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  #1  
Alt 07.11.2009, 09:50
ichmagnichtsneuesmehr ichmagnichtsneuesmehr ist offline
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Registriert seit: 21.08.2009
Beiträge: 82
Standard falle in ein tiefes loch - was nun ?

guten morgen zusammen.
eigentlich verstehe ich nicht, was mit mir los ist.
vor ca 10 wochen hatte ich eine gebärmutterkrebs - op, anschliessend bestrahlung. alles ist soweit ok. in 2 wochen fahre ich in der reha, auf die ich mich freue.
diese woche allerdings hatten wir 2 todesfälle. ein guter bekannter und ein verwandter. beide büer 80 jahre, bei beiden war damit zu rechnen.
aber irgendwie ziehts mich jetzt runter.
ich denke nicht viel über den tod nach, die krankheit habe ich auch akzeptiert (ist ja auch weg), von der familie hab ich hilfe und zuspruch, aber seit einigen tagen gehts bergab. ich fühle mich lustlos, habe null interesse.
das kenne ich nicht von mir.
wer hat ähnliche erfahrungen und kann mir rat geben ?
liebe grüsse ute
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  #2  
Alt 07.11.2009, 16:15
ricola ricola ist offline
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Registriert seit: 23.03.2009
Ort: Kreis Ludwigsburg
Beiträge: 63
Standard AW: falle in ein tiefes loch - was nun ?

Hallo Ute,

ich kann das nachvollziehen. Ich war jetzt eigentlich sogar so weit, wieder arbeiten zu gehen, ich hatte die Total OP im Februar, und mein Körper war eigentlich wieder fit! Nur der Kopf kommt nun hinterher, die Psyche ist damit offensichtlich doch nicht so schnell fertig, wie man selber denkt! Und man neigt dazu, zur Tagesroutine überzugehen, und dann festzustellen, dass das Thema eben doch noch nicht durch ist.

Bei mir wurde das innerhalb einer Woche so schlimm, dass ich eine Angsterkrankung drauss gebastelt habe. Es ging so weit, dass ich mich eine Woche nicht mehr vor meine eigene Tür getraut habe. Zuhause lustlos und völlig neben der Spur in den Tag hineinleben, und draussen Panikattacken! Und sowas kenne ich überhaupt nicht von mir, bin eher bodenständig und hab mir selbst gesagt: das kann doch nicht dein Ernst sein!! Willst du tatsächlich überschnappen??
Aber so ist es nun. Ich bin wegen Depressionen zuhause, und kann so nicht arbeiten gehen. Ich suche dringend einen PsychoOnkologen, obwohl ich dachte, das Thema wäre durch, und alles sei prima. (Mir ging es super, sowohl körperlich als auch seelisch, bis die Arbeit und der Stress wieder dazu kam.) Das Ende vom Lied ist, dass alle für mindestens ein Jahr ausgebucht sind, und ich nun Psychopharmaka nehmen muss, um einigermaßen auf der Spur zu bleiben. Und das 6 Monate nach Behandlungsschluss!! Ich versteh es nