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  #1  
Alt 22.02.2011, 22:57
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Entwarnung!
Gott sei dank ist es das, was ich vermutet hatte!
Wollte mich schon eher melden, aber hier in der gesamten Stadt sind heute von ALLEN Anbietern Telefon und Internet ausgefallen und es geht erst gerade wieder. Was da genau los war weiß ich allerdings nicht.

Um 8 waren wir jedenfalls da, sie ist gründlich von mehreren Neurologen durchgecheckt worden - um 13 Uhr konnten wir dann wieder los.
Sie hat Cortison bekommen, was sie erstmal nehmen muss - und das kann sie auch zuhause und ne schicke Augenklappe sowie Augensalbe ;o), weil das Auge ja derzeit nicht schließt.
Aber wir nehmen gern ALLES in Kauf, dafür, dass es nur das ist.

Mir sind heute wirklich nicht nur Felsbrocken, sondern der ganze Mount Everest von der Seele gefallen!
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


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  #2  
Alt 23.02.2011, 13:39
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Heike,ist das nicht sonderbar,ich habe genau gerade mit dem durchlesen deiner Zeilen angefangen zu weinen.Ich weiß irgentwie nicht warum.



Lilli44
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  #3  
Alt 23.02.2011, 22:40
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Lilli

vielleicht weil ich mich zur Zeit so selten melde .... hier wie auch telefonisch?
Vielleicht aber auch, weil Du Dir für Dich selbst eine solche Diagnose wünschen würdest? Oder vielleicht weil Du einfach nur Erleichterung spürst, dass es nicht noch jemanden erwischt hat?

Will Dir nur sagen: ich denke sehr oft an Dich und habe Dich nicht vergessen . Ein Melden ist für mich derzeit ziemlich schwierig, zumindest zu den Zeiten, die Dein Lebensrhythmus hat ... hier brennt sozusagen "die Hecke".

Aber ich versuche es sobald als möglich, Lilli!

Ganz feste Umarmung,

Deine Angie
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  #4  
Alt 01.03.2011, 12:23
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Liebe Heike,

... morgen ist für deine Kinder, deine/unsere Zwillinge der erste Geburtstag ohne dich.
Ich werde jetzt einkaufen gehen, Manu hat sich ihre Lieblingstorte gewünscht - die die ich auch für dein Treffen mit Tina gemacht hatte und die du sooooooooooo gerne mochtest.

Heute hat Manu ihren ersten Arbeitstag in der neurologischen Praxis -
hoffentlich hält sie das aus, wenn ihr dort immer wieder Patienten mit deiner Diagnose begegnen? Oder: vielleicht ist es sogar auch ganz gut, weil sie dann erlebt, dass diese deine Erkrankung gar nicht so wenige Menschen trifft wie man denkt?
Bald ist es 1 Jahr ... am 5. April, dem Geburtstag deines Sohnes begann dein letzter Weg für uns - du kamst ins KH - am 9. wieder nach Hause. Am 14. warst du den letzten Tag zuhause in deiner Wohnung, dann brachte ich dich ins UKE, am 18. warst du schon im Hospiz.

Manu und Mike haben endlich eine Wohnung und werden zum 1.4. dort einziehen - viele deiner geliebten Sachen werden dort ihren Platz finden
und immer an dich erinnern.

Wir alle gehen unseren Weg weiter - auch für dich.
Und ich habe das Gefühl, dass es auch für deine Kinder ganz langsam ein wenig leichter wird, weil sich vieles klärt und sie sehen dass es auch ein "Danach" gibt. Es ist ein anderes "Danach" ohne dich hier auf Erden ...
aber deine Kinder reifen sehr an der Situation.

Als "Kinder" kamen sie dich im Hospiz besuchen und wirkten schlagartig erwachsen - jetzt werden sie es tatsächlich, nehmen die Verantwortung für ihr Leben in die Hand.

Nur um S und K, besonders aber um Manu, die versucht alles aufzufangen, mache ich mir noch große Sorgen ... aber ich denke, auch sie werden ihren Weg finden, wenn auch später.

Du fehlst!
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Geändert von HeikesFreundin (07.03.2011 um 08:03 Uhr)
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  #5  
Alt 07.03.2011, 08:14
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

... es war ein schwerer Tag, der Geburtstag der Zwillinge.
Dass Du nicht da sein konntest war so schwer .... schwerer aber noch:
Dein Ex-Mann ist in der Psychiatrie, er hat versucht sich am Geburtstag der beiden das Leben zu nehmen. Auch er kann einfach nicht mehr.
Gott sei dank kamen sie gerade noch rechtzeitig nach Hause, um Schlimmeres zu verhindern. Nun aber hängt auch die Auflösung des Hauses an den Beiden -was ihr so schwerfällt. Überall sind Deine Spuren, Erinnerungen aus der gemeinsamen Zeit - die Kinder haben ihre ganze Kindheit mit Dir dort verbracht.

