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  #1  
Alt 30.01.2009, 14:07
Jasna1971 Jasna1971 ist offline
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Beiträge: 79
Standard Mama und/oder Baby???

Hallo ihr lieben starken Frauen,

ich wende mich an euch bzw. an die tapferen Töchter, die an der Seite ihrer Mutti's kämpfen, vielleicht mit einem etwas seltsamen Anliegen.

Ich werde im März 38 Jahre alt und meinen Partner wünscht sich ein Kind. Grundsätzlich wünsche ich mir das auch, allerdings habe ich große Bedenken wegen meiner Mama. Sie ist so krank und ich habe einfach große Angst, dass ich ihr mit einem Kind nicht mehr so zur Seite stehen kann.

Weiter, habe ich auch Angst um mich, dass ich durch die Doppelbelastung dann völlig überfordert bin und weder meinem Kind noch meiner Mama gerecht werde.

Gründsätzlich halte ich mich für einen recht starken Mensch und natürlich erwarte ich nicht, dass ihr an meiner Stelle eine Entscheidung trefft (was ja auch gar nicht möglich ist), trotzdem sind mir eure Meinungen bzw. eure Erfahrungen sehr wichtig.

Wie macht ihr das? Ist das zu schaffen? Wie habt ihr die Schwangerschaft mit der Sorge um Mama erlebt? Wohin mit den Kindern, wenn man keine Schwiegereltern hat, die mal einspringen können usw. usw.

Wie gesagt, das mag vielleicht alles etwas seltsam klingen aber irgendwie gehört das ja auch zum Leben mit der Krankheit.

Ich hoffe, das ist euch nicht zu persönlich. Ich würde mich auf jeden Fall wahnsinning über Feedback von euch freuen.

Ganz lieben Dank im voraus und einen sonnigen Gruß aus Düsseldorf

Eure
Claudia
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  #2  
Alt 30.01.2009, 14:39
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Standard AW: Mama und/oder Baby???

Liebe Claudia!

Du bist 38 und wenn Du ein Baby möchtest, dann solltest Du wahrscheinlich zusehen, daß es b a l d kommt, Deine innere "Uhr" betreff Gebärfähigkeit usw. läuft ja auch .
Ich persönlich finde, daß Du diese Frage nicht abhängig machen solltest von Deiner Mama bzw. ihren Gesundheitszustand...
Wann ist überhaupt ein richtiger Zeitpunkt im Leben ein Baby zu bekommen?
In der Ausbildung mal sicher nicht, danach paßt vielleicht dies nicht oder jenes oder man will selber eine berufl. Karriere, dann paßt was im Familienumfeld nicht, dann will man sich nicht einschränken, dann will man doch dies und jenes "erleben"... Mama wird man, weil man Mama sein will und dann klappt auch alles andere "drumherum". Ich habe auch keine Oma in der Nähe und nie gehabt, die mir mal unseren Kleinen abgenommen hätte, ich habe auch sehr schwere Zeiten hinter mir, samt den Kleinen, der mittlerweile 10 ist ... Mal ehrlich, wenn jeder solche Überlegungen anstellen würde wie Du, dann gäbe es kaum mehr Kinder und es könnte ja auch sein, daß sich Deine Mama freuen würde über ein Enkerl .

Ich kann Deine Bedenken durchaus verstehen, aber glaube mir, wenn Du das wirklich möchtest, dann findest Du auch Wege allen gerecht zu werden, wenn es auch manchmal nicht gerade einfach ist .

lg Elke
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  #3  
Alt 30.01.2009, 14:54
Mirijam Mirijam ist offline
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Beiträge: 357
Standard AW: Mama und/oder Baby???

Hallo Claudia,

ich bin zwar aus einem anderen Forum (habe Lymphdrüsenkrebs), aber das Thema ist mir nicht fremd. (wenn auch bei uns anders geartet). Ich habe mir trotz Krebs sehr ein Kind gewünscht (bin jetzt 32), mein Mann war eher am zweifeln, weil er schon Angst hatte, was aus ihm und den Kind wird, sollte es mir mal schlechter gehen. Mittlerweile haben wir uns für ein Kind entschieden, ich bin in der 14. Woche schwanger.

Generell denke ich zu deinem Problem, dass du erstens über den Sorgen um deine Mutter dein eigenes Leben nicht vergessen darfst. Glaubst du, dass deine Mutter möchte, dass du auf deine/eure Lebensträume nur wegen ihrer Krankheit verzichtest? Damit räumt ihr diesem Sch... Krebs einen Stellenwert ein, der ihm einfach nicht gebührt.

