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  #1  
Alt 29.05.2011, 21:35
battaflei battaflei ist offline
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Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Mein Leben geht weiter und ich habe natürlich auch mal Spaß und sehe nicht alles schwarz. Aber es ist eben sehr schwer, ich mache eine Ausbildung und ein Studium, habe also kaum zeit um auch mal wirklich über alles nachzudenken. Und ich kann das nicht schwänzen weil ich in der letzten zeit schon so wenig da war. Obwohl es immer wieder Tage gibt an denen ich dann trotzdem nicht gehe. Aber der einzige freie Tag ist der Sonntag, sonst bin ich immer erst abends um 22 Uhr zu hause und das macht es nicht einfacher.
Über eine Therapie habe ich vorher schon nachgedacht und jetzt eben erst recht - ich bin überfordert und das gebe ich auch gerne zu.. leider.
Ich weiß aber nicht wann?
Heute geht es mir etwas besser.
Ich habe alle SMS von ihm aus den letzten 3 Monaten in mein Tagebuch geschrieben - ich weiß nicht, ob das krankhaft ist, aber ich habe Angst dass sie einfach irgendwann weg sind, weil mein Handy abstürzt oder sowsa und so habe ich es eben immer da.
Ich kann schon darüber reden, habe auch einen Partner, der mich wirklich unterstützt. Aber die Leute hier kannten ihn eben nicht. Ich kann mit keinem die alten Geschichten aufleben lassen, wenn ihr versteht was ich meine. Oder eben über die letzte, sehr schwierige zeit sprechen.
Ich habe noch Kontakt zu seiner Schwester und da bin ich auch ab hund zu. Aber ich möchte ihr auch zeit und Raum lassen, denn für sie ist das ganze noch unvorstellbar schwieriger. Da steht sie an erster Stelle, das ist ja irgendwie klar.
Ich habe aufgehört zu rauchen, seit fast 2 Wochen und es klappt auch ganz gut. Jedes mal wenn ich doch Lust kriege, versuche ich mich an unser Gespräch zu erinnern, was wir vor ca. 1 Monat hatten. Da hatte er mich gefragt wieso ich nicht einfach aufhöre und ob ich meine dass ich es wirklich nicht KANN. Und er hatte recht. Ich spare so viel Geld und tu was für meine Gesundheit und so schwer ist es eigentlich nicht, wenn man erst einmal eine andere Einstellung hat.
So viel zu meinen Gedanken heute.

Ich danke euch übrigens von GANZEM herzen, wie toll ihr seid und wie lieb ihr euch um mich kümmert. Ihr seid mir eine große Hilfe.
Ich möchte mich aber nicht so sehr in den Mittelpunkt stellen, es interessiert mich auch, wie es euch geht?
Habe da ein bisschen ein schlechtes Gewissen
Also noch mal vielen dank auf jeden fall
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"Freunde sind Menschen die dich so nehmen wie du bist und nicht so, wie sie am wenigsten Schwierigkeiten mit dir haben!"

Du warst der Beste!
27.07.1988 - 06.05.2011
Du hast mir gezeigt, wie das Leben funktionert.
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  #2  
Alt 02.06.2011, 01:31
Benutzerbild von PatsyG
PatsyG PatsyG ist offline
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Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Oh man ich habe gerade das erste mal deinen thread gelesen..das tut mir alles so leid fuer deinen Freund und dich.. er hatte aber Glueck so eine tolle Freundin wie dich an seiner Seite zu haben denn wie du selbst erlebt hast sind gute freunde verdammt selten.

Fuehl dich gedrueckt xx
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  #3  
Alt 04.06.2011, 23:59
Anjakind Anjakind ist offline
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Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Hallo battafly,

ich war länger nicht hier.
Ich brauchte ein bischen Abstand.
Danke der Nachfrage. Meiner Mama geht es sehr gut.

Das mit deinem Freund tut mir sehr leid.
Auch wenn es vielleicht unvermeidlich schien.
So ist es doch ein harter Schlag, wenn es dann so ist.

Dass du die SMSen aufschreibst, finde ich total normal.
Du möchtest eben die letzten Lebenszeichen an dich persönliche festhalten.
Und es ist sicher auch für dich und für seine Schwester hilfreich, wenn ihr den Kontakt halten würdet.

