an meinen Grenzen, als ich es mir eingestehen will. Hier will ich auch sicher nicht darüber berichten, dass ich es als "Geschenk" empfinde, denn mein Leben hat sich "so verändert" und ich "mache vieles anders", seitdem ich erkrankt bin. Eine Lobeshymne auf den Krebs wird diese hier sicher nicht. ABER ich bin dankbar!!! Nicht dem Krebs, nicht diesem schweren Schicksal, was ich mit so vielen Menschen teile. Aber ich bin DANKBAR, dass diese Krise in meinem Leben viele Veränderungen bewirkt hat, die ich sonst vielleicht nicht mitgemacht hätte...

Nein, nichts ist mehr wie vorher. Es ist anders. Auch ich hadere hin und wieder, erwische mich bei dem Gedanken, wie das alles noch vor 4 Jahren war. Habe wie Ihr ein richtig blödes Bauchgefühl, wenn es an die Nachsorgetermine geht. Auch meine Sexualität hat sich verändert, habe nicht mehr so große Lust und soooo häufig muss es auch nicht sein - allerdings habe ich einen tollen verständigen Partner, der da keinen Druck aufbaut. Und dass ich so wenig Lust auf ihn habe, macht mich auch an der einen oder anderen Stelle traurig, denn es liegt nicht ansatzweise an unserer Sexualität, sondern an meinem durch die Wechseljahre ausgelösten Libidoverlust. Trotz Hormonpflaster hat sich da was verändert. Und ich habe keine Schmerzen beim Verkehr

Ich bin körperlich nicht mehr so leistungsfähig, mir schmerzt auch immer mal der Rücken und/oder das Becken. Aber ich nehme es an; das Narbengewebe im Bauch kann ich nicht wegzaubern, also muss ich damit leben. Mein Darm st viel empfindlicher geworden und ich reagiere auch unterschiedlich in der Verdauung. Ich brauche mehr Pausen und Ruhe.

Aber ich lebe - und das sehr gut. Und hoffentlich noch sehr lange. Ich arbeite und habe mein "normales Leben" wieder - wenn auch nichts mehr so richtig normal war nach der Diagnose, aber es hat sich wieder auf ein Maß eingependelt, mit dem ich sehr glücklich lebe. Natürlich kann ich meinem alten Leben hinterherjaulen, aber das ändert NICHTS an meinem jetzigen Sein.

Der Begriff Kastration in diesem Zusammenhang macht mich wütend. Weil es, zumindest für mich, nicht ansatzweise den Kern der Sache trifft. Eine Kastration ist eine mutwillig herbeigeführte Unfruchtbarkeit. Ich glaube kaum, dass einer meiner Ärzte das durchgeführt hätte, wenn es nicht um mein Leben gegangen wäre... Von mutwillig kann also keine Rede sein, sondern eher von einer hoffentlich lebensrettenden Maßnahme. Alles, was man mir an Therapien gegeben hat, wurde mir nicht "angetan", sondern man hat versucht alles zu tun, um mich zu retten. Bislang geht die Rechnung der Ärzte auf Ich persönlich kann nicht wütend darüber sein, dass man mir nun schon fast 4 Jahre Überleben geschenkt hat. Andere Frauen hier mussten lange vor uns gehen... Ich kann meine Energie natürlich darauf verwenden, wütend zu sein über meinen Zustand - aber ich kann diese Energie auch positiv umwandeln und glücklich sein über alles, was ich mir zurück erobere oder gänzlich anders mache. Unsere Zeit ist begrenzt; älter als 115 Jahre werden wir wohl nicht Da macht es doch mehr Sinn, sich an Dingen zu freuen, als traurig zu sein. Ich konnte keine Kinder mehr bekommen. Aber ich möchte auch nicht tauschen mit Frauen, die Kinder haben und sich Gedanken darüber machen müssen, ob sie vor ihren Kindern diese Welt verlassen müssen. Krebs ist einfach Scheixxe - aber welche Wahl hat man, als die Dinge so anzunehmen, wie sie kommen?

