Beweglichkeit bei Metastasen

[daisy2010]

Liebe Vampirin, liebe maga,

vielen Dank für Eure Antworten auf die Fragen.

Liebe Martina, liebe anderen,

ich weiß nicht genau, was ihr denkt, und ich interpretiere es mal so, dass euch meine Frage die Gefahr eurer eigenen Situation wieder ins Gedächtnis gerufen hat. Nur so kann ich die teilweise wirklich unfreundlichen Antworten verstehen.

Ja, Martina, selbstverständlich habe ich in anderen Threads mitbekommen, dass es einige Frauen gibt, die auf sehr viel Hilfe angewiesen sind. Genau deswegen habe ich diese Frage gestellt: ab wann muss ich damit rechnen, dass es so kommt? Und da hilft es mir viel weiter, wenn mir Vampirin oder maduschda schreiben, dass es eine Zeit lang so war und danach wieder besser wurde. Denn das wüsste ich ohne diese Nachfrage nicht.

Ich kann verstehen, wenn Frauen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ein Problem mit meiner Frage haben. Das hoffte ich in meiner Anfangsfrage klar gemacht zu haben. Ich weiß, dass es heikel ist und ich habe mich nach langem Überlegen dazu entschieden, die Frage zu stellen. Wenn mir noch jemand eine Antwort auf die eigentliche Fragen geben kann, dann wäre ich dafür sehr dankbar.

Ich denke, dass niemandem damit geholfen ist, wenn wir weiter darüber streiten, ob jemand eine pessimitische, realistische oder optimistische Einstellung über den weiteren Krankheitverlauf hat oder haben darf. So war meine Frage nicht gemeint und ich bin mir sicher, dass man das beim Lesen auch merken kann. Wo wenn nicht in einem Forum von Betroffenen soll man sich sonst über Ängste oder Erfahrungen austauschen?

Liebe Grüße an alle
Daisy

[Calypso]

Zitat von daisy2010

Ich kann verstehen, wenn Frauen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ein Problem mit meiner Frage haben.

Hallo Daisy,
jetzt unterstellst Du aber uns etwas!
Ich habe kein problem mit deiner Frage, deshalb habe ich dir auch geantwortet.
Und nach wie vor gilt meiner Meinung nach: Deine Frage (neue Wohnung oder nicht) kann dir niemand bantworten.
Es nützt dir auch nichts, zu wissen, dass hier Frauen mit gebrochenen Wirbeln sind, die im Rolli saßen oder sitzen, oder dass hier Frauen sind, die mit BWK- Metastasen noch Schifahren können.
FÜR BRUSTKREBS GIBT ES GENAU SO VIELE KRANKHEITSVERLÄUFE WIE ES PATIENTINNEN GIBT!!!!!
Kein Beispiel wird so sein, wie deine Zukunft.
Deshalb geht es nur um eines: Willst du pessimistisch sein (oder, freundlicher ausgedrückt, auf Nummer sicher gehen) und nicht in den dritten Stock ziehen?
Oder willst du optimistisch sein, dass die Krankheit bei dir nie wieder oder erst in ferner Zukunft wieder auftritt, und bei der schönen Wohnung zugreifen?

Nichts anderes wollten die Meta- Frauen und ich hier sagen.

Calypso

P. S. Ich wollte nach meiner Meta- Diagnose (nicht BK- Diagnose!) auch erstmal nichts mehr wissen. Dshalb kann ich dich ein Stück weit verstehen. Ich dachte, das wars jetzt, ich verschenke meine Sachen und warte aufs sterben. Was für ein Glück, dass ich meine Sportausrüstung nicht verschenkt habe. Hätt ich alles neu kaufen müssen, aua, wär teuer geworden!
Heute würde ich mich Ortrud anschließen: Auch eine Woche wohlfühlen lohnt sich.

