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  #631  
Alt 01.12.2006, 14:25
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Erle Erle ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Michaele,
hab nicht viel Zeit, weil ich auf dem Sprung zur Arbeit bin,
nur eines.....

Ich denke an Dich, drücke Dich fest und wünsche Dir alle Kraft der Welt.

Nochmal: Du bist die Tochter Deiner Mutter, Du schaffst es, für sie Kraft zu haben und zu kämpfen!!!!
Innige liebe Grüße Erle
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  #632  
Alt 01.12.2006, 14:41
DTFE DTFE ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaele,
es tut mir so leid, dass deine Mutter jetzt so am kämpfen ist und du mit ihr.
Dass aber auch alles dann zusammen kommen muss - mit der Lungenentzündung und Wasser und etc....
Dennoch - auch wenn ihr jetzt mit allem rechnen müsst - wenn sie die Lungenentzündung gepackt hat, wer weiß ob sie sich dann nicht nochmals aufrappelt, um mit euch und den 2 Kleinen Weihnachten feiern zu können. Dsa ist doch auch ihr großer Wunsch ! Bei Erles Mann hat es während seiner Erkältung auch ganz schlecht ausgesehen und er hat sich jetzt auch wieder soweit erholt davon. Mit den Antibitika ist da glaube ich schon viel zu erreichen. Und ihr beide zusammen habt ja wirklich einen immensen Kampfgeist und zusammen sehr viel Kraft und Lebenswillen.
Und ist es nicht merkwürdig, dass die Lunge jetzt anscheinend doch tumorfrei ist ? Du hattest doch vor einiger Zeit geschrieben, dass sie da 2 kl. Metas gefunden hatten ? Sind die vielleicht wieder verschwunden, oder waren sie doch nie da ?
Viel bedenklicher scheint mir das viele Wasser zu sein, von dem du seit einiger Zeit berichtest. Wurde denn jetzt jegliche Tumorbehandlung abgebrochen ? Ich weiß gar nicht mehr, was du dazu geschrieben hattest.
Du hattest so große Hoffnung auf München gesetzt und seither seid ihr am kämpfen - das tut mir so leid.
Aber wie Erle auch schreibt - Du hast viel Kraft und eine gute Stütze in deinem Mann - du wirst es schaffen, deine Mama gut zu begleiten egal in welche Richtung es sich in den nächsten Tagen entwickeln wird.

