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Alt 02.07.2007, 20:40
Benutzerbild von Elli O.
Elli O. Elli O. ist offline
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Standard Mein Vater 1,5 Jahre krank und kein Ende?

Hallo und guten Abend,

vorweg bitte ich um Nachsicht, daß ich nicht unbedingt mit den passenden medizinischen Fachbegriffen dienen kann, auch weiß ich nicht, ob es hier in Ordnung ist, daß man sich duzt - normalerweise bin ich nur im Hundeforum zu finden.

Ich brauche Unterstützung zu einem Geschehen, daß ich letztendlich nur als Randfigur mitlebe, trotz allem macht es mich schier kirre, nicht helfen zu können. Randfigur deshalb, weil ich nicht mit meinem Vater lebe, das meiste ist erzählt. Nachfolgend versuche ich in Stichpunkten zusammen zu fassen:

Bei meinem Vater wurde vor 1,5 Jahren (mit knapp 60) Prostatakrebs festgestellt. Während der OP wurde wohl das Ausmaß sichtbar, es mußte die Blase entfernt werden, aus Darm wurde ihm eine neue gestaltet, wie viele Lymphknoten weiß ich nicht mehr, ich meine um die 26, wovon an die 7 befallen waren

Im Moment weiß ich leider nicht mehr, zu welchem Zeitpunkt das war, jedenfalls war der Spitzenwert PSA (?) bei 14.000 (nicht verschrieben).

Es tut mir leid, wenn ich die Reihenfolge momentan nicht hinbekomme, Chemotherapie fand statt in Form von Infusion (besser kann ich das nicht beschreiben).
Mein Vater erholte sich so weit gut, nahm zu, kam mit der neuen Blase gut zurecht.

Im vergangenen Herbst wurden Metastasen festgestellt, Hüftbereich. Es erfolgten Chemotherapien (bestrahlen), er bekam Knochenaufbauspritzen. Die Reaktion auf die Chemo begann nach ein paar Tagen mit insgesamten Unwohlsein, die Knochen schmerzten, auf gut deutsch: er fühlte sich *****

Die letzte von 10 Chemos ließ er eigenhändig sausen, ihm kam aus sämtlichen Fuß- und Fingernägel der Eiter gelaufen.

Bei den regelmäßigen Blutkontrollen stellte man den sukzessiven Rückgang des PSA Wertes fest, im Februar fand Röntgen (bin mir nicht mehr sicher, ob es röntgen war oder CT...) Kontrolle statt: Ergebnis war negativ, nichts zu sehen.

Und nun Mitte Juni die neue Hiobsbotschaft: Von Anfang Mai bis Mitte Juni stieg der PSA Wert von ca. 150 auf über gut über 800. Am kommenden Mittwoch ist Termin bei seinem operierenden Professor, der die neuen CT-Unterlagen dann sichten wird. So wie es aussieht, betrifft es eine Niere.

Mein Vater wiegt nur noch um die 62 kg sagte er mir heute, hörte sich heute das erste Mal richtig k.o. an am Telefon, die Kraft fehlt, alles tut weh, ohne Schmerztropfen geht es gar nicht mehr.

Für meine alternativ-angehauchten Begriffe beginnt seine Lebenskraft zu versiegen - was außer weinen kann ich für ihn tun?

Ich sähe ihn gerne klassisch homöopathisch unterstützt, er ist momentan in einem Loch, um irgendwas in der Richtung anzunehmen.

Euren Rat, Eure Erfahrung, Eure Meinung - und mein Dank, das alles jetzt einfach mal rauslassen zu können.

Gibt es hier Menschen, die klassisch homöopathische Unterstützung hatten?

Herzliche Grüße

Elli
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  #2  
Alt 19.07.2007, 00:21
smstein smstein ist offline
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Beiträge: 22
Standard AW: Mein Vater 1,5 Jahre krank und kein Ende?

Hallo Elli

Ja das ist eine schlimme Krankheitsgeschichte, ich kann dir leider
keine spezielle Hilfe nennen da mein Prostatakrebs bis jetzt nicht
mehr aufgetreten ist.
Nur so viel, mein Schwiegervater war auch an Prostatakrebs erkrankt,
ähnlich schlimm, bei ihm wurde jedoch überhaupt nicht mehr operiert,
war zwecklos, aber soviel kann ich sagen, er hatte Schmerzmittel,
also zum Schluss Opiate bekommen, alles in allem hatte er noch bis
zum Schluss große Zuversicht in das Leben obwohl er wußte wie es
um ihn stand, auch bei ihm versagten die Nieren teilweise.
Ich war bei ihm bis zum Schluss und habe ihm noch die letzte Zigarette
1 h vor seinem Tod angezündet, war schlimm und zugleich schön so
von ihm Abschied zu nehmen, was hatten wir eine schöne Zeit verlebt,
alles kam wieder, es tat ihm gut so Abschied zu nehmen.
Was kannst du für ihn tun,weinen ist verständlich hilft aber nicht sondern
belastet ihn eher, wenn möglich so oft wie es geht besuchen, nur bei
ihm sein, er versteht es !

Gruß Werner
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  #3  
Alt 03.11.2009, 22:07
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Elli O. Elli O. ist offline
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Registriert seit: 02.07.2007
Beiträge: 20
Standard AW: Mein Vater 1,5 Jahre krank und kein Ende?

Hallo und guten Abend,

es ist viel viel Zeit vergangen, seit ich hier geschrieben habe, ich kann es selber kaum glauben.

Nichts half mehr wirklich, irgendwann letztes Jahr habe ich meinen Paps gefragt, ob er Angst vorm Sterben hätte - seine Antwort war "ich möchte nochmal fliegen". Mein Paps war immer schon dem Fliegen verbunden, als Jugendlicher begonnen mit dem Segelfliegen und seinen größten Traum hat er sich wohl mit dem Eigenbau einen Ultraleicht-Doppeldeckers erfüllt.

Es war ihm nicht mehr vergönnt und mein Paps schlief am 08.09.2008 für immer ein. Am Freitag, 3 Tage vorher, telefonierten wir noch, in seiner manchmal schier makaberen Art meinte er noch, wenn es so bliebe oder etwas besser würde, wäre es ok, wenn nicht dann heißt es ab zum Ostfriedhof. Genau eine Woche nach diesem Telefonat stand ich dort an seinem Grab, hoch droben zog ein Freund mit einem Doppeldecker seine Kreise als letzten Gruß und ich? Ich fasse es bis heute nicht, daß er nicht mehr hier ist, seine Stimme noch im Ohr................62 Jahre, ist doch kein Alter...... Ihn geküsst, ein letztes Mal, ich liebe dich Paps....

Keine schöne Nachricht; aber sie soll trotzdem hier Platz finden.
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