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Alt 20.04.2011, 15:08
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Thalamea Thalamea ist offline
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Registriert seit: 17.04.2011
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Standard MM + andere Tumore - Achtung: seeehr lang!

Achtung: superlang!

Hallo zusammen, bin seit kurzem aufgrund des Befundes meiner Mutter stiller Leser dieses Forums. Das hat mir neben meiner Internetrecherche sehr weitergeholfen. Da ich leider auch selber betroffen bin und mir gerade alles über den Kopf wächst, habe ich mich angemeldet und hoffe, dass man es mir nicht übelnimmt, wenn ich einen eigenen Thread eröffne. (Ich besitze selber ein Forum und weiß, dass man nicht für ein und dasselbe Thema immer wieder neue Threads eröffnen sollte ;-) Ich denke, aufgrund der vielfältigen Vorkommnisse darf ich hier meine eigene kleine Geschichte erzählen und bitte darum, auch wenn es länger wird, diese zu lesen und vielleicht kann mir der ein oder andere hier weiterhelfen.

Damit es aufgrund der doch sehr verzwickten Geschichte nicht unübersicht wird, schreibe ich am besten chronologisch in Stichpunkten:

1996:
Entfernung von 2 Muttermalen, nachoperiert mit Sicherheitsabstand von 1 cm, da eins davon malignes Melanom. Info des Hautarztes: noch mal Glück gehabt, da es zwar noch rechtzeitig vor Metastasierung aber doch schon kurz vor Durchbruch der letzten Hautschicht gewesen wäre. Empfehlung von Kontrolle im 3-Monats-Intervall.

1997:
Wieder 2 Muttermale entfernt. Eins ok, das andere noch weiter fortgeschritten als das erste Melanom – laut Aussage des Hautarztes: kurz vor knapp! Nachschneiden mit Sicherheitsabstand von 1 cm. Info des Arztes: weiterhin engmaschig kontrollieren, aber weg ist weg und kommt nicht wieder.

2002:
Tumor (Riesenhämangiom) in der Leber. OP, da das Ding kurz vor dem Platzen stand und ich aufgrund der Größe nicht mehr essen konnte (Magen platt gedrückt). Nach OP: halbe Leber weg, das Hämangiom war fußballgroß und wog 1 kg. Da noch 5 weitere (kleine) Hämangiome in der Leber waren, jährliche CT-Kontrolle angeordnet, Wachstum beobachten.

2004:
Mehrere große Myome in der Gebärmutter. Lt. Aussage des Arztes keine Schwangerschaft möglich („Sie wollen doch wohl in Ihrem Alter eh nicht mehr schwanger werden oder??“) Anordnung: Entfernung der Gebärmutter, da ansonsten aufgrund der Größe der Myome inoperabel. Vor dem OP-Termin der Befund: schwanger.

2005:
Geburt meines 1. Sohnes ;-)

2007:
Geburt meiner Tochter ;-)))

2009:
Adenom (heißer Knoten) an der Schilddrüse. Radiojod-Therapie wurde einer OP vorgezogen.

2011
(Feburar):

Nach 3 Jahren wieder erstmalige Kontrolle der Muttermale, da von heute auf morgen ein fühlbares rauhes Muttermal vorhanden war. Vermutung des Hautarztes: Alterswarze. Ergebnis: beginnendes Melanom, nachschneiden.

(März):
Aufgrund des erneuten Melanoms und schlechtem Gewissen wegen Nachlässigkeit Leber-CT-Kontrolle erstmalig wieder nach 7 Jahren (!) machen lassen.
Ergebnis: zu den 5 leicht gewachsenen Hämangiomen in der Leber 2 weitere neue sowie aufgrund des Kontrastmittelverhaltens wahrscheinlich ein Leberzelladenom in der Größe von 5 cm. Weiterhin vermutlich ein Angiomyolipom in der Niere, Größe 3 x 3 cm. Im Vergleich zu 2002 stark gewachsen. Weiterhin die altbekannten Myome und haufenweise Zysten an den Eierstöcken.

Fazit der Untersuchung in der urologischen Chirurgie der städt. Kliniken Dortmund wegen des Lipoms: Wahrscheinlich ein Angiomyolipom, welches aber aufgrund der Größe und schnellen Wachstums auf jeden Fall operativ entfernt werden sollte, da Rupturgefahr besteht. Bei einer etwaigen bösartigen Entartung bestünde erste mal keine Gefahr, da diese Art von Krebs nicht streut. Vorrangig sei erst mal das Adenom, wenn das geklärt sei, würde ein Nieren-OP-Termin gemacht.

Fazit des Gesprächs und MRT wegen des Adenoms, ebenfalls in den städt. Kliniken Dortmund: aufgrund des Kontrastmittelverhaltens keine Bösartigkeit und auch keine Tendenz dazu erkennbar. Empfehlung eines erneuten MRTs in einem halben Jahr.

Zweitmeinung im Leberzentrum der Uniklinik Essen. Blutentnahme: Tumormarker AFP leicht erhöht. Ergebnis nach Kontrastmittelsonographie: die bildgebenden Ergebnisse sind zum Teil widersprüchlich und können keine 100 %ige Auskunft über Gutartigkeit des Tumors geben. Aufgrund der Widersprüche, der Erhöhung der Tumormarker, der grenzwertigen Größe des Tumors sowie der Tendenz zur Entartung in ein Leberzellkarzinom wird eine OP empfohlen. Leider ist dies bei mir nicht so ohne weiteres möglich, da noch unklar ist, ob das, was von meiner halben Leber nach erneuter OP überbleibt, für eine normale Funktion der Leber ausreicht. Im schlimmsten Fall droht ein Leberkollaps und das war's. Ohne eindeutige Indikation der Bösartigkeit und Notwendigkeit zur OP werde ich nicht operiert.
Daher stationärer Termin im Mai für ein weiteres MRT mit speziellem Leberkontrastmittel und einer anschließenden Biopsie.

