Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #46  
Alt 16.09.2002, 12:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Liebe Gela und alle anderen Schwestern des Herzens,
die Hoffnung, dass es nach der Beisetzung besser würde, war auch bei mir trügerisch.
Einige Tage danach hat es mich vollkommen umgehaun, so stark, dass auch mein Immunsystem erst einmal ausgestiegen ist. So war ich für 15 Tage bettlägerig und wurde mit Medikamenten langsam entgiftet...
Jetzt geht es mir wieder einigermassen.
Aber ich möchte hier niemandem etwas vorjammern, sondern euch bitten, passt auf euch auf.
Ihr werdet alle sehr dringend gebraucht.
Denkt daran, dass euer Immunsystem gleichzeitig mit eurer Trauer tief im Keller ist.

Irgendwie habe ich immer noch das Gefühl (vor allem am Wochenende) dass meine Schwester gleich anrufen würde, mir eine SMS schicken würde.
Es ist schon sehr seltsam.
Langsam versiegen die Tränen.
Es ist irgendwie tröstlich, dass ich jetzt zumindest an ihr Grab kann. Frische Blumen und ausgesucht schöne Steine ablegen kann...
Aber ich glaube nicht, dass ich jemals ganz über den Verlust hinweg komme. ICH VERMISSE SIE SO SEHR!!!
Liebe Gela
alles Liebe für dich
Lisa die Robbe
Mit Zitat antworten
  #47  
Alt 16.09.2002, 12:49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

hallo liebe lisa, die robbe und all ihr anderen,

auch dir möchte ich für deine zeilen danken.
es ist doch etwas tröstlich dass andere noch die selben gedanken haben wie ich.

ja tiefe trauer verkraftet der körper irgendwann nicht mehr und es macht sich in den unterschiedlichsten krankheiten bemerkbar.
das habe ich auch am eigenen körper gespürt.denn auch ich war plötzlich krank, musste zum arzt.war fast drei wochen nur geschwächt und musste auch liegen.

aber was bedeutet schon der körperliche schmerz , der seelische ist immer stärker.so geht es jedenfalls mir.ich bin mir sicher dass mein körper in nächster zeit auch wieder darauf reagiert.

ich wache nach neun wochen immer noch mit dem gedanken an ihm auf und mein letzter gedanke am abend gilt immer noch ihm.

ich vermisse meinen vater auch sehr.er fehlt mir so.

ihr lieben- bleibt gesund und stark

auch für dich liebe lisa, die robbe alles gute

gela
Mit Zitat antworten
  #48  
Alt 16.09.2002, 17:24
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Hallo gela,

ja, der Tod des Kindes ist ein Einschnitt ins Leben, den man nie ganz verkraftet und der einem Tag für Tag begleitet.

Ich habe in den ersten Jahren versucht mich durch zuviel Arbeit zu betäuben. Nach 3 Jahren kam dann der totale Zusammenbruch, so dass ich einige Wochen in einer psychosomatischen Klinik behandelt wurde und auch wieder einigen Lebensmut fassen konnte. Was mir jedoch am meisten half, war der Kontakt zu meinem Sohn über ein Medium. Nachdem ich durch andere trauernde Eltern eine Adresse bekam, wo ich mir sicher sein konnte, dass es sich hier um eine korrekte Sache handelte, fasste ich meinen ganzen Mut zusammen und hatte im Dezember 01 dann einen Termin. Neben vielen Beweisen, dass es sich um meinen Sohn handelt, das Medium sprach über Ereignisse die nur ich und mein Sohn kannten, war es mir das Wichtigste zu hören, dass es ihm jetzt wieder sehr gut geht und er ganz gesund ist.

Ich weiss nun, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden und das macht mich sehr glücklich.

