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  #16  
Alt 17.07.2008, 12:15
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mock mock ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo Lizu,
ich kann deine Verzweiflung gut nachempfinden.
Bei meinem Vater wurden im April 07 Knochenmetas (und danach erst als Primärtumor der Magenkrebs entdeckt) Bei der erfolgten OP fanden sich dann Bauchfellmetas und er bekam nur einen weiteren MAgenausgang in den Darm, weil der TUmor direkt am Ausgang saß. Es wurde eine palliative Chemo gemacht (mit Irinotecan, 5FU und Folinsäure) die aber - wie sich nach 4 Monaten rausstellte gar nichts brachte.
Nach dem GEspräch (dass die Chemo unsonst war) fiel mein VAter in ein tiefes Loch. Bis zu diesem Zeitpunkt hat er die Chemo einigermaßen weggesteckt, aber ab dem Gespräch mit dem Oberarzt kamen dicke Komplikationen. Neutropenie (dass das Knochenmark nicht mehr genügend Leukos hergestellt hat) mit hohem Fieber und Schüttelfrost, Thrombosen im Portarm, Bauchfellentzündungen, Nierenbeckenentzündungen, Blutvergiftungen usw. Er hat zwar noch 2 weitere Chemos mit verschiedenen Wirkstoffen versucht, aber sein Körper hat unendlich gelitten. MAnchmal habe ich mich schon gefragt, wie es ihm ergangen wäre, wenn er (so wie die 4 Monaten vorher) weiterhin die Hoffnung gehabt hätte, dass ihm die Chemo hilft. Ich denke, dass die Psyche da eine nicht unwesentlich Rolle spielt.
Vielleicht hätte er ohne die Chemos eine längere Überlebenszeit gehabt, weil ihn die letzten beiden mit Cisplatin bzw. Oxaliplatin die ganz dicken Komplikationen beschert hat. Aber wer weiß - vielleicht war es auch gerade die Hoffnung, dass ihm geholfen wird, in der ANfangszeit der Knackpunkt, warum es ihm die ersten Monate alles in allem gar nicht soo schlecht ging.
Das wird wahrscheinlich von MEnsch zu MEnsch unterschiedlich sein. Der eine braucht den STrohhalm der Chemo, der andere will lieber noch Lebensqualität....

Ich wünsche euch das Allerbeste!

Liebe Grüße
ELke
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  #17  
Alt 19.07.2008, 13:34
katzesturmi katzesturmi ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Mein Mann hatte ein Kardiakarzinom... und ist am 14 Mai daran gestorben, nach 8 Monaten Kampf, er war fast 29 Jahre.

Ihr könntet nach alternativen Heilmethoden suchen, wenn dein Freund dafür aufgeschlossen ist. Mein Mann hat das fast komplett abgelehnt, weil er keinen Klinikaufenthalt weit weg von den Kleinen und mir wollte.

Wenn du mehr zum Krankheitsverlauf bei uns wissen willst, dann gerne, auch per PN.
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  #18  
Alt 19.07.2008, 16:24
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lizu lizu ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo katzesturmi
Danke für deine Antwort. Ich habe deinen Thread gelesen und bewundere sehr, wie du das alles mit einer Familie gemeistert hast.... Ich bin ehrlich gesagt im Moment sehr froh, dass noch keine Kinder da sind. Ich wünsche euch Dreien von Herzen gute Erholung, viel Kraft und alles Glück dieser Welt für eure Zukunft.