(April):
Zwischenzeitlich wurde bei meiner Mutter völlig unerwartet ein Bronchialkarzinom diagnostiziert. T4 N0 M0 (werde dazu noch später im Lungenkrebsforum schreiben).


Bisher gehörte ich zum Gegenteil des Hypochonders (gibt’s dafür einen Namen??) - jedenfalls zu den Menschen, die Krankheiten gerne ignorieren – auch wenn Symptome da sind - bis hin zur Nachlässigkeit, und die erst dann zum Arzt gehen, wenn es fast zu spät ist.
Ich bin (wie alle hier) durch die Achterbahnfahrt der Gefühle bei den 2wöchigen Voruntersuchungen meiner Mutter gegangen, die von „ach, sie gehört bestimmt zu dem 1 %, wo der Lungentumor gutartig ist“ bis hin zu „Endstadium kleinzelliges BC, noch längstens 3 Monate zu leben“ wechselten.
Habe ich mich erstmalig ausführlich mit dem Thema Krebs auseinandergesetzt und auf vertrausenswürdigen Uniklinik-Seiten im Internet recherchiert und bin auf dieses Forum gestoßen. Da ich zum ersten Mal festgestellt habe, wie fragil unser Leben ist und wie schnell es auf einmal von heute auf morgen durch die Diagnose Krebs im völlig anderen Licht erscheint, habe ich mich auch mit meinen Krankheiten auseinandergesetzt, denn meine Kinder sind erst 3 und 5 Jahre alt.

Ich merke nun, wie ich täglich hysterischer werde und sich mittlerweile (Phantom?)-Schmerzen am gesamten Bauchbereich und an diversen Knochen einstellen. Durch die Internet-Lektüre bin ich erstmalig auf den Gedanken gebracht worden, dass es eventuell einen Zusammenhang zwischen meinem Hautkrebs und den Tumoren in Leber / Niere geben KÖNNTE. Mache mir Gedanken, ob nicht eine Verwechslung zwischen den gutartigen Tumoren und Metastasen von einem bisher nicht erkannten mutierten Muttermal vorliegen könnte, da ich alle Berichte seit meiner OP in 2002 angeforder habe und dort erstmalig von „Ausschluss von Metastasen aufgrund von malignem Melanom“ die Rede war. War mir bisher verschwiegen worden.

Ich stelle mir die Frage, ob ich nicht versuche – wenn ich schon mal stationär wegen der Biopsie in der Essener Uniklinik liege - bei der angeschlossenen Hautklinik diverse Untersuchungen wie Skelettszinti, PET und CT/MRT an ALLEN Organgen vornehmen zu lassen. Wäre ohne Internet-Lektüre niemals auf die Idee gekommen, dass das notwendig sein könnte. Ist das jetzt ein Überreagieren und mache ich mich komplett lächerlich, wenn ich die Ärzte dort danach frage??

Die Unsicherheit und (begründete) Angst um meine Mutter, die mit dem Fortschritt eines T4 Tumors statistisch gesehen zur 1/5-Minderheit an Krebskranken gehört, die nach 5 Jahren noch leben und meine Angst, dass ich ein Leberzellkarzinom habe, was vielleicht nicht operiert wird, da es keine Spenderleber für mich in absehbarer Zeit gibt, haben mich zu einem nervösen Bündel gemacht. Ich denke nur noch negativ (völlig untypisch für mich) und stelle mir vor, wie meine Kinder ohne Mutter und Oma aufwachsen. Mit meinem Mann kann ich nicht sprechen, der ist selber überfordert und blockt alle Gespräche ab („worüber ich nicht spreche, kann nicht sein“).

Fühle mich momentan völlig allein gelassen und weiß, dass ich durch's Lesen im Internet alles nur noch schlimmer mache. Da mittlerweile meine Kinder die Unruhe mitbekommen und Symptome von psychischen Störungen zeigen, muss das ein Ende haben. Meine fast 4jährige Tochter nässt und kotet sich nach einem halben Jahr Trockensein wieder ein und mein Sohn (der nach den Sommerferien in die Schule kommt), hat seit ca. 4 Wochen ein nervöses Augenzwinkern entwickelt. Das geht so nicht weiter.

Kann mir einer wertvolle Tipps geben, wie ich von meinem Trip wieder runterkomme?? Ist eine Rundum-Kontrolle notwendig? Muss ich mit meinen Kindern zur Beratung – wenn ja, an wen kann ich mich wenden? Was kann ich (möglichst homöopathisch) einnehmen, um mich wieder runterzufahren?

Fragen über Fragen, aber ich befürchte gerade einen Komplettzusammenbruch, mit dem niemandem geholfen ist. Ich muss halt weiterfunktionieren, wie immer...

Sorry vielmals für die Länge des Postings – aber es ist die einzige Stelle, mit der ich momentan kommunizieren kann, denn meine Mutter kann ich nach ihrer OP damit auch nicht allzu stark belasten.

LG
(meinen Namen lasse ich erstmal weg, wegen meines Forums, man könnte sonst einen Bezug zu mir herstellen)
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