ganz liebe Grüße Doro

Geändert von DTFE (01.12.2006 um 14:43 Uhr)
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  #633  
Alt 04.12.2006, 13:03
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Doro, vilen, vielen Dank für dine lieben und aufmunternden Worte. Es tut gut, wenn man nicht immer die gleichen sprüche hört, wie "gute Stunde hätte" u.s.w. Mein Vater kam gerade weinend nach Hause. Er war bei meiner Mutter und er sagte sie schliefe nur noch und wollte uach nur noch uns Kinder sehen. Er hat vorhin mit dem zuständigen Arzt gesprochen und der meinte das Wasser und auch die Lungenentzündung kämen von der Leber. Diese sei nunmal stark geschädigt. Sie wollten es ihr noch so schön wie möglich machen und auch den Schleim nun ständig absaugen. Mein Vater steht nun völlig neben sich und kommt aus dem Weinen nicht mehr heraus.
Und dies alles kurz vor Weihnachten. Mir kommt das alles wie in falscher Traum vor und ich warte das mich gleich jemand weckt und sagt: stimmt nicht, du hast alles geträumt." Der Arzt sagte er könnte keine Prognosen machen und das sie halt alles versuchen wollen. Habe Mama gestern Nachmittag ins Ohr geflüstert das sie wieder kämpfen soll und das wir beide doch noch so viel vorhaben. Sie sagte zu mir: "Natürlich kämpfe ich, wie immer!"
Ich habe so schreckliche Angst. Angst vor dem besagten Anruf aus dem Krankenhaus, Angst vor dem was da auf mich zukommt. Ich weiß nicht ob ich die Kraft dazu habe. Ich weiß es nicht. Stehe im Moment völlig neben mir und erlebe alles wie durch einen Wattebausch. Versorge alle mit Essen, wasche Wäsche und putze. Doch es ist alle so sinnlos ohne sie. Sie ist nicht nur meine Mama, nein sie war auch meine beste Freundin und meine engste Vertraute. Doch wie muss sie sich erst fühlen. Endlich hat sie die beiden Babys zur Welt kommen sehen, und schon muss sie sie wieder hergeben. Sie spricht ständig davon wem ich was zu Weihnachten kaufen soll und sie plant immer noch ihren Urlaub im Frühjahr und ihren Umzug in meine Wohnung.
Das heisst sprechen kann man das gar nicht nennen, sie flüstert nur noch und muss vor jedem Wort tief Luft holen. Warum muss ein Mensch so schrecklich leiden. Ich werde es nie verstehen. Sie ist mein Ein und Alles. Sie friert den ganzen Tag und ihr Körper ist eiskalt. Ich habe ihr schon warme Decken mit ins Krankenhaus genommen. Habe ihr Pudding gekocht, den sie am liebsten mag, doch nach 3 Löffeln ist wieder Schluß. Sie will einfach, bzw,. sie kann einfach nicht essen.
Entschuldigung, das ich das alles hier so wirr durcheinander schreibe,, aber ich bin etwas kopflos.
Wiederum hoffe ich immer noch, wie du auch schon sagst Doro das sie sich wieder fängt, weil sie so ein großer Kämpfer ist. Schließlich haben uns die Ärzte vor 3 Jahen und 8 Monaten auchgesagt, es ginge zu Ende.
Hoffnung stirbt halt zuletzt.
Ich melde mich wieder wenn ich Neuigkeiten habe.
Vielen Dank auch an all die anderen für euere lieben und gutgemeinten Worte.

viele liebe Grüße
Michaela
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  #634  
Alt 04.12.2006, 16:45
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Erle Erle ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Ach liebe liebe Michaele,
mir laufen aus lauter Verzweiflung hier die Tränen runter. Ich bete für Dich und Deine Mama.
Ich wollte, es gäbe etwas, was man für Dich tun kann. Von ganzem Herzen drücke ich Euch die Daumen, das die Schmerzen erträglich sind, bleib tapfer, auch die Watte, durch die Du läufst, behütet Dich.
Später, wenn Dir die Watte weggerissen wird, wirst Du verarbeiten.
Ich sende Dir allen guten Engel der Welt und denk dran, Du bist nicht allein. Wir alle hier denken an Dich.
Sei innig gedrückt, liebe Grüße Erle
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  #635  
Alt 05.12.2006, 08:47
Madonna Madonna ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaele,

wenn ich lese, was du schreibst, bekomme ich ganz große Bauchschmerzen, denn was du gerade durchmachst, steht mir wohl noch bevor.

Ich wünsche dir viiiiieeeeel Kraft und nehme jede Hilfe in ANspruch, die du bekommen kanntst. Kein Mensch muss so etwas ohne Hilfe durchstehen.

Meine Mama hat Darmkrebs, der nicht ganz operiert werden konnte und eine 10 cm Metastase in der Leber. Sie ist 62 Jahre alt. Heute bekommt sie eine CT, um zu sehen, ob die Meta gewachsen ist. Ich sitze hier im Büro und kann nicht arbeiten vor lauter Angst, also lese ich im Forum wie schon seit 1 Jahr.

Ich höre jetzt auf, von mir zu reden, denn eigentlich wollte ich dir etwas Kraft senden.

Alles Quatsch eigentlich, denn leider leider musst du da alleine durch. Auch meine Mama ist meine beste Freundin. Ich weiss leider, wie leer alles ist, wenn ein geliebter Mensch gehen muss, denn meine Schwiegermama ist mit 48 Jahren auch an dieser Sch ..... Krankheit gestorben (oder soll man sagen, von der Krankheit gestorben worden).