Die Frau, die ich vor 5 Jahren war, gibt es nicht mehr. Wer weiss, wozu es gut ist Aber ich kann sagen, dass ich in meinem neuen Leben mittlerweile gut angekommen und sehr glücklich bin.

Das wünsche ich den Frauen, die damit noch stark kämpfen müssen, ebenso.
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.02.2012, 15:26
Benutzerbild von stefuli1976
stefuli1976 stefuli1976 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.04.2010
Ort: Baden Württemberg
Beiträge: 209
Standard AW: 3 jahr nach der kastration....wut im bauch

hallo cee,

ich glaub es wird immer die unterschiedlichsten meinungen dazu geben

jeder geht wohl anders damit um...
und natürlich bin ich auch froh dass ich lebe, dass alles entfernt wurde was böse war, die chemo war reine vorsichtsmassnahme...und doch..ich habe nach der op gegoogelt und habe mit meiner diagnose gesehn dass normalerweise so operiert wird dass die gebärmutter erhalten wird wenn der kinderwunsch besteht...denn wir wollten bevor ich beim gyn war wegen starker unterleibsschmerzen kinder haben aber danach wurde ich vorher nicht gefragt ob diese option zur verfügung steht...und das ist halt nicht so einfach zu sagen so ich lebe zwar aber kinder sorry...geht nimmer nein sooo leicht kann ich das dann doch net sehen!!! und der satz "wer weiss wozu es gut ist" ist für meine begriffe nicht so ganz passend, wenn du das für dich so siehst bitteschön...aber sorry ich fühl mich da sehr angegriffen...und hier sollte doch jeder über seine gefühle frei reden kann...dass da nicht jeder damit konform ist, ist natürlich klar...
ja ich bin sehr froh dass ich leben kann, dass ich durch " den schuss vor den bug" wie sich der arzt im kh damals ausgedrückt hatte natürlich eine neue chance habe mein leben weiterzuleben, wie lange weiss keiner, ist super

wie gesagt ich sehe einiges wie du auch was die therapie, ebenso die op und die narben angehen aber was das thema kinder angeht...nun da hat wohl jeder von uns seine ansichtsweise...nix für ungut...du hast ja geschrieben dass du keinen persönlich angreifen möchtest..aber das wollte ich doch dazu sagen...ich hoffe du fühlst dich nun nicht angegriffen, ich habe den thread nicht eröffnet...aber das war nochmal mein senf

grüsse
steffi
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.02.2012, 16:12
beatrix 1973 beatrix 1973 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2012
Ort: nrw
Beiträge: 15
Standard AW: 3 jahr nach der kastration....wut im bauch

hallo ihr lieben frauen und evtl auch männer!

kastration heißt nur die entfernung der keimdrüsen(eierstöcke).
dieses hat nichts mit mutwillig zu tun.das wort behinhaltet keine wertung,
nur eine tatsache.

auch behaupte ich nicht,das frauen ohne eierstöcke oder und gebärmutter,bzw nur ohne gebärmutter keine frauen seien!!!!!!!
bitte das nicht falsch verstehe

aber mehr aufklärung über die folgen sind mir sehr wichtig.
dann kann jeder für sich besser entscheiden.

meine entscheidung war damals falsch.nur ich habe den zettel zur op
unterschrieben,kein anderer.nur nochmals als prophylaxe würde ich dieses nicht wieder machen.mit jeden monat nach der op wuchsen die nebenwirkungen.die partner müssen wenigstens einmal mit aufgeklärt werden.
sie gehen dabei mit unter.keiner nimmt sie war.

manche entscheidungen kann man nicht revidieren.sie sind entgültig.

eine chemische einleitung der wechseljahre ist nicht mit den normalen
wechseljahren zu vergleichen. das weiß ich leider erst jetzt.

krebs ist nicht gleich krebs.bei manchen arten ist eine hormonbehandlung
lebenswichtig!!!!!!!!