Dennoch geht dein Leben weiter.
Such dir DEINEN richtigen Weg. Mit Therapie oder ohne.

Ich würde mich freuen, hier mal wieder von dir zu lesen.

Zum Schluß möchte ich dich einmal drücken, wenn ich darf.

Alles Liebe, Anja
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  #4  
Alt 30.06.2011, 21:02
battaflei battaflei ist offline
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Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Hallo

Danke der Nachfrage ,es geht mir besser.
Zu seiner Schwester bricht der KOntakt mittlerweile irgendwie ab... Ich habe mich oft gemeldet, aber immer weniger Rückmeldung bekommen. Ich denke, sie ist zufrieden damit, bei ihren engsten Freunden zu sein und dann möchte ich sie auch nicht "erdrücken". Ich melde mich zwischendurch und schaue was passiert.

Seit es passiert ist, habe ich mein Tagebuch nicht mehr angerührt, weil ich Angst habe, wieder darin zu lesen, was alles passiert ist. Im Moment verdränge ich wahrscheinlich eher, als dass ich mmich damit auseinandersetze - aber es geht auch nicht anders zur zeit. Irgendwann kommt der Moment, in dem es dann anders sein wird.
Ich traue mich auch nicht, alte Bilder von ihm anzuschauen. Mal gucken, wann ich das wieder kann. Ich hab irgendwie Angst Ihr kennt das sicher.

Alles Liebe von Mir
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27.07.1988 - 06.05.2011
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  #5  
Alt 06.08.2011, 23:20
Anjakind Anjakind ist offline
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Beiträge: 156
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Wenn der Kontakt zur Schwester abbricht, dann ist das eben so.
Sie hat wohl ihren Weg der Trauer und deiner ist vielleicht ein anderer.

Es wird die Zeit kommen, dann kannst du auch wieder Fotos schauen und mit einem Lächeln auf den Lippen an gemeinsame Zeiten denken.

Nun sind wieder einige Wochen rum und vielleicht geht es dir ja schon besser.
Ich würde es dir wünschen.

Von mir alles Liebe.
Anja
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  #6  
Alt 14.12.2011, 20:28
battaflei battaflei ist offline
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Beiträge: 33
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Ich habe das Gefühl, das alles bricht wie eine Wucht auf mich ein ... Ich komm niht drüber hinweg .. alles hat sich geändert seitdem, es vergeht KEIN tag, an dem ich nicht an ihn denke und an die letzten tage.. wie schrecklich das alles war und wie toll es vorher war. ich vermisse ihn..

ich hab das gefühl ich hab kein verständnis mehr für andere leute, die dauernd rummeckern dass irgendetwas schlecht ist.. ob regen, stau, uhrzeiten.. keine ahnung. ich denk immer daran, warum man sich deshalb aufregen muss.. warum man nicht die wichtigen dinge im leben erkennt bevor es zu spät ist.. einerseits ist das gut, andererseits auch nicht..

ich habe nach wie vor kontakt zu seiner schwester, wir haben uns auch letzte woche getroffen..ach ich weiß nicht. ich hab immernoch so starke gefühle in mir.. von tiefer trauer über schöne erinnerungen bis hin zur größten wut... ich vermisse ihn.. das war alles so etwas besonderes, ich hab ihn so lange gekannt..
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27.07.1988 - 06.05.2011
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  #7  
Alt 15.12.2011, 20:53
tzorkr tzorkr ist offline
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Beiträge: 301
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

ja die eigene perspektive ändert sich, wenn man einmal so eine intensive erfahrung mit dem tod gemacht hat.

man denkt über alles anders, die grundlegene einstellung änder sich, man erkennt kleinigkeiten, die einem vorher nicht aufgefallen sind und man wundert sich über welch gleichgültige dinge sich die menschen aufregen, wie sie jammern und klagen wegen nichtigkeiten....

das du deinen freund so sehr vermisst, zeigt wie nahe ihr euch standet, aber das leben muss weiter gehn, behalte ihn in guter erinnerung aber lass dich nicht von der tatsache verzehren, das er nicht mehr da ist.

sprich viel mit seiner schwester, sie kann dich gutverstehen, denn sie leidet sicher genauso, helft euch gegenseit, gebt euch halt.


gruss

thomas
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Stichworte
endstadium, guter freund


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