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#1
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AW: BSDK Finalstadium
Liebe Sylke,
mein Mann ist nur 56 Jahre geworden. Vom Altersunterschied sind wir 20 Jahre auseinander, die uns aber nie gestört haben. Ganz im Gegenteil: es war eine wunderbare Ergänzung. Einfach Ying und Yang. Der Partner, der Platz im Leben.... und nun ist er fort. Zwar nur körperlich, aber er reisst ein Riesenloch in mein Leben, dass ich ja fortführen muss. Eine Therapeutin steht mir zur Seite. Gefühlsmäßig ist er aber noch eng mit mir verbunden. Mein Mann hatte auch einen Port und in Heidelberg waren wir auch gute Kunden. Ich finde allerdings, dass die Klinik sich in den letzten 3 Jahren arg verändert hat. Am Anfang hat man sich noch Zeit genommen; die letzten 2 Jahre waren wir - trotz Privatpatientenstatus - doch eher eine Nummer. Warscheinlich auch, weil sie eh nichts tun konnten, ausser diverse Mittel an ihm auszuprobieren. Mir kam das zum Schluss so vor. Liebe Sylke, wenn du eine wirklich gute palliative Hilfe benötigst, kann ich dir nur das Markus-KKH in Frankfurt Ginnheim empfehlen. Die Ärzte und Schwestern dort sind wirklich toll und nehmen sich Zeit für alle Patienten und deren Angehörige. Dort ist die Medizin so, wie sie sein sollte. Am liebsten mochte ich Frau Dr. Schneider, eine sehr einfühlsame und kompetente Ärztin. Ausserdem habe ich dort eine ehrenamtliche Sterbebegleiterin kennengelernt, die für mich die gute Fee ist. Leider konnte sie meinen Mann nur noch 2 mal sehen, ehe er starb, aber mir stand und steht sie wirklich gut zur Seite! Wenn du weitere Unterstützung dazu brauchst, oder ihr doch entscheidet, dorthin zu gehen, dann sag mir Bescheid. Ich helfe dir gern oder nehm dich auch gern mal in den Arm! Ganz liebe Grüße und weiterhin viel, viel Kraft!!!!!! Sandra |
#2
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AW: BSDK Finalstadium
Liebe Silke
Nutze die verbleibende Zeit ganz intensiv !!! Oft geht es schneller zu Ende als man glaubt.Diese Krankheit ist unsagbar traurig. Ich habe intensiv mit meiner Mutter gelitten,wollte noch so viel sagen und hören,aber dann ging es so schnell....Ich vermisse sie unendlich und hätte mir noch etwas mehr Zeit gewünscht. Ich wünsche Euch ganz,ganz viel Kraft und Mut für die kommende Zeit. Antje
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Meine Mama *06.07.1941 am 25.11.2010 nach 8 Monaten ganz ruhig an BSDK gestorben. Sie hat die Hoffnung nie aufgegeben! Ich vermisse sie unendlich. |
#3
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AW: BSDK Finalstadium
Liebe Sylke,
wie geht es Dir und Rüdiger? Bei Deiner letzten Meldung schriebst Du, dass Ihr im Moment alles einigermassen im Griff habt. Ich hoffe, dem ist immer noch so und Rüdiger konnte Ostern und den Frühling zusammen mit Dir geniessen. Ganz liebe Grüsse vom Alpenveilchen |
#4
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AW: BSDK Finalstadium
Hallo Alpenveilchen,
vielen Dank für die Nachfrage. Leider geht es ihm nicht so gut. es gab eine weitere Komplikation. Irgendwie hört das nicht auf. Plötzlich hatte er an der OP-Narbe eine Schwellung. Wir und die Ärzte vom Palliativdienst dachten erst, es sein ein Muskelriss, der durch das starke Erbrechen entstanden ist. Am ostersonntag geht dann plötzlich ein kleines Loch auf und es fließt Stuhl heraus. Ich habe sofort den Dienst angerufen und die Ärztin meinte, der Darm habe sich wohl durch das Narbengewebe an die Bauchdecke verwachsen und da habe sich eine Fistel gebildet, die jetzt aufgegangen sei. Das Löchlein ist jetzt etwas größer als mein Daumennagel. Es wurde ein Beutel drüber geklebt, den ich jetzt immer wieder leer machen muss. Für Rüdiger ist das bestimmt nicht leicht. Mir macht es nichts aus, das zu machen, aber ich finde es an sich furchtbar für ihn. Andererseits bringt es ihm Erleichterung, weil auch Luft darüber abgeht. Er hat trotzdem noch ziemlich Blähungen. Ich habe Angst, dass von der Brühe auch etwas in den Bauchraum fließt und sich dort entzündet. Ich habe daher einen befreundeten