[Maja57]

Liebe Daisy!
Ich habe seit Mai 07 die Diagnose beidseitig BK (Knochenmetas).
Die ersten Jahre hatte ich nicht so mit Schmerzen zu tun,hat sich aber mittlerweile geändert.Ich wohne im 4.Stock,kann eigentlich ganz gut Treppen
steigen,gehe öfter raus mit meinem Hund.
Muß aber sagen,hab im Haushalt ein paar Hilfsmittel,Relexsessel,behinderten WC
und elektr. Lattenrost.Das ist für mich eine große Hilfe.
Ansonsten macht meine Familie den Einkauf u. Wäsche usw.
Das Thema Umzug hatten wir des öfteren,aber im Moment genießen wir einfach unsere schöne,warme und vor allen Dingen ruhige Wohnung.
Mache mir zur Zeit keine weiteren Gedanken darüber.
Ich lebe das Leben.
Hoffe konnte Dir ein wenig helfen.
LG.Marion

[Karin55]

Hallo Daisy,

wenn Du dann - wie Du es ja offensichtlich weißt - bald Metastasen bekommst, dann würde ich Dir folgendes raten:

Wenn Ihr die Wohnung so hübsch und günstig findet, dann könntest Du dort einziehen und darauf hoffen, dass Du im Laufe der nächsten Monate/Jahre die Stockwerke bewältigen kannst. Wenn nicht mehr, müsstest Du wieder umziehen. Wenn Du bereit bist, in kürzeren oder hoffentlich längeren Abständen zweimal umzuziehen, dann steht einem Umzug eigentlich nichts im Wege. - Ich allerdings würde das nicht tun.

Ich verdränge mein Problem. Ich kann trotz Metastasen leicht meine 3 Etagen bewältigen. Eigentlich sollte ich gerade jetzt umziehen, damit ich auch im schlimmeren Stadium noch ein paar Schritte vor die Tür machen kann, mag mich aber nicht von meiner Wohnung trennen. Aber mit Metas wäre ich nicht in den 3. Stock gezogen. Das ist so, wie als würde ich als relativ fitte 85-jährige noch einmal in den 3. oder 4. Stock ohne Fahrstuhl ziehen; da weiß ich auch vorher nicht, ob ich so mobil bleibe, dass ich die Stufen noch in 3 Jahren laufen kann. Wahrscheinlich nicht ... und dann?

Karin

[mecky66]

Liebe Daisy,

das die Angst unser ständiger Begleiter ist, ist ganz normal. Aber genieße Dein Leben und sie glücklich und zufriede, so wie es jetzt ist. Mach Dir keine so unnötige Gedanken.

Ich habe im Dez. die Diagnose bekommen , Knochenmetas. Somit war für mich erst einmal alles vorbei. Hatte wahnsinnige Angst. Wußte nicht mehr ein noch aus. Hab mit dem schlimmsten in diesem Moment gerechnet. Das Weihnachtsfest war gelaufen. Nach Weihnachte hab ich einen Anruf aus der Klinik bekommen, mit dem Hinweis das ich keine Metaas habe. Es wurden "nur" die Unterlagen vertauscht.

Sei froh, das Du soweit gekommen bist ohne wietere Probleme. Genieß einfach Dein Leben. Egal welche Entscheidung Du triffst, es wird für Dich immer die richtige sein.

LG
Mecky

[elaine70]

Hallo,
es ist wohl ganz normal, das man Angst hat mal Metastasen zu bekommen...obwohl ich das seltsamerweise trotz schlechter Prognose für mich irgendwie immer ausgeschlossen habe.

Mittlerweile habe ich multiple Lungenmetastasen, Lebermetastasen und zahlreiche Metastasen im Skelett.

Ich wohne in einer schönen Altbauwohnung im zweiten Sock, komme, wenn auch ein wenig langsamer, gut rauf und runter.
Ich habe auch nicht jemals auszuziehen...nee, nee...ist viel zu schön...

Versuche doch dein Leben ganz normal zu gestalten und nicht an mögliche Metastasen zu denken. Und wenn die Wohnung toll ist greife zu und genieße sie in vollen Zügen.
Lieber im Jetzt leben als in ferner Zukunft.

LG
Elaine

[PetraK]

Hallo Daisy,

ich hab die Diskussion hier verfolgt und bin auch der Meinung, dass nur du alleine entscheiden kannst, was du wirklich in Bezug auf die Wohnung willst. Aber wie auch andere hier schon geschrieben haben, warum willst du dir jetzt schon Sorgen machen über "ungelegte Eier" ? Jeder BK-Verlauf ist anders ! Ich selbst war 2001 zuerst betroffen, hatte dann 2009 ein Rezidiv (keine Metas). So hatte ich also schon mal 8 Jahre und seitdem schon wieder 3 ohne was.......und wie viele es noch werden, weiß ich nicht. Ich hab gelesen, dass du einige befallene Lymphknoten hattest. In Ärztezeitungen und bei Vorträgen wird in letzter Zeit immer wieder betont, dass das nicht mehr als Prognosefaktor gewertet wird, eben weil viele Frauen mit befallenen LK's trotzdem nie Metas bekommen......Ich kenne durch unsere selbsthilfegruppe, Rehas etc. viele Frauen mit BK, die seit Jahren "Ruhe" haben, mehrere seit mehr als 10......versuch doch bitte, auch noch die schönen Dinge zu sehen und vielleicht sogar zu geniessen....

