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  #1  
Alt 18.03.2011, 09:38
Ingwertee Ingwertee ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo,
ich berichte mal von den ersten Tagen. Am Dienstag hab ich den Port bekommen, das ging alles ziemlich unproblematisch und er tut mittlerweile auch nicht mehr so weh. Mittwoch fing die Chemo an, da gab es dann auch das Oxaliplatin - meine Zunge wurde ziemlich schnell taub und später zu Hause hatte ich auch das Phänomen, dass ich nichts kaltes essen oder trinken konnte ohne starke Schmerzen im Kiefer.. das ist bis heute noch so, hoffe das lässt nach. Gestern dann der zweite Chemotag - in der Praxis war's noch ganz gut, aber als ich dann zu Hause war, war ich sooo kaputt, dass ich den kompletten Tag auf dem Sofa liegen und schlafen oder vor mich hindösen musste. Ich hoffe sehr, dass das nicht so bleibt, sondern wie von Euch geschrieben nur die ersten 1-2 Tage nach der Chemo sind. Nachher muss ich zum Abnehmen der Pumpe nochmal in die Praxis und dann will ich für die nächsten 10 Tage vergessen, dass ich ein Chemo-Patient bin.
Achja, ich hab auch eine Infusion Magnesium und Calcium bekommen am ersten Tag, von der mir sehr heiß wurde und ich bekam starken Druck auf den Schläfen - laut Schwester aber ganz normal.
Was macht ihr denn gegen diese Nervenschädigungen? Taube Zunge etc.? Niedrig dosiertes Vitamin E soll ja helfen, nehmt ihr da einfach Tabletten aus dem Drogeriemarkt?
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  #2  
Alt 19.03.2011, 11:00
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo,
Müdigkeit etc. sind ganz normal. Schmerzen im Keifer hatte ich auch, hatte allerdings eher das Gefühl, dass es die Mundschleimhaut war - muss aber nicht stimmen. V.a. bei Bewegung wurde das stärker. Die schnelle Reaktion im Hals mit kalten oder warmen Dingen haben ich auch immer gemerkt. Das ist wohl das Oxaliplatin. Das hat bei mir aber immer wieder schnell nachgelassen. Die Müdigkeit war ab ersten und zweiten Tag nach der Chemo am stärksten. Tja, dann muss man sich viel Ruhe gönnen. Sonntag oder Montag bist Du sicherlich wieder "Normal" und kannst ein paar Tage ohne Gedanken an Chemo etc. verbringen.
Ich würden wegen zusätzlicher Dinge (auch Vitamine) mit den Ärzten sprechen. Ist vielleicht albern - aber selbst Vitamin C in hohen Dosen kann in die entgegengesetzte Richtung wirken wie die Chemo (zumindest theoretisch) und da würde ich mich versichern.
Hoffe Du hältst Dich wacker,
viele Grüße
PantaRei
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  #3  
Alt 19.03.2011, 11:36
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo

Ich habe 4 Zyklen mit Folfox 4 hinter mir (ebenfalls mit Magnesium und Calcium).

In der Chemowoche kann ich nicht arbeiten, aber bisher klappts immer in der 2.Woche.

Kribbeln in den Fingern hängt bei mir von der Aussentemperatur ab, genauso wie die Schmerzen im Kiefer beim Essen und Trinken.
Wobei die Kieferschmerzen seit der 3. Chemo nur noch auftreten wenn ich Sachen aus dem Kühlschrank trinke.

Ansonsten, viel Schleim / Spuke im Mund. Taubes Gefühl und metallischer Geschmack.
Ich nehme keine zusätzlichen Mittel, esse aber mit Vorliebe Obst mit viel Fruchtsäure wie Orangen, Mandarinen und Äpfel.
Auch aromatische Tees die gut riechen (Geschmack schmecke ich kaum) wie Ingwertee aus frischem Ingwer oder "herbe" Tees wie Schwarztee mit etwas Zucker und Zitrone.

Essen kann ich fast alles ausser scharf Gebratenes und Salat. Von Salat kriege ich unzählige Blähungen.

Ansonsten freue ich mich auf die Chemos (wieder eine weniger) die aber leider ab und zu um ein paar Tage verschoben wird wegen der Blutwerte.

Arbeiten tue ich auch gerne, denn da hat man ein Stück normales Leben.

Gruß Lothar
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  #4  
Alt 19.03.2011, 15:15
PantaRei PantaRei ist offline
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Beiträge: 470
Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo,
Ihr schreibt alle von "Magnesium und Calcium" und ansonsten von "Chemo".
Bekommt Ihr sonst keine Antiemetika?
Viele Grüße und schönes Wochenende,
PantaRei
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  #5  
Alt 19.03.2011, 15:45
Ingwertee Ingwertee ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo,
danke für Eure Antworten!
Also, soweit ich das verstanden habe, bekomme ich am 1. Tag etwas Cortison und Magnesium+Calcium, am zweiten Tag MCP gegen Übelkeit. Das habe ich mir heute auch so besorgt, weil mir leider immer noch ziemlich übel ist. Ich kann zwar essen, aber es ist nicht wirklich ein Genuss, ständig mit diesem Kloß im Hals. Hoffe, die Tropfen helfen mir.
Gestern abend hatte ich eine ganz schreckliche NEbenwirkung, liegt vielleicht daran, dass ich eh schon unter trockenem Auge leide: Ich bin am Abend rausgegangen, und der Wind hat meine Augen total ausgetrocknet, das hat wehgetan und war superunangenehm und ich hatte wirklich das Gefühl, meine Augen trocknen total aus. Musste den Weg zum Großteil mit geschlossenen Augen zurücklegen! Zum Glück hab ich immer Augentropfen dabei und hab dann wirklich alle 5-10 Minuten tropfen müssen, um das in Griff zu bekommen. Das ist für mich mit Abstand die schlimmste Nebenwirkung bislang, hoffe ich krieg sie in den Griff.. war heute noch gar nicht draußen, weil ich mich nicht getraut habe.
Ansonsten spür ich die taube Zunge nur noch beim Trinken, und die Kieferschmerzen sind noch da. Müdigkeit geht wieder - vielleicht lag diese ja auch eher am MCP als an der Chemo?
Ich hatte ja noch die Hoffnung, dass ich von den ersten Zyklen eventuell gar nichts merke, bevor es dann mit NW losgeht, aber ich hab in PantaReis Beiträgen ja schon gelesen, dass sich die Nebenwirkungen nicht unbedingt anhäufen und alle Zyklen unterschiedlich sind. Dann hoff ich mal darauf, dass es bei mir in diesem Rahmen bleibt, dann krieg ich das halbe Jahr schon rum.