Chirurgen gebeten, sich das mal anzusehen. Die Ärztin vom Dienst meinte, das würde nicht heilen, man können das zwar operieren, aber ob sich das noch lohne??? Die Aussage fand ich ganz schlimm. Natürlich lohnt es sich immer, aber das problem ist, dass Rüdiger keine weitere OP mehr möchte. Mal sehen, was unser Freund heute dazu sagt. Insgesamt ist Rüdiger immer noch sehr schwach. Ich unterstütze ihn mit Infusionen mit Vitamin C und Spurenelementen. Heute soll auch die Flüssognahrung kommen. Ich hoffe, dass er dadurch wieder Kraft bekommt. Außerdem lagert er Wasser im Bindegewebe ein. Ich gebe ihm Entwässerungstabletten. Alles in allem einfach Mist. Am Sonntag nach dem ersten schock haben wir aber ein gutes gespräch gehabt. Ich habe ihm gesagt, Senn er nicht mehr kämpfen will, soll er es sagen. Das sei dann in ordnung. Aber er hat mir versichert, er will kämpfen und er will leben. Also tue ich alles, was nötig ist, um ihn dabei zu unterstützen. Liebe Grüße Sylke |
#5
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AW: BSDK Finalstadium
Liebe Sylke,
was Du über Rüdiger schreibst klingt gar nicht gut. Hast Du mal im Forumbereich für Bauchfellkrebs geschaut? Da gibt es unter der Rubrik Bauchfellkrebs einen Thread mit dem Namen Ärzte-Verzeichnis. Das sind Ärzte, die wirklich auf den Bauchraum spezialisiert sind und schon viele, viele komplizierte Operationen durchgeführt haben. Auch wenn Rüdiger eigentlich keine Operation mehr durchführen lassen will, kann es doch eine Idee sein, sich von einem dieser Ärzte eine Zweitmeinung zu seinem derzeitigen Problem zu holen. Ich glaube, Du hast völlig recht, dass die Gefahr sehr gross ist, dass Darminhalt in den Bauchraum gerät und zu einer Peritonitis führt. Dann muss sowieso akut not-operiert werden (von irgendwem). Da ist es doch besser, möglichst schnell einen Spezialisten zu Rate zu ziehen. Die im Verzeichnis genannten Ärzte sind welche, mit denen die Forum-Teilnehmer alle sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht haben, sowohl medizinisch als auch menschlich. Ganz liebe Grüsse vom Alpenveilchen |
#6
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AW: BSDK Finalstadium
Hallo Alpenveilchen,
ja das Bauchfellkrebsforum habe ich schon vor einiger Zeit komplett durchgearbeitet. Ich habe auch schon die Unterlagen an Dr. M in W. geschickt und auch an das Strahlentherapiezentrum in Heidelberg. Herr Dr. M hat mir geantwortet und gesagt, in dem Stadium könne man die Sugarbaker-Methode nicht durchführen. Da Rüdiger aber sowieso nicht mehr unters Messer will, wäre das nur eine Option für mich gewesen. Auch gab es in Heidelberg keine aktuelle Studie für diesen Krebs, den Rüdiger hat. Ein Transport zu Prof. Klapdor nach Hamburg ist nicht mehr möglich. Rüdiger bekommt ab heute Antibiotika. Unser befreundeter Chriurg hat ihn sich gestern angeschaut und ihm von einer OP abgeraten. Es wäre eine sehr langwierige, schwierige OP und er wisse nicht, ob Rüdiger daraus lebend hervorgehen würde. Rüdiger hat dann ganz klar gesagt, dass er sich nicht nochmal einer OP aussetzen will. Ich muss das so akzeptieren. Die Schmerzen konnte ich ihm mit zusätzlichem Morphin heute nacht nehmen. Außerdem habe ich ihm 5 Tropfen Haldol gegeben. Danke für Deine Anteilnahme. Ganz liebe Grüße Sylke |
#7
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AW: BSDK Finalstadium
Liebe Sylke,
ich hatte auch nicht gedacht, dass Rüdiger in seinem jetzigen Zustand der Richtige für die Sugarbaker-Operation wäre. Mein Gedanke war eher, ob nicht Spezialisten wie Dr. M am ehesten dazu geeignet sind, Rüdiger das Loch im Bauch zu schliessen. Aber wenn selbst Euer befreundeter Chirurg von einer Operation abrät, würde ich dem auch nichts entgegenhalten. Als Laie ist es schwer, sich alle möglichen Komplikationen einer solchen Operation vorzustellen. Wahrscheinlich ist es auch besser so. Sonst würden sich viele vielleicht nicht operieren lassen. Es tut mir sehr, sehr leid für Euch, wie sich die Situation entwickelt hat. Ganz liebe Grüsse vom Alpenveilchen |
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