Diagnose PAP IVa am 12.10.09,wie gehts weiter??

[julchen63]

Hallo

Ich bin fast 46 Jahre alt und habe mir vor 2 Tagen mein persönliches Geburtstagsgeschenk ( am 20.10.) gemacht, hurra !!

habe von meinem FA die Diagnose PAP IVa bekommen. Er hat mich danach noch mal untersucht und einen ausfürlicheren PAP Test gemacht.

Diagnose:KREBS allein schon dieses Wort ist für mich der absolute Horror -

Er meinte zu mir, das er in seiner langen Arztlaufbahn noch keine Frau hatte die daran gestorben sei. Na, welch ein Trost für mich !!!

Es hat dann mir erklärt, das eine Ausschabung der Gebärmutter sowie eine Konisation ambulant in der hiesigen Uni - Klinik gemacht wird. Mein Termin dort ist am 30.10.09
Damit war ich entlassen und mit meinen Ängsten allein !

Aber ich habe soviele Fragen :


wie geht es nach der OP weiter ?

Kanns noch schlimmer kommen - anderer Befund nach OP

welche Untersuchungen stehen an

werde ich arbeitsunfähig geschrieben ? wenn ja für wie lange?

was kommen für Kosten für Heilmittel auf mich zu ?bin alleinerziehend und hab nicht soviel Geld


mein Lebenspartner hat vor zig Jahren auch Krebs gehabt, der hat es aber total easy genommen - schaffe ich das auch? oder werde ich verrückt vor Angst


Es wäre total lieb, wenn ich hier ein wenig Aufklärung bekommen würde
Vielen Dank schon mal

julchen

[Zumsel78]

Hallo Julchen,

hat dein Arzt wirklich von KREBS gesprochen? Das wundert mich. Ein PAP IVa ist meines Wissen noch kein invasiver Krebs. In deinem Fall liegt eine schwere Dysplasie (=Zellveränderung) vor, die möglicherweise auf eine Krebsvorstufe, das so genannte „Carcinoma in situ“ (CIS), hindeutet. D. h., dass das umliegende Gewebe noch nicht infiltriert wurde, die Lymphbahnen nicht befallen sind und sich somit noch keine Metastasen gebildet haben. Dieser zytolgoische Befund, den dein Gyn ermittelt hat, muss nun mittels Biopsie endgültig geklärt werden.
Dies erfolgt durch die Konisation und die Abrasio (= Ausschabung) der Zervix.

Während der Konisation wird ein kegelförmiges Gewebestück aus deinem Muttermund herausgeschnitten. Der Operateur schneidet so, dass alles befallene Gewebe möglichst entfernt wird. Da der Muttermund vorher mit einer Jod-Essig-Lösung eingefärbt wird und sich dabei veränderte Zellen verfärben, wird vermieden, dass blind geschnitten wird.

Die Gewebeentnahme wird anschließend pathologisch untersucht, was einige Tage dauern wird. Das Ergebnis wird deinem Gyn mitgeteilt, so dass du dann auch von ihm die endgültige Diagnose erhälst.
Sollte diese auf ein Ca in situ lauten und wurde alles im Gesunden enfernt, war die OP auch gleichzeitig die erforderliche Therapie. Du wirst danach in engmaschigen Abständen von deinem Gyn untersucht, um sicher zu gehen, dass keine erneuten Zellveränderungen auftreten (leider besteht dafür ein Restrisiko).

Die Koni wird üblicherweise ambulant und unter Vollnarkose durchgeführt. Wenn alles problemlos verläuft (und das ist der Normalfall) wirst du am selben Tag unter Begleitung entlassen. Du darfst nicht selbst Auto fahren und solltest dich bringen und abholen lassen, da die Narkose noch einige Zeit nachwirken kann und den Kreislauf beeinflusst.

