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  #1  
Alt 25.01.2007, 13:56
Benutzerbild von LutzK
LutzK LutzK ist offline
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Registriert seit: 03.11.2006
Ort: Waldems, Hessen
Beiträge: 9
Standard Hilfe für meine Mutti.

Hallo zusammen,

ich lese schon seit geraumer Zeit im Forum und Ihr habt mir schon sehr geholfen. Dafür schonmal meinen Dank. Nun brauche ich leider nochmal Euren Rat, wie ich meine Mutti noch unterstützen kann. Vorab die Vorgeschichte.
Am 9.10.2006 wurde meine Mutti mit Bauschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert. Man stellte eine Verengung des Gallengangs und später BSDK fest. Der Tumormarker war bei 46. Am 1.11.2006 wurde sie in einer 7 Stunden OP erfolgreich operiert. Der pathologische Befund des Tumors war T3N1M0. Es wurde die Pfortader ersetzt, da der Tumor auch da eingebrochen war. Dannach Reha und nach Hause. Über Weihnachten und Ihrem 60. Geburtstag Ende Dezember alles bestens. Dannach ging es ihr täglich schlechter, immer dumpfe Schmerzen im Rücken. Am Montag hatte sie einen planmäßigen Termin im Krankenhaus um den Port für die Chemo zu setzen. Dazu kam es nicht, sie wurde nach der Schilderung des Wochenendes sofort stationär eingewiesen und am Dienstag eine CT/Röntgen gemacht. Dabei kam raus Tumormaker bei 7000. Ja Ihr habt richtig gelesen eine sieben mit drei Nullen. Die Ärzte haben Bauchfell- und Leber Metastasen festgestellt. Chemo soll am nächsten Montag anlaufen. Allerdings habe ich den Eindruck, daß die Chemo nur als eine Art Beruhigung der Betroffenen gemacht wird. Meine Mutti ist sich Ihrer Situation bewußt. Sie ist entsrechend am Boden. Ich möchte bei Ihr sein und Ihr beistehen sowohl bei der Chemo als auch für den schlimmsten Fall. Sie sagte heute zu am Telefon sie wäre alleine auf die Welt gekommen und wollte auch alleine gehen. Eigentlich möchte ich das nicht, würde aber den Wunsch meiner Mutti respektieren. Außerdem ist das für mich noch nicht das Ende. Ich bin Optimist und glaube erstmal an den Erfolg der Chemo was ich auch meiner Mutter aus immer sage.

Was habt Ihr für Vorschläge ? Wie soll ich mich verhalten ? Ist eine beschissene Situation auf die man nie vorbereitet ist.

Gruß an Alle

Lutz
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  #2  
Alt 25.01.2007, 16:26
Ingeborg Bahr Ingeborg Bahr ist offline
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Registriert seit: 17.05.2006
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Beiträge: 56
Standard AW: Hilfe für meine Mutti.

LIeber Lutz, es tut mir leid, die GEschichte Deiner Mutter zu lesen und Dich hier im Forum zu finden - wegen der Höhe der Tumormarker lass Dich nicht entmutigen - mein Mann hat die Diagnose Bauchspeichelkrebs seit Ende Mai, Op Anfang Juni 2006 - nach Chemo mit Gemzar zunächst Tumormarker von 1.900 auf 86 zurück, dann allerdings Tumormarker im Dezember 6000 - neue Chemo Oxaliplatin, Leukovorin mit 5FU - leider erfolglos, der Tumormarker ist jetzt bei 16.000; aber wir geben die Hoffnung nicht auf - gegen die Schmerzen bekommt mein Mann Morphin, zur Unterstützung seiner körperlichen Verfassung bekommt er parenterale ERnährung jede Nacht und hat eine akzeptable Lebensqualität, die ihm genügend Kraft gibt, auch noch nach neuen Wegen zur Bekämpfung des Krebses zu suchen.
Also, so eine Tumormarkerzahl ist individuell unterschiedlich zu werten.
Ich glaube nicht, daß Deine Mutter es wirklich meint: ich will auch alleine gehen - vielleicht hat sie Angst, sich "Blößen" zu geben - aber in der richtigen Umgebung - wenn es denn soweit ist - im Hospiz oder auf einer Palliativ-STation oder zuhause mit der nötigen Fürsorge könnte ich mir vorstellen ist es für sie und auch für die Angehörigen gut, sie dann beim STerben zu begleiten - lies dazu mal in den Büchern von Kübler-Ross.
Also, ich hoffe, ich klinge nicht zu belehrend - ich habe nur aus dem Bauch heraus geantwortet. liebe Grüße Ingeborg
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  #3  
Alt 25.01.2007, 21:05
maus maus ist offline
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Registriert seit: 25.01.2006
Beiträge: 462
Standard AW: Hilfe für meine Mutti.

Lieber Lutz,
es tut mir so leid Dich nun hier begrüssen zu müssen.

Ich glaube auch wie Ingeborg schon beschrieben,man sagt manchmal Sachen zu den Kindern,denn man will , ja nicht das sie Ihr Leben ändern.

