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Alt 16.06.2004, 15:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard wie kann ich meiner Freundin helfen?

Hallo liebe Gemeinde!
Ich habe viel gelesen hier und war auch schon im chat 2 mal.
Zu vielen Geschichten möchte ich etwas schreiben, aber es ist nicht leicht die richtigen Worte zu finden.
Aber ich denke an Euch alle

Hier nun meine Frage :

Vor einer Woche hat meine Freundin die Diagnose Brustkrebs bekommen, gestern ist sie operiert worden.
Sie ist 46 Jahre alt, hat eine 7 jährige Tochter und lebt zusammen mit ihrem Freund (nicht der Vater des Kindes).
Ihr bisheriges Leben war geprägt von Erfolg und materialistischen Dingen. Teure Autos, Luxusklamotten, Haus und Eigentumswohnung, 3x im Jahr große Reisen, immer auf ihre schlanke Figur bedacht, immer im Jugendwahn.
Das wichtigste in ihrem Leben war, daß sie diejenige ist, die von allen ihren Freunden die schönsten und teuersten Dinge besitzt. Seit einem Jahr ist sie zerfressen vor Neid, da wir ein großes Haus gebaut haben. Sie hat fast alles schlecht gemacht. Ich habe mich seither etwas von ihr zurückgezogen. Wir kennen uns seit fast 20 Jahren.
Trotzdem ist sie immer meine Freundin, ich sehe auch die guten Seiten an ihr!
Nun kam der Schlag, die Diagnose....
6 Tage lang hat sie sich zuhause besoffen, gestern wurde operiert. Es gab Komplikationen, ein Blutgerinsel...heuet morgen wohl noch eins, eine Drainage mußte gelegt werden.
Es wurde ca. die Hälfte bis dreiviertel der Brust abgenommen und einige Lymphknoten entfernt.
Den endgültigen Befund bekommt sie nächsten Dienstag, daß es Krebs ist ist aber schon mit biopsie nachgewiesen worden.
Ich weiß das alles nur von meinem Mann, der mit ihrem Freund telefoniert hat, sie will niemanden sehn außer ihrem Freund, nicht ihre Eltern, nicht ihr Kind, nicht mich, niemanden... sie will nicht telefonieren, heult nur und ist sehr aggressiv.

Was soll ich tun? Soll ich abwarten bis sie mich anruft? Gibt es psychologische Hilfe im Krankenhaus?
Ihr Freund ist etwas überfordert, er muß sich um die Kleine kümmern und um den Riesengroßen Hund. und hat einen anstrengenden Job, er ist selbstädig und kann keinen Urlaub nehmen, da er nur mit einem Freund zusammen die Firma führt und von jedem kleinen Auftrag existenziell abhängig ist.
Meine Freundin ist ebenso selbständig und hat nicht vorgesorgt, keine Versicherung, nur die normale gesetzliche Krankenversicherung.
Wenigstens kümmert sich der Vater der Kleinen noch um das Kind..

Ich mache mir so viele Gedanken...
Ihr Leben wird sich so verändern, ich weiß nicht ob sie das schafft!
Ich habe Angst, daß sie alles in sich hineinfrißt!
Wir haben uns letzte Woche gesehen, aber alles was ich ihr sagte war in ihren augen verkehrt. Sie brüllte mich nur total aggressiv an "Du hast ja keine ahnung! DU hast keinen Krebs! Also sei ruhig" usw...

Wird sich ihr zustand ändern? Ich denke dauernd an sie!

Welche Bücher kann ich ihr empfehlen? Obwohl ich glaube, sie wird sie nicht lesen, sie verdrängt...!!! Ist das normal?

Meine Ma ist vor 5 Jahren an Krebs gestorben mit 72. Zuerst blasenkrebs, dann war alles befallen. Bei ihr war es anders. Sie war ruhig und gelassen und hat nur an meinen Pa und mich gedacht. Ich war bis 2 Stunden vor ihrem Tod bei ihr und wir haben alles besprochen, daß sie jetzt eine Möwe sein wird die im Wind über Sylt segelt und so... es war sehr schön das alles noch mit ihr zu besprechen! Sie war in einem Hospiz und hat mich nachhause geschickt am Abend, lächelnd!! ...nun muß ich heulen... sorry... also...sie ist dann zwei Stunden später gestorben und die Schwester fand sie lächelnd!! Ich habe sie dann noch gesehen und es war ...kann ich nicht beschreiben... anrührend vielleicht...

Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben!

Liebe Grüße an alle die das hier lesen!
Fanni
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