Mein Freund ist eine unglaublich starke Person, der in seinem Leben immer Träume verwirklicht hat. Nach einer Lehre als Maschinenzeichner hat er sich zum Ingenieur weitergebildet, ein paar Jahre gearbeitet und dann sein Philosophiestudium begonnen. Damit wäre er im Herbst fertig geworden .
Dazwischen ist er mehrmals nach Brasilien gereist um Land und Leute kennen zu lernen und die Sprache zu lernen. Er sagt immer, eigentlich habe er in seinen 32 Jahren alles erleben dürfen, was er sich gewünscht habe, nur eine Familie hätte jetzt sein Glück noch vollendet.
Er erträgt seine Krankheit mit einer unglaublichen Gelassenheit und will, wenn es wirklich sein muss, dem Ende erhobenen Hauptes entgegen gehen... Manchmal ist diese Ruhe fast unheimlich, manchmal bin ich wahnsinnig froh, dass er für sich einen Weg gefunden hat, die Tatsachen zu akzeptieren und psychisch nicht wahnsinnig zu leiden scheint. Er will keine belastenden Operationen oder Chemotherapien mehr (höchstens wenn die Symptome zu stark würden). Dafür interessiert er sich jetzt für tibetische Heilkunst, beginnt zu meditieren, macht mit seinen Studienkollegen philosophische Abende. Ende August fahren wir in die Homöopatische Klinik ins Tessin. Er ist also sehr offen für Alternativen.
Manchmal glaube ich, dass wir Angehörige fast mehr Mühe haben, die Situation zu akzeptieren. Eigentlich zeigt er uns, wie man damit umgehen kann. Wenn ich meine Verzweiflungsphasen habe, bin ich sehr froh, hier schreiben zu können, das wirkt befreiend und beruhigend. Es wäre einfach wurderschön, mit diesem starken Menschen noch einen langen Weg weiter zu gehen. Wäre die Krankheit heilbar, könnte man sagen, sie hat die Liebe und den Respekt, auch die Bewunderung für einander gestärkt und uns näher zusammengebracht. Nur leider werden wir das nicht mehr lange geniessen können.
So, nun habe ich einmal frei von der Leber drauflos geschrieben. Es hat gut getan und ich danke euch fürs Lesen.
Bis bald.
Lizu

Geändert von lizu (19.07.2008 um 20:20 Uhr)
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  #19  
Alt 20.07.2008, 06:38
katzesturmi katzesturmi ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Liebe Lisa,
die Einstellung deines Mannes ist bewundernswert. Er wird die Zeit die ihm bzw euch noch bleibt mit mehr Lebensqualität verbringen als ein Chemopatient. Vielleicht wird eure Zeit durch die Alternativen die dein Mann für sich findet verlängert.
Ich weiß, dass er eure Liebe mitnehmen wird und dass sie auch dir Kraft und Trost geben kann.
Ich knuddel dich
Kathrin
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  #20  
Alt 20.07.2008, 07:58
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Meine Tante hatte auch ein Siegelringzellenkarzinom; allerdings T3 N1 und ohne Metastasen. Wurde präoperativ chemotherapiert (dadurch wurde es schonmal kleiner auf T2), dann der ganze magen samt lymphknoten und großem Netz entfernt, dann nochmal chemo... seit einem Jahr ist sie jetzt rezidivfrei, und geht wieder arbeiten :-)
sie hat auf die chemo super angesprochen; der chirurg hat wohl zu ihr gesagt, der Tumor sie bei der Op schon "zerfallen"; sprich war da schon grioßteils nekrotisiert (abgestorben)

Es setzt sich mehr und mehr durch erst chemo, dann OP zu machen...

In eurem Fall ist es schwierig... Ich weiss nicht, ob man wirklich erst "abwarten" muss bis der Tumor wieder da ist, oder gleich im Anschluss an die OP Chemo machen kann...
Dachte immer das macht man gleich im Anschluss... gibt dann prinzipiell noch die Möglichkeit Lokalchemo direkt ins Bauchfell zu machen... wird aber nicht von jeder Klinik gemacht; da muss man suchen...

Aber gut, wenn er Chemo ablehnt; dann kann man echt nur abwarten bis das wieder symptome macht, und dann ggf. nochmal palliativ operieren.... also eine verengung erweitern oder so...

Die Überlebenschance ist in der Tat nicht gut... Allerdings kann die Zeit im Einzelfall auch viel länger sein als im Durchschnitt.... Das weiss man nie... also die Hoffnung nicht aufgeben !

Woran man stirbt ?
Das hab ich mich auch schon oft gefragt... Bei Lebermetastasen daran, dass irgendwann nicht mehr genug Leber da ist, um den Körper zu entgiften...

Bei Metastasen generell wohl meist an Multiorganversagen.... die große Tumormasse im Körper produziert Stoffe, die zum einen alle möglichen reaktionen im Körper hervor rufen; und zum anderen entgiftet werden müssen.... dann steigen irgendwann die Nieren aus...

Das klingt jetzt alles ziemlich unschön, aber ich hatte das Gefühl du wolltest es wirklich wissen...

Wenn er nichts mehr machen will dann muss man das akzeptieren, aber kümmert euch rechtzeitig um eine angemessene Schmerztherapie...