Zweitens bringt ein Baby nicht nur Arbeit mit sich, sondern in erster Linie auch viel frischen Wind und einfach unvergessliche Stunden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass so ein süßes Baby auch deine Mutter ein bisschen aufrichten und ermuntern könnte.

Thema Arbeit: Ein Kind ist sicher zeitraubend, aber ich denke es kommt auch einfach auf die Einstellung an. Natürlich kann man ein Baby rund um die Uhr betütteln und sich damit selbst fertig machen. Man kann aber auch einen relativ normalen Tagesablauf führen und dass Baby ist einfach dabei. Ich seh das nicht so als Problem an. Viele Dinge kann man auch organisieren, z.B. eine Tagesmutter, Nachbarn, Freunde, Bekannte aus der Krabbelgruppe etc. die das Kind mal für ein paar Stunden nehmen können.

Ich wünsch euch auf alle Fälle alles Liebe! Viele Grüße! Mirijam
__________________
follikuläres NHL, Grad 1, Stadium 4, seit März 2008
Therapie: April/Mai 08 - Chemo abgelehnt, stattdessen Rituximab Monotherapie
Ergebnis: Rückgang der LK um 30-50%,
Jetzt "watch and wait"
Nachuntersuchung Aug.08: nur noch wenige LK zu sehen, weiter "watch and wait"

aktueller Stand 2019: keine vergrößerten LK zu finden
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  #4  
Alt 30.01.2009, 15:17
Jasna1971 Jasna1971 ist offline
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Beiträge: 79
Standard AW: Mama und/oder Baby???

Liebe Elke, liebe Mirijam,

vielen Dank für eure offenen Meinungen.

@ Elke: Du hast vollkommen recht, wahrscheinlich gibt es den richtigen Zeitpunkt um ein Kind zu kriegen gar nicht. Entweder macht man es oder man (frau) lässt es.

@Mirijam: Erstmal einen herzlichen Glückwunsch an Dich. Das mit dem Krebs und dem Stellenwert ist ein gutes Argument. Man sollte ihm in der Tat nicht erlauben, dass er so sehr über unser Leben bestimmt. Auch mein Partner macht sich Sorgen, wie ich zurecht komme, wenn sich die Situation
mit Mama verschlimmern sollte. Aber wahrscheinlich muss man da einfach auf sich und seine Kräfte vertrauen.

Und euer beider Argument, dass ein Enkel meiner Mama vielleicht noch ein bisschen mehr Kampfgeist schenken würde ist auch nicht zu verachten.

Nochmal danke, eure Gedanken haben mir eine auch mal andere Sicht der Dinge ermöglicht.

Ganz liebe Grüße und nur das Beste
wünscht euch
eure
Claudia
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  #5  
Alt 30.01.2009, 16:01
Heiderose Heiderose ist offline
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Beiträge: 308
Standard AW: Mama und/oder Baby???

Hallo Claudia,

ich bin selbst betroffen mit einer schlechten Prognose aber trotzdem guter Lebensqualität.

Wenn du unter dem Tread "Mutmachereckchen für uns alle" nachliest, kannst Du erkennen welchen Stellenwert mein kleiner Enkelsohn für mich und einen doch sehr positiven Verlauf meiner Erkrankung hat.

Jeder tag mit ihm ist ein geschenk und wir packen doch gerne täglich Geschenke aus

Alles Liebe Heiderose
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  #6  
Alt 02.02.2009, 13:08
Jasna1971 Jasna1971 ist offline
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Beiträge: 79
Standard AW: Mama und/oder Baby???

Liebe Heiderose, liebe Tante Emma,

@Heiderose: Liebe Heiderose, Deine Einträge sind wirklich ein Segen. Sie machen so viel Mut und reißen einen regelrecht mit. Ja sicher, ich weiß, dass Du über Deinen Enkel geschrieben hast und wieviel Kraft er Dir gibt. Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Und ich hoffe so sehr, dass meine Mama das auch noch erleben darf.

@Tante Emma: Liebe Tante Emma, vielen Dank für Deine Offenheit und Deinen Rat. Es tut gut, auch mal die objektive Meinung von jemandem zu hören, der sich "gegen" Kinder entschieden hat aber trotzdem keine einseitige Sicht der Dinge zu hat.

Euch beiden wünsche ich von Herzen nur das Allerbeste. Lasst euch nicht unterkriegen!!!