Ich würde dich gerne ganz fest drücken. !!!!! So !!! Ob das was nutzt ????

Und was Weihnachten angeht :

Meine Mum lag letztes Jahr über Weihnachten und Sylvester im KRankenhaus und teilweise auf Intensiv. Mein Papa war nur am weinen und mit der Welt fertig. Aber auch die Feiertage gehen vorbei !!!!! Du wirst sehen !!! Blöder Trost, oder ????

Ach, halt einfach durch ! Ich wünsche euch von Herzen das Allerbeste !
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  #636  
Alt 05.12.2006, 09:33
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Madonna, vielen lieben Dank für deine Worte. Irgendwie sitzen wir doch alle in einem Boot, stimmts? Jedenfalls drücke ich ganz doll die Daumen und hoffe das die Metas bei deiner lieben Mama nicht gewachsen sind. Toi, Toi, Toi!!
Als ich gestern ins Krankenahsu kam, da traf mich fast der Schlag. Meine Mutter fasselte immer nur wirres Zeug und verdreht dauernd die Augen. Sprechen kann sie ja eh nicht mehr, weil der Schleim so fest in den Atemwegen und in der Luftröhre feststeckt. Ab und zu kommt mal ein kleiner krächzender Laut aus ihrem Mund. Jedenfalls war ich völlig geschockt und dachte jetzt ist es soweit. Nach 2 Stunden erzählte mir Mamas Bettnachbarin und gleichzeitig Bekannte, das Mama in eine Kurznarkose versetzt worden wäre und man ihr dann während des Schlafes jede Menge Schleim abgesaugt habe. Das hätte mir die Gute auch schon eher sagen können, da hätte ich mich dann nicht so verrückt gemacht. Aber auch ein großes Lob an ihre Bettnachbarin, sie füttert Mama wenn ich nicht da bin und "betüttelt" sie den ganzen Tag. Auch habe ich mit ihr immer die Möglichkeitetwas über Mamas Gesundheitszustand zu erahren. Ich rufe sie mind. 3 x tägl. an. Heute Morgen kam dann die freudige Nachricht, das Mama zum erstenmal wieder aufgestanden war und dieses unbedingt gewollt hätte. Mensch was habe ich mich gefreut. Sie hätte am Tisch gesesssen und etwas gefrühstückt. War das eine freudige Nachricht. endlich mal ein wenig positives. Die Ärzte mit denen mein Vater gestern gesprochen hat, haben keine allzu großen Hoffnungen gemacht. Sie sagten man muss abwarten, ob sie es packt. Sie können da keine Prognosen stellen. Mein Vater weint den ganzen Tag und nichts kann ihn auch nur ein wenig aufheitern. Allerdings ist er ein Mensch der nur das negative sieht und leider nichts Positives erkennt.
Hoffen wir einfach mal das Beste. Mama hat mir gestern zugelüstert das sie kämpfen will und dann hat sie mir alles gesagt was ich noch an Geschenken besorgen soll vor Weihnachten. Sie hat da die tollsten Ideen, nun ja sie hat ja auch viel zeit im Moment darüber nchzugrübeln.

Euch wie gesagt drücke ich ganz fest die Daumen. Kopf hoch. Das wird...

Viele liebe Grüße
Michaele
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  #637  
Alt 05.12.2006, 10:34
Madonna Madonna ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaele,

ich hätte nie gedacht, dass es so gut tut, wenn jemand einem in einem Forum etwas schreibt, aber es tut sssssseeeeehhhhhrrrrr guuuuuut !!!!

Ich warte noch auf nachricht, denn meine mum ist noch beim Arzt. Es sind echt glühende kohlen auf denen man da sitzt und vor ca. 1 jahr (18-12-05) sass ich auch so da, voller Hoffnung und dann kam der Schlag ins Gesicht. Ja so fühlte es sich an, nur viel intensiver, da ein Schlag schnell wieder vergeht !