Zu alternativen Heilmethoden kann ich nichts sagen, außer dass ihr aufpassen solltet, dass man euch da keine "Heilungsversprechen" macht... Ich hab bei einem Freund von mir (ist mittlerweile gestorben) einiges mitbekommen, was die ihm da versprochen haben, was völlig unrealistisch und unwissenschaftlich war... Sicher kann das helfen, aber man muss da auf dem Boden bleiben und darf nicht alles kritiklos glauben, was die einm da vielleicht erzählen...
... Prinzipiell ist es aber gut, wenn er versucht einen eigenen Weg zu finden... Würde mich persönlich auch sehr interessieren, ob das Wirkung zeigt... Ich bin da (mittlerweile) eher kritisch (hab einfach schon zu viel gesehen und gehört), aber ich kann es nicht wirklich beurteilen.

Chi Gong soll gut sein. Da gibts auch Gruppen speziell für Krebspatienten.

Lieben Gruß
Sophie
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  #21  
Alt 20.07.2008, 21:41
Benutzerbild von lizu
lizu lizu ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo ihr Lieben

Heute war ein recht guter Tag. Mein Freund konnte recht viel essen und war dadurch gestärkt. Er hat sogar begonnen eine Arbeit für seinen Bachelor-Abschluss zu schreiben. Das hat mich so gefreut. Am Nachmittag sind wir noch ins Kino gegangen, da hat er vom langen Sitzen etwas Bauchweh bekommen. Sonst haben wirs einfach genossen .

@Kathrin: Danke für deine lieben Worte. Dank dir und taffissima fühle ich mich nicht so alleine mit der Situation. Rund herum beschäftigen sich alle in unserem Alter mit Leben in die Welt setzen und wir stehen gleichzeitig am anderen Ende der Realität... Das ist manchmal schon merkwürdig und auch hart. Hoffe, es geht euch gut und ihr findet schöne, aufbauende Momente im Alltag!

@Sophie: Danke für den "Warnhinweis". Es gibt wirklich unheimlich viele dubiose Angebote. Zum Glück kennen wir uns im Medizin und Alternativmedizin Dschungel recht gut aus und besprechen auch alle Vorhaben mit dem behandelnden Onkologen.
Übrigens erhielt mein Freund auch vor der OP Chemotherapie. Nur leider waren die herausoperierten Tumore alles andere als tot !
Der Onkologe sagt, es gäbe noch Varianten, die führten allerdings zu Resistenzen und wirken irgend wann nicht mehr. Deshalb warten, solange sich der Krebs stillhält und therapieren, wenn es dann nötig ist. Mein Freund ist damit sehr einverstanden, da er sagt: Lieber noch ein paar Monate mit Qualität als Jahre mit grossen Einschränkungen. Hart, aber wahr.

Ich freue mich, wieder von euch zu lesen und wünsche einen guten Abend!
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  #22  
Alt 20.07.2008, 22:04
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

hm leider sprechen nicht alle auf die chemo gleich gut an
vielleicht findet man ja eines tages einen marker, durch den man die responder von den non-respondern unterscheiden kann.... bei einigen krebsarten (z.b. brustkrebs) gibt es ja schon ansätze dazu...

ich wünsche euch dass ihr den richtigen weg für euch findet !
und wie gesagt: die hoffnung stirbt immer zuletzt !

lieben gruß
sophie
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  #23  
Alt 21.07.2008, 13:10
PapasKind PapasKind ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo Leute,
auch von mir einen schönen Gruss. bin mittlerweile seltener hier.
Als Apothekerin liest man so eine Menge. Alles über Magenkrebs interessiert mich natürlich besonders. Mir kommt da ein Artikel in den Sinn, den ich neulich las. Kann mich aber leider nicht mehr genau erinnern. Hab ihn noch rausgerissen aus meiner Apothekerzeitung.
Es ging um eine neue Chemo bei Magenkrebs. Wenn ich mich recht erinnere, war es 5 FU und Platin (ist ja das normale) mit einem neuen Wirkstoff kombiniert (ich glaube , wie oben schon von jemandem erwähnt wurde). Muss auf jeden Fall besser sein, als die Normale, die auch ich als Quälerei empfinde.
Ansonsten bin auch ich fuer chemo direkt aufs bauchfell und hyperthermie.
Mein Papa hatte das auch versucht, allerdings ohne Chemo. Er konnte jedoch keinen Effekt feststellen.
Aber auch ich bin der Ansicht, dass man bei alternativen Heilmethoden auf Schamanen treffen kann, die einen abzocken. Also Augen auf beim Eierkauf.

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen.
Seht es als Chance, dass er operiert wurde und er soll solange kämpfen, wie irgend möglich.