Liebe Grüße

Petra

[gilda2007]

Wir suchten während der Therapie intensiv nach Wohnung und zogen ein Jahr nach der Diagnose in unsere Traum-ETW, 2. Stock ohne Aufzug. Wir sprachen darüber, was wäre wenn, wobei ich mir weniger über den Brustkrebs, als vielmehr über den Verlauf meiner MS Gedanken machte.

Aber da dachte ich hey, ich hatte immer Angst, dass meine MS schlimmer wird und was war -- ich bekam Brustkrebs. Wenn ich jetzt immer Angst vor Metas habe, überfährt mich wahrscheinlich ein Bus. Und wenn ich nicht mehr die Treppe hochkomme, dann suchen wir eine andere Wohnung. Man kann sein Leben auch unter dem Tisch aus Angst vor einem Erdbeben verbringen. Oder rausgehen und sein Leben leben. Denn es zählt die Zeit, die man mit Leben gefüllt hat, nicht die, während der man auf irgendwas wartete, was möglicherweise nie eintritt.

Ach so, ja, der Umzug ist jetzt 4 Jahre her und mir geht es blendend

[lebenskraft]

Hallo Daisy,

seit Stunden frag ich mich soll ich etwas dazu sagen oder nicht???
Eigentlich bin ich eine stille und freundliche leserin und sehe dieses Forum als eine Hilfestellung, ein Ort wo mann Antworten bekommt, Hilfe, Mut, Kraft, wo man sich austauschen kann.
Ich selbst bin 35 also 2 Jahre älter wie du, seit 10/2011 erkrankt.Entschuldige wenn ich jetzt so plumpt und direkt bin, nur wenn ich deine Zeilen lese dann platzt miir der Kragen!

Wie kann man so denken wie du? Ich kenne dich zwar nicht nur deinen befund und er ist weiss gott nicht so das man einpacken kann.
ich weiss nicht hast du Famile, einen Freund?
Ich will dir mal mein Leben beschreiben, ich lebe alleine in einer 38 qm wohnung, bin alleine, lebe am existenzminimum und bin wirklich alleine, das ist ein Lebenskampf!Und brustkrebs. Niemand der einen hilft.
Und du machst dir Gedanken wg Wohnung!

Lebe! geniese die Zeit die Gott dir gegeben hat, nutze jeden tag. Angst haben wir alle, es kann immer was kommen, du hast sicher etwas für was du lebst.
Es tut mir leid nur das musste raus.Lebe jetzt wann den sonst.man weiss nie was kommt.
Also!
Köpfchen hoch

[birgit70]

hallo,ich finde es schade,dass auch negative antworten geschrieben werden.
da überlege ich mir zweimal ,ob ich "frei von der seele heraus"hier meine fragen stellen kann,wenn solche reaktionen kommen....

birgit

[Ingrid]

Ich finde, es ist eine absolut legitime Überlegung, Pessimismus hin oder her. Das hat mich durchaus auch umgetrieben, als ich 1 Jahr nach Diagnose BK(wieder) angefangen habe, ein Haus zu suchen. Und als wir dann endlich eins kaufen konnten, ist wenige Wochen später meine Freundin gestorben (übrigens trotz BK mit vielen Metas an einer Bluttransfusion) und ich habe sehr häufig nachts gegrübelt, ob das wohl eine vernünftige Entscheidung war.

Fakt ist, dass niemand von uns die Zukunft kennt. Niemand weiß, wie die eigene Brustkrebserkrankung verläuft, ob man ein "Survivor" ist, ob man Rezidive bekommt, Metastasen, einen anderen Krebs, eine andere schwere Krankheit, ob man morgen von einem Besoffenen über den Haufen gefahren wird oder auf einer Kreuzfahrt ertrinkt. Weiß leider nicht mehr, von dem der Spruch stamm, dass Leben das ist, was stattfindet, während man Pläne macht. Wenn die Wohnung Dein Traum ist, dann nimm sie!