Ich freue mich riesig für euch, dass es deiner mama wieder besser geht und hoffe, dass sie den kampf noch lange lange besteht und durchhält!! Mut hat sie ja wohl eine Menge,denn daran zu denken, anderen eine Freude zu machen, wenn es einem nicht gut geht, ist schon enorm stark und selbstlos. Aber so sind unsere Mums eben !!!

Auch mein Papa ist sehr negativ und mutlos und ich habe Angst, dass er manchmal meiner Mum die Kraft, die sie sich aufbaut auch noch frisst. Aber in seiner Situation ist es auch sehr schwer. Alle bedauern den Kranken und er steht daneben und fühlt sich vielleicht genauso krank.

So, ich muss noch arbeiten, ob ich will oder nicht (eher kann ich mich nicht konzentrieren !!!!).

Danke für deine liebe Antwort und ich denke, wir bleiben im FOrum in Kontakt.

Drück deine Mum ganz fest!

Bye

"Madonna"
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  #638  
Alt 05.12.2006, 18:28
Kerstin75 Kerstin75 ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben,

nun war ich fast ne Woche nicht im Forum vor lauter Umzugsstress und Arbeit Arbeit Arbeit und lese Eure Berichte wie in Trance.

Doro, es hat mich sehr beruhigt zu lesen, dass Ihr wieder ein paar Monate geschenkt bekommen habt, frühestens mit einem zweiten gleichen Ergebnis, was Ihr nun bekommen habt, kann man sich doch erst trauen, zu glauben, dass alles zu einem guten Ende kommt, dass die Krankheit den Alltag nicht bestimmt usw. usf. Das Ergebnis im Frühjahr wird Euch sicherlich bringen, dass Ihr wieder anfangt, sowas wie Zukunft zu planen. Ich freue mich wirklich wirklich sehr über Euer Ergebnis.

Michaele, wg. Dir schrieb ich oben "ich lese wie in Trance". Egal wann so etwas passiert wie jetzt Deiner Mutter, jeder Tag im Jahr wäre nicht der richtige Zeitpunkt, also grüble nicht, dass es kurz vor Weihnachten so eine Verschlechterung gibt, die selbst die Ärzte nicht einschätzen können.
Ich habe gemerkt in Deinem ersten Bericht über die starke Verschlimmerung bei Deiner Mama, dass Du etwas anders geschrieben hast als sonst. Für mich klang das klar, rational und sehr stark. Ihr müßt Euch glaub ich gar nicht gegenseitig sagen "weiterkämpfen". Ihr seid 2 Kämpfer! Der Beweis in Deinem letzten Bericht, Deine Mama ist wieder aus dem Bett gewesen. Mir standen auch die Tränen in den Augen als ich das las. So kleine Zeichen sollten Euch mindestens so hochziehen, wie die Sorge an manchen Tagen einen runterziehen. Ich wünsch Euch beiden Kämpfern alle Kraft der Welt. Bin trotz Umzugsstress immer in Gedanken bei Euch.
Ist der Schleim denn nach dem Absaugen unter Narkose endlich fortgeblieben ???

Grüße an alle anderen
Kerstin
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  #639  
Alt 07.12.2006, 16:06
DTFE DTFE ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo ihr alle,

Liebe Kerstin,
danke für deine Mitfreude. Du hast schon recht - man wird sehr vorsichtig auf was man sich verlässt und auf was man sich wieder einlässt bezüglich der Zukunft. Aber man ergreift dafür das "Jetzt" viel bewusster !
Jetzt schreibst du aber liebe Worte an uns hier und was ist mit deiner Mutter ? Wie geht es ihr und dir ? Verträgt sie die Chemo ?

Liebe Michaele,
wie geht es bei euch inzwischen ? Was macht deine Mutter ? Kann sie wieder reden ?

Liebe Erle,
was läuft bei euch ? Kam noch eine Nebenwirkung nach bei der letzten (ersten) Chemo dieser Art ? Fatique war bei meinem Mann in der ersten Woche nach der Chemogabe immer angesagt, d.h. schlafen ohne Ende aber erst ab dem 2./3. Tag danach.