Liebe Grüsse.
Silvia
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  #24  
Alt 23.07.2008, 23:09
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lizu lizu ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Vor zwei Tagen ist bei uns das Mestrom-Buch eingetroffen. Mein Freund hatte bis zu dieser Zeit nach jeder Mahlzeit starke Krämpfe und Blähungen im Unterbauch, die manchmal bis zur nächsten Mahlzeit nicht verschwunden waren.
Nun haben wir einige Dinge umgestellt, mit bisher gutem Erfolg.
Die Blähungen kommen jetzt nur noch nach dem Essen und vergehen etwa eine halbe Stunde danach. Ich hoffe, es geht weiter aufwärts und wünsche das auch euch allen!
Gute Nacht!
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  #25  
Alt 23.07.2008, 23:48
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Was ist Mestrom ?
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  #26  
Alt 24.07.2008, 09:34
Starfish Starfish ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Der Verfasser des Buches " Essen und Trinken nach Magenentfernung"

Ein sehr gutes Buch wie ich finde.
Hab gestern noch ein Gericht daraus gekocht, weil es sich meine Tochter gewünscht hat.

Heute vor 2 Jahren ist mein Vater gestorben. Und es kommt mir immer noch so vor als ob es gestern gewesen wäre.

Geändert von Starfish (24.07.2008 um 09:37 Uhr)
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  #27  
Alt 28.07.2008, 12:47
jakobi jakobi ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo lizu,

ich kann dir leider direkt keine aufbauenden Zeitinformationen geben, aber habe mich als Angehöriger in der letzten Zeit ebenfalls intensiv mit dem Thema beschäftigt.

Deine Frage nach dem "Nichtstun" ist absolut berechtigt, liegt aber mE in den üblichen internationalen Behandlungsempfehlungen begründet, die in fortgeschrittenen Fällen nur von palliativer Behandlung sprechen, und sofern es keine neueren, anderslautenden Studien gibt, bei Beschwerdelosigkeit zunächst nichts unternehmen.

Dies bedeutet aber nicht, daß man sich der Meinung anschließen muß; es gibt eine Fülle alternativer und/oder komplementärer Therapieansätze, bei denen nur leider häufig aus den bekannten Gründen die Absicherung durch klinische Studien fehlt.
Es ist leider auch nahezu unmöglich Therapeuten zu finden, die sich mit allen Ansätzen auskennen, sodaß man auf viel Eigeninformation angewiesen ist, um zumindest (hoffentlich) sinnvolle Frage stellen zu können, und ein Gefühl dafür zu bekommen, was sinnvoll sein könnte, um dann nach einem Therapeuten suchen zu können.

Inzwischen habe ich das Gefühl, daß häufiger ernsthafte Wissenschaftler sich mit Spontanheilungen und naturheilkundlichen Empfehlungen beschäftigen, und vielfach auch zumindest experimentelle (in vitro) Bestätigungen finden.

Ein für mich empfehlenswertes Buch ist z.B. :
Heinz-Uwe Hobohm, Selbsthilfe bei Krebs. Erfolgreiche Methoden zur Immunstärkung, Karl F. Haug Fachbuchverlag (2002)

Bestätigung für viele Ernährungsempfehlungen liefert z.B :

Krebszellen mögen keine Himbeeren. Nahrungsmittel gegen Krebs: Nahrungsmittel gegen Krebs. Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen von Richard Béliveau, Denis Gingras, und Hanna van Laak von Kösel

Interessant ist der Vergleich mit Behandlungsmethoden in Japan (in asiatischen Ländern ist der Magenkrebsanteil deutlich höher als in Deutschland, mit vermuteter ernährungsbedingter Ursache), denn nach dortigen Studien sind z.B. Heilpilze (bzw. aus ihnen gewonnene Substanzen) als Krebsbehandlungsmittel wirksam.

Die alte Warburg-These über den Stoffwechselunterschied bei Tumorzellen hat inzwischen mE durch Coys Untersuchungen eine wissenschaftliche Bestätigung gefunden.
Insgesamt hat man im Internetzeitalter viel leichter Zugriff auf Veröffentlichungen von Studienergebnissen in Onkologiezeitschriften als früher.
Aufgrund der Fülle an Veröffentlichungen kann man nicht sicher sein, aller relevanten Dinge gelesen zu haben, aber es verdichtet sich der Eindruck, daß es bei Tumorzellen eben doch Unterschiede gibt, die erklären können, weshalb so unterschiedliche Therapieansätze Wirkung zeigen können.

