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  #1  
Alt 07.10.2011, 00:20
beowulf beowulf ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo Frank K
Ich hatte vor 6 Jahren dieselben Beschwerden weshalb bei mir eine
Magenspiegelung gemacht wurde bei der man eine axiale Hiatushernie
und eine Refluxösophagitis feststellte.Mein Arzt hat mir zu einer
Operation geraten.Im Krankenhaus wurde mir nach den Voruntersuchungen
ein konserativer Therapieversuch mit PPI empfohlen.Da die Beschwerden
im letzten Jahr stärker wurden und sich leider auch ein Barrett entwickelt
hat wurde dann doch operiert und zwar eine laparoskopische Fundoplicatio
sowie eine Hiatusplastik.
Heute bedauer ich das nicht schon vor 6 Jahren die OP gemacht wurde
weil sich dann wahrscheinlich kein Barrett-Ösophagus gebildet hätte.
Für mich war die OP deshalb die beste Lösung.
Um das Barrett zu kontrollieren mußt du die Tabletten weiter nehmen und
evt. eine OP.Auch sollte man nicht mehr alles essen und trinken(Kaffee,
Alkohol usw.) und rauchen sowieso nicht.
Die jährliche Kontrolle ist normal wenngleich ich auch lieber jedes halbe
Jahr eine machen würde.

Gruß Jens
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  #2  
Alt 10.10.2011, 13:34
Frank_K Frank_K ist offline
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Registriert seit: 02.10.2011
Beiträge: 6
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hi Jens!
Danke für die Antwort! Klein bisschen beruhigt hat mich Deine Aussage, dass Du die Beschwerden kennst.
Mein Hausarzt meinte nämlich so eine Hernie hätte fast die Hälfte der Bevölkerung "ohne irgendwelche Symtome".

Die "Schmerzen" sind nicht wirklich schlimm - würde sie eher als "lästig" beschreiben. Vor allem die Rippenschmerzen (immer mal woanders), machen mir Angst, dass "mehr" dahinterstecken könne.

Im Moment nehme ich 80mg Pantozol täglich. Laut Internistin soll ich die Dosis nach 8Wochen "runtersetzen". Wie weit hat sie nicht gesagt. Wenn ich auf meine Ernährung achte, habe ich kein Sodbrennen. Wozu dann das Pantozol?

Im Internet habe ich gefunden, dass es Möglichkeiten gibt, das Barett zu "veröden/zu bestrahlen". Es gibt (wenige) Leute, die warnen vor einer OP, da nach einer "Umstülpung" das Barettgewebe "aussen" an der Speiseröhre liegt und so ein Karzinom bei der Spiegelung nicht entdeckt werden könnte.

Auch war zu lesen, dass ich mit Barett-Syndrom das 40fache Risiko habe an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Trotzdem ist Speiseröhrenkrebs so "selten", dass die Chance an einem Herinfarkt zu sterben fast doppelt so hoch ist.

Geändert von Frank_K (10.10.2011 um 13:37 Uhr)
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  #3  
Alt 10.10.2011, 20:07
beowulf beowulf ist offline
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Beiträge: 42
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo Frank
Die Schmerzen sind eigentlich normal bei einer Speiseröhrenentzündung. Allerdings mehr im Bereich Oberbauch,Brustbein und bis zum Hals.Die
Rippenschmerzen solltest du beim nächsten Arztbesuch mal erwähnen.
80 mg Pantozol wirst du wohl nehmen müssen bis die Entzündung abgeheilt
ist.Danach wirst du das Pantozol wohl weiternehmen müssen auch wenn
du meinst das du nach der Nahrungsumstellung kein Sodbrennen mehr hast,
denn ich glaube nicht das du die Speiseröhrenentzündung und Barrett-
Ösophagus nur von falscherErnährung hast.Wahrscheinlicher ist das der
Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Mageneingang nicht
funktioniert und dadurch kommt es zum Zurückfliessen von Mageninhalt
was durch einen Zwerchfellbruch begünstigt werden kann.Aber das wird
man wohl bei der nächsten Magenspiegelung sehen.
Die Möglichkeit das Barrett zu Entfernen gibt es wirklich und die zur Zeit
beste und sicherste Methode ist die Radiofrequenz-Ablation leider wird
dieses Verfahren nur angewandt wenn schon Dysplasien vorhanden sind,
ansonsten würde ich es sofort machen.
Das mit dem Problem bei der Spiegelung nach einer sogenannten"Umstülpung"
habe ich noch nie gehört,aber deine Internistin müsste dazu doch was
sagen können.

