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  #1  
Alt 22.09.2013, 07:28
Hase72 Hase72 ist offline
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Standard AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben

Ich denke das Problem ist weniger was passiert wenn ich sterbe mit meinen Schmerzen, sondern was will ich was gemacht werden soll.

Habe es nun bei meinem Schwieva gesehen, er wollte dann letztendlich keine Ernährung mehr auch keine künstliche - man merkte dass er gehen wollte. Er war die letzten Tage seines Lebens mit Schmerzmittel morphium und co regelrecht "niedergespritzt" dass alles wunderbar und wunderschön war. Andererseits - ob er geistig dazu in der Lage gewesen ist das zu entscheiden - dass wissen wir nicht. Die Famillie hat bis zum letzten atemzug geklammert - Sauerstoff, Beatmung, Ernährung und antibiotische Abschirmung... An was soll denn der arme Mensch sterben "können" oder "dürfen"?

Ich habe für mich beschlossen eine Patientenverfügung machen zu lassen, ich will meinen Kindern nicht antun dass sie entscheiden was ich will oder gewollt hätte. Sondern ich regel das jetzt.

Das mit dem Erbe - tja daran sind schon einige Familien zerbrochen....Da wird man nichts ändern können nur eben mit den Leuten bereits vor dem Tod darüber reden dass man keinen Streit haben will - vielleicht geht das auch testamentarisch... der erste der einen Rechtsstreit vom Zaun bricht wird nachträglich noch enterbt.

Bei meinen Schwiegereltern hiess es immer - die Tochter kümmert sich wenn was passiert. Ja sie soll das machen. Mittlerweile sieht man es anders, die Tochter ist nervlich weit mehr am Ende wie die Mutter die sie "pflegt" seelisch und dazu noch Kinder und Arbeit. Man soll pflege gerne machen und mit einer Art Freude und Vertrautheit... Nur sich um jemanden kümmern zu müssen weil das vor zigjahren mal ausgemacht wurde... aber ich weiss da hängen sich die alte Menschen fest. Wir in unserer Familie haben nun fast 1 Jahr Krebsdiagnose hinter uns, wir haben lange vor uns hin getrauert, der Tod war für uns eine Erlösung. Es heisst jetzt nicht dass wir nicht immer noch traurig sind und ein paar Tränen flliessen wenn wir an unseren Opa denken, wir denken er hätte nicht gewollt dass wir um ihn weinen und am Leben verzweifeln. Wir haben uns sehr die Hilfe von Experten geholt von Kindertrauer und co - und haben so viele nette Menschen kennen gelernt die uns die Urängste genommen haben.

Geändert von Hase72 (22.09.2013 um 07:38 Uhr)
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  #2  
Alt 22.09.2013, 07:59
J.F. J.F. ist offline
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Beiträge: 1.483
Standard AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben

Zitat:
Zitat von Hase72 Beitrag anzeigen

Bei meinen Schwiegereltern hiess es immer - die Tochter kümmert sich wenn was passiert. Ja sie soll das machen. Mittlerweile sieht man es anders, die Tochter ist nervlich weit mehr am Ende wie die Mutter die sie "pflegt" seelisch und dazu noch Kinder und Arbeit. Man soll pflege gerne machen und mit einer Art Freude und Vertrautheit... Nur sich um jemanden kümmern zu müssen weil das vor zigjahren mal ausgemacht wurde... aber ich weiss da hängen sich die alte Menschen fest
Hallo Hase72,

daran hängt sich im Allgemeinen die ganze Gesellschaft auf. Die Töchter werden es richten , die Söhne (mit ihren Ehefrauen) meist nicht. Ist nicht nur ein Blick in die gesellschaftliche Vorstellungswelt, sondern allermeistens auch Realität.
An Deiner Aussage, dass man die Pflege gerne und mit Freude machen soll, sagt mir leider - und da bitte ich um Korrektur falls ich daneben liegen sollte -, dass Du nicht aktiv an der Pflege eines pflegebedürftigen Menschen Teil hattest. Man übernimmt die Pflege, aber sie bringt einen auch häufig an seine geistigen, mentalen und körperlichen Grenzen. wo soll da die Freude sein? Sorry. und noch eins: Töchter haben meist auch Familie, Haushalt, Beruf. Sie warten nicht allein in einer Ecke stehend bis sie "endlich" voll Freude und Tatenkraft pflegen dürfen....

