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Alt 03.07.2015, 13:12
surfsteffen surfsteffen ist offline
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Standard AW: Welche Untersuchungen auf Metastasen vor OP?

Hallo zusammen,

vielen Dank nochmal für die zahlreichen Rückmeldungen und PN´s die ich bekommen habe.
Bitte nicht böse sein, wenn ich nicht oder noch nicht auf Alle reagiert habe. Ich bin aktuell voll eingespannt alle verwertbaren Informationen zu sortieren und zusammen mit den beteiligten Ärzten zu diskutieren. Da bleibt am Ende des Tages keine Zeit über…

Wir haben einen wahren Ärzte-Marathon hinter uns und haben uns zwischenzeitlich eine Dritt- und Viertmeinung eingeholt. Zudem habe ich das Internet bis in den hintersten Winkel durchforstet und auch noch telefonischen Rat beim Informationsdienst des deutschen Krebsforschungszentrums eingeholt.
Alle Aussagen und Empfehlungen der Spezialisten sind annähernd zu 100% deckungsgleich. Die offene Entscheidung welche uns keiner abnimmt ist ob adjuvant oder neoadjuvant (erst OP und dann Chemo/Hormontherapie oder umgekehrt) behandelt werden soll.
Alle kommen zu dem Schluss dass die Sachlage eine Grenzsituation darstellt und keine klare Indikation in die eine oder andere Richtung gibt.
Bei neoadjuvant erspart man sich evtl. eine wirkungslose Chemo, jedoch kann das Ergebnis zu einer erheblichen psychischen Belastung führen, weil man weiß dass einem die Chemo evtl. nicht hilft. Wobei die Psychische Belastung umgekehrt wieder einen ungünstigen Effekt auf den Krankheitsverlauf haben kann. Außerdem gibt es keine Nachweise, dass die Wirksamkeit auf den Primärtumor und andere Tumorzellen im Körper und Organen zwangsläufig identisch ist.

Auch das Thema Chemo Sensibilitätstest habe ich durchdiskutiert und einhellig die Empfehlung erhalten das nicht zu machen, da die Aussagekraft heftig umstritten ist und eine Wirksamkeit im Reagenzglas keine klare Korrelation zur Wirksamkeit im Körper zulässt.

Bisher tendieren wir weiterhin zur adjuvanten Methode um das Biest loszuwerden ohne ihm Zeit zu lassen weiteren Schaden anzurichten. Im selben Zuge werden dann Lymphknoten entnommen (da bereits beim Sono auffällig), welche Pathologisch untersucht werden. Sollten wir einen 6er im Lotto haben und der Befall bestätigt sich nicht wäre eine Chemo evtl. auch hinfällig.

Es ist wirklich hart in einer solchen Situation selbst Entscheidungen zu treffen, die man in Nachgang bereuen könnte.

Grüße Steffen
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