Liebe Grüße
DORIS
Mit Zitat antworten
  #49  
Alt 16.09.2002, 18:55
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

hallo doris,

das finde ich ja super, dass du kontakt zu deinem sohn aufgenommen hast.machst du es heute immer noch?

ich versuche auch immer ein zeichen zu bekommen.
aber es blieb bisher aus.doch einige kleine ereignisse gab es schon, die ich darauf zurückführe, dass es ein zeichen von meinem vater war.

das wissen, ihnen geht es gut, wo immer sie jetzt auch sein mögen, muss doch schon sehr beruhigend für die seele sein.

ich komme damit nicht klar, dass ich mich nicht von meinem vater verabschieden konnte.es war urlaubszeit und es gab keine anzeichen für ein nichtwiedersehen von uns beiden.

mein gott, was hätte ich ihm alles noch gesagt, hätte ich es gewusst.ich wäre nie weggefahren,nie.ich wäre tag und nacht bei ihm geblieben.

ich wünsche dir alles gute liebe doris
Mit Zitat antworten
  #50  
Alt 17.09.2002, 02:55
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Liebe gela,

ich freue mich, dass Du es auch gut findest, dass ich mit meinem Sohn Kontakt hatte. Erst seit ich erfahren habe, dass er wieder ganz gesund ist, also nicht mehr querschnittsgelähmt durch den Krebs und er sich gewünscht hat, dass ich nicht soviel um ihn weinen soll, da er doch immer in meiner Nähe ist, geht es mir wieder gut und ich kann auch dem Leben wieder schöne Seiten abgewinnen.

Wenn Du Deinem Vater noch soviel sagen wolltest, dann tue es, denn er hört Dich ! Ich weiss, das alles ist sehr schwer zu vermitteln, aber ich glaube ganz fest daran. Ich habe z.B. mit einem guten Freund im Zimmer gesessen und mich unterhalten, schön mit Musik und wir haben über meinen Sohn gesprochen, da ging auf ein Mal unser Fernseher an, ohne dass jemand von uns die Fernbedienung angefasst hatte. Ich war sofort ganz aufgeregt und habe den Fernseher dann wieder ausgeschaltet. 5 oder 10 Minuten später passierte genau das Gleiche nochmal, der Fernseher ging an und da wußte ich, dass mein Sohn bei uns im Zimmer war. Ich bin spirituell nicht sehr begabt, aber von da an wußte ich, dass es etwas gibt, was wir Menschen nicht erklären können.

Liebe Grüße

DORIS
Mit Zitat antworten
  #51  
Alt 17.09.2002, 09:28
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

hallo liebe doris,

danke, dass du das jetzt geschrieben hast.
du sagtest, ich solle einfach mit ihm sprechen, er hört mich, als ich das las, standen mir die tränen in den augen.ich muss sehr viel weinen.ich vermisse ihn einfach nur.es ist nichts mehr, wie es mal war.

ich habe früher öfter drüber nachgedacht, wie wird es mal sein, sollte ich ein elternteil verlieren?ich konnte mir diesen schmerz nur schwer vorstellen.nun weiß ich wie viel größer dieser schmerz doch in wirklichkeit ist.

vieles was einem ,mal so wichtig erschien, ist plötzlich von belanglosigkeit.
was kann doch der tod eines geliebten menschen in uns auslösen.

ich freue mich für dich dass dein sohn wieder ganz gesund ist, vielleicht ist es dann ja bei allen von uns gegangenen so, dass sie wieder völlig genesen sind.und ein unbeschwertes leben in einem uns unbekannten raum weiterführen?

ich komme an meinen sohn nicht so richtig ran, er verschließt sich so, er überspielt seinen schmerz mit anderen sachen, die ihn ablenken.aber ich weiß ganz genau, er leidet unendlich.
weißt du, er war sein erster enkel, somit auch der älteste, er hat seine ganze entwicklung mit verfolgen können.sie haben soviel gemeinsam gehabt.nun ist das für meine sohn nicht mehr vorhanden.er steht in einem leeren raum.

liebe doris, kleine begebenheiten hatte ich ja auch schon, die ich auf ein zeichen zurückführe.

aber wie war es bei dir? ich würde nur immer denken, was will mir mein sohn jetzt sagen? will er mir einfach nur sagen, hallo ich bin bei dir? oder wollte er dir was anderes mit dem fernseher vermitteln.diese sachen die da so passieren, würden mich einerseits erfreuen, weil ich wüsste, sie sind da, andererseits würde ich immer denken, was wollte er mir jetzt damit sagen.
wie geht es dir dabei? sehe ich das dann vielleicht zu tiefgründig?

