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Alt 14.05.2003, 20:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard der tag rückt unaufhaltsam näher...

hallo zusammen,

ich habe schon vor längerer zeit von diesem forum gehört und heute möchte ich zum ersten mal schreiben.aber vorsicht es könnte lang und durcheinander werden.nun denn,ich schreibe einfach mal los...

ich bin 32jahre alt und hergeführt hat mich die erkrankung meiner 2jahre jüngeren schwester.vor etwa 1jahr wurde die diagnose "morbus hodgkin" in fortgeschrittenem stadium gestellt und sofort ging es mit der behandlung los...bestrahlungen...chemo...besonders die sogenannte hochdosis-chemo sollte gute erfolge bringen..ect.doch nichts davon war der fall.eher das gegenteil traf ein und immer neue metastasen wurden entdeckt...die letzten anfang diesen jahres in teilen des gehirns und die aussage der ärzte:es tut uns leid aber...hatte ich schon fast erwartet.nach langen intensiven gesprächen und überlegungen entschied sich meine schwester zum abbruch der behandlungen und zu einem "nutzen der verbliebenen zeit".
ich selber bin krankenschwester und so stand für mich sofort fest,daß ich meine schwester zuhause pflegen würde,wenn es denn soweit ist.das stand für mich außer frage!seit über zwei monaten mache ich das nun schon,durchlebe mit ihr alle höhen und tiefen,habe versucht mein bestes zu geben und war bemüht mich auf den baldigen abschied einzustellen.und jetzt steht er unmittelbar bevor...der abschied...wenige tage vielleicht noch und es geht mir so unsagbar schlecht damit.ich würde sie am liebsten festhalten und nicht gehen lassen so sehr hänge ich an ihr.ich frage mich ob ich alles für sie tue und gerade wenn ich sie so in ihren schmerzen leiden sehe zweifel ich so sehr an meinem tun und handeln.sicher ich hatte mich für stärker gehalten aber ich bereue nicht eine minute lang meine entscheidung mich beurlauben zu lassen,zu ihr zu fahren und bei ihr zu sein.ich frage mich nur immer wieder,ob es richtig ist so wie wir es machen?ob es nicht einfach nur unmenschlich ist sie so leiden zu lassen?ich weiß selber andere möglichkeiten hätte es nicht gegeben und doch bringt mich ihr todeskampf unter diesen starken schmerzen schier um den verstand.
hinzu kommt noch daß sie eine 9jahre alte tochter hat die das alles natürlich hautnah mitbekommt.ich/wir reden sehr viel mit ihr,versuchen ihre fragen zu beantworten,ihr die ängste zu nehmen und sie auf den ganz bestimmten dunklen tag vorzubereiten.inzwischen hängt sie immer mehr an mir und heute fragte sie mich,ob ich bitte für immer bleiben könnte wenn ihre mama nicht mehr bei ihr ist...das war echt heftig für mich.was soll ich drauf nur antworten?ich wohne 5oo km entfernt...normalerweise...puh diese frage hat mich echt unvorbereitet getroffen.
ich kann nun gar nicht sagen warum ich das alles von mir gegeben habe.vielleicht mußte alles mal raus,wobei das nur ein klitzekleines bischen dessen ist was in mir vorgeht...arbeitet.hier zuhause versuche ich weiterhin stärke zu vermitteln...gegenüber meinem schwager,der lütten,unseren eltern usw...ihnen allen halt zu geben...ich habe das gefühl sie verlassen sich alle auf mich,denn ich bin ja vom fach...und nun weiß ich selber nicht mehr wohin mit mir und meinen gefühlen...meinen ängsten und zweifeln.
puh doch sehr chaotisch und ich weiß nichtmal ob das so alles hierher gehört aber ich schicke es jetzt einfach mal ab und entschuldige mich sicherheitshalber schon mal im vorraus!
lg
hilde
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