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  #1  
Alt 13.03.2007, 00:07
Iren Iren ist offline
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Registriert seit: 12.03.2007
Ort: bei Dresden
Beiträge: 5
Standard wenn es doch das kleine wörtchen "aber" nicht gäbe!

Ich bin ganz neu im forum und muß mich erst mal einlesen.
Habe erst heute erfahren das es euch gibt.
Manche geschichten gehen einem schon weit unter die haut.
Ich glaube, daß die entstehung eines carzinom`s durchaus mit einer (oder mehreren) verletzungen einhergehen kann.
Ich erinnere mich gerade an die zeit als meine kinder baby´s waren. Nach dem stillen kam das Bäuerchen und (z.B.) dabei schlugen die köpfchen öfter mal gegen die brust. Es war immer die stelle, an der jetzt der tumor genistet hatte!
Das ist schon ein ganzes stück über 30 jahre her, aber ich hatte die ganzen jahre an dieser stelle schmerzen.
Was auch sehr interessant ist, war die frage meines arztes im krankenhaus: "hatten sie in der zeit vor der erkrankung gehäuft negative erlebnisse?"
Es scheint nicht ausgeschlossen, daß auch die psyche ihren anteil an einer möglichen erkrankung haben kann!!!

Aber das alles hilft uns ja nicht weiter. Es hat uns erwischt und damit müssen wir uns arrangieren.

Ich staune, daß mir diese erkenntnis so einfach aus den fingern fließt, denn ehrlich gesagt, es geht mit nicht besonders.
Meine psychologin gibt sich redliche mühe mich aus meinem tiefen tiefen tal herauszuholen, aber es gelingt weder ihr noch mir. Bei allem was sie sagt und was ich mir auch redlich zu herzen nehme, bleibt doch immer noch das kleine wörtchen "aber" übrig.
Das erscheint z.b. immer, wenn man sich einen katalog anschaut und überlegt, ob man sich nicht villeicht mal etwas gönnen sollte? Ja, oder doch lieber nicht? Doch!
A b e r, werde ich es denn auch noch tragen können???
Ich möchte noch so vieles tun, sehen und erleben, a b e r .....?
Man könnte es endlos fortführen, a b e r hat es einen sinn darüber nachzudenken?
Das treibt den geübtesten therapeuten zur vollendeten verzweiflung, a b e r ich komme nicht aus dem tal heraus.
Ich schaffe es nicht einmal den kopf über den rand zu stecken und das macht mir Angst!!!!!!!!!!!
Ich erhoffe mir durch euch einen weg zu finden endlich mit der erkrankung umgehen zu können. Ich denke, nach 2 jahren sollte man das doch langsam mal in den griff bekommen, a... .

Es ist nicht so schmerzlich für mich eine brust verloren zu haben, damit kann ich leben und ich verstecke es eigentlich auch nur in meiner unmittelbaren - fremden - umgebung. Dort wo mich niemand kennt, laufe ich auch ohne BH, obwohl die blicke mancher menschen bände sprechen.
Ich kann die krankheit nur für mich nicht akzeptieren und annehmen.

Wer kann mir aus seinen erfahrungen heraus auf die beine helfen?

Ich hoffe, es finden sich viele, die mich am schopf packen und aus dem tiefen sumpf ziehen, der mich zu verschlingen scheint.

Meine besten wünsche für alle, die dieses schicksal tragen und ertragen müssen. Ich wünsche euch eine gute zeit und freue mich auf eure (hoffentlch zahlreichen) zuschriften.

Viele liebe grüße Iren.
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  #2  
Alt 13.03.2007, 08:12
RiaB RiaB ist offline
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Registriert seit: 02.03.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 21
Standard AW: wenn es doch das kleine wörtchen "aber" nicht gäbe!

Iren, ich hab keinen Brustkrebs, von daher kann ich Dir vielleicht nicht wirklich helfen
Aber ich kann Dir schreiben, dass ich unheimliche Angst hab, dass der Krebs an anderer Stelle kommt. Darum kreisen meine Gedanken mehr oder weniger.
Bei mir kommt das daher (sagte mein Psychologe in der Reha) dass man lange Zeit die Beschwerden die ich hatte, nicht wirklich ernstgenommen hat und sie unter psychosomatisch abgelegt hat.
3 Kinder - allein erziehend - schwierige Scheidung - neue Stadt - schon mal burn out gehabt - Psycho!
Mein Vertauen in Ärzte ist fast bei Null
Das ist mein Problem was mich immer wieder runter zieht.

Deshalb mache ich aus jedem Tag jetzt immer das Beste. Ich kauf mir was Neues, wenn ich es möchte und ich es mir leisten kann. Ich geh zur Kosmetikerin, ich geh Schwimmen, ins Fitnessstudio, mit Freundinnen raus usw.
Manchmal hab ich ein schlechtes Gewissen wegen meiner Kinder (bin 2x die Woche am Abend weg), aber was bringt es uns allen, wenn ich mich jetzt weiter aufopfernd um sie kümmere, mich selbst dabei vergesse und ich in 3 Monaten tot bin? So hab ich die letzten 13 Jahre gelebt, so werde ich nicht weiter machen

Ich geniese jetzt mein Leben, das ist meine Art der Bewältigung.


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  #3  
Alt 13.03.2007, 12:52
twinsma twinsma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 254
Standard AW: wenn es doch das kleine wörtchen "aber" nicht gäbe!

