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  #1  
Alt 10.05.2014, 14:04
Uli_B Uli_B ist offline
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Registriert seit: 10.05.2014
Beiträge: 5
Standard Ernährung nach OP

Hallo,

bei meinem Mann ( 37 Jahre) wurde Anfang Januar ein Tumor am Übergang (T5 gefunden. Er bekam dann 6 Zyklen FLOT-Protokoll ( in doppelter Wirkdosis), wurde jetzt Di nach Ostern operiert. Der Tumor sass an der Speiseröhre, also Speiseröhre und ein Teil Magen entfernt und Magenhochzug. Der Umriss des Tumors war krebsfrei. Jetzt bekommt er nochmal Chemo ( 3 Zyklen).

Jetzt ist die OP fast 3 Wochen her, er hat 10% gewicht verloren und jetzt ist er zu Hause. Sein Hauptproblem ist, das er einfach nicht Essen kann/will, weil er keinen Hunger hat.

Ernährungsberatung im KH war ein Witz . Wie habt Ihr das gemacht, wie habt Ihr (euch) motiviert zu Essen.

Vielen Dank.

Uli mit F 6 Jahre, L 4 Jahre und B 2 Jahre
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  #2  
Alt 10.05.2014, 22:28
Max1962 Max1962 ist offline
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Registriert seit: 29.09.2013
Beiträge: 11
Standard AW: Ernährung nach OP

Hallo Uli,
bei mir ist die Op nun 13 Monate her.
In den ersten
3 Monaten verlor ich an die 30% meine Gewichtes.Bei mir war es zum einen der Muskelabbau und natürlich größtenteils das Essen.So hatte ich keinen Geschmack mehr(Chemo),bzw starke Magenprobleme mit Durchfall und Erbrechen.
Kam mir manchmal vor wie eine Schwangere.So hatte ich eine Woche dabei,in der ich mich nur von Milchreis ernährte.
Ich mußte auch herausfinden,was ich noch ,in welchen Mengen vertrage.
Kalorienreich sollte es schon sein,aber mit meiner Diabetes ... Zu fett vertrug ich anfangs gar nicht.
Bis der Rest-Magen(falls Vorhanden) sich soweit gedehnt hatte,wählten wir auch immer den Platz im Restaurant,mit dem kürzesten Weg zum Wc und ich hatte immer einen wasserdichten Beutel bei mir,falls ich doch erbrechen mußte.
Habe damals auch erstmals den Mut aufgebracht eine halbe Portion zu bestellen
Klingt vielleicht doof,aber ohne den absoluten Willen geht's kaum. .mein Gewicht vom März 2013 mit 115 Kg ging dann auf 78 Kg im Juli 2013 zurück.Aktuell bin ich bei 94 Kg,was bei meiner Grüße nahe am Idealgewicht liegt.
Muß aber dran arbeiten und genug Kalorien aufnehmen.In meinem Beruf verbrauche ich auch einiges.
So sitze ich gerade,nach 2 Bechern Joghurt mit 150g am Pc und mir ist K...elend-1Becher war wohl wieder zuviel.
Aber ich hab sie drin,die Kalorien.
Gib Ihm Zeit und Dir auch
Viele Grüße aus dem Badischen
Max
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  #3  
Alt 12.05.2014, 14:47
Suewal Suewal ist offline
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Registriert seit: 30.01.2014
Ort: Wien
Beiträge: 53
Standard AW: Ernährung nach OP

Hallo Uli,

bei mir wurde im Nov. 2011 (ich war damals 38 also so in dem Alter wie dein Mann) ein Tumor am Übergang Speiseröhre / Mageineingang gefunden. Nach 3 Zyklen Chemo wurde im März 2012 die Speiseröhre und Teile des Magens inkl. Magenhochzug entfernt, danach hatte ich keine Chemo mehr und bin seitdem O.B. - hoffentlich noch sehr lang.

Am Tag vor der OP hat mir mein Chrirurg die weisesten Worte gesagt, die ich während meiner ganzen Behandlung hörte: man glaubt, nach der OP sei alles vorüber, doch in Wirklichkeit wird der Kampf jetzt erst richtig anfangen. Ich bin ihm sehr dankbar für diese Einschätzung, denn ansonsten wär ich wohl schon lange verzweifelt.

