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  #1  
Alt 28.04.2007, 02:53
Cody Cody ist offline
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Registriert seit: 28.04.2007
Beiträge: 3
Frage AW: Verzweifelt, traurig und wütend

ich wünsche allen einen angenehmen guten Morgen,

bei meiner Mutter (Jg.1940) wurde im Oktober letzten Jahres Speiseröhrenkrebs festgestellt. Sie überstand die 8stündige Operation und es ging ihr den Umständen entsprechend gut.
Ganz plötzlich und unerwartet trat eine verschlechterung ihres Zustandes ein, so dass mein Vater den Hausarzt verständigte, der sie ins Krankenhaus einwies.
Es wurde festgestellt, dass der Krebs gestreut hatte und zwar im Kopf. Es hatte sich eine Geschwulzt gebildet, die auf einen Nervenstrang drückte.
Leider ist die Geschwulzt inoperabel.
Es wurde dikutiert ob eine Strahlentherapie helfen könnte. aber leider ist meine Mutter zu schwach. Also wurde diese abgelehnt.
Jetzt ist sie in einem Pflegeheim -allerdings ein sehr gutes-.
Sie schläft die meiste Zeit (ich weiß nicht ob das gut oder schlecht ist).
Wir hoffen,dass sie etwas Kraft und Gewicht zunimmt, damit vielleicht doch noch die Strahlentherapie gemacht werden kann.
Sie reagiert auf Fragen mit ja oder nein und erkennt uns (meinen Vater und mich, ihre Tochter).
Allerdings mußten wir die Betreung für sie beantragen. Mein Vater als 1. und ich als Ersatzperson.
Als wenn das nicht genug wäre, jetzt kann mein Vater nicht mehr. 3 Wochen hat er nicht mehr geschlafen und ist mit den Nerven am Ende.
Fühle mich etwas überfordert z.Z.
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  #2  
Alt 28.04.2007, 17:21
estella estella ist offline
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Registriert seit: 25.04.2007
Beiträge: 223
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo an alle,
zunächst: liebe Cody, versuche stark zu bleiben, denn das ist die wichtigste Hilfe, die du deinen Eltern zukommen lassen kannst. Ich kann mir vermutlich nicht vorstellen, wie hart es für dich ist und hoffe, dass du Mencshen, bei denen du auftanken kannst um dich hast. Ich denke an dich und deine Familie!
Dann: Dr. Schumacher wird der Chirurg sein, der meinen Vater operieren wird. Danke an Gärtner, der mir diese tollen Tips gegeben hat! Esteba, mein Bruder, wurde durch die Mail regelrecht munter. Ich habe letztes Jahr im Virchow entbunden. Ebenfalls im Virchow machte ich in der 21sten SSW eine Ultraschalluntersuchung, bei der festgestellt wurde, dass mein Sohn zwei Klumpfüsse hat. Noch vor der Entbindung konnten Adrian und ich mit dem Virchow-Spezialisten für Fußfehlstellungen reden (wie sich später herausstellte einer der Besten auf diesem Gebiet in D-Land), der Pablo einige Stunden nach der Geburt untersuchte. Der Kleine erhielt sehr früh die beste Behandlung, di eman in diesem Land kriegen kann. Er hat vor einigen Tagen seine ersten wackeligen Schritte getan-will sagen: das Virchow ist genauso wie du es beschrieben hast, kalt, aber effizient. Ich bin erleichtert zu lesen, dass es in Punkto Speiseröhrenkrebs ebenfalls gut aufgestellt ist. Ich werde Dr. Schumacher nachdem wir Montag die Ultraschall hinter uns gebracht haben eine Mail schicken oder anrufen, denn ich will mit ihn reden, ohne dass mein Vater daneben steht. Mir graut vor Montag. Uns allen gehts abwechselnd schlecht und noch schlechter und dann wieder ganz schlecht. Ich weine viel und Adrian lag eben neben mir und weinte auch. Gleich kommen seine Eltern mit dem Zug an. Mein Schwiegervater wird heuet 75. Ich will gar nicht feiern, denn ich haben Angst, dass mein Vater nie dieses Alter erreichen wird...
Lieber Gärtner, wann hast du Dr. Schumacher kennengelernt? Unmittelbar vor der OP?
Danke für die Antworten,
estella
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  #3  
Alt 29.04.2007, 01:11
Benutzerbild von Gärtner
Gärtner Gärtner ist offline
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Ort: Schorfheide
Beiträge: 508
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Ich habe Dr. Schumacher 2 Wochen vor der Operation sprechen können. Er spricht ganz schnörkellos und sagt wie's ist. Er ist ganz Fachmann, ganz ruhig aber nicht kalt. Er ist der leitende Oberarzt für die gesamte allgemeine und Visceralchirurgie, denn der Professor Neuhaus ist ja mehr mit der Lehre befasst und operiert wohl nur noch selten. Ich habe ihn nur bei der Visite auf der Intensivstation gesehen.
Wenn Sie Dr. Schumacher sprechen, grüßen Sie ihn bitte von mir und sagen Sie ihm, dass es mir gut geht!
Dasselbe wünsche ich Ihrem Vater auch recht bald wieder.
Alles Gute!
__________________
Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein)
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  #4  
Alt 29.04.2007, 14:12
ulla46 ulla46 ist offline
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Registriert seit: 17.07.2006
Ort: Mettmann
Beiträge: 986
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo Cody,
ich habe deinen Beitrag gerade gelesen. Das ist wieder so eine traurige Geschichte! Hatte deine Mutter vor der OP noch keines Metas? Ich wunder mich etwas, dass deine Mutter Metas im Gehirn hat, denn das ist eigentlich bei SPK eher selten. Ich wünsche euch von Herze, dass deine Mutter in dem Heim gut betreut. Persönlich würde ich alle Betroffene allerdings immer ein Hospiz vorziehen, weil man gerade dort auf die Bedürfnisse der Krebskranken eingestellt ist. Ich kann gut verstehen, dass du das Thema Sterben noch ausklammern möchtest. Aber ich glaube, dir in der Situation viel Hoffnung zu machen, hilft nicht. Mit einer evtl. Bestralung gewinnt ihr vielleicht etwas Zeit. EIne Kopfbestrahlung ist aber nicht ohne, psychisch (du wirst mit einer total engen Kopfmaske an die Liege geschraubt) und physisch sehr belastend und kann deshalb auch deine Mutter sehr schwächen.
Begleite deine Mutter mit all deiner Liebe und sorge dafür, dass deine Mutter keine Schmerzen hat. Ich habe leider bei meiner Tante im Heim erlebt, dass man dort mit ihrer Krebserkrankung völlig überfordert war und sie schrecklich leiden musste, bis wir sie ins Hospiz verlegt haben.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit und dass du auch selbst jemanden hast, der dich stützt.
Liebe Grüße
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #5  
Alt 30.04.2007, 16:48
estella estella ist offline
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Registriert seit: 25.04.2007
Beiträge: 223
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo an Alle,