Hallo Iren!!!
Ich schließe mich den Worten meiner Vorschreiberin an.........genieße den TAG ohne ABER!!!
Meine halbe Familie ist an Krebs gestorben und in mir brodelt der Gedanke, wann ich denn nun dran bin, sehr stark.
Die schweren Krankheiten und Verluste meiner Angehörigen hat mich gelehrt das Leben versuchen zu genießen und das wirklich jeden Tag aufs Neue.
Es gelingt mir zwar nicht jeden Tag, aber es klappt.

Eine Freundin von mir hat Brustkrebs, Sie ist bewundernswert.
Hat 2 kleine Kinder und es ist halt so, wie es ist. Sie ist eigentlich wie immer geblieben und nimmt es hin.
Vielleicht soll es eine Chance sein anders mit seinem Leben umzugehen, wer weiß!!!!!!
Ich wünsche Dir das Beste und drück Dir die Daumen!
Liebe Grüße
twinsma
__________________
Die Vergangenheit ist Geschichte.
Die Zukunft ist ein Geheimnis.
Jeder Augenblick ein Geschenk.

in memory meiner Schwester 31.05.06
in memory meiner Mama 02.01.06
in memory meinem Papa 11.02.12
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  #4  
Alt 13.03.2007, 16:07
rockshaver31 rockshaver31 ist offline
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Registriert seit: 01.06.2006
Ort: krefeld
Beiträge: 223
Standard AW: wenn es doch das kleine wörtchen "aber" nicht gäbe!

hallo

vieleicht bin ich eine ausnahme, ich selber hatte vor 5 jahren NHL lymphdrüsenkrebs. sicherlich sind die ersten jahre schwer weil man vor angst fast kaputt geht ich war damals 27 und einen 5jährigen, aber ich finde heute das der krebs auf einer art mir auch möglichkeiten gegeben hat fast wie ein geschenk man lebt intesiver man macht sich mehr gedanken über mitmenschen man findet banale sachen äusserst spannend wie ein vogel zu beobachten man muss leben und jeden tag genissen darüber nachdenken wann wo und wwiso frisst doch einen auf keiner weiss wann wir dran sind und das ist auch gut . wir haben aber einen vorteil gesunden gegenüber wir werden auf herz und nieren untersucht was andere alle 2 jahre ab einem gewissen masse machen haben wir halbjährlich . also was für sorgen machen ich kann ja auch überfahren werden wenn ich zum bäcker gehe, aber ich kann sagen ich habe gelebt und das sehr gut und intensiv . so grübelt nicht das bringt garnichts frisst nur auf .

rockie
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  #5  
Alt 13.03.2007, 18:26
Benutzerbild von rihei
rihei rihei ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.09.2006
Ort: hürth bei köln
Beiträge: 89
Standard AW: wenn es doch das kleine wörtchen "aber" nicht gäbe!

hallo Iren....
im Grunde kann ich dem, was meine Vorschreiber/innen geschrieben haben, nichts mehr hinzufügen.....
"GÖNN DIR DAS LEBEN".....ist mir gerade so eingefallen......
aber, weshalb ich eigentlich schreibe.....dein letzten Sätze...
Zitat:
Wer kann mir aus seinen erfahrungen heraus auf die beine helfen?

Ich hoffe, es finden sich viele, die mich am schopf packen und aus dem tiefen sumpf ziehen, der mich zu verschlingen scheint.
haben mich stutzig gemacht.....und ich möchte dich fragen, ob du dir selbst nicht zutraust, dich am schopf zu packen und aus dem sumpf zu ziehen......oder ob du es nicht wirklich willst....wofür das "ABER" ein Indiz ist in meinen Augen.....
versteh mich bitte nicht falsch....ich möchte dir nur einen Hinweis geben, wo du evtl. eine Lösung für dein Problem finden kannst.....
vielleicht solltest du dich fragen, weshalb du für jeden Vorschlag oder jeden Lösungsvorschlag ein aber brauchst.......
nur so als Gedankenanstoss.....

liebe grüsse rihei
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  #6  
Alt 15.03.2007, 18:07
Wamper Wamper ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.06.2005
Beiträge: 353
Standard AW: wenn es doch das kleine wörtchen "aber" nicht gäbe!

Iren, du hast da eine Menge aber in den Sätzen untergebracht. Ich habe so das Gefühl, du kannst richtig gut schreiben. Versuch es doch einfach mal.

Vielleicht mal auch einmal einen Artikel, in dem es vor dem Wort wozu wimmelt. Es hat Zeiten gegeben, da wollte ich nicht mal mehr einen Pullover kaufen, da ich das Gefühl hatte, es lohne sich nicht.

Nach 6 Jahren weiß ich, wozu mir der Brustkrebs alles verholfen hat. Zum Beispiel zu einem Ehepartner. Nach meiner Kündigung hat mich eine Freundin gefragt, was ich denn tun würde, wenn ich keine Arbeit mehr kriege. Ihr fiel der Unterkiefer runter als ich sagte, ich würde dann eine Fortbildung für Sterbebegleitung machen. Auch dazu hat mir der Krebs verholfen. Ich habe gelernt, vor (fast) nichts mehr Angst zu haben - außer vor Metastasen.

Vor einigen Jahren hatte ich nach einem grippalen Infekt kurzzeitig Depressionen. Da habe ich ähnlich hoffnungslos und hilflos geklungen wie du. Könnten bei dir möglicherweise Drepressionen vorhanden sein.

MIt ganz liebem Gruß Dorothea
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