Gruß,Jens
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  #4  
Alt 21.11.2011, 12:29
thorag thorag ist offline
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Registriert seit: 03.09.2007
Beiträge: 101
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo Freunde!

Die Dinge haben sich ein wenig überschlagen in letzter Zeit.

Das Ergebnis vorne weg:

Ich wurde am vergangenen Dienstag von Herrn Dr. Löhde am Zwerchfell operiert und habe, trotz sofortigem Weglassen der PPis, keinerlei Beschwerden mehr!
Toi, toi, toi, wenn es so bleibt, war die OP ein voller Erfolg!!!

Zur Vorgeschichte:
Wie ihr meinen vorherigen Berichten entnehmen könnt, habe ich lange Zeit mit mir wegen einer OP gerungen, wobei ich die Fundoplicatio von Anfang an für mich persönlich aufgrund des sehr hohen Risikos schwerer Nebenwirkungen (überall im Netz zu lesen) ausgeschlossen habe.

Nachdem ich zunehmend Nebenwirkungen aufgrund der PPi Therapie (eigenartiger Geschmack im Mund, vermehrtes Schwitzen etc.) verspürte und auch die Refluxbeschwerden in letzter Zeit zunahmen (ständige Niesattacken, Sodbrennen etc.) habe ich ich mich letztlich für die dortige Methode der Zwerchfell Operation entschieden.
Ich wurde dort auf eine Warteliste gesetzt und bekam einen Termin für September 2012.
Ich hatte allerdings Glück, weil jemand absprang, bekam ich jetzt den sehr kurzfristigen Termin.
Bereits am 2. Postoperativen Tag habe ich Kartoffelbrei bekommen und kann jetzt, 6 Tage nach der OP eigentlich normal essen, wobei ich mich wohl ein bischen bremsen sollte, da 14 Tage Schonkost empfohlen wird.
Ich trinke allerdings bereits morgens und nachmittags Kaffee und abends ein Gläschen Rotwein.
Ich muss nicht mehr Niesen und habe kein Brennen mehr im Hals.
Auch der seltsame Geschmack im Mund ist weg
Ein unglaublich schönes Gefühl!!!

Zu meiner Entscheidung:
Der OP bei Herrn Löhde liegt ein anders Verständnis der Funktionsweise der Speiseröhre zugrunde, als dies die klassische Lehre versteht. Der Reflux ist bedingt durch den Zwerchfellbruch und liegt nicht, wie es auch bei mir von mehreren Ärzten diagnostiziert wurde, an einem fehlerhaften Verschlussmechanismus und einem geweiteten Mageneingang.
Deswegen greift Dr. Löhde auch nicht in die Struktur des Magens oder der Speiseröhre ein, sondern beseitigt lediglich den Zwerchfellriss.
Die Details sind auf dessen Website nachzulesen, weswegen ich mich hier auf Oberflächliches beschränke.
Jedenfalls wird weder der Magen um die Speiseröhre gewickelt und festgenäht, noch der Zugang zum Magen künstlich verengt.
Gerade diese künstliche Verengung führt regelmäßig zu massiven Problemen, so können viele Patienten hiernach nicht mehr Aufstoßen oder sich Erbrechen etc.
(btw: ich kann nach wie vor problemlos Aufstoßen)
Der größte Nachteil für uns Barrett Patienten besteht zudem darin, dass durch das Umwickeln und der Naht eine Falte entsteht und deshalb der Barrett möglicherweise nicht mehr kontrolliert werden kann.
Dies ist, da die Speiseröhre unangetastet bleibt, bei der Methode von Dr. Löhde problemlos weiterhin möglich.
Diese OP Methode ist also viel schonender, da sie den Magen und die Speiseröhre unangetastet lässt.

