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  #1  
Alt 22.06.2011, 13:24
Osterei Osterei ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Mara,

es hat sicherlich ein für und wider mit so einer AHB. Ich fand es sehr gut, dort viele Informationen über die Erkrankungen zu bekommen, über Wiedereingliederung, Hilfen beim Amt etc. Und ich hatte das Gefühl, körperlich etwas aufgepäppelt zu werden, Essen vorgesetzt zu kriegen, sich mit anderen auszutauschen...

Lieben Gruß
Osterei
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  #2  
Alt 22.06.2011, 15:38
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Mara,

ich will Dich nicht entmutigen, aber ich hatte 2008 Gebärmutterhalskrebs, Wertheim OP, anschliessend Radio 28x und 6 x Chemo. Meine Herren.... ich bin nach knapp 18 Monaten wieder arbeiten gegangen, weil ich mich vorher weder psychisch noch körperlich in der Lage fühlte. Und die anfänglichen 2 Stunden täglich im Wiedereingliederungsprogramm haben mich ganz schön durchgeschüttelt

Mittlerweile bin ich aber wieder vollständig im Einsatz: Vollzeit, mit reichlich Überstunden & Stress, ich reite wieder regelmässig mein junges Pferd, ich fahre Rad und bin auch sonst recht aktiv, ABER ich benötige einfach meine Ruhephasen, und die mehr als ich dachte... Und ich habe immer mal Schmerzen durch unterschiedliche Dinge, kann nicht so gut lange sitzen, muss immer mal zwischendurch liegen oder stehen. Alles ist wieder machbar und erträglich, aber nicht mehr wie vorher...

Es wird alles besser, Mara, aber es wird nicht mehr wie vorher. Damit wirst Du Dich abfinden müssen. Das scheint der Preis zu sein, den wir für unser Leben zahlen.

Ich war vor meinem beruflichen Wiedereinstieg noch 6 Wochen auf Reha. Und nun plane ich erneut eine Reha für Herbst, die brauche ich einfach

Sonst geht es mir gut und ich geniesse mein Leben!
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
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  #3  
Alt 22.06.2011, 19:16
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Mara53 Mara53 ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Osterei und Cee,

auch Euch beiden Danke für die Info. Ich sehe ein, Geduld, Geduld und nochmals Geduld ist angesagt. Dass es später nicht mehr so klappt wie
vorher, darüber bin ich mir eigentlich schon im Klaren. Da bin ich aber zuversichtlich, dass ich mich damit arrangieren kann. Mußte ich vor 5 Jahren schoneinmal lernen.Auch damals war ich erst sehr ungeduldig, aber es mußte halt gehen. Es war zwar auf einer ganz anderen Art, ich hatte damals einen Unfall und mein Kniegelenk war 12 mal gebrochen. Auch das ist trotz neuer Prothese vor einem Jahr nie mehr so geworden wie es war. Also längere Wanderungen mache ich nicht mehr, dafür mehr Pausen auf den Bänken. Da kann man auch gut abschalten und entspannen.
Nun nehme ich erst einmal die Bestrahlung in Angriff und hoffe, dass ich die relativ gut und mit nicht ganz so vielen Nebenwirkungen überstehe.

Liebe Grüße
Mara
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  #4  
Alt 22.06.2011, 19:19
westibo westibo ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Cee,
da hast Du ja lang benötigt... aber es ist doch gut, daß es Dir wieder gut geht, soweit ...
Ich kann es mir im Moment einfach nicht vorstellen, dass ich ein normales Leben führen werde... Mir fehlt so sehr der Mut, obwohl ich durch meine Lieben einen guten Zuspruch habe. Aber mein Kopf lässt sich einfach nicht ausschalten.
Ich hatte allerdings auch erst vor 2,5 Wochen die Wertheim-OP, bin jetzt seit 5 Tagen wieder zu Hause und stehe vor Bestrahlung und Chemo und hab eine Riesenangst davor...
Die Zeit bis zur Therapie scheint mir endlos lang, so wie jeder Tag... aber es heißt, die Wunde muß erst verheilen... Geduld ist wohl nicht meine starke Seite
Die Wunde als solche schmerzt eigentlich nicht mehr, nur die Drainage-Löcher zwicken noch, eines mußte nachgenäht werden, weil es sich leider nicht verschloss. Und von "innen" hab ich das Gefühl, daß der Heilungsprozess noch in vollem Gange ist. Glücklicherweise kann ich aber schon auf beiden Seiten schlafen, so daß die Rückenlage endlich "Schnee von gestern"ist. Blase und Darm funktionieren einigermaßen normal.. ich brauch nur länger auf der Toilette... Ich trau mir zu wenig zu, sagen die Ärzte, muß mich mehr entspannen... wie hast Du diese Zeit überwunden? ich spreche regelmäßig mit einer Psychoonkologin, die ich auch schon sehr lange kenne, danach geht es mir wieder besser, aber ich kann sie doch nicht ständig anrufen... es gibt bestimmt Menschen, denen geht es wesentlich schlimmer...
Kleine Runden mit meinem Hund lenken mich ab, machen mich aber auch schnell fertig.. und dann kullern schon wieder die Tränen... .. ich möchte so gerne aus diesem Zustand raus, es heißt doch immer positiv denken....!!!