Hallo Uschi,
und dein Mann ? Was macht er ?

Hallo Madonna,
sei willkommen hier, wenn auch aus traurigem Anlass. Wisst ihr inzwischen mehr ?


Jetzt muss ich euch noch etwas trauriges mitteilen. Ich habe es gestern im thread "Tonsillenkarzinom" gelesen, wo ich bei der ersten Erkrankung meines Mannes viel Hilfe erhalten habe. Ich denke, ich darf es auch hier schreiben, da es im Forum ja öffentlich zu lesen ist: Wer von euch "Gine" noch kannte.... ihre Schwester schrieb, dass sie am Sonntag friedlich eingeschlafen ist. Es hat mich sehr betroffen gemacht, hatte sie doch einen ähnlichen und auch noch zeitgleichen Krankheitsverlauf wie mein Mann. So unterschiedlich entscheidet das Schicksal und wir wissen nicht warum und wieso. Ich kann nur dankbar sein, dass uns diese Zeit geschenkt wird.

Lasst euch alle
liebe Grüße Doro
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  #640  
Alt 07.12.2006, 19:08
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Erle Erle ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Doro,
vielen Dank, dass Du das von Gine hier schreibst.
Ich hab oft an sie gedacht und schon das Schlimmste befürchtet, weil man so lange nichts von ihr hörte. Ihre letzten Postings hier waren ja irgendwie schon so friedlich und aufgeräumt. Wie traurig, wieder hat einer verloren... oder den Weg in eine bessere Welt gewonnen??? Ich weiß nicht, aber ich versuche fest, daran zu glauben. Das macht es irgendwie einfacher. Hätte nie gedacht, dass ich meinen Glauben mal so intensivieren würde, aber unglaublich beruhigend.

Ja, Kerstin, das ist mir auch aufgefallen. Du schreibst gar nichts von Deiner Mutter? Wie funktioniert das mit dieser Anti-Körper-Therapie? Ich hofft, Du kannst immer noch von guter Lebensqualität schreiben?!

Michaele, wie geht es bei Euch? Ich schaue täglich hier rein, um von Dir zu hören. Ich bin in Gedanken fest bei Dir, das weißt Du, ja ? Das Dein Vater nun ziemlich zusammenbricht und jetzt endlich begreift, was da passiert, hab ich mir fast so gedacht. Er tut mir auch wirklich sehr leid. Die Kerze, die hier immer brennt, ist nicht nur für meinen Mann, sondern auch für die vielen lieben Menschen hier.

Ach ja, Doro. Mit den Nebenwirkungen hält sich das so in Grenzen. Letzte Woche hat er die Chemo super vertragen, er war total fit drauf, wir waren (mit angehängter Chemo) auf dem Weihnachtsmarkt, haben Fotos von uns und der ganzen Familie beim Fotografen machen lassen, es war ein echt toller Tag. Auch der Durchfall, den man uns angekündigt hatte, war nur minimal.

Heute jetzt, beim 2. Zyklus, ist ihm dauernd schlecht, er liegt viel und schläft. Aber das ist im Grunde ja nicht schlimm, nur halt so anders als letzte Woche.
Er ist aber total lieb und hat mit allem soviel Geduld, er schafft auch diesen Block, da bin ich mir sicher. Übrigens (mal schnell auf Holz geklopft), bisher keine Probleme mit den Leukos. Ich hoffe, dass das so bleibt.