Sorry, mir ist Dein Posting bitter aufgestoßen. Es ist aber Deine Meinung, die ich akzeptiere. Aber nicht annehmen muss und deswegen meine meine Sicht der Dinge los lassen zu müssen. Also bitte nicht als persönlichen Afront auffassen.
__________________
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  #3  
Alt 22.09.2013, 15:56
Hase72 Hase72 ist offline
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Standard AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben

Zitat:
Zitat von J.F. Beitrag anzeigen
Hallo Hase72,

daran hängt sich im Allgemeinen die ganze Gesellschaft auf. Die Töchter werden es richten , die Söhne (mit ihren Ehefrauen) meist nicht. Ist nicht nur ein Blick in die gesellschaftliche Vorstellungswelt, sondern allermeistens auch Realität.
An Deiner Aussage, dass man die Pflege gerne und mit Freude machen soll, sagt mir leider - und da bitte ich um Korrektur falls ich daneben liegen sollte -, dass Du nicht aktiv an der Pflege eines pflegebedürftigen Menschen Teil hattest. Man übernimmt die Pflege, aber sie bringt einen auch häufig an seine geistigen, mentalen und körperlichen Grenzen. wo soll da die Freude sein? Sorry. und noch eins: Töchter haben meist auch Familie, Haushalt, Beruf. Sie warten nicht allein in einer Ecke stehend bis sie "endlich" voll Freude und Tatenkraft pflegen dürfen....

Sorry, mir ist Dein Posting bitter aufgestoßen. Es ist aber Deine Meinung, die ich akzeptiere. Aber nicht annehmen muss und deswegen meine meine Sicht der Dinge los lassen zu müssen. Also bitte nicht als persönlichen Afront auffassen.
Ich weiss durchaus was eine Pflege bedeutet. Trotzdem sage ich - hier zeigt sich was eine Familie wert ist. Kann sie eine Person eine Zeitlang pflegen ohne dass es zu vielen Turbulenzen kommt oder kann sie es niicht. Ich habe es hier gesehen - die Ehefrau wollte das alles selber machen - so lange bis sie wirklich zusammengebrochen ist... Man traut sich nicht fragen - man braucht nicht fragen. Ist das denn echt "Normal". Ich habe es die letzten Tage gesehen - diese Menschen sind froh wenn man kommt und wortlos hilft, und wenn man das Bad putzt oder mit den Kindern gemeinsam das Zimmer aufräumt - weil die Erwachsenen einfach nicht daran denken oder was anderes im Kopf haben. Eine Famillie sollte sich bestenfalls gegenseitig tragen können - man trifft sich man macht etwas aus... Das heisst schon lange nicht dass sich einer verausgaben muss während die anderen zu Hause Daumen drehen. Aber ein bisschen mehr miteinander und füreinander da sein - soetwas trägt die Familie.

Dieses ich werde meine Eltern pflegen wenn sie mal alt sind... Ja wer kann das heutzutage schon sagen - eine Berufstätige Frau, mit Kindern, Bauernhof und co... Das ging früher noch als es Grossfamilie gab die Generationsweise inn einem Haus wohnten - aber heutzutage geht das nicht mehr. Trotzdem sollte eine Familie - ja sollte - zumindest in solchen Fällen zusammenhalten - anpacken und nicht in schockstarre verfallen und den Kopf in den Sand stecken - gemeinschaftlich versteht sich... Die Trauer wird auch leichter wenn man sie teilen kann - sie ist wie die Liebe ein sehr starkes Gefühl dass durch teilen nicht wirklich weniger aber leichter wird....
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