Viele Grüße
Eure
Claudia
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  #7  
Alt 06.02.2009, 18:30
Dini85 Dini85 ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Mama und/oder Baby???

Hallo Claudia!

Obwohl ich jünger bin als du (und noch kinderlos) kann ich das gut verstehen. Ich denke ich an Deiner Stelle würde ein baby haben wollen. Ich würde wollen, dass meine mama noch so viel wie möglich davon mitbekommt und bin mir sicher, dass es sie noch mehr motivieren würde nicht aufzugeben! Natürlich bist Du dann zeitlich nicht mehr so flexibel. Dennoch denke ich, dass die positiven Dinge überwiegen. Wenn ihr euch also ein Kind wünscht, dann solltet ihr eines bekommen!
Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute und dass ihr die für euch richtige Entscheidung trefft!

Liebe Grüße!
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  #8  
Alt 06.02.2009, 19:38
Ewa Ewa ist offline
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Registriert seit: 12.01.2009
Beiträge: 7
Standard AW: Mama und/oder Baby???

Hallo Claudia!

Deine Gedankengänge kann ich gut nachvollziehen.
Zu der Zeit als meine Mama an Brustkrebs erkrankt war, war meine ältere Schwester grade mit ihrem zweiten Kind schwanger! Der "Große" war grade 2 Jahre alt. Mit Sicherheit war es nicht grade leicht für meine Schwester aber es hat meiner Mama zu der Zeit sehr viel Kraft und Lebensmut gegeben zu kämpfen. Ich vergesse nie den Anblick wie glücklich meine Mama war als sie das kleine Würmchen das erste Mal auf dem Arm hielt - zu dem Zeitpunkt bekam sie grade Chemo - das hatte ihr, glaube ich, den Mut gegeben sich zu dem Zeitpunkt nicht aufzugeben und zu kämpfen!

Lieben Gruß und fühl Dich gedrückt
Eva
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  #9  
Alt 10.02.2009, 13:21
Jasna1971 Jasna1971 ist offline
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Registriert seit: 30.01.2008
Beiträge: 79
Standard AW: Mama und/oder Baby???

Liebe Ewa, liebe Dini,

auch euch ganz herzlichen Dank für eure Meinungen, dich ich durchaus teile.

Habe beschlossen meine Pille abzusetzen und den Rest einfach dem Schicksal zu überlassen.

Ihr habt Recht, meine Mama würde sich mit Sicherheit sehr freuen, obwohl ich teilweise auch das Gefühl habe, dass sie Angst hat, dass ich mich dann nicht mehr so um sie kümmern kann aber ich hoffe, dass ich das alles dann trotzdem irgendwie unter einen Hut kriege.

Wie war das mit Frauen und Multitasking und so.....;-).

Alles Liebe für euch!

Eure
Claudia
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  #10  
Alt 10.02.2009, 13:31
Benutzerbild von Lalesus
Lalesus Lalesus ist offline
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Ort: Ratingen
Beiträge: 108
Reden AW: Mama und/oder Baby???

Liebe Jasna,

ich möchte Dir von meiner damaligen Situation kurz berichten um Dich nochmal in Deinem entschluss zu bestärken.

Ich war bereits mit meiner zweiten Tochter schwanger als die Diagnose kam, daß meine andere Tochter (damals sechs Monate) an Krebs erkrankt ist.

da es aber noch vor der zwölften woche war rieten mir doch die Frauenärzte in der Praxis wo ich war mir zu überlegen, was ich mir da zumute, und ob ich Lara-Sophie wirklich bekommen wollte... Ich habe auch nicht eine Minute gezweifelt und mich für meine zweite Tochter entschieden.

Klar gab es Momente in der Schwangerschaft und in der ersten Zeit, wo ich nicht mehr wusste wo mir der Kopf stand (unsere Geschichte kannst Du auch hier nachlesen) aber ich habe es nie bereut und es geht alles zusammen. Man lernt eben sein Leben ganz anders zu organisieren. Nichts aber auch gar nichts reicht an dieses Gefühl des Glücks und der Liebe ran wenn Du Dein Kind das erstemal spürst oder nach der Geburt endlich im Arm hälst. Du bekommst einen totalen Energie und Glücksschub, der sich sicherlich auch positiv auf Deine Mama auswirken wird, und Ihr sicher auch nochmal einen Schub geben wird. Ich beglückwünsche Dich zu Deiner Entscheidung für ein neues Leben.

Also halt mich auf dem laufenden und viel Spass beim umsetzten , denn der sollte dabei ja nicht fehlen

Liebe Grüsse Susanne
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