Liebe Grüße
Westibo
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  #5  
Alt 22.06.2011, 22:41
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Mara53 Mara53 ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Westibo,

ich bin dir ja nun ca. 3 Wochen voraus und ich muß dir sagen, es wird besser,
jedoch nur ganz langsam.

Ich fange am kommenden Montag mit der Bestrahlung an. Die Radiologin hat zu mir gesagt, ich solle warten, bis alles gut verheilt ist. Und ich merke wirklich,daß es mir jetzt besser geht als noch vor 2-3 Wochen. Doch die Ängste machen mir auch arg zu schaffen, ich glaube mittlerweile jedoch, wenn mit dieser Diagnose keine Angst hat, dem fehlt irgendetwas. Zwischendurch geht es einigermaßen, doch dann aufeinmal, dann ist sie wieder da die ANGST.

Du schreibst auch von deinem Hund......., selber habe ich es mal geschafft für ca. 20 Min. mit meiner Labi-Hündin zu gehen, ihr Bälle zu werfen und es ging nachher einigermaßen gut. Heute war ich nur ca. 15 Min. mit ihr raus, sie lief völlig zivilisiert an der Leine, doch ich mußte mir schon wieder meinen Bauch halten, weil ich das Gefühl hatte, er platzt gleich. Gleichzeitig überkommt mich dann eine schlimme Übelkeit. Ob es daran liegt, dass sie mir auch das Netz entfernt haben, ich weiß es nicht. Jedoch je mehr ich hier im Forum lese, je mehr merke ich, dass ich viel viel mehr Geduld haben muss. Und ich fürchte, das ist bei dir auch der Fall. Hast du auch das Gefühl, du bist nicht mehr DU selber? Ich selber kann dieses Gefühl sehr sehr schwer beschreiben.

Magst du mal beschreiben, wie es in deinem Kopf zu geht? Denn nur wir hier können uns doch gegenseitig helfen. Mir tut es gut, wenn ich die Meinung der anderern lese.