Was man braucht, ist GEDULD - und zwar jede Menge!

Ich konnte die ersten 2 Monate nach der OP so gut wie nichts bei mir behalten und musste jeden Tag so ca. 10x oder mehr spucken, egal was ich gegessen habe.

Ich habe insgesamt (mit erster OP und zwei Nachoperationen weil Narbenbruch am Zwerchfell) ca. 25 kg abgenommen.

Das Hungergefühl, wie man es von früher kennt, ist weg, es verändert sich und man gewöhnt sich daran. Irgendwann weiss man wieder, wann der Körper Nahrung oder Flüssigkeit braucht, aber es fühlt sich anders an als der alte Hunger und Durst. Bei mir zumindest.

Das sind ein paar von den schlechten Nachrichten.

Die gute Nachricht: ich kann heute fast normal leben und essen, es hat aber mehr als ein Jahr gedauert, bis ich dort war und viele Sachen gehen auch heute gar nicht mehr. Manchmal kommt das Essen noch hoch oder mir ist übel oder ich habe Kreislaufprobleme, aber alles in einem Bereich, an den man sich gewöhnt und der nicht sehr einschränkt.

Ich habe inzwischen wieder mehr als 15kg zugenommen, jetzt muss ich eher aufpassen, dass es nicht zu viel wird.

Bezüglich Kostaufbau habe ich sehr klein angefangen, mit kleinen Portionen Kartoffelpüree, Hühnchen, Fisch und Gemüse gedünstet, etc.

Ich habe mich an die Regel gehalten, die Nahrung langsam bei geringer Hitze zuzubereiten, nichts scharf anbraten, nichts frittieren, nicht zu heiss, nicht zu kalt, nichts Rohes, nichts Scharfes und alles selbst zubereitet. Ist mühsam, schmeckt schrecklich, aber es hilft. Nach und nach bin ich dann mutiger geworden und habe meine Nahrungsmittelauswahl schrittweise erweitert. Manches ging ganz lange nicht, z. B. Milchprodukte. Die habe ich dann eben weggelassen. Anfangs half es mir aufzuschreiben, was ich gegessen hatte und was davon wieder rauskam. Ist zwar eklig, aber hilfreich.

Vor einigen Lebensmitteln schrecke ich auch heute noch zurück wegen der Konsequenzen, das sind z. B. frisches Weissbrot oder Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Linsen. Geht gar nicht.

Im Grunde muss es jeder selbst rausfinden, was geht und was nicht - also Augen zu und rein damit!!

Es wird besser!!!

lg und viel viel Kraft für die nächsten Wochen und Monate
Sylvia
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  #4  
Alt 13.05.2014, 13:48
kopierkatze kopierkatze ist offline
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Registriert seit: 28.06.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Ernährung nach OP

Hallo Uli,

ich kann mich nur dem was Suewal/Sylvia geschrieben hat anschließen.
Kartoffelbrei ging immer und find ich auch lecker und soviel ich weiss ist
in den Kartoffeln was drin was wir Magen-/Speiseröhren -operierten sehr gut brauchen können. Die Mengen werden mit der Zeit etwas größer, sieht schon seltsam aus auf dem Teller ..........Zwergenportion................aber man kann ja nachnehmen.
Bei mir ist aufgrund der Kalorien langsam Achtung angesagt, denn das Fett sucht sich seine Partien und setzt sich fest.
Zu mir sagte man iss was du möchtest und was dir schmeckt, es ist irgendwie wie das Essen neu entdecken, denn vieles verträgt man nicht mehr.
Das kriegst du schon hin.
LG Margit
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  #5  
Alt 13.05.2014, 14:25
Uli_B Uli_B ist offline
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Registriert seit: 10.05.2014
Beiträge: 5
Standard AW: Ernährung nach OP

Hallo,

danke euch für die Rückmeldung ... ja, jeden Tag ein Stückchen mehr. Wir arbeiten an den Mahlzeiten, aber ihn schüttelt es schon, wenn man Essen nur erwähnt. Es brauch Zeit und das es besser wird, gibt Hoffnung.

Vielen Dank.

LG Uli
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