Was sagen oder sagten denn Eure Ärzte zu Langzeitschäden von Folfox? Meiner meinte, dass im Grunde alles wieder zurückgeht, bis auf das Kribbeln in den Fingern, da hätte er wohl viele Patienten, die das nicht mehr loswurden.
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  #6  
Alt 19.03.2011, 16:08
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo Ingwertee,

ich hatte nicht "etwas Cortison" sondern am ersten Tag intravenös "ordentlich viel" Cortison. Am 2ten und 3ten Tag musst ich zwei Tabletten nehmen (dexamethason und kevatril). MCP habe ich auch bekommen aber nie genommen, weil nicht nötig. Ich hatte daher auch immer Appetit.

Vielleicht muss man nicht so viel bekommen wie ich. Aber man sollte wohl auch mit den Antiemetika nicht allzu zimperlich sein. Denn wenn der Körper erstmal "gelernt" hat, dass mit Chemo starke Übelkeit kommt, dann bekommt man die nicht mehr los. Das war wohl auch der Grund, dass meine Ärzte gleich ordentlich viel Cortison gegeben haben. Weil es ja nur temporär war, hatte ich auch nichts dagegen.

Damit will ich sagen, dass Du, wenn Deine Übelkeit stärker wird beim nächsten Zyklus, am Besten direkt und schnell mit Deinem Arzt sprichst.

Bei mir ist es ähnlich wie Dein Arzt beschrieben hat. Wobei das Kribbeln in den Händen fast weg ist (2,5 Jahre nach Chemoende). In den Füßen ist es etwas stärker und nicht ganz weg. Das ist zwar nicht toll aber auch nicht schlimm, weil es mich in nix behindert.

Life goes on ... Die nächste Woche wird hoffentlich fast so als ob nix wäre ...

Wünsche Dir alles Gute,

PantaRei
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  #7  
Alt 19.03.2011, 18:54
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hallo

Ich hatte Cortisontabletten nur während der 1.Chemo, seitdem kriege ich keine mehr. Auch sonst nehme ich nichts gegen Übelkeit, obwohl die mich in den ersten 3-4 Tagen nach der Chemo ganz schön plagt.

Mir tut da gut, wenn ich mich nicht in der Übelkeit ergebe und ständig drüber nachdenken. Ich geh dann raus spazieren oder mach was im Haus, dann vergess ich den Kram.

Das mit den trockenen Augen hab ich auch. Das kommt auch beim Fernsehen oder Autofahren.
Das kommt an allen Tagen vor, auch an nicht Chemotagen.
Augentropfen halten bei mir auch nicht lange, und mein Arzt meinte ich soll mir in der Apotheke "künstliche Tränen" besorgen, war aber bisher zu faul.

Ansonsten will ich nicht klagen, wenn es bei den Nebenwirkungen bleibt, ich arbeiten gehen kann und meiner Familie nicht allzusehr auf den Keks gehen wenns mir nicht so gut geht, kann ich zufrieden sein.

Dass das kein Spaziergang wird und einfach vorbei geht war wohl klar. Aber wenns hilft und mir weitere Tumore, Operationen oder ... noch schlimmer ... erspart bleiben ist das echt ein Klacks.

Gruß
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  #8  
Alt 22.03.2011, 19:48
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen mit Chemotherapie bei Stadium II?

Hei PantaRei,
freut mich zu lesen, daß es Dir so gut geht! Ja, auch wir hier im Norden haben heute einen echt schönen Tag gehabt.
Ich lese hier schon noch, aber irgendwie ist die Luft raus. Weiß nicht, wie ich das erklären soll... Viele Kontakte habe ich nun persönlicher per Mail. Aber irgendwie bin ich noch im Hintergrund da Und wie es mir geht? Nun, ich denke, durchwachsen. Habe körperlich doch Einschränkungen und die Seele, oh je, die ist manchmal echt instabil. Aber es kann nur besser werden
Du, ich glaube, ich hätte den Port auch noch, wenn ich nicht mein Stoma hätte zurückverlegen lassen. Denn ich habe beides in einem Abwasch machen lassen.
Und Ingwertee, ich denke, es ist genau so, wie die beiden Herren geschrieben haben- man muß selbst ein gutes Gefühl bei dem haben, was man tut. Ich habe mich für mich selbst gegen diese Vitamine und so entschieden. Aber wenn es für Dich stimmig ist und Du es immer mit Deinen Ärzten abklärst (das finde ich pers. sehr wichtig), dann ist es doch ok.
Ich hatte auch länger was von den Portschmerzen

Liebe Grüße
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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