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  #1  
Alt 22.06.2011, 12:01
Benutzerbild von Silvermaid
Silvermaid Silvermaid ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Mara,
auch mir ging und geht es so wie Du das beschreibst.
Hatte 4 Brachythardie Betrahlungen und ich muß sagen die ärzte und assistenten waren sehr besorgt und haben versucht alles so angenehm wie möglich zu machen,sprich mit Tüchern abdecken.
Meine Wertheim war im Januar 2010 und immer noch zickt der BAuch der Darm und die Blase. Habe auch einen Narbenbruch bekommen (also nix mehr schwer heben, habe das gemacht ) Die Taubheit an den Oberschenkeln geht auch nicht zurück, aber es gibt schlimmeres.
Auch mit dem das wird schon da könnte ich in die Luft gehen. Habe meinen Bekanntenkreis sehr ausgdünnt.
Alles mache ich jetzt mehr in Ruhe und das bekommt mir gut, bin jeden Tag bei meiner Tochter und die kleinen Zwerge helfen mir sehr.
Hier im Krebskompass kann ich so schreiben wie es ist und das ist gut so.
Die Reha habe ich in Marburg gemacht und ich bin absolut kein Kurtyp aber da ist es sehr gut und da geht man auf die Patienten ein.
Für Dich viel Energie und liebe Grüße von
Silvermaid
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  #2  
Alt 22.06.2011, 13:01
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Mara53 Mara53 ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Silvermaid,

es tut sooo gut, wenn man liest, dass es anderen auch so ergeht.
Darf ich fragen, wie lange Du arbeitsunfähig warst? Kannst es ja auch
als PN schreiben. Ich will nicht indiskret sein, aber es interessiert mich
halt. Letztes Jahr habe ich ein neues Kniegelenk bekommen, das Laufen fing so jetzt an, dass es besser wurde und nun der nächste Mist darauf. Aber auch das
werde ich schaffen. Nur manchmal fehlt die Kraft und vor allen Dingen die
Geduld. Mit einer Reha kann ich mich überhaupt nicht anfreunden, hab bisher
keine so guten Erfahrungen gemacht. Fühl mich zu Hause einfach besser aufge-
hoben. In der nächsten Woche habe ich einen Termin in einer antiprosophischen Klinik zur evtl. Misteltherapie. Ich möchte es ganz gern versuchen.

Liebe Grüße
Mara
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  #3  
Alt 22.06.2011, 13:24
Osterei Osterei ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Mara,

es hat sicherlich ein für und wider mit so einer AHB. Ich fand es sehr gut, dort viele Informationen über die Erkrankungen zu bekommen, über Wiedereingliederung, Hilfen beim Amt etc. Und ich hatte das Gefühl, körperlich etwas aufgepäppelt zu werden, Essen vorgesetzt zu kriegen, sich mit anderen auszutauschen...

Lieben Gruß
Osterei
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  #4  
Alt 22.06.2011, 15:38
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Cee Cee ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Mara,

ich will Dich nicht entmutigen, aber ich hatte 2008 Gebärmutterhalskrebs, Wertheim OP, anschliessend Radio 28x und 6 x Chemo. Meine Herren.... ich bin nach knapp 18 Monaten wieder arbeiten gegangen, weil ich mich vorher weder psychisch noch körperlich in der Lage fühlte. Und die anfänglichen 2 Stunden täglich im Wiedereingliederungsprogramm haben mich ganz schön durchgeschüttelt

Mittlerweile bin ich aber wieder vollständig im Einsatz: Vollzeit, mit reichlich Überstunden & Stress, ich reite wieder regelmässig mein junges Pferd, ich fahre Rad und bin auch sonst recht aktiv, ABER ich benötige einfach meine Ruhephasen, und die mehr als ich dachte... Und ich habe immer mal Schmerzen durch unterschiedliche Dinge, kann nicht so gut lange sitzen, muss immer mal zwischendurch liegen oder stehen. Alles ist wieder machbar und erträglich, aber nicht mehr wie vorher...

Es wird alles besser, Mara, aber es wird nicht mehr wie vorher. Damit wirst Du Dich abfinden müssen. Das scheint der Preis zu sein, den wir für unser Leben zahlen.