Nachvollziehbar scheint mir der Gedanke, daß ein ganzheitlicher Ansatz auch wirklich alle Facetten berücksichtigen sollte, und dabei eine Standardtherapie wie die Chemotherapie auch nicht vollkommen ausgeschlossen werden sollte, wenn sie aufgrund akuter Beschwerden oder des Streurisikos nach einer Operation sinnvoll erscheint.
Wichtig ist wohl nur, rechtzeitig wieder mit einer Chemotherapie aufzuhören, bevor das Immunsystem durch diese zu stark beeinträchtigt wird.

Ganzheitlich würde bedeuten, daß psychosoziale Komponenten berücksichtig werden, die Ernährung entsprechend umgestellt wird (dabei aber Extremvarianten zu vermeiden, die ihrerseits schädlich sein können), das Immunsystem maximal stimuliert wird (hierbei gibt es auch Berechtigung Mistel-, Thymus- und Enzympräparate gleichzeitig und alternierend einzusetzen, da die Wirkmechanismen jeweils unterschiedlich sind, s.a. dazu auch Hobohm), zusätzlich Vitamin- und Mineralstoffe einzunehmen und Tumorzellen angreifende Mittel einzusetzten, womit dann z.B. so etwas wie "B17 (resp. Aprikosenkerne)" ins Spiel kommen könnte.

Man muß beim Abarbeiten des Kanons auch noch die spezifischen Schwierigkeiten nach einer Magenentfernung berücksichtigen, denn die Menge an Zusatzstoffaufnahme wird dabei sicher zum Problem.
Deswegen ist es so wichtig, einen Therapeuten zu finden, der zumindest einiges über Infusionen erledigen und einen bei der Anwendung zu spritzender Präparate beraten kann.

Das sind soweit die Erkenntnisse, die ich nach dem Lesen tausender Seiten in Bücher, Studien- usw. gewonnen habe.

Mutmachend fand ich diesen Satz aus einem Buch :
"Akzeptieren sie die Diagnose aber nicht die Prognose"

weil die Prognose eben nur auf den Erfahrungen in der Anwendung einer relativ schmalspurigen Behandlungsempfehlung beruht und letztendlich nur eine statistische Größe darstellt, dabei aber den Einzelfall nicht berücksichtigen kann.


Viele Grüße

Geändert von jakobi (28.07.2008 um 12:50 Uhr)
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  #28  
Alt 28.07.2008, 18:52
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lizu lizu ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo jakobi
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Darf ich fragen, wer in deinem Umfeld in welchem Alter betroffen ist und wie es bei euch so läuft?
Ich habe mich mit (fast) allen deinen Empfehlungen bereits auseinander gesetzt. Die TKTL-1 Analyse bei Dr. Coy ist auch in Auftrag, nur leider lässt sich eine allfällige Nahrungsumstellung nicht mehr umsetzten. Mein Freund verträgt nach der Gastrektomie eben gerade die kohlenhydratreichen Lebensmittel am besten .
Verhungern lassen ist halt auch keine Alternative.
Das gleiche ist mit den Empfehlungen aus dem Himbeeren-Buch. Gerade Kohl, Knoblauch und Zwiebeln gehen gar nicht mehr...
Fest steht jetzt ein stationärer Aufenthalt in der homöopathischen Clinica Santa Croce im Tessin. Etwas später gehen wir dann auch noch in die Lukas-Klinik nach Basel zum Anpassen der Mistel-Therapie. Jetzt läuft wieder einiges
Die neusten Untersuchungen ergeben sowohl im CT wie auch im Blut keine Hinweise, dass bereits wieder etwas wächst. Uff!
Liebe Grüsse
lizu
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  #29  
Alt 28.07.2008, 20:50
jakobi jakobi ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo lizu,

meine Schwester (Alter 47, Diagnose Ende Mai) hat ein Siegelringkarzinom mit Bauchfellmetastasen. Durch die Lage des Tumors am Magenausgang war eine 2/3-Resektion möglich- der postoperative Verlauf war sehr gut, sodaß sie auf Empfehlung des Onkologen mit einer Chemotherapie nach ECF-Schema anfing; nach 3 Zyklen wird die erste Nachuntersuchung erfolgen. Nach Diskussion wurde das Schema angepasst auf Ersatz der 5-FU-Dauerinfusion durch Capacetabin-Tabletten.

