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  #1  
Alt 27.05.2018, 17:55
Saya1989 Saya1989 ist offline
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Registriert seit: 27.05.2018
Beiträge: 1
Standard Ich brauche etwas Hoffnung...

Hallo Zusammen,

Seit dieser Woche steht es leider fest, dass ich Krebs habe...
Ich weiß irgendwie nicht wie ich damit umgehen soll 😢
Mein größtes Problem ist, das ich noch gar nichts wirklich weiß...
Es wurde ein Tumor an meiner Leber gefunden. Zuerst vermutete man es ist Leberkrebs, beim Ultraschall sah er aber gar nicht nach Leberkrebs aus.
Es wurde dann eine Punktion gemacht.

Dienstag rief mich dann mein Arzt an und sagte, dass das vorläufige Ergbnis auf ein Non-Hodgkin-Lymphom hindeutet. Man wartet aber noch die endgültigen Ergebnisse ab um dann einen Behandlungsplan zu erstellen.
Seitdem hab ich von ihm nichts mehr gehört 😢
Am Montag habe ich einen Termin in der Hämatolgie, ich weiss aber nicht ob ich danach noch mit dem Arzt sprechen kann.

Diese Unwissenheit macht mich ganz mürbe. Ich habe Angst das ich durch diesen Krebs nicht mehr viel Zeit habe.
Mein Mann sagt die ganze Zeit das ich erst einmal abwarten soll, was der Arzt sagt. Am Telefon klang der nämlich recht optimistisch.

Ich bin noch keine 30 und eigentlich auch recht fit. Ich will eigentlich nicht glauben das ich unheilbar krank bin.

Mir kommt diese Warterei so unendlich lange vor und mir schwindet immer mehr meine Hoffnung 😭

Habt ihr vielleicht einen Tipp oder so wie ich nicht in ein tiefes Loch falle?

Bitte entschuldigt den langen Text, aber das musste ich mir mal von der Seele schreiben...

Gruss
Saya
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  #2  
Alt 27.05.2018, 20:02
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Registriert seit: 10.02.2012
Ort: Tief im Westen
Beiträge: 395
Standard AW: Ich brauche etwas Hoffnung...

Hallo Saya,

Also, wenn Du den ultimativen Tipp findest, nicht in ein Loch zu fallen, lass ihn doch am besten patentieren, denn den hätten hier wohl fast alle gern...

Nein, ernsthaft: Eine Krebsdiagnose ist ein fürchterlicher Schock, sonst gar nichts und diese Warterei auf die genauere Diagnose hat mich bald am Rad drehen lassen...
Himmel, war das ätzend!!! (Ich war 36 bei der Diagnose vor etwa 2 Jahren - also "eigentlich" zu jung, aber das scheint dem Krebs egal gewesen zu sein...)

Ich kann Dir nur den wenig hilfreichen Hinweis geben, dass es leichter wird, wenn die Diagnose steht und die Therapie beginnt. Dann bist Du am Zug. Dann kannst Du aktiv gegen den Krebs vorgehen, der sich da in Dein Leben schleichen wollte... Jetzt ist es mit heimlich ausbreiten nämlich vorbei, jetzt machst Du ihm einen Strich durch die Rechnung!!!

Dieser Satz "Mach Dich nicht verrückt" bzw. "Warte es erstmal ab" ist etwas womit man mich persönlich heute noch in einen Wutanfall treiben kann.
Dein Mann hat ja RECHT es bringt absolut NICHTS Angst zu haben, es wäre besser, man regte sich kein bisschen auf und bliebe ganz locker - aber es ist ja nun einmal wahr, dass es bei Krebs um ALLES geht. Von der Frage ob man noch Kinder bekommen kann bis zur Frage, ob man sein Testament machen sollte, ist da alles dabei.

Und wenn die Frage, ob ich lebe oder sterbe. Die Frage, ob ich all meine Zukunftspläne in die Mülltonne kloppen und mir einen Hospizplatz suchen soll. Oder ob ich mit ein paar ätzenden Monaten und einem blauen Auge davon komme.
Wenn DIESE Fragen an diesem einen Arztgespräch, dieser einen Aufnahme, dieser einen Blutprobe hängen - dann BIN ich nicht ruhig und dann BLEIBE ich nicht locker und zwar aus dem einfachen Grund, dass ich nicht BESCHEUERT bin!!!

