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  #1  
Alt 19.01.2017, 16:55
ReginaM ReginaM ist offline
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Registriert seit: 19.01.2017
Beiträge: 2
Standard Tumorausdehnung

Hallo,
leider hat die Biopsie nun auch bei meinem Lebensgefährten ein Prostatakarzinom ergeben (Gleason 3+4=7/PSA 7,22). Die Gewebeproben wurden diesmal unter RVS-MRT-Fusionsbiopsie entnommen, nachdem eine erste "normale" Biopsie vor ca 10 Monaten in 2 von 12 Proben einen High Grade Pin ergeben hatte. Was mich nun im Ergebnis der "gezielten" Fusionsbiopsie so beunruhigt ist die Tumorausdehnung. In einer Probe 40mm? Kann das sein? Das ist doch riesig oder nicht? Auf "normalem" Ultraschall war das bis jetzt nicht zu sehen (??) und auch in der ersten Stanzbiopsie vor 10 Monaten nicht wirklich (??).

Histologie:
1: apical links Gleason 3+3=6, 6,4mm
2: medial links, gleason 3+4=7, 18mm, Gleason 4 Anteil 25%
3: basal links, Gleason 3+4=7, 11,2mm, Gleason 4 Anteil 15%
4: apical rechts: tumorfrei, fokal subakute Entzündung
5: medial rechts, tumorfrei
6: basal rechts, tumorfrei
7: RVS 1- PZ Mitte links posterior Gleason 3+4=7, 40mm, Gleason 4 Anteil 20%
8: RVS 2- PZ apex links posterior, Gleason 3+4=7, 10mm, Gleason Anteil 10%
Tumorausdehnung gesamt: 85,6mm
Kein perineurales und/oder extra prostatisches Tumorwachstum,
Anteile Gleason 4: 18,8%
5 von 8 Proben Tumorbefall

Das Prostatavolumen soll bei 39 ml liegen, in der Vorgeschichte gab es häufiger mal Prostataentzündungen.

Kann mir da einer was zu sagen? Ist bei der Größe noch ein Wachstum innerhalb der Kapsel realistisch? Ist große Eile geboten? Erstgespräch in der Klinik ist erst Mitte Februar.

Danke für euren Rat!
Regina
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  #2  
Alt 19.01.2017, 19:02
Benutzerbild von Saerdna
Saerdna Saerdna ist offline
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Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 104
Standard AW: Tumorausdehnung

Zitat:
Zitat von ReginaM Beitrag anzeigen
Ist große Eile geboten?
Da würde ich als medizinischer Laie bei einem Tumor immer "ja" sagen.

Zitat:
Erstgespräch in der Klinik ist erst Mitte Februar.
Das weist allerdings darauf hin, daß der momentane Status diese "Verzögerung" zuläßt. Sonst hätten es die Ärzte nicht auf diesen Termin gelegt.
Müßte die Sache sofort in Angriff genommen werden u. die Klinik hat keine Kapazitäten, würden sie ihn woanders hin schicken.
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  #3  
Alt 19.01.2017, 20:01
Flüstermann Flüstermann ist offline
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Ort: in der Oberpfalz
Beiträge: 12
Standard AW: Tumorausdehnung

hallo,
nach den Daten ist eine Ausdehnung über die Kapsel eher unwahrscheinlich, was aber nicht heißen soll, das es nicht doch sein kann.

Meine Einschätzung nach ein T2a (ein Lappen befallen) N anscheinend 0, M ebenso 0 und somit fast noch ein Haustierchen, also durchaus therapierbar.

Durch den Erstbefund als High Risk würde ich dennoch etwas unternehmen.

Vorab ne Hormonspritze (z. B., Pamorelin, als 1- oder 3- Monatsspritze) verschafft etwas Zeit zum Handeln und sichert den Status (bei mir 7b mit PSA 39, T2b also beide Lappen befallen, so gehandhabt).