viele liebe grüße gela
Mit Zitat antworten
  #52  
Alt 17.09.2002, 12:51
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Liebe Gela, liebe Doris,
zum Thema "Zeichen" möchte ich auch gern etwas beisteuern.
Es beschäftigt mich schon seit letzter Woche und ich konnte es am Anfang nicht verstehen.
Ich hatte letzte Woche einen wichitgen Termin - es ging da um Abklärung einiger unangenehmer Dinge betreffs Gesundheit.
Natürlich war ich total verkrampft, verängstigt und sah meine Prof nur an wie ein erschrockenes Kaninchen.
Plötzlich erschollen - zunächst zaghaft und dann immer bestimmter - die Weisen eines Saxophonspielers.
Genau die gleichen Lieder, die eine Saxophonspielerin am Grab meiner Schwester spielte.
Das Saxophon fing im Moment der Untersuchung an und hörte erst dann auf, als ich mit allem fertig war und die Arztpraxis verlies.
Als ich auf der Straße stand, schaute ich mich um, gern hätte ich dem Saxophonspieler/in eine Kleinigkeit in den Hut geworfen.
Aber da war niemand...
Spinne ich jetzt oder wie soll ich es werten?
Habe versucht mit meinem Mann und mit einer Freundin darüber zu sprechen, aber die meinten - unabhängig von einander - dass ich mir alles nur eingebildet hätte.
Dass dem nicht so ist, davon bin i c h eigentlich sehr überzeugt.
Hat jemand schon mal was ähnliches erlebt?
Gela - bitte pass auf dich auf.
Ob du es zu tiefgründig siehst? Ich glaube einfach, wenn unsere Lieben uns etwas mitteilen wollen, tun sie es so, dass wir es auch verstehen können (wie in meinem Fall, ich hatte das Gefühl, dass ich nicht so viel Angst haben soll, dass meine Schwester mir Mut zuspricht)
Aber jeder wird dies wohl etwas anders sehen.

So - herzliche Grüße
Lisa - die Robbe
Mit Zitat antworten
  #53  
Alt 17.09.2002, 13:40
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

liebe lisa robbe,

ich glaube nicht dass du dir das nur eingebildet hast, ich bin mir sicher deine schwester hat dich in diesem moment begleitet und dir sagen wollen, hab keine angst, es ist alles in ordnung ich bin bei dir und beschütze dich.
sicher wollte sie dir damit sagen, ich bin immer in deiner nähe, wann immer du mich brauchst oder du angst hast.
so sehe ich das jedenfalls. ich will für mich, an diese sachen glauben.

ist es nicht, trotzdem andere nicht daran glauben, für einen selber ein großer trost?
warum hören, warum sehen , warum spüren wir manchmal so etwas? ich bin mir sicher sie sind
noch bei uns und wollen uns ihren trost spenden und uns vielleicht neuen lebensmut geben.

sind es auch die kleinsten dinge, die einen vielleicht eigenartig vorkommen,es könnte doch immer von ihnen sein.

wir in unserer heutigen gesellschaft haben vielleicht einfach verlernt, sensibel für diese ereignisse offen zu sein.

unser ganzes drumherum, fernseher, medien usw.und die schnelllebigkeit der heutigen zeit, lassen uns nicht die zeit dazu, über diese dinge nachzudenken, so wie es früher vielleicht einmal war.

so liebe lisa- robbe, danke für deine fürsorge, ich werde versuchen auf mich aufzupassen.

du konntest nun lesen was ich davon halte.noch bestärkt hat mich darin, doris mit ihrem erlebnis.dafür bin ich ihr auch sehr dankabr.
bleib auch du bei deinem glauben daran.

viele liebe grüße

gela
Mit Zitat antworten
  #54  
Alt 17.09.2002, 20:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Hallo gela und Lisa-Robbe,

es ist schön sich mit Euch über dieses Thema auszutauschen, denn meistens wird es ja von den anderen Menschen als "Einbildung" abgetan. Es ist wirklich so, dass wir durch die Zivilisation das Gespür für geistige bzw. spirituelle Ereignisse verloren haben. Bei Naturvölkern spielen diese Dinge immer noch eine sehr große Rolle.