Saya, ich kenne mich mit Non-Hodgin nicht aus, bei mir war's die Brust, ich habe nur zufällig hier hereingeschaut. Aber letztlich ist sowieso jeder Krebs anders, Vergleiche sind schwer. Aber da ich dachte, Du freust Dich vielleicht, wenn Dir jemand antwortet... Es ist jetzt etwas über 2 Jahre her, dass die Ärztin "Ich habe keine guten Nachrichten" sagte.
Auf diesen Satz folgten 24 Wochen Chemotherapie, Operation, 6 Wochen Bestrahlung. Ziemlich genau 9 Monate drehte sich bei mir absolut alles um 1,6 cm in der linken Brust. Es war hart. Wirklich hart, aber es hat super angeschlagen. Es gibt keine Garantien, so ist das halt, aber es sieht gut aus. Richtig gut. Bin ich "gesund"? - Ein großes Wort... Ich hoffe es. Ich nehme noch Medikamente. Ich kuriere noch an Nachwirkungen der Chemotherapie herum. Ich habe immer noch vor jedem Arzttermin Angst. Aber ich lebe. Ich lebe und es sieht wirklich danach aus, als würde ich an etwas anderem sterben. Irgendwann. In ein paar Jahrzehnten...

Morgen hast Du Arzttermin? *Toitoitoi* - und wenn Du mich fragst, lass Dir ein Schlafmittel verschreiben. Denn letztendlich hat Dein Mann Recht: davon, dass man wachliegt und grübelt wird es kein bisschen besser...
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  #3  
Alt 27.05.2018, 22:49
TePe TePe ist offline
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Registriert seit: 17.12.2005
Beiträge: 62
Standard AW: Ich brauche etwas Hoffnung...

Von Schlafmitteln würde ich die Finger lassen, die machen sehr schnell abhängig.

Ich darf mich morgen in der Uniklinik mit Verdacht auf Rachenkrebs vorstellen, nicht schön nachdem ich jahrelang meine HNO Ärzte genervt habe.

Micja

Geändert von gitti2002 (27.05.2018 um 23:44 Uhr) Grund: NB
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  #4  
Alt 01.06.2018, 04:53
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Ich brauche etwas Hoffnung...

Liebe Saya1989,

Zitat:
Dienstag rief mich dann mein Arzt an und sagte, dass das vorläufige Ergbnis auf ein Non-Hodgkin-Lymphom hindeutet. Man wartet aber noch die endgültigen Ergebnisse ab um dann einen Behandlungsplan zu erstellen.
Du brauchst etwas Hoffnung?
Die kann ich Dir aus eigener Erfahrung gerne machen, wenn es sich bei Dir um ein NHL handelt.

Klink Dich dann am besten in's Unterforum Lymphdrüsenkrebs ein.
Dort kannst Du massenhaft nachlesen, daß NHL an sich ganz gut behandel- bis heilbar sind.

Ganz pauschal kann ich dazu nur sagen:
Kein Mensch hat ja nun gerade "rasend gerne" überhaupt etwas mit Krebs zu tun.

Wenn er sich aber einen "auswählen" könnte, ist ein NHL eine "empfehlenswerte" Wahl.
Am besten ein "bösartiges".

Denn - so kurios das auch klingen mag - die sind am besten "plattmachbar".
Restlos.

Zitat:
Mein Mann sagt die ganze Zeit das ich erst einmal abwarten soll, was der Arzt sagt. Am Telefon klang der nämlich recht optimistisch.

Ich bin noch keine 30 und eigentlich auch recht fit. Ich will eigentlich nicht glauben das ich unheilbar krank bin.
Dein Mann hat recht:
Sei froh, daß er Dir beistehen kann.

Und mit einem NHL bist Du alles andere als unheilbar krank.
Wenn Du in Deinem Alter an sich gesund und fit bist, wirst Du auch eine Therapie völlig problemlos "wegstecken" können.

Es gibt dabei absolut nichts, wovor Du Angst haben müßtest.
Laß Dir bitte die Diagnose möglichst genau (auch schriftlich) geben.

Und, wenn möglich, nimm auch Deinen Mann zu wichtigen Arztgesprächen mit.
"Vier Ohren hören mehr als zwei", und anfangs versteht man meistens alles gar nicht so richtig, weil es alles totales "Neuland" ist.

Viel Glück bei der Diagnose.

Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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