zurück aus der Utraschalluntersuchung: keine Metastasen bei allen beschallten Organe (Leber, Galle, Milz, Pankreas, Nieren, Harnblase), kein Nachweis für vergrößerte perizöliakale Lymphknoten. Der erste Befund ist folglich eine große Erleichterung!
Mein Bruder war ebenfalls mit. Er war viel ruhiger und gefaßter als ich und erzählte im Warteraum Geschichten, die uns ablenkten. Ich hatte kaum geschlafen vor lauter Angst. Vor allem die Leber machte mit große Sorgen, da der Vater meines Vaters an Leberkrebs gestorben ist. Er wurde grad mal 56 Jahre alt. Mein Vater lebte damals in Panama und ich weiß, dass er darunter leidet, seinen Vater nicht mehr lebendig gesehen zu haben. Metastasen in der Leber hätte ihn mehr demoralisiert als in irgendeinem anderen Organ...
Nach den guten Nachrichten, gingen wir zu meinem Bruder und nahmen ein zweites Frühstück ein. Unbewußt achte ich bei jedem Bissen, ob mein Vater auch "ordentlich" ißt. Unabhängig voneinander, haben Esteban und ich ihn darauf hingeweisen, dass er viele Kalorien zu sich nehmen muss. Mein Bruder hat statt Milch Sahne in seinen Café geschüttet - jedes bißchen Fett am Leib zählt. Wie es jetzt weitergeht, weiß ich nicht so recht: am 8.5. soll er eingeliefert werden, am selben Tag wird die Endosonographie gemacht: Wann reden wir mit Dr. Schumacher? Wer ist unser Ansprechpartner? Wohl kaum der Chrirurg? Oder doch? Ich muss mich ab Mittwoch dahinterklemmen, den Ablauf herauszufinden. Seltsamerweise kommen mir diese Gedanken erst jetzt. Ich war so sehr auf die Beschallung der Leber konzentriert, dass ich alle anderen Themen, die geklärt werden müssen, zur Seite geschoben habe.

Liebe Grüsse an alle,

estella
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  #6  
Alt 30.04.2007, 18:28
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Gärtner Gärtner ist offline
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Ort: Schorfheide
Beiträge: 508
Daumen hoch AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella!
Das sind ja gute Nachrichten! Also Glück im Unglück. Da Dein Vater ja eine gute Konstitution hat, ist die Prognose für den Ausgang der Operation gleich viel besser.
Der Ansprechpartner während des Krankenhausaufenthaltes wird der jeweilige Stationsarzt sein. Ihr werdet ihn bei der Aufnahme kennenlernen. Dort auf der Station läuft alles zusammen. Dorthin kommen die Untersuchungsbefunde von der ganzen Menge Untersuchungen, die gemacht werden. Und dort wird auch entschieden, wann was gemacht wird. Der Onkologe wird hinzugezogen, aber man kriegt ihn nur dann zu sehen, wenn nach der Operation noch eine onkologische Behandlung notwendig ist. Aber wenn der Befund bei Deinem Vater noch nicht so kompliziert ist, ist das vielleicht gar nicht notwendig.
Alles Gute!
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  #7  
Alt 30.04.2007, 21:12
estella estella ist offline
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Registriert seit: 25.04.2007
Beiträge: 223
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Lieber Gärtner,
vielen Dank für die vielen Infos!! Sie sind wie ein Kompass bei dieser merkwürdigen Reise, die wir angetreten sind...habe eben zum ersten Mal seit Tagen richtig gegessen und sogar ein Glas Rotwein getrunken, bin jetzt wirklich müde,
estella
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