Dir auch viel Geduld, liebe Grüße
Mara
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  #6  
Alt 23.06.2011, 11:23
westibo westibo ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Mara,
Dein Verlauf hat wirklich viel Ähnlichkeit mit meinem... Und die Ungeduld gehört wohl auch zu mir... Ich arbeite daran, aber meistens sitz ich dann doch wieder da und hadere mit mir. Nicht gut, ich weiß!
Wie es in meinem Kopf aussieht?
Am Anfang herrschte dort Leere, einfach nichts... Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, mich auf irgendetwas zu konzentrieren. Obwohl ich super gerne ein Buch zur Hand nehme.. ich habe Seitenweise doppelt gelesen und nichts behalten. Immer wieder drehte sich alles nur und diese Krankheit und um das "Wie gehts weiter?" Alle Welt versucht mich aufzuheitern und erzählt mir vom normalen Leben da draußen und ich hab immer mehr gedacht und das Gefühl gehabt: ich gehör da überhaupt nicht zu... ich kann das alles nicht mitmachen... Und dabei war ich immer ein sehr geselliger und aktiver Mensch mit viel Spaß am Lachen und Leben... Das ist mir aber im Moment völlig abhanden gekommen...
Heute morgen bin ich aufgestanden und hab mir geschworen: So geht das nicht weiter. Ich muß mit dieser Dauertraurigkeit aufhören und endlich in kleinen Schritten wieder was unternehmen.. Die Angst besiegen!!! Ich arbeite in einem Krankenhaus als Sekretärin, bin gelernte Arzthelferin und seit 20 Jahren auch ständig mit Krebskranken konfrontiert worden... Das ist glaub ich für mich ein riesengroßer Nachteil... Obwohl es ganz viele gute Verläufe gibt, denk ich oft an die anderen Menschen... und daß ich jetzt plötzlich dazu gehör. Meine Mum ist mit 54 Jahren an Lungenkrebs gestorben, der Mann meiner Freundin ebenfalls... und obwohl ich einen ganz anderen Tumor an einer ganz anderen Stelle habe, muß ich immer wieder daran denken. Das alles macht mir das Leben schwer.
In meinem privaten Umfeld sind alle super lieb und nett zu mir, reden mir gut zu und heitern mich auch wirklich auf. Mein Freund und mein Vater bringen mich zum Lachen und dann ist es auch gut. Im Garten finde ich Ablenkung, bin schon immer gerne draußen gewesen und von daher ist die Jahreszeit zur Genesung ja wenigstens ein großer Pluspunkt!! Das ich keine Hosen tragen kann, weil alles geschwollen ist und zwickt ist daher auch nicht so schlimm.. Ist ja Somer also gibt es Kleider... Eigentlich freue ich mich über jede Runde mit meinem Hund, gibt mir das ein Stück Normalität zurück und doch sehne ich mich der "alten Zeit" herbei. Da ist sie wieder, diese Ungeduld... Ja, und wie du schon sagst: Ich fühl mich auch nicht mehr wie ich selbst... Manchmal einfach sehr einsam und allein. Und dann hilft mir dieses Forum doch sehr. Es gibt so viele Frauen, die ähnliches mitmachen müssen und das Austauschen bringt wirklich etwas Hoffnung und auch das Gefühl: Zusammen halten und gemeinsam kämpfen...
Am Montag geht es mit Deiner Strahlentherapie los?? Ich habe erst am 1.7. den Vorstellungstermin und dann mal sehen wie es weiter geht. Ich hoffe, daß ich diese Zeit, es sollen 6 Wochen werden, gut durchsteh.... Hast Du auch so eine lange Zeit vor Dir?? Sollst/möchtest Du anschließend noch in die AHB?
Es ist schon komisch: man bekommt die Diagnose, geht als gefühlt-gesunder Mensch ins Krankenhaus und kommt als gefühlt-kranker wieder raus und dann muß man da durch... Ja, so sieht es in meinem Kopf aus... aber ich freue mich, daß Du schreibst, es wird besser... mit jedem Tag ein Stückchen!!!
Was hast Du denn für Gedanken?? magst du sie mir auch schreiben??
Jetzt werd ich versuchen mal eine Runde nach draußen zu gehen, meine Kira sitzt hier und wartet. Dir zunächst einen schönen Donnerstag, bis bald und liebe Grüße
Westibo
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  #7  
Alt 23.06.2011, 13:57
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Mara53 Mara53 ist offline
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Liebe Westibo,

tja, da haben wir wirklich vieles gemeinsam. Als erstes muss ich schreiben, dass ich vorhin mit meiner Partnerin und meinem/unserem Hund eine für mich relativ große Runde gedreht habe. Es hat zwar hinterher gezwickt und gezwackt im Bauch, ich war und bin auch ganz schön kaputt jetzt, aber es hat richtig Spaß gemacht. Dieser Wuffel gibt mir einfach viel an Lebensfreude.

Auch beruflich liegen wir ja in der gleichen Linie. Ich bin Arzthelferin, habe aber früher als MTA im Krankenhaus gearbeitet. Also auch immer mit Kranken zu tun und wie oft habe ich mich gefragt, wenn ein Patient die Diagnose bekam, er/sie habe Krebs, WAS geht nun bei denen im Kopf ab. Für mich eine unvorstellbare total grausame Vorstellung. Und nun stand ich selber da. Die Zeit von der Verdachtsäußerung bei der Ausschabung bis zum Ergebnis war für mich die Hölle.
Auch ich habe soviel Zuspruch von vielen Freunden, Partnerin u. Verwandten bekommen, aber so richtig erreicht haben mich in den Tagen kaum welche.
Nun ist bei mir die Operation 6 Wochen her, die letzten 2 Wochen sind wirklich besser geworden, doch wie ich schon geschrieben habe, am liebsten hätte ich jetzt den Zustand, NUN ist alles ok.!!! Doch ich denke, da muß man umdenken, vielleicht so denken, dass man sagt, heute ist alles ok. Sicherlich wird man das nicht immer können, doch wir können doch jetzt nicht jeden Tag nur an Krebs denken, wir müssen uns jetzt ein wenig darauf trimmen, dass wir uns sagen, Heute ist ein guter Tag.
Ich habe mal wegen einer Depression eine Psychotherapie mitgemacht, da war es im Grunde genauso.
Meine Gedanken schwirrten nur immer um die Diagnose Depression - sie war für mich auch sehr sehr schlimm, auch da habe ich gedacht, es wird nie wieder wie früher, es ist auch nicht wie früher geworden, es ist halt anders geworden, ich habe gelernt mehr an mich zu denken. Und auch da mußte ich lernen zu denken, heute geht es mir einigermaßen, ich freue mich über all das positive, was ich sehe. Und Du bist ja auch sehr naturverbunden, ich glaube, da haben wir Glück, daß wir uns an solchen Situationen wie schöne Natur, wie viel Grün zu sehen ist,die Blumen, Tiere u. vieles mehr erfreuen können.

