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Alt 25.04.2010, 11:46
Zitronengras Zitronengras ist offline
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Standard AW: Was zum Mut-machen :-))

Ich habe die Erfahrung gemacht und mache sie immer noch, dass gerade nach Abschluss der Therapie alles erst so richtig anfängt. Was ich damit meine: die Therapien, gerade Chemo, sind hart, sehr hart. Aber man durchläuft das irgendwie, hat ja auch keine Wahl, der Weg ist vorgegeben, den Plan machen andere für Dich, in deren Hände Du Dich begibst.

So, und dann ist das irgendwann vorbei und das "normale" Leben fängt, wieder an, plötzlich muss man seine eigenen Entscheidungen treffen. Welche Untersuchungen lass ich noch machen? Welche nicht? Udn wie, verdammt nochmal, geht das mit dem normalen Leben???

Meine Kollegen erleben mich als leistungsfähige, eigentlich ganz fröhliche Mitarbeiterin. Das bin ich häufig auch. Ich würde auch sagen, dass ich jetzt die volle körperliche LEistungsfähigkeit habe wir vorher. Aber in mir drin ist vieles (nicht alles) nicht mehr so wie vorher. Es war einfach eine traumatische Erfahrung, die mich verändert hat.

Es ist schön, wenn ich positive Erfahrungsberichte lesen und als die Diagnose ganz frisch war, war das noch wichtiger für mich. Aber ganz sicher: es gibt kein "Happy End". Die Angst, mehr oder weniger groß, wird einen immer begleiten. Sie verändert sich sicher mit der Zeit, aber sie bleibt eben. Die große Aufgabe ist, damit klarzukommen, nicht, die Behandlungen zu ertragen.
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