Üblicherweise wird man nach der OP zwischen 1 und 3 Wochen krank geschrieben - je nach Job und Belastung. Ich war bei der ersten Koni 2 Wochen und bei der zweiten 1 Woche daheim.
Nach dem Eingriff sollstest du dich ein paar Tage schonen und nichts Schweres heben. GV, Tampons, Sport, Baden usw. sind ca. 4 - 6 tabu, da die innerliche Wunde verheilen muss.

Anfangs wird einige Tage Wundflüssigkeit austreten (hält sich im Rahmen), ein Ziehen bzw. Spannen im Unterbauch ist möglich. Nach ca. 10 Tagen löst sich der Wundschorf, was nochmals zu Blutungen ähnlich der Regel führen kann. Ich hatte nach meinen Konis ungefähr 3 Wochen damit zu tun, danach hat sich alles schlagartig beruhigt.

Wurdest du schon auf HPV getestet? In den meisten Fällen sind die Virentypen 16 und 18 für bösartige Zellveränderungen am Gebärmutterhals verantwortlich. Auch ich habe diese Hochrisiko-Typen und wurde mit einem Ca in situ konfrontiert.

Die zweite Koni liegt nun schon über 2 Monate zurück und mir geht es soweit wieder gut. Ich habe mich nach reiflicher Überlegung für die HPV-Impfung entschieden und habe gestern die 1. Dosis Gardasil erhalten. Experten vermuten, dass eine Impfung auch bereits infizierten Frauen hilft, bzw. Frauen, die wegen Dysplasien am Gebärmutterhals behandelt wurden. Die 3 erforderlichen Dosen kosten allerdings um die 500 €.

Versuche erst einmal ruhig zu bleiben, etwas anderes bleibt dir ja leider auch nicht übrig. Wie gesagt, ein Pap IVa ist noch kein invasiver Krebs und die Heilungschancen stehen nicht schlecht.

Alles Gute für die OP, du schaffst das.

LG,
Zumsel

[julchen63]

liebe Zumsel

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Nun bin ich schon etwas beruhigter.

Was mich natürlich auch noch interessiert ist folgendes:

letztes Jahr hatte ich viele Probleme mit meinem Unterleib. ich hatte eimalig eine Gebärmutterhalsentzündung mit Bakterien. Das wurde behandelt.
Danach bin ich fast jeden 2.Monat zum FA gerannt, weil ich jedesmal wieder Fischgeruch wahrgenommen habe. Ich wurde mit verschiedenen Zäpfchen behandelt, wie Clindamycin 450mg bzw. 600mg, Arilin, Fluomycin.Kurz vor Weihnachten war ich in der hiesigen Uni- Frauenklinik die gaben mir dann Clont 100mg. Danach war wirklich endlich Ruhe.
Ich habe den öfters FA gefragt, ob die Bakterien evtl. ansteckend sind- ob mein Freund mitbehandelt werden muß - er meinte nein.
Ich habe so das Gefühl, das er mich vielleicht falsch behandelt hat ???

Kann diese PAP IVa vielleicht davon kommen?

liebe Grüße

julchen63

[Zumsel78]

Guten Abend Julchen,

es ist möglich, dass ein auffälliger Pap-Wert durch eine Entzündung hervorgerufen wird. Ich bin mir aber nicht sicher wie hoch eine solche Entzündung den Wert schnellen lassen kann, glaube aber, dass bei Pap III Schluss ist. Alles was darüber liegt, muss andere Ursachen (meistens HPV) haben. Wie gesagt, da bin ich nicht ganz sicher.

Bei der Vermutung, dass dein Arzt dich vielleicht falsch behandelt hast, kann ich dir leider nicht helfen. Wenn du unsicher bist, dann hole dir eine zweite Meinung ein.
Das Vorgehen deines Arztes bezüglich des Pap IV a ist aber richtig und entspricht den Vorgaben.

Alles Gute.