So, nun muss ich kochen. Ich wünsche Euch allen alles Liebe, ich denke an Euch.
Liebe Grüße Erle
Ich
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  #641  
Alt 08.12.2006, 12:14
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Beiträge: 243
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben, meine Mutter hat es geschafft. Sie ist gestern Morgen im Beisein meiner Schwester und mir verstorben. Sie hat keine Schmerzen mehr gehabt und ist ganz ruhig eingeschlafen. Vorgestern morgen rief mich der behandelnde Arzt aus dem Krankenhaus an und teilte mir mit, es wäre beser wenn wir kommen würde, da sich der Gesundheitszustand meiner Mutter verschlechtert hätte. Sie läge bereits im einzelzimmer und man rechnete mit Ihrem Ableben. Die ganze Familie ist sofort zu ihr gefahren und sie bekam die letzte Oelung. Es war grausam, wie in einem schlechten Film. Ich habe dann den ganzen Tag an Ihrem Bett gewacht und die Schwestern boten mir für die kommende Nacht ein Bett bei ihr an. Also habe ich und meine Schwester die ganze Nacht an Ihrem Bet gesessen und wir haben sie gestreichelt und ihre hand gehalten. Sie wurde zwischenzeitlich sehr unruhig und rief immer nach Ihrer Mutter. Das fand ich noch grausamer. Ich fragte sie: Mama ist deine Mutter bei dir und sie sagte ja, si will mich holen. Allerdings konnte ich sie zu diesem zeitpunkt schon fast kaum noch verstehen. Sie bekam dan wieder eine Beruhogungsspritze und schlief dann friedlich weiter. Gegen halb sechs morgens war sie fest am Schnarchen und ich habe sie nochmal gestreichelt. Vor Erschöpfung fielen uns für einen kleinen Augenblick die Augen am Bett zu. Da ist es passiert. Genau in den 5 Minuten wo ich geschlafen habe ist sie eingeschlafen. Doch ich war erstaunlich ruhig und der große Schmerz kam erst als ich sie dann alleine da liegenlassen musste. Und nun weine ich rund um die Uhr. habe überall Bilder von ihr stehen und Kerzen davor angezündet. Ich kann es nicht fassen das sie dort in der kalten Halle steht, wo sie doch immer so gefroren hat. Habe ihr eine warme Wolldecke und gemalte Bilder von den Kindern in den Sarg gelegt.
Ich habe noch nie so einen Schmerz empfunden. Es tut so weh und ich weiß nicht ob dieser Schmerz mal irgenwann nachläßt. Mein Vater ist vollkommen fertig und ruft immer ihren Namen. UNd auch ich habe mich vorhin auf ihr Bett gelegt und immer wieder gerufen: Mummi, (ich habe sie immer Mummi genannt) gib mir doch ein Zeichen. Aber es kommt nichts. Ich weiß nicht wie ich ohne sie weiterleben soll, wir haben doch alles zusammengemacht. Alles in ihrer Wohnung erinnert mich an sie, jedes Blümchen, jedes Teil. Alles ist so liebevoll und in mir ist nur noch Schmerz.
Es ärgert mich so, das ich nicht ihre Hand gehalten habe in der Minute wo ich eingeschlafen bin. Aber nach 24 Stunden auf den Beinen, konnte ich einfach nicht mehr. Vielleicht hat sie auch nur gewartetr bis ich für einen kurzen Moment wegnicke.
Ich kann meinen Schmerz nicht beschreiben, ich fühle mich nur noch leer und hilflos, alles ist unwichtig geworden, nicht macht mehr Freude. Ich habe sie so sehr geliebt und kann nicht loslassen. 3 Jahre und 8 Monate haben wir zwei zusammen gekämpft und nun war alles umsonst. Vielleicht hätte ich sie erst gar nicht nach München bringen sollen, vielleicht, vielleicht, vielleicht. Vielleicht habe ich auch vieles falsch gemacht, oder zuviel von ihr erwartet. Sie hat mir immer so vertraut.
Ich werde auf jeden Fall, wie auch Werner euch weiterhin die Treue halt und ab und an wieder hier hereinschauen und euch die Daumen drücken. Nutzt euere Zeit so sinnvoll wie es geht, ich denke oft ich habe sie nicht sinnvoll genug genutzt.
Denke an euch und werde mich wieder melden, wenn die Beerdigung am Monatg vorbei ist. Und das noch alles in der WEeihnachtszeit. Habe ihr so einen schönen Adventskranz gewickt und ihre Wohnung so liebevoll geschmückt. Sie hat sich so über den Kranz gefreut und wollt ihn anstecken spätestens wenn sie wieder aus dem Krankenhaus kam. Aber sie hat ihn nicht mehr angesteckt. Weiß nicht wie wir das Weihnachtsfestr ohne sie aushalten sollen. Doch wir müssen auch an die Kinder denken und für die ist Oma jetzt ein Engel der dem Christkind hilft.
Gott schütze euch.
Liebe und tieftraurige Grüße
euere Michaele
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  #642  
Alt 08.12.2006, 14:38
Tanja L. Tanja L. ist offline
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Beiträge: 1.220
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Michaele