zum glück haben ja nicht alle frauen diese gravierenden nebenwirkungen.

ein austausch mit anderen menschen sollte hier aber möglich sein.

wenn das hier nicht möglich ist,wo dann? einen rezpektvollen umgang ist mir
persönlich sehr wichtig. hoffe,euch auch.

tipps und informationen,davon hängt auch meine lebensqualität ab.
bei der narbenpflege hat mir dieses forum sehr geholfen.
bitte helft euch gegenseitig,als andere anzugreifen. sonst traut sich hier
niemand mehr zu schreiben. wir kämpfen doch alle schon gegen den krebs..
das sollte uns verbinden.

bin gespannt auf eure antworten.mir helfen sie sehr.allein das die isolation durchbrochen wurde. euch einen lieben sonntag

gruß beatrix
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 21.02.2012, 15:59
Benutzerbild von Cee
Cee Cee ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2008
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 751
Standard AW: 3 jahr nach der kastration....wut im bauch

Zitat:
Zitat von madritista Beitrag anzeigen
noch wenn man wirklich mitte 40 noch jemanden treffen sollte ,der einigermassen zu einem passt ,wie soll der denn mit einer kranken frau umgehn, zumal einige männer in meinem bekanntenkreis das weite gesucht
haben als ihre frauen krank wurden.
Ich habe mit über 40 Jahren meinen jetzigen Mann ein Jahr nach meiner Diagnose kennen gelernt. Und habe gleich mit offenen Karten gespielt. Ihm ist 3 Jahre vorher seine damalige Frau an Brustkrebs verstorben... Es kommt so oder so wie es soll
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 22.02.2012, 03:52
beatrix 1973 beatrix 1973 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2012
Ort: nrw
Beiträge: 15
Standard AW: 3 jahr nach der kastration....wut im bauch

hallo ihr leiebn frauen und männer!

thema nebenwirkungen.es würde mich sehr interessieren,ob die frauen mit aufgeklärt werden,wenn die keimdrüsen beim mann ausgeschaltet werden.
wird dann offen über die nebenwirkungen gesprochen?

vielleicht schreibt ja mal ein mann hier.dieses würde mich sehr freuen.

ich denke,männer die über die nebenwirkungen der hormontherapie bzw
kastration informiert,gehen besser damit um.

leider findet man ganz allgemein kaum informationen darüber.

beim wort kastrationen gehen die alarmglocken hoch....bei erweiterter
total op nicht.die aufklärung über die nebenwirkungen ärgern mich einfach.

oder einfach der satz...sie schwitzen nicht mehr,dann ist ja wieder alles wie
früher!!!!!!!!!!!!! die organe sieht man nicht,also gibts sie nicht.
so kommt mir das vor.

wie gerne würde ich wieder schwitzen,da spürte ich wenigstens noch leben
in meinen körper.

nach der op käme man früher in die wechseljahre.....
nein,man kommt sofort rein.

würde mich wieder auf eure antworten freuen.

euch eine gute nacht....cu beatrix
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 25.02.2012, 02:30
beatrix 1973 beatrix 1973 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.02.2012
Ort: nrw
Beiträge: 15
Standard AW: 3 jahr nach der kastration....wut im bauch

hallo gretel!

vielen dank für deine antwort. das mit den körperlichen verfall kenne ich nur zugut.aufeinmal ist nichts mehr straff.kommt weil das gute hormönchen fehlt.
mit dem schwindel wird es tgl besser,bzw er verschwindet immer mehr.

zu deiner frage mit den östrogenspiegel. meine hormone waren zu hoch.
das kam aber wegen meinen massiven übergewicht.denke aber auch,das das
biologische alter eine rolle spielt.

hoffe,das deine nebenwirkungen schnell verschwinden.vielleicht helfen dir
die hormone ja jetzt.

viele liebe grüße beatrix

Geändert von beatrix 1973 (25.02.2012 um 03:04 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:23 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55