LG,
Zumsel

[Doro1958]

Hallo Julchen,

Zwischen Entzündungen und den Zellveränderungen am Muttermund gibt es schon einen Zusammenhang.
Ich war vor gut einem Jahr auch beim Gyn, der eine eitrige Entzündung der Gebärmutter feststellte, die ich wohl schon länger mit mir rumschleppte. Ich hatte dabei sonderbarerweise keine Schmerzen, nur Blutungsunreglemäßigkeiten bzw. Kontaktblutungen nach dem Verkehr.
Die Entzündung wurde also mit Antibiotika behandelt und in der Zwischenzeit kam das Ergebnis des Abstrichs: Pap 4a.
Dann kam 2 Wochen später die Koni, war ein CIS, wurde alles entfernt.
HPV wurde nicht festgestellt. Von daher kann ich mir schon vorstellen, das heftige Entüzundungen auch für die Zellveränderungen verantwortlich sein können.
Ob dein Freund jedoch mit behandelt hätte werden müssen, kann ich nicht beurteilen.

LG Doris

[tiffany]

Zitat von Doro1958

Dann kam 2 Wochen später die Koni, war ein CIS, wurde alles entfernt.
HPV wurde nicht festgestellt. Von daher kann ich mir schon vorstellen, das heftige Entüzundungen auch für die Zellveränderungen verantwortlich sein können.

Aber ganz bestimmt nicht für einen Pap 4a oder gar ein CIS.Das ist bewiesen!!!!!!!!!
Eine Entzündung kann einen Papwert von IIw oder III verursachen.Ab IIId und das ist erforscht sind die HPV Viren verantwortlich.
Du kannst vor deinem HPV Test positiv gewesen sein und es reicht nur eine infizierte Zelle.Die sich dann immer weiterteilt............
Ich hatte hintereinander 2 Gebärmutterentzündungen und keinen auffälligen Abstrich.Der folgte erst 4 Jahre später.

[Doro1958]

hallo Tiffany,

bei mir wurde vorher kein HPV Test gemacht.
Ich habe nur dem Op Bericht der Koni und Ausschabung gelesen:
Ergebnis der immunhistologischen Zusatzuntersuchungen:
Probe A: HPV -Screening der antikörper des HPv L1 Capsidantigens fast aller Subtypen: negativ
Probe B: HPv L1 Capsidantigens der Subtypern, 16,18,33,usw (Risikoinfektion): negativ
Laut Emma Knüppel vor einem Jahr heißt das, das eben das, was für eine HPV Infektion typisch wäre, bei mir nicht zu finden war.

Deshalb denke ich das mein CIS eben von der, vielleicht schon chronischen Entzündung stammte.
Vielleicht bin ich die besagte Ausnahme von der Regel, die ohne HPV Gebärmutterhalskrebs bekam.

LG doris

[tiffany]

Zitat von Doro1958

bei mir wurde vorher kein HPV Test gemacht.

Ich meinte nicht damit,das du vorher schon ein HPV Test hattest.Sondern das der high risk vor deinem ersten HPV Test unbemerkt hätte positiv sein können und somit Zellen infiziert haben könnte.Das reicht schon aus.
Hattest du nicht ein CIS und keinen Gebärmutterhalskrebs?

LG

[Doro1958]

Hmm ja, ich hatte ein CIS.
Im veränderten Gewebe, wurde kein Hinweis auf HPV Viren gefunden, also direkt im Karcinoma -Gewebe, sagt der Bericht nach der Koni.

Guck doch einfach hier, da findest du meinen Befund und Emma Knüppels Erklärungen dazu.

http://www.krebs-kompass.org/forum/s...Capsidantigens

[tiffany]

@ Doro,

ein CIS ist aber kein Gebärmutterhalskrebs.Denn ein CIS hat noch nicht die Barriere ins Bindegewebe durchbrochen und es streut nicht.Beides tut aber ein invasives Karzinom.

LG