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  #1  
Alt 16.11.2009, 11:57
hoffungskind hoffungskind ist offline
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Registriert seit: 16.11.2009
Beiträge: 1
Standard Und aufeinmal ist alles anders...

Hallo ihr Lieben,
habe dieses Forum per Zufall gefunden und hab mich angemeldet.
Da es schwer für mich ist mit anderen Menschen über den Krebs zu reden dachte ich vielleicht finde ich hier halt, bei gleigesinnten.
Ich bin 20 Jahre alt und bei meiner Mutter wurde vor ca 2 Wochen krebs diagnosziert... vor einer Woche war man sich sicher dass er bösartig ist und Donnerstag wurde sie operiert...
Ob er gestreut hat weiß man bis jetzt nicht, die Ergebnisse liegen Morgen vor.
Ihr wurde alles entfernt was befallen war und es geht ihr und mir und meiner Familie natürlich nicht sehr gut...
Ich habe vergessen wie diese Drüsen heißen bei den ganzen Fachbegriffen aber ihr wurden allen entfernt und das find ich schon sehr heftig weil die ja dafür da sind das das wasser im körper richtig abfließt... ich hoffe inständig dass sie den krebs besiegt...den gedanken meine mutter zu verlieren exestierte in meinem kopf bis jetzt nie...ich hab angst...
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  #2  
Alt 16.11.2009, 13:28
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.751
Standard AW: Und aufeinmal ist alles anders...

Liebes Hoffnungskind,
willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass kein Schöner ist.
Ich habe auch zwei Kinder, mehr oder weniger in deinem Alter (24 und 19) und kann mir vorstellen, was du im Moment durchmachst....das Internet durchforsten, sich unendlich Sorgen um die Mama machen....
Wenn deine Mam operiert wurde und auch Lymphknoten entfernt wurden, kann man bestimmt davon ausgehen, dass nun noch eine Chemo/Bestrahlung folgen wird. Mit dieser komplexen Therapie, OP, Chemo, Bestrahlung ist die Hoffnung sehr gross, dass deine Mam geheilt ist, sie muss dann alle 3 Monate zur Nachsorge und das wars dann schon auch.
Da sie sehr unter der Therapie körperlich und seelisch leiden wird, bleibe in den Startlöchern, helfe ihr, so gut du kannst. Ich meine im Haushalt und vielleicht auch mit zu den Arztbesuchen gehen.
Alles wird gut, da bin ich mir ganz sicher.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #3  
Alt 16.11.2009, 15:57
sunrise2001 sunrise2001 ist offline
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Registriert seit: 16.11.2009
Beiträge: 3
Böse AW: Und aufeinmal ist alles anders...

Hallo Ihr Lieben,

der Titel passt genau zu meinem Gefühlszustand.

Ich hatte Juni 2007 eine TMMR und musste mir heute eingestehen, dass es falsch war, an alle Anderen zu denken und nicht an mich. Zudem habe ich im Oktober 2007 meinen Vater verloren. Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren.

Ich habe zu früh wieder angefangen zu Arbeiten und über das "Bauen eines Kartenhauses" mich und meine Seele ganz vergessen.

Heute habe ich die Quittung dafür bekommen. Ich bin völlig antriebslos, bin nicht in der Lage jemanden zu sehen, gehe nicht ans Telefon und kann nur noch heulen. Ein erschreckender Zustand seelischer Entgleisung. Ich verstehe mich selbst nicht mehr. War ich doch immer der Kämpfer, aber von dem ist nichts mehr übrig.

Ich bin selbständig und muss doch eigentlich. Warum geht das plötzlich nicht mehr?

Meine zwei Kinder (11 und 9, beide ADS) brauchen doch eine starke Mutter. Mein Mann kommt leider nur 14tägig nach Hause. Ihn kann ich auch nicht um Hilfe bitten. Er würde sofort den Job abbrechen und nach Hause kommen. Das wäre aber existenzbedrohend.

Könnt Ihr mir einen Rat geben, wie ich mich wieder auf die Reihe bekomme?
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  #4  
Alt 16.11.2009, 16:26
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.751
Standard AW: Und aufeinmal ist alles anders...

Liebe sunrise2001,
deine Zeilen kommen mir bekannt vor, mir ging es ein Jahr nach der Therapie genauso. Man sollte denken, dass ein Jahr danach und alle Nachsorgeuntersuchungen im grünen Bereich der Lebensmut zurückkehrt, aber vielen von uns scheint es so zu gehen: der Schock sitzt zu tief und nicht ist mehr, wie es vorher war.
Die Leichtigkeit des Seins ist weg, alles kostet grosse Anstrengung, auch, was man früher mit Links und selbstverständlich gewuppt hat.

Ich habe mich etwas zurückgezogen, bin gern zu Hause. Für den Haushalt, der mir unendlich schwer fiel/fällt habe ich mir eine (bezahlte) Hilfe gesucht. Dann habe ich meine Ferien auf 2 Monate ausgedehnt und den Mobbingversuchen einer Kollegin halte ich standhaft ein Lächeln entgegen.
Dann habe ich Mann, Freunde, Söhne die mir zuhören und bin beschäftigt mit deren Zukunft , vermittle im Streit meiner Eltern und habe einen Superjob, denn ich unterrichte und dabei vergisst man alle trüben Gedanken.

Einen Rat habe ich nicht, jeder muss seine eigene Strategie finden, mir geht es manchmal gut und manchmal schlecht, doch der schlechte Tag geht vorbei und ich schaue hoffnungsvoll auf den nächsten...

Wenn die Depression dich fest im Griff hat, suche dir einen Arzt, denn der kann dir helfen. Allein schafft man es manchmal nicht. Eine Depression kann den/die Stärkste erwischen und es ist keine Schande, sich Hilfe deswegen zu suchen....besser schnell, als zu spät. Krebs ist nicht nur eine körperliche Erkrankung, sondern oft auch der Auslöser dafür, dass die Seele leidet.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (16.11.2009 um 16:33 Uhr)
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  #5  
Alt 16.11.2009, 16:57
sunrise2001 sunrise2001 ist offline
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Registriert seit: 16.11.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Und aufeinmal ist alles anders...

Hallo Nikita1,

ich danke Dir für Deine einfühlsamen Worte.

Auch wenn es für Alle nicht so toll ist, tut doch das Wissen - nicht allein zu sein - unendlich gut.

Ich habe heute schon ein paar Stunden hier im Forum verbracht und viel gelesen. Das hat mir schon geholfen. Sehr viel hilfreicher wäre es aber gewesen, wenn solche Operationen immer sofort mit einem entsprechenden Angebot psychologischer Behandlung einher gehen würde. Ich denke, dass es mich dann wahrscheinlich jetzt nicht so schlimm erwischt hätte.

Schon kurz nach der OP hat mir das Ganze heftig zu schaffen gemacht. Ich war aber eben mehr damit beschäftigt, stark zu sein und zu arbeiten als das Passierte aufzuarbeiten.

Danke Nikita1 und ich hoffe, wir schreiben uns mal wieder.

Liebe Grüße
Annett
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