Verschafft einen die Ruhe zum überlegten weiteren Vorgehen, als da wären:
- die RPE (war für mich keine Option, zuviel Risiko und dann die "Nachwehen")
- die Bestrahlung (habe ich gewählt, aber auch da die "Ausnahme" Protonenbestrahlung)
- die Chemo, kommt meist erst nach der RPE und rezidiv zum Einsatz (meist heißt hier fast in 50% aller RPE)
- die Hormonbehandlung, wobei die Antihormonbehandlung (siehe vor Pamorelin) durchaus auch parallel oder vorher beginnen kann, abgekürzt AHB, im Gegensatz zu HB 1, gefolgt von der HB 2 und auch HB 3, meist nach RPE

Die Strahlentherapie wird oftmals als Weg ohne Umkehr beschrieben (d.h., bestrahltes Gewebe kann nicht mehr operiert werden) was schlichtweg Nonsens ist: es will nur keiner machen, da verstrahltes Gewebe sich nicht so schön schneiden läßt und auch meist mehr gesundes dabei "draufgeht" - aber es geht!

Es ist eben so, das jeder Bäcker seine Brötchen lobt (will der ja verkaufen und dran verdienen), wieso sollte es bei Ärzten anders sein, bzw. glaubt jemand, da ist es anders?

Meine Protonenbestrahlung verlief absolut Nebenwirkungsfrei, war, bin kontinent und -trotz Pamorelin- auch noch potent (wenngleich trockener Erguß). Meine Werte heute 6 Wochen nach Ende der Bestrahlung:
- Prostata im Normalbereich mit 26 ccm, vorher 54!
- PSA bei 0,7 (soll in 6 Wochen unter 0,2 sein
- Testoteron bei 0,3 (soll ebenfalls in 6 Wochen unter 0,2 sein)

Heutiger Onkologiebesuch bescheinigte außer ner ausgeprägten Fatigue nichts (erhöhtes Schlafbedürfnis und das soll auch normal sein nach Bestrahlung).

Arbeite, da selbstständig, bereits ab ersten Tag nach Ende der Bestrahlung, wenn gleich auch mit etwas angezogener Handbremse.

Also durchaus gute Chancen um das Tierchen in Schach zu halten und kuschen zu lassen, wenn nicht gar zu vertreiben.

Nun informiert euch, ist durchaus noch Zeit, und handelt dann so wie es euch (ihm) entspricht und nicht weil einer sagt, das musst du machen sonst.

Für euere Wahl wünsch ich euch viel Erkenntnis, für die Behandlung viel Glück

lg
Flüstermann alias Harald (nomen est omen)
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  #4  
Alt 20.01.2017, 14:03
ReginaM ReginaM ist offline
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Registriert seit: 19.01.2017
Beiträge: 2
Standard AW: Tumorausdehnung

Lieber Saerdna,
lieber Flüstermann,

danke für eure Einschätzungen, ausführlichen Tipps zur Vorgehensweise und persönlichen Erfahrungswerte. Natürlich ist das schon etwas "Glaskugel", ob jetzt 4 oder 8 Wochen das Zünglein an der Waage sein könnte. Aber die Größe des Tumors hat mich schon etwas geschockt, der Highgrade Pin Befund vor 10 Monaten wies ja eher auf ein "entspanntes Vorgehen" hin. Daher ist der Tipp mit der Hormonspritze sehr hilfreich, das kann er ja mal ansprechen, sollte sich der OP Termin verzögern. OP steht jetzt - vorausgesetzt die Ärzte sehen das auch so - für ihn fest, die anderen Optionen wie Bestrahlung oder Hormonblockade zieht er derzeit nicht in Betracht. Ich wünsche euch alles Gute & weiterhin toi, toi, toi.

Liebe Grüsse
Regina

Geändert von gitti2002 (20.01.2017 um 23:55 Uhr)
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