Ich war vor meinem beruflichen Wiedereinstieg noch 6 Wochen auf Reha. Und nun plane ich erneut eine Reha für Herbst, die brauche ich einfach

Sonst geht es mir gut und ich geniesse mein Leben!
__________________
Liebe Grüße

Cee


© HUNGER, PIPI, KALT - so sind Mädchen halt!
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  #5  
Alt 22.06.2011, 19:16
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Mara53 Mara53 ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Osterei und Cee,

auch Euch beiden Danke für die Info. Ich sehe ein, Geduld, Geduld und nochmals Geduld ist angesagt. Dass es später nicht mehr so klappt wie
vorher, darüber bin ich mir eigentlich schon im Klaren. Da bin ich aber zuversichtlich, dass ich mich damit arrangieren kann. Mußte ich vor 5 Jahren schoneinmal lernen.Auch damals war ich erst sehr ungeduldig, aber es mußte halt gehen. Es war zwar auf einer ganz anderen Art, ich hatte damals einen Unfall und mein Kniegelenk war 12 mal gebrochen. Auch das ist trotz neuer Prothese vor einem Jahr nie mehr so geworden wie es war. Also längere Wanderungen mache ich nicht mehr, dafür mehr Pausen auf den Bänken. Da kann man auch gut abschalten und entspannen.
Nun nehme ich erst einmal die Bestrahlung in Angriff und hoffe, dass ich die relativ gut und mit nicht ganz so vielen Nebenwirkungen überstehe.

Liebe Grüße
Mara
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  #6  
Alt 22.06.2011, 19:19
westibo westibo ist offline
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Standard AW: Auch neu hier und komme nicht klar

Hallo Cee,
da hast Du ja lang benötigt... aber es ist doch gut, daß es Dir wieder gut geht, soweit ...
Ich kann es mir im Moment einfach nicht vorstellen, dass ich ein normales Leben führen werde... Mir fehlt so sehr der Mut, obwohl ich durch meine Lieben einen guten Zuspruch habe. Aber mein Kopf lässt sich einfach nicht ausschalten.
Ich hatte allerdings auch erst vor 2,5 Wochen die Wertheim-OP, bin jetzt seit 5 Tagen wieder zu Hause und stehe vor Bestrahlung und Chemo und hab eine Riesenangst davor...
Die Zeit bis zur Therapie scheint mir endlos lang, so wie jeder Tag... aber es heißt, die Wunde muß erst verheilen... Geduld ist wohl nicht meine starke Seite
Die Wunde als solche schmerzt eigentlich nicht mehr, nur die Drainage-Löcher zwicken noch, eines mußte nachgenäht werden, weil es sich leider nicht verschloss. Und von "innen" hab ich das Gefühl, daß der Heilungsprozess noch in vollem Gange ist. Glücklicherweise kann ich aber schon auf beiden Seiten schlafen, so daß die Rückenlage endlich "Schnee von gestern"ist. Blase und Darm funktionieren einigermaßen normal.. ich brauch nur länger auf der Toilette... Ich trau mir zu wenig zu, sagen die Ärzte, muß mich mehr entspannen... wie hast Du diese Zeit überwunden? ich spreche regelmäßig mit einer Psychoonkologin, die ich auch schon sehr lange kenne, danach geht es mir wieder besser, aber ich kann sie doch nicht ständig anrufen... es gibt bestimmt Menschen, denen geht es wesentlich schlimmer...
Kleine Runden mit meinem Hund lenken mich ab, machen mich aber auch schnell fertig.. und dann kullern schon wieder die Tränen... .. ich möchte so gerne aus diesem Zustand raus, es heißt doch immer positiv denken....!!!

Liebe Grüße
Westibo
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  #7  
Alt 22.06.2011, 22:41
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Mara53 Mara53 ist offline
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Hallo Westibo,

ich bin dir ja nun ca. 3 Wochen voraus und ich muß dir sagen, es wird besser,
jedoch nur ganz langsam.

Ich fange am kommenden Montag mit der Bestrahlung an. Die Radiologin hat zu mir gesagt, ich solle warten, bis alles gut verheilt ist. Und ich merke wirklich,daß es mir jetzt besser geht als noch vor 2-3 Wochen. Doch die Ängste machen mir auch arg zu schaffen, ich glaube mittlerweile jedoch, wenn mit dieser Diagnose keine Angst hat, dem fehlt irgendetwas. Zwischendurch geht es einigermaßen, doch dann aufeinmal, dann ist sie wieder da die ANGST.

Du schreibst auch von deinem Hund......., selber habe ich es mal geschafft für ca. 20 Min. mit meiner Labi-Hündin zu gehen, ihr Bälle zu werfen und es ging nachher einigermaßen gut. Heute war ich nur ca. 15 Min. mit ihr raus, sie lief völlig zivilisiert an der Leine, doch ich mußte mir schon wieder meinen Bauch halten, weil ich das Gefühl hatte, er platzt gleich. Gleichzeitig überkommt mich dann eine schlimme Übelkeit. Ob es daran liegt, dass sie mir auch das Netz entfernt haben, ich weiß es nicht. Jedoch je mehr ich hier im Forum lese, je mehr merke ich, dass ich viel viel mehr Geduld haben muss. Und ich fürchte, das ist bei dir auch der Fall. Hast du auch das Gefühl, du bist nicht mehr DU selber? Ich selber kann dieses Gefühl sehr sehr schwer beschreiben.