Ja u. am Montag muß ich zur Bestrahlung, mir graust ja davor, aber es muß sein, ich will es durchziehen und ich bin mir sicher, dass ich es schaffen werde. Ich bekomm 6 Brachytherapien ( 2 pro Woche), also müßte ich in 3 Wochen damit durch sein. Und ich hoffe so, dass es mir hinterher nicht so mies geht. Insgesamt waren es dann von der Op. aus gut 6 Wochen bis sie anfangen wollten, damit möglichst viel von innen her heilt.

Gestern habe ich das erste Mal wieder eine Jeans anziehen können, wieder ein kleiner Fortschritt, denn in Kleidern sehe ich einfach komisch aus.
Also hatte ich nur Schlabberhosen mit weitem Gummizug an. Auch nicht gerade attraktiv.

Heute habe ich mit der Misteltherapie angefangen. Ob es wirklich hilft, ich weiß es nicht. Bei uns in der Praxis haben es schon einige Patienten bekommen auch ein Teil mit großem Erfolg. Gottseidank zahlt es ja mittlerweile die Krankenkasse.

Du schreibst, du mußt die Angst besiegen, versuch sie mal an die Hand zu nehmen und mitzunehmen. Angst verdrängen klappt nicht, dann wird sie noch schlimmer. Habe ich gelernt und es stimmt auch. Im Grunde haben wir doch Gründe genug, Angst zu haben. Wir dürfen sie nur nicht siegen lassen.
Eine AHB möchte ich eigentlich nicht machen. Ich habe schon 2 mal eine AHB gemacht und jedesmal war ich total überfordert und fühlte mich immer schlechter als vorher. Hier zu Hause bin ich super betreut, fühle mich wohl, hab meinen Hund hier und kann mir meine Zeit einteilen, so wie ich es möchte.
Mache jeden Tag einen kleinen Spaziergang mit dem dicken Wuffel, bekomme Besuch und fühl mich eigentlich ganz wohl. In der AHB geht es sicherlich nur um Krebskranke, ich weiß, dass mich das dann wieder weiter hinunterzieht. Sicherlich gehöre ich selber dazu, doch dann kann ich gar nicht mehr abschalten. Und bestimmt wird es vielen Patienten schlechter gehen als mir und das macht mich dann wieder komplett fertig.

Himmel, das war ja jetzt eine Labermail, ich hoffe, dass ich dich nicht gelangweilt habe. Dir noch einen schönen Restfeiertag, liebe Grüße
Mara
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  #8  
Alt 25.06.2011, 10:29
westibo westibo ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Mara,
nein, Du hast mich nicht gelangweilt!!
Ich drücke Dir ganz fest alle Daumen, die ich habe, damit es Dir während und nach der Bestrahlung gut geht!! Ich hab dieses ja auch noch vor mir. Allerdings bekomm ich "nur" von außen die Bestrahlung, da ja einige Lymphknoten befallen waren. Der Tumor als solcher ist ja im Gesunden rausoperiert und die 4 befallenen LK sind auch weg operiert worden. Aber aus diesem Grund muß noch eine Bestrahlung und eine unterstützende Chemo folgen.... oh graus... das ganze soll über 6 Wochen gehen, jeden Tag Bestrahlung (ohne Wochenende) und 1x wöchentlich die leichte Chemo... Davor graust es mir ja schon und ich mache 50 Kreuze auf dem Kalender, wenn ich diese Zeit überstanden habe....
An eine Jeans kann ich noch gar nicht denken...ich laufe immer noch in "schicken" Jogging-Hosen rum - gut das ich bis dato viel Sport gemacht habe, so hab ich einiges an Auswahl aber zum Glück hab ich auch Kleider und es soll ja endlich auch mal schöner werden da draußen... Dann kann ich mich vielleicht auch mal wieder unter die Menschheit trauen..
Sag mal, wann hast Du ( oder Ihr, die Ihr diese Zeilen auch lest) nach der OP dich wieder getraut, selber Auto zu fahren (vorausgesetzt, du hast eins)?? Ich habe gestern mal überlegt, das Auto aus der Garage zu holen, einfach um ein bisschen beweglicher zu sein und mich nicht so abhängig zu fühlen... hab mich dann aber doch nicht getraut..