Dass mein Sohn immer in meiner Nähe ist, hilft mir seinen Tod zu verkraften. Abgesehen davon war er ja zum Schluß durch Metastasen querschnittsgelähmt und alle Freunde waren im heißen Sommer 95 ständig schwimmen und draußen in den Cafes, so dass er besonders unter seiner Krankheit gelitten hat. Wenn es ihm jetzt also wieder gut geht, d.h. er kann wieder laufen und ist ganz gesund, so müßte ich eigentlich sehr glücklich sein. Aber ich würde dieses Glück natürlich gerne mit ihm teilen. So stelle ich ihn mir eben gesund und munter vor und es hilft mir dann besonders, wenn ich Mal wieder in ein schwarzes Loch falle. Die Trauerphasen sind kürzer geworden und ich habe auch wieder Freude am Leben. Allerdings braucht alles seine Zeit.

gela, ich denke auch nicht, dass unsere Lieben dort wo sie sich jetzt aufhalten, so leben wie wir hier in unserer Welt. Ich habe einige Bücher darüber gelesen und man nennt die andere Seite "Geistige Welt" und dort soll es nur Liebe geben, keine negativen Gefühle. Für mich bedeutet es, dass nur wir hier leiden, über den Verlust, das Wort "nie mehr", aber unseren Lieben geht es doch ohne den blöden Krebs jetzt viel besser. Das sind natürlich viele Worte und wir können unsere "Zeichen" auch nicht beweisen, deshalb sind wir ja auch so ungläubig. gela, ich bin mir auch ganz sicher, dass Deine Schwester bei Dir war und Dir als Zeichen Eure Musik geschickt hat. Sie wollte Dir Kraft geben, da Du ja Angst hattest und sie wollte Dir zeigen, dass sie ganz in Deiner Nähe ist.

Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich an diese Dinge glauben kann und ich dadurch nach dem Tod meines Sohnes jetzt auch wieder ein wenig Lebenfreude empfinden kann.

Ich weiss, dass man am Anfang der Trauer sehr leiden muss, aber ich weiss auch, dass ich jetzt nach 7 Jahren Trauer wieder so lebe wie es meinem Sohn gefallen würde, wenn auch die Zeit keine Wunden heilt.

Liebe Grüße
DORIS
Mit Zitat antworten
  #55  
Alt 17.09.2002, 20:55
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

hallo doris,
schön von dir zu lesen.

ich kann mir die qual deines sohnes vorstellen, ich gehe zwar von meinem lebenden sohn aus, stelle mir ihn aber so vor wie deinen.wie schmerzlich es wäre, ihn so leiden zu sehen.wie sehnsuchtsvoll auf die freunde zu warten, die da sagen würden, komm wir nehmen dich mit.alles solche gedanken.

du bist nun schon sieben jahre ohne ihn und es schmerzt immer, stimmts, der schmerz des verlustes vergeht nie.

ja wir haben wirklich verlernt auf spirituelle ereignisse zu achten, ich finde das sehr traurig und arm von dieser gesellschaft.aber oft kann der einzelne nichts dafür, er schwimmt halt mit dem strom...bis..ja bis ihm vielleicht ein schiksalsschlag trifft, ein verlust, der ihm schmerzen bereitet, der ihm sehr weh tut.dann kommen vielleicht auch diese menschen zur besinnung.

und gehen mehr in sich.dann warten auch diese menschen auf irgend etwas außergewöhnliches.

ja leider gibt es zu wenig menschen hier, die daran nicht zweifeln, dass es "das leben danch" in einer anderen form geben muss.auch ich werde mir bücher darüber kaufen, wenn der schmerz etwas weniger geworden ist.gerade heute habe ich mir aber erst zwei bücher bestellt, ich begleite dich durch deine trauer und über den tod und das leben danach.

ich bin zur zeit nicht fähig mich mit was anderem zu befassen.