Abgesehen von den Nebenwirkungen der Chemotherapie läuft es im Moment gut, wir können nur hoffen, daß die Bildgebung da nichts anderes ergibt.
Anscheinend ist das Essen durch den Restmagen relativ unproblematisch bis auf die möglichen Mengen.

Die TKTL-Analyse ist mE auch ohne mögliche Ernährungsumstellung wichtig, da man bei Alternativtherapien mehr in die Richtung suchen kann, was auch bei Vergärungsstoffwechsel wirken kann, denn soweit gelesen scheint gerade bei diesen Zellen sowohl Chemo- als auch Bestrahlung relativ unwirksam.

Bei den Ernährungsempfehlungen nach Buch scheint mir besonders der Bereich Angiogenesehemmer wichtig im Hinblick auf die Verhinderung von Neuausbildung -> also z.B. japanischer Grüntee.

Es scheint in der Schweiz schwieriger zu sein, den Bereich der Thymustherapie abzudecken; die antroposophischen Vertreter favorisieren die Mistelpräparate (und begleitende Gestalttherapien) und sind zögerlich, was Selen- und hochdosierte Vitamin-C Infusionen angeht.

Nach allem, was ich darüber lesen konnte, ist zumindest als zusätzliche Komponente die "Aprikosenkerngeschichte" ein überlegenswertes Element der ganzheitlichen Herangehensweise in Verbindung mit zusätzlichen Enzymgaben.

Die Notwendigkeit für das ganzheitliche Arbeiten auf möglichst allen Ebenen liegt für mich auch darin begründet, daß die Entstehungsgründe für die Tumorausbildung immer noch ungeklärt sind und man bei breitbandiger Therapie deutlich größere Chancen hat, die ursächliche Störung ebenfalls zu "erwischen" .

Die Ergebnisse von CT und Blutbild sind bei deinem Freund doch fantastisch.
Kannst du sagen, worauf die Blutanalyse besonders abgestellt ist?

Viele Grüße

P.S. Hast du auch schon in Sachen Heilpilzen gesucht? Wenn es dich interessiert, könnte ich auch nochmals die japanischen Studien heraussuchen.

Geändert von jakobi (28.07.2008 um 20:55 Uhr)
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  #30  
Alt 29.07.2008, 07:37
solveigh solveigh ist offline
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Standard AW: Überlebenschance Siegelringkarzinom?

Hallo liebe Lizu,

ich bin schon lange stille Leserin dieses Forums. Hab es aber bis jetzt noch nie geschafft selber Beiträge zu verfassen.

Ich möchte mich erstmal bei all den Schreibern, besonders MarcoIL, Kölner Leser, Der Weg, Papas Kind, Christian, und die vielen Ungenannten dieses Forums bedanken, für die vielen Informationen die ich hier sammeln konnte. Ihr seit klasse!!

So ganz kurz zu mir: Bei meinem Mann (damals 38 Jahre)wurde vor 3 1/2 Jahren Magenkrebs mit Bauchfellmetastasen (ohne Lebermetas) festgestellt. Die Prognose damals waren 6 Monate. Mit Hilfe einer OP von Prof.Piso in Regensburg und eines super Onkologen haben wir es bis Heute geschafft, dass mein Mann unseren Sohn (damals 6 Monate) aufwachsen sehen kann.
Mein Mann hat zur Zeit zwar schon das 3. Rezitiv , aber er hatte zwischen den Rückfällen auch wirklich gute Zeiten. Ob wir das jetzige Rezitiv auch schaffen, weis ich nicht.

So nun zu Euch:

Habt Ihr an einem Peritonalcarzinosen- Zentrum Euch eine Zweitmeinung eingeholt?
Enpfehlen kann ich:
Prof. Pompiliu Piso, Regenburg
Dr.Hewart Müller früher Hammelburg, jetzt Würzburg

Kontakt kann man ganz einfach per E-Mail aufnehem, die sind wirklich sehr Hilfsbereit und melden sich meist über Nacht zurück.

Habt Ihr einen guten Onkologen an der Hand?

Wird Dein Mann Parenteral über den Port ernährt? Mein Mann wurde jedes mal bei Beginn der Rezitivs künstlich Ernährt um bei Kräften zu bleiben.

Zusätzlich zur "Schulmedizin" haben wir einiges an "Alternativen Heilmethoden" ausprobiert. Am Sinnvollsten und finanziell noch machbar für uns, erschien uns die Ernährungslehre von Hildegard von Bingen.

Falls Du Fragen hast, löchere mich

Grüße

Solveigh
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