Mir fehlen die Worte.
Dir und deiner Familie möchte ich mein aufrichiges Beileid aussprechen.
Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft.
Mein Großvater starb an einem 14.12. ... ich weiß noch sehr gut, wie sehr meine Mama gelitten hat an diesem Weihnachtsfest...
Am kommenden Montag sind meine Gedanken bei dir und deiner Familie. Ich wünsche euch viel Kraft für diesen schweren Weg.

ein stiller Gruß

Tanja
__________________
Leben muss man das Leben vorwärts,
verstehen kann man es nur rückwärts.
(Søren Kierkegaard)

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  #643  
Alt 08.12.2006, 16:39
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Erle Erle ist offline
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Beiträge: 598
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe, liebe Michaele,
ich bin so traurig. Meine allertiefsten Gedanken sind bei Dir.

Ich verstehe nur zu gut, dass Du jetzt im ersten großen Schmerz sagst, mehr als 3 Jahre gekämpft und alles umsonst. Aber, nicht wahr, wenn Du die Möglichkeit hast, mal wieder in Ruhe drüber nachzudenken, dann weißt Du, dass das nicht stimmt.

Du hast noch wunderbare, liebevolle, zärtliche Momente mit Deiner Mummy gehabt. Und Du hast wunderbar für sie gekämpft und ganz bestimmt alles richtig gemacht, denn Du hast sie geliebt.

Zieh nichts mehr in Zweifel, Du Liebe, Du. Ich wäre dankbar, wenn ich das meinem Mann so sein könnte, wie Du es Deiner Mutter warst.

Deine Mutter hat Dich sehr sehr geliebt, denn sie suchte, um Dich nicht zu belasten, die wenigen Minuten, in denen Du nicht wach warst, um leise zu gehen.
Und eines weiß ich, so innig, wie Eure Beziehung bis auf ewig sein wird, werden auch die Zeichen kommen. Gib Ihr Zeit, sich im Himmel zurecht zu finden.
Ich glaube fest daran.
Ich bin in Gedanken fest bei Dir und werde am Montag eine besondere Kerze für Deine Mutter anzünden.
Erle
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  #644  
Alt 08.12.2006, 18:19
Benutzerbild von werner trompertz
werner trompertz werner trompertz ist offline
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Beiträge: 232
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Michaela

"Die Erinnerung ist das einzige Paradies(für uns), aus dem >wir< nicht vertrieben werden können."

Ich glaube da sind sich alle Religionen einig,und deshalb gibt es auch ein Paradies,wo unsere Liebsten jetzt sind.

Der Adventskranz hat jetzt eine ganz besondere Symbolik für Euch,den hat Euch eure Mutter mit auf den Weg gegeben.

Ihr werdet noch viele Symbole bekommen,was früher oder für einge lächerlich klingt wird für Euch auch Realität.

Ich wünsche Dir in dieser schweren Zeit viel Kraft damit klar zukommen.

Ich finde es gut wenn Du auch anderen Usern weiterhin Deine Erfahrungen weitergibst,denn was gibt es schöneres als ein bisschen zu helfen wenn man innerlich tief traurig ist.

LG

Werner
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  #645  
Alt 08.12.2006, 23:06
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 1.974
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

liebe Michalea
auch von mir einen stillen Gruß. Es ist einfach nur unsagbar traurig
silverlady
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