liebe doris ich finde es bewundernswert wie du dem leben jetzt wieder zusagst, denn selbstverständlich ist das nach dem verlust eines kindes sicher nicht.

doris bei mir war es mein geliebter vater, der seinen krebs nicht bekämpfen konnte.
bei lisa, robbe war es die schwester.

ich denke auch, wenn mein lieber vater mich so sehen würde, sehen würde wie ich ihn vermisse, wie ich leide, wie sich mein leben durch seinen verlust verändert hat, wie alles aus den fugen geraten ist, er würde mit mir schimpfen. er würde sagen, so geht das nicht, du warst doch immer so stark.
aber kann man es ändern? wenn man so sehr vermisst?solche sehnsucht nach ihm hat?

ja wir werden wohl noch lange leiden, und eigentlich will ich es auch.ich will um seinetwillen leiden.

viele liebe grüße gela
Mit Zitat antworten
  #56  
Alt 18.09.2002, 02:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Liebe gela,

ja, es ist gut für unseren Trost, dass wir noch an die übersinnlichen Dinge glauben können. Aber der Weg der Trauer ist lang und der Schmerz um den Verlust vergeht nie.

Ich denke, dass Dein und Lisa-Robbe's Verlust des geliebten Menschen ja noch nicht sehr lange her ist. Deshalb ist es auch ganz wichtig, die Trauer auszuleben ! 7 Jahre Trauer sind eine lange Zeit und die Gefühle ändern sich, nur wenn der Schmerz kommt, dann kommt er noch genauso geballt wie am Anfang. Ich habe letzte Woche ein altes Videoband von meinem Sohn gefunden, von ihm handbeschriftet, ich habe zuerst total die Fassung verloren und dann hat mein Herz wieder für einige Tage richtig geblutet. Ich denke, diese Art der Trauer wird uns bis ans Ende unseres Lebens begleiten. Es ist auch wichtig, dass man sich Zeit nimmt für die Trauer und sie auslebt, sie nicht verdrängt.
Ebenso, ist es gut viele Bücher über die Themen zu lesen, die einem in dieser Zeit besonders bewegen. Es ist am Anfang ein Leben von Tag zu Tag und dann von Woche zu Woche bis man merkt, dass unser Leben auch noch schöne Seiten für uns bereit hält.

Liebe Grüße
DORIS
Mit Zitat antworten
  #57  
Alt 18.09.2002, 06:13
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Liebe Doris,
mich würde interessieren, bei welchem Medium du damals gewesen bist. Kannst du mir vielleicht die Adresse zukommen lassen, sowie einige nähere Angaben?
Ich selbst bin mir übrigens auch sicher, dass ich ein Zeichen meines Vaters erhalten habe.
Liebe Grüße. Anja
Mit Zitat antworten
  #58  
Alt 18.09.2002, 09:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

liebe doris,

bei meinem vater sind es jetzt 10 wochen, dass er nicht mehr bei uns ist.es ist eine noch so kurze zeit, wo man es immer noch nicht begreifen will.

man denkt immer noch, er müsste jeden moment wieder da sein.war ja nur mal zur kur oder im krankenhaus und kommt jetzt wieder nach hause.

es treten ganz plötzlich gefühlsschwankungen auf in dem man sich einfach nicht mehr halten kann und einfach, weint, weint, weint.diese wunden sind zu frisch.
ich kann mich nicht dazu durchringen mein leben normal weiterzuführen.jetzt noch nicht.ich hätte einfach ein komisches gefühl dabei, würde denken,ich erlebe all das neue, was er nie mehr erleben wird.ich würde mich dabei so schlecht fühlen.ich möchte zur zeit auch nichts schönes erleben, ich möchte nicht lachen, möchte keine laute musik hören, möchte nur für mich sein und über all das nachdenken, was mich bewegt.
sicher weißt du was ich meine.