Magst du mal beschreiben, wie es in deinem Kopf zu geht? Denn nur wir hier können uns doch gegenseitig helfen. Mir tut es gut, wenn ich die Meinung der anderern lese.

Dir auch viel Geduld, liebe Grüße
Mara
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  #8  
Alt 23.06.2011, 11:23
westibo westibo ist offline
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Hallo Mara,
Dein Verlauf hat wirklich viel Ähnlichkeit mit meinem... Und die Ungeduld gehört wohl auch zu mir... Ich arbeite daran, aber meistens sitz ich dann doch wieder da und hadere mit mir. Nicht gut, ich weiß!
Wie es in meinem Kopf aussieht?
Am Anfang herrschte dort Leere, einfach nichts... Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, mich auf irgendetwas zu konzentrieren. Obwohl ich super gerne ein Buch zur Hand nehme.. ich habe Seitenweise doppelt gelesen und nichts behalten. Immer wieder drehte sich alles nur und diese Krankheit und um das "Wie gehts weiter?" Alle Welt versucht mich aufzuheitern und erzählt mir vom normalen Leben da draußen und ich hab immer mehr gedacht und das Gefühl gehabt: ich gehör da überhaupt nicht zu... ich kann das alles nicht mitmachen... Und dabei war ich immer ein sehr geselliger und aktiver Mensch mit viel Spaß am Lachen und Leben... Das ist mir aber im Moment völlig abhanden gekommen...
Heute morgen bin ich aufgestanden und hab mir geschworen: So geht das nicht weiter. Ich muß mit dieser Dauertraurigkeit aufhören und endlich in kleinen Schritten wieder was unternehmen.. Die Angst besiegen!!! Ich arbeite in einem Krankenhaus als Sekretärin, bin gelernte Arzthelferin und seit 20 Jahren auch ständig mit Krebskranken konfrontiert worden... Das ist glaub ich für mich ein riesengroßer Nachteil... Obwohl es ganz viele gute Verläufe gibt, denk ich oft an die anderen Menschen... und daß ich jetzt plötzlich dazu gehör. Meine Mum ist mit 54 Jahren an Lungenkrebs gestorben, der Mann meiner Freundin ebenfalls... und obwohl ich einen ganz anderen Tumor an einer ganz anderen Stelle habe, muß ich immer wieder daran denken. Das alles macht mir das Leben schwer.
In meinem privaten Umfeld sind alle super lieb und nett zu mir, reden mir gut zu und heitern mich auch wirklich auf. Mein Freund und mein Vater bringen mich zum Lachen und dann ist es auch gut. Im Garten finde ich Ablenkung, bin schon immer gerne draußen gewesen und von daher ist die Jahreszeit zur Genesung ja wenigstens ein großer Pluspunkt!! Das ich keine Hosen tragen kann, weil alles geschwollen ist und zwickt ist daher auch nicht so schlimm.. Ist ja Somer also gibt es Kleider... Eigentlich freue ich mich über jede Runde mit meinem Hund, gibt mir das ein Stück Normalität zurück und doch sehne ich mich der "alten Zeit" herbei. Da ist sie wieder, diese Ungeduld... Ja, und wie du schon sagst: Ich fühl mich auch nicht mehr wie ich selbst... Manchmal einfach sehr einsam und allein. Und dann hilft mir dieses Forum doch sehr. Es gibt so viele Frauen, die ähnliches mitmachen müssen und das Austauschen bringt wirklich etwas Hoffnung und auch das Gefühl: Zusammen halten und gemeinsam kämpfen...
Am Montag geht es mit Deiner Strahlentherapie los?? Ich habe erst am 1.7. den Vorstellungstermin und dann mal sehen wie es weiter geht. Ich hoffe, daß ich diese Zeit, es sollen 6 Wochen werden, gut durchsteh.... Hast Du auch so eine lange Zeit vor Dir?? Sollst/möchtest Du anschließend noch in die AHB?
Es ist schon komisch: man bekommt die Diagnose, geht als gefühlt-gesunder Mensch ins Krankenhaus und kommt als gefühlt-kranker wieder raus und dann muß man da durch... Ja, so sieht es in meinem Kopf aus... aber ich freue mich, daß Du schreibst, es wird besser... mit jedem Tag ein Stückchen!!!
Was hast Du denn für Gedanken?? magst du sie mir auch schreiben??
Jetzt werd ich versuchen mal eine Runde nach draußen zu gehen, meine Kira sitzt hier und wartet. Dir zunächst einen schönen Donnerstag, bis bald und liebe Grüße
Westibo
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