Du schreibst von einer Misteltherapie... ich kenne das nur vom hörensagen, bei uns in der Klinik, dort wo ich arbeite, wird darüber eigentlich eher wenig bis gar nicht gesprochen. Kannst Du mir dazu etwas sagen?? an wen kann ich mich da wenden.. ich würde ja gerne alles tun, um mein Immunsystem und auch mein Befinden zu Stärken, damit ich diese Therapie und diese Zeit gut übersteh.

Du hast Recht, ich glaube Menschen, die ein bisschen der Natur verbunden sind, mit Tieren und in einem zufriedenen Umfeld aufgewachsen sind, geht es einfach schneller besser... an dem Tag bevor ich ins Krankenhaus gekommen bin, saßen wir auf unserer Terrasse, schöner Sonnenschein. Wir haben ein Vogelhäuschen an einer Weinrebe hängen, in dem dieses Jahr Blaumeisen gebrütet haben. An dem Tag vor dem Krankenhaus, während wir zu 4 auf der Terrasse saßen, sind die Kleinen Flügge geworden.... das hab ich einfach mal als positives Zeichen gesetzt. Es war so schön, zuzusehen, wie die Eltern der Kleinen die Jungtiere gelockt haben und wie sie dann einer nach dem anderen raus sind ....

Meine Depri-Phasen sind ein bisschen besser geworden, aber es wird wohl noch lange dauern, bis ich das im Griff habe. Manchmal denke ich, wann werde ich endlich wach und es ist alles wie früher.... ??? aber von diesem Gedanken muß ich mich endlich verabschieden, sonst zieht es mich noch weiter runter.. ich bin ja froh, daß ich manchmal schon wieder lachen kann!!!

Eine gute Freundin und Psychotherapeutin hat mir gesagt: ich soll weinen, wenn mir danach ist, das ist ein Fenster der Seele und mit jeder Träne wird der Körper ein bisschen besser mit dem Umstand fertig und hilft sich... Und sie hat mir "versprochen", daß dieses Phasen weniger werden.... Bis jetzt hat sie recht gehabt...

So, jetzt habe ich so viel geschrieben... ich hoffe, auch ich langweile nicht... Leider ist heut das Wetter nicht soooo schön, einen langen Spaziergang wird es wohl daher heut nicht geben.

Liebe Mara, ich drück Dir ganz feste die Daumen für Montag....

Jetzt wünsch ich Dir / Euch erst mal einen schönen Samstag.. bis bald und weiter: kopf Hoch...!!!
LG Westibo
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  #9  
Alt 25.06.2011, 11:50
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Liebe Westibo,

habe eine Frage an Dich - und gehe momentan nicht weiter auf Dein Post ein, weil ich gleich los muss, sorry

Was ist eine "leichte Chemo", was wurde Dir gesagt, welchen Wirkstoff Du bekommst? Ansonsten hatte ich auch 28 x Radio und 6 mal Chemo. Bei mir waren 2 von 62 Lymphknoten leicht befallen - dafür habe ich dann das "rundumsorglos-Paket" (Wertheim und 6 Wochen später Radio/Chemo) erhalten

Info zum Autofahren nach der OP: Ich bin nach meiner Entlassung (2,5 Wochen nach der OP) ziemlich schnell wieder ins Auto gestiegen, also ich glaube 1 oder 2 Tage später. Lange Strecken hab ich gemieden, weil ich nicht so gut sitzen konnte und der Gurt am Bauch unangenehm war - aber sonst bin ich wieder täglich gefahren: Musste ja zu meinem Pferd, auch wenn ich noch nicht wieder reiten konnte.

So, nun aber los *saus*
__________________
Liebe Grüße

Cee


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