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Alt 03.06.2002, 12:58
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Sie will das ich gehe!!

Hi Afra!
Jetzt hast Du eine ganz dicke Umarmung auch von MIR verdient! Boh-eh!

Ich würde Euch ja gerne eine "Anleitung" dazu geben, wie man sich verhalten soll. Aber das gibt es nicht. Eine praktische "Gebrauchsanweisung", hm? Das geht vielleicht für den neu gekauften Fernseher, ... aber nicht für einen Menschen. Tja, so ist's leider mal.

Wisst Ihr, meist sind es einfach nur diese verflixten "Erwartungshaltungen" der Angehörigen, die uns so wütend machen. Und wenn man dann so nach zwei Jahren in etwa "geheilt" ist, dann hört man die leider IMMER noch! Unsere Wut kommt deshalb immer wieder hervor.

Den "Zeitdruck" habt auch Ihr, das ist ganz klar. Ihr wollt noch schnell dies und jenes klären und lösen. Eigene Schuldgefühle kommen da vielleicht hoch und Ihr überdenkt genau so die Vergangenheit wie der Krebskranke selber. Am liebsten wollt Ihr das Zeitrad zurück drehen, und alles ungeschehen machen. Ihr seid genau so in einer Panik drin. Wenn Ihr nicht flüchten könnt, dann müsst Ihr Euch gezwungenermassen damit auseinander setzen. Und das ist schwierig.

Genau so geht es uns auch. Nur noch schlimmer, weil wir in diesem Körper mit dem Krebs drin stecken! - In diesem stockfinsteren Raum mit dem Mörder zusammen!
Es gibt da keine "Regeln" mehr für uns. Kein alltäglicher Alltag mehr. Alles ist völlig durcheinander geworfen worden. Wir müssen lernen, es zu akzeptieren und damit zu leben. (Das wissen wir selber, das braucht uns keiner zu sagen.) Manche von uns brauchen vielleicht nur ein paar Wochen dazu, andere vielleicht Monate oder sogar Jahre!
Wir erschrecken manchmal selber über unsere diversen Stimmungen. Wir können nichts dagegen tun. Sie sind einfach da. Heute. Morgen. Jahrelang.
Aber allen geht es gleich.
Auch Euch würde es genau gleich ergehen.

Noch schnell ein Tip, welcher Euch vielleicht zu guten Gesprächen mit einem Patienten führen (aus meiner eigenen Erfahrungs-Tüte!):
Wenn der Patient nicht darüber sprechen will, was er fühlt und denkt, welche Aengste er hat, ...
dann lasst es so. Macht es umgekehrt! Erzählt IHR ihm, was ihr fühlt, was ihr denkt, welche Aengste ihr aussteht. (Wenn man das nicht kann, geht es auch mit Briefen!)
Damit fordert Ihr den Patienten dazu heraus, etwas dazu zu sagen. Vielleicht öffnet er sich dann plötzlich und erzählt auch von sich?
Aber erwartet nicht zu viel. Vielleicht wird ER Euch nur beruhigen wollen, und damit ist das Thema dann für ihn erledigt.
Aber es ist doch immerhin einen Versuch wert, hm?
Immerhin weiss ER dann, wie es in Euch so ausschaut! Es wird ihm zum Denken anregen. Wenn er zum Beispiel nie gelernt hat, sich zu öffnen, braucht er EUCH vielleicht erst mal als Vorbild?

Nochmals ganz liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
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