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Alt 13.06.2002, 21:51
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Beiträge: n/a
Standard Sie will das ich gehe!!

Hi Afra,
ich weiss, das ist schwierig, wenn der Vater selbst nicht genau erfährt, wie es um ihn steht. Aber manchmal, weisst Du, sind Patienten WISSENDER als man glaubt.
Kann aber natürlich auch sein, dass er jetzt nicht WILL daran glauben, dass es schlechter um ihn steht.
Je nach Mensch ist das schwierig zu beurteilen. Manchen hilft es vielleicht eher, wenn der Arzt ihnen die Tatsachen "verschweigt" (obwohl ich persönlich finde, dass das unfair und unehrlich ist!), und manche wiederum brauchen unbedingt die ehrliche Tatsache, UM zu verarbeiten.

Jedenfalls, wenn Du das Bedürfnis hast, Dich bei ihm zu entschuldigen, ... ich denke, das kannst Du ganz sicher tun. Es wird ihm ja nicht weh tun, oder?
Lass Dir selber Zeit, Du wirst schon merken, wenn es soweit sein wird, dass Du es ihm sagen willst.

Meine Mutter hatte damals ja zwei Jahre mit Leukämie gekämpft. Ich wusste auch dauernd, dass ich da irgendwas "regeln" müsste, aber ich wusste einfach nicht wie.
Meine Mutter hat mich als Kind viel geschlagen, weisst Du, und so hat sich da irgendwo eine Art "Hass-Liebe" entwickelt bei mir. Trotzdem war mir klar, dass ich da selber loslassen musste. Also setzte ich mich eines Tages hin und schrieb ihr einen Brief. Ich schrieb ihr, wie ich mich fühlte, wie meine Gedanken waren, dass ich wusste, dass ich natürlich auch nicht immer so eine "brave" Tochter gewesen war, und dass ich mich durch ihre Schläge sehr verletzt gefühlt hatte. Dass ich jedoch eingesehen hatte, dass dies alles nur "belastet", und dass ich ihr jetzt einfach ... aus meinen Gefühlen heraus ... VERZEIHE!
Das hatte damals nichts mit "frömmigkeit" oder so zu tun, es war einfach völlig spontan, ein gleichzeitiges Verzeihen und eine "Entschuldigung". Es war ein tiefes Bedürfnis von mir und stimmte dann so für mich.
Leider war sie genau sieben Tage später gestorben. Das war schlimm für mich. Trotzdem war da jetzt etwas in mir, das mir Ruhe gegeben hatte. Und ich fragte mich hinterher: Vielleicht hatte meine Mutter ja auch nur darauf gewartet, dass IHR da jemand verzieh? Damit SIE loslassen konnte?

Ich wünsche auch Dir ganz viel Mut und Stärke, Afra! - Ich wollte Euch eigentlich nicht gerade die "Brieflein" vordiktieren. Ich wollte sie bloss als Beispiel für EUCH, ... weil es JENE Sätze wären, die ich von MEINEN Angehörigen sicherlich gerne hören würde, und die ich auch ertragen könnte und mit denen ich dann umgehen könnte.

Liebe Grüssli
von der "krassen" Brigitte
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