ich hoffe mir helfen die bücher auch ein wenig, dass alles zu verstehen und zu verarbeiten.
in diesem sinne wünsche ich dir

alles gute für den heutigen tag
gela
Mit Zitat antworten
  #59  
Alt 18.09.2002, 12:20
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Liebe Gela, liebe Doris,
ja - auch bei mir ist es noch relativ frisch (21.07.2002).
Ich will und kann es nicht begreifen.
WARUM???
Als ich am Samstag - es war so ein herrlicher Tag lau und sonnig - auf dem Friedhof war, habe ich einen Grabstein entdeckt. Er war aus Holz geschnitzt und bestand lediglich aus einem Wort. "WARUM???
Es prangte da wie ein Ausrufezeichen. Mir geht es genauso.
Ich kann es einfach nicht verstehen.
Liebe Gela - diese Gefühlschwankungen kenne ich zu gut.
Es kommt von jetzt auf gleich und ich muss heulen, heulen, heulen und bekomme mich gar nicht mehr ein. Teilweise ist es sogar so schlimm, dass ich im Büro heule.
Meine Kollegen - anfangs noch lieb - reagieren zusehens genervt. Da ich Kundenkontakt habe ist es noch schwerer.
Sie gehen mir teilweise gewaltig auf den Nerv, wenn es um irgendwelche Kleinigkeiten geht. Ich kann nicht mehr wie früher, für jeden ein offenes Ohr haben und immer nur nett und freundlich sein.
Ich hätte Lust alles hinzuschmeissen. Aber...
Mittlerweile gibt es auch Phasen, in denen ich lachen kann (schäme mich gleich danach aber wieder).
Ich bin so zerrissen.
Fühle mich so ausgepowert.
Tja - das mit dem Trauern ist in Deutschland wohl etwas schwierig. In anderen Ländern - vor allem den sog. 3. Weltländern wird mit Geburt und Tod ganz anders umgegangen. Natürlicher und m. E. auch gesünder.
Dort lässt man auch Geister zu und ehrt die Geister seinen Ahnen.
Wäre doch hier undenkbar.
Aber ist es nicht auch an uns, dass auch in Deutschland wieder anders mit Krankheit und Tod sowie Alter umgegangen wird.
Können wir nicht irgendetwas bewegen, erste Schritte in die richtige Richtung unternehmen.
Ich bin die ganze Zeit schon am überlegen, welche Möglichkeiten es gäbe, die "anderen" "aussenstehenden" Mitbürger mal aufzurütteln.
Wie seht ihr das.
Alles Liebe und weiterhin Mut und Kraft
Lisa-Robbe
Mit Zitat antworten
  #60  
Alt 18.09.2002, 13:04
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

hallo liebe lisa, robbe,

ja das warum... es wird uns wohl immer begleiten.wir werden es nie begreifen.

ich kann zu gut verstehen, die lieben kollegen, die netten nachbarn, freunde usw. mit ihren sprüchen und mit ihren dedanken wie, na nun müsste es ja langsam wieder reichen, ist doch schon so lange her, was heulst du denn immer noch, oh ich wünsche diesen menschen so ein schiksalsschlag, nur dann werden sie vielleicht begreifen wie einen zumute ist

.man kann seine trauer nicht einfach ablegen nur weil die umwelt dass von einem verlangt.
haben diese menschen vielleicht keine richtige beziehung zu ihren familien? nur so kann man sich die herzlosigkeit von einigen erklären.es gibt ja viele zerrüttete familien in denen es nicht so gut läuft.gerade diese werden dann auch diesen großen schmerz der einen nach dem verlust eines geliebten menschen erfasst, nicht begreifen.
sie werden immer oberflächlich damit umgehen, sie haben es nicht gelernt, wie innig die verbindung zur familie sein kann.

deswegen stelle ich mir es auch sehr schwierig vor, hier in deutschland was in bewegung zu setzen, was die leute aufrüttelt, vielleicht anders mit dem tod und dem verlust umzugehen.
es wäre sehr schön, gebe es eine möglichkeit dazu aber im moment fällt mir da so gar nichts ein.
man müsste sich da mal intensiv mit auseinander setzen.
aber was wirklich großes werden wir dadurch vielleicht nicht ereichen.
denn es wird immer menschen geben, die sehr oberflächlich mit tod und trauer umgehen.
ich für meinen teil, habe mich von diesen ignoranten losgesagt.

viele liebe grüße
gela
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:46 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55