Natürlich hat das alles (besonders die Geschichte mit Uwe) nun einen Zusammenbruch bei Manu zur Folge ... für immer wird nun auch ihr Geburtstag einen bitteren Beigeschmack behalten.
Sie hat am 1.4. das Praktikum für ihre Ausbildung angefangen und schafft das unter solchen Umständen gar nicht - wie auch?
Sie hat sich jetzt 1 Woche krank zur Arbeit geschleppt - heute morgen wieder weint sie nur. Ich werde versuchen, dass sie professionelle Hilfe annehmen kann.

Ich überlege welche Institutionen ich noch mit ins Boot holen kann.

Wir müssen es irgendwie schaffen, das Leben wieder in die Hand zu bekommen.

Manu hat ein Lied für Dich geschrieben und aufgenommen - so voller Schmerz und doch wunderschön ...

Im Moment ist wieder eine schlimme Zeit und ich bete dafür, dass wenigstens ich "gerade" bleibe - ich kann mir nicht auch noch einen Zusammenbruch erlauben, nicht jetzt.

Schick deinen Kindern Kraft wenn Du kannst - besonders Manu braucht sie mehr als dringend!

Und wenn Du irgendwie kannst, gib ihnen ein Zeichen, dass es Dich irgendwo -
nur unsichtbar - noch gibt!
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  #6  
Alt 07.03.2011, 09:22
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

liebe angie

immer wieder lese ich deine beiträge und es ist unglaublich, wie stark du bist !! wie du das alles meisterst, immer wieder alles antreibst, dich für andere einsetzt und kraft gibst...

heute dachte ich, möchte ich wieder mal schreiben - es ist wirklich traurig, deine zeilen zu lesen es könnte doch auch mal ein bisschen ruhe einkehren, glück und ein licht am ende des tunnels...

ich denke oft, dass es wahnsinnig ist, wie liebe- und aufopferungsvoll du dich einsetzt... wer würde das alles schaffen ?!

ich wünsche euch ganz ganz viel kraft und hoffe, dass es trotzdem wieder mal etwas leichter wird für dich und heike's kinder...

alles liebe, chris
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  #7  
Alt 07.03.2011, 22:13
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

Danke Chris ... ja, das könnten wir wirklich langsam gebrauchen.

Heute war ich mit Manu zum Arzt, sie ist erstmal für 1 Woche aus dem Verkehr gezogen. Wir versuchen einen Termin in der Institutsambulanz zu bekommen, da der Arzt derselben meinung ist wie ich: sie braucht Unterstützung - auch durch ein Antidepressivum.

Ich glaube im Moment kommt wieder einfach alles zusammen:
der Mittwoch - der ja glücklicherweise nochmal gut ausging ...
dann der Abschied aus dem Haus, in dem sie mit ihrer Mutter gewohnt hat und in dem sie aufgewachsen ist - daran hängen so viele Erinnerungen und irgendwie ist, wenn sie Zuhause ist, die Mama auch immer noch irgendwo.
In der Auswahl der Wandfarben, der Möbel, der Küche usw - Heike ist eben dort, kein Millimeter in diesem Haus durch sie unberührt - überall ist Heike und so ist sie noch ein bischen da.

Abschied aus der Wohngegend in der sie aufgewachsen ist - Aufbruch in ein
anderes eigenverantwortliches, erwachsenes Leben, dem sie sich eigentlich noch gar nicht gewachsen fühlt.
Ja, ich bin auch noch da, um zu unterstützen und "laufen zu lernen", aber heute sagte sie, sie könne doch uns nicht immer zur Last fallen ......... da sind bei mir ALLE Antennen angegangen und ich habe ihr erstmal liebevoll den Kopf zurechtgerückt.

Auf der anderen Seite steht auch etwas Freude, dass sie genau die Wohnung bekommen haben, die sie so gerne wollte (das habe ich gegen alle Widerstände durchgekämpft, weil ich weiß wie wichtig es ist, sich wenigstens zuhause einigermaßen wohl zu fühlen). Aber daran hängt auch wieder die Verantwortung und die Angst das alles gewuppt zu kriegen.

Morgen werde ich mit ihrem Chef sprechen und etwas Geduld erbitten - er weiß ihre Geschichte ... morgen wird er dann auch wissen, wieso dieser Einbruch am Mittwoch kam. Vielleicht kann sie erstmal vormittags 4 Stunden weiterarbeiten, den Umzug hinter sich bringen, sich etwas eingewöhnen und dann am 1.8. die Ausbildung starten. Bis dahin dürfte dann auch ein Antidepressivum gegriffen haben.

Wir werden einen Weg finden.
Vielleicht nicht immer schnell und den direktesten - aber wir werden einen finden.

Die "To-do -Liste" ist noch lang und immer kommt etwas Neues hinzu - aber vieles kann man eben auch delegieren, bzw sie, die immer gerne alles selber schaffen will.

Dabei kann sie so stolz sein auf sich - aber das kann sie noch nicht sehen.

Die Zeit wird auch noch kommen - bis dahin bauen wir eine Baustelle nach der anderen ab in der Hoffnung, dass mal eine Weile keine neuen dazukommen, zumindest keine gravierenden.

Viel zuviel zu tragen für so ein junges Leben.
Viel zu viel zu tragen haben so viele Menschen ...
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