Bitte versteht meine Beschreibung nicht als Werbung oder ähnliches.
Ich will euch nur meine Beweggründe für meine
Entscheidung nennen. Ich war, wie ihr meinen vorherigen Posts entnehmen könnt, seit Jahren am Rätseln, was der richtige Weg für mich ist.
Dies muss jeder für sich selbst entscheiden.
Eine OP will immer gut überlegt sein und trägt wahrscheinlich immer Risiken.
Verunsichert hatte mich, dass man über die Methode von Dr. Löhde außer auf seiner Website und den dortigen Gästebucheinträgen fast nichts findet (bitte lest hierzu mein Posts).
Dies liegt aber nach dessen Aussage daran, dass er seine Studie erst 2012 veröffentlicht, da natürlich eine ausreichende Datengrundlage vorhanden sein muss. Die OP macht er seit 2006. 2012 beginnen wohl auch die Ausbildungsoperationen.
Ich musste also abwägen, den Rest meines Lebens PPis einnehmen zu müssen und trotzdem weiterhin unter Reflux zu leiden. Weiterhin Angst zu haben, dass sich der Barrett deswegen weiterentwickelt, oder eben das Risiko der genannten OP auf mich zu nehmen.
All das floss in meine Entscheidung ein.

Im Moment glaube ich alles richtig gemacht zu haben und bin einfach happy !

Ich fühle mich topfit, habe keinen Reflux mehr und keine OP bedingte Beeinträchtigung. Drückt mir die Daumen, dass es so bleibt!!!

Liebe Grüße

Euer Flo
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  #5  
Alt 27.11.2011, 16:55
Benutzerbild von Korkhase
Korkhase Korkhase ist offline
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Registriert seit: 29.06.2007
Beiträge: 38
Lächeln AW: Barrett-Syndrom

Heute melde ich mich mal wieder und gratuliere dem Thorag zu seinem tollen Erfolg bei Dr. Löhde. Wie berichtet, wurde bei mir die Barrett-Haut komplett abgetragen und hat sich nicht wieder neu gebildet. Einziger Nachteil: Ich muss weiterhin ppi nehmen, Nexium 40 1 x täglich, habe aber dadurch keinerlei Beschwerden. Allerdings zerstören die PPi Vitamin B12, ich bekomme es monatlich injiziert, der Körper kann das speichern.
Liebe Grüße
Korky
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  #6  
Alt 29.11.2011, 13:57
thorag thorag ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2007
Beiträge: 101
Standard AW: Barrett-Syndrom

Mensch Korky,

schön von dir zu hören.
Noch schöner, dass du den Barrett los bist!!! Toi, toi,toi!!!

Wenn du was über die OP wissen willst, meld dich.
Da die Speiseröhre unangetastet bleibt, kann man den Barrett danach uneingeschränkt weiter kontrollieren.

Ach ja, bislang habe ich weder genießt, noch Sodbrennen gehabt.
Einschränkungen keine!

Juchhu!

Allerliebste Grüße

Flo
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  #7  
Alt 04.12.2011, 22:37
Frank_K Frank_K ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.10.2011
Beiträge: 6
Standard AW: Barrett-Syndrom

Eure Beiträge sind superinteressant. Der Standpunkt meines Arztes (Hernie hat jeder Dritte und Barrett sollte einmal jährlich kontrolliert werden) ist wohl überholt.
Das, was Thorag über die OP nach Dr. Löhde schreibt, klingt einleuchtend. Fehlt nur noch die Kombination mit der Abtragung von Barretthaut (wie bei Korkhase).
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