Bei mir ist mein Mann betroffen,mein Mann sagt heute immer wenn er mich nicht gehabt hätte würde er schon nicht mehr leben.

Wenn man solche Nachrichten erfährt dann ist man erst mal am Boden und da ist s schön wenn man jemand hat der einen unterstützt .

Nur solte man den die Meinung des Patienten respektieren und unterstützen.

Das mit der Chemo st schon richtig und wenn Deine Mutter schon operiert wurde,habt Ihr es mit erfahrenen Ärzten zu tuen.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft und lass sie nicht alleine,wenn es Dir die Zeit erlaubt,denn Krebskranke brauchen viel Liebe.

Liebe Grüsse
Maus(Anita)
__________________


Ich kann nicht!
Wer das sagt,setzt sich selbst Grenzen.
Denkt an die Hummel.

Die Hummel hat 0,7qcm Flügelfläche
bei 1,2 Gramm Gewicht.
Nach dem bekannten Gesetz der Aerodynamik
ist es unmöglich,bei diesem Verhältnis
zu fliegen.
Die Hummel weiss das aber nicht
und fliegt einfach!

Geändert von maus (25.01.2007 um 21:08 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler
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  #4  
Alt 25.01.2007, 21:47
ciangi ciangi ist offline
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Ort: bayern
Beiträge: 643
Standard AW: Hilfe für meine Mutti.

lieber lutz,

tut mir leid, dich hier begrüßen zu müssen. es ist nicht einfach, einen geliebten menschen gehen zu lassen. bei mir war es so, dass mein dad gegangen ist. ich kann also deine ängste sehr gut nachvollziehen.aber ich gebe anita da völlig recht. manchmal wollen die eltern eben nicht, dass die kinder wegen ihnen ihr leben ändern. sie wollen nicht, dass die kinder wegen ihnen leiden. ich denke, dass deine mama dir keine mühe machen möchte und deshalb gesagt hat, sie wolle alleine gehen. es liegt nun an dir, herauszufinden, wie sie das gemeint hat. ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass jemand diesen weg alleine gehen möchte. aber wenn es wirklich so ist - dann solltest du diesen wunsch akzeptieren.
ich wünsch dir alles liebe und gaaaaaaaaaaanz viel kraft für die nächste zeit.
liebe grüße: monika
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  #5  
Alt 26.01.2007, 08:22
Benutzerbild von LutzK
LutzK LutzK ist offline
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Ort: Waldems, Hessen
Beiträge: 9
Standard AW: Hilfe für meine Mutti.

Danke an Euch Ihr Lieben, im innersten denke ich genauso. Ich war mir nur nicht sicher ob ich eher zurückstecken soll oder aktiv bei meiner Mutter bleiben soll. Ich werde dann letzeres in Angriff nehmen. Durch meinen Optimismus habe ich die Kraft wenn nötig bis zum Schluß durchzuhalten. Meine Mutti sagte gestern es würde nichts nützen wenn ich bei Ihr wäre weil sie keine Karft hat. Das ist natürlich eine sehr einseitige Sicht. Ist es nicht besser einen geliebten Menschen an seiner Seite zu haben, auch wenn nichts gesprochen wird ? Wenn ich von mir ausgehe wäre das so. Heute bekommt sie Ihren Port für die Chemo gesetzt. Am nächsten Montag soll es dann mit der Chemo losgehen.

Danke nochmal an Euch, halte Euch auf dem laufenden
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  #6  
Alt 27.01.2007, 16:27
claudia helfrich claudia helfrich ist offline
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Beiträge: 23
Standard AW: Hilfe für meine Mutti.

Hallo Lutz,

ganz liebe Grüße auch von mir. Bei uns hat es meinen Dad (63) erwischt, BSDK Inoperabel, aber noch keine Metas.
Auch ich kenne das, dass mein Dad uns allen nicht zur Last fallen will. Ich glaube, bei Männern ist das vielleicht noch etwas mehr ausgeprägt, weil sie nicht die Rolle des Starken aufgeben wollen. Wichtig dabei ist aber auch, was DIR guttut. Ich wohne zum Glück in der Nähe meiner Eltern. Wir haben uns daher auch früher schon sehr oft gesehen. Seit der Diagnose besuche ich meine Eltern täglich...nur für kurze Zeit...aber ich habe einfach für mich das Bedürfnis, hinzugehen und nach meinem Dad und meiner Mum zu sehen.
Ihnen ist das manchmal peinlich und sie möchten nicht, dass ich nach meinem langen Arbeitstag auch noch denke ich MUSS sie besuchen. Für mich ist es aber einfach die Beruhigung zu sehen, okay, heute geht es meinem Dad gut (oder manchmal auch nicht)....und dann kann ich beruhigter nach Hause gehen. Deshalb: Mach Deiner Mum klar, dass es für Dich keine Last ist, bei ihr zu sein, sondern dass es für Dich selbst sehr sehr wichtig ist und Dir viel bedeutet. ...und dass es für Dich schlimm ist, wenn Du das nicht kannst.

Ich wünsch Dir alles Liebe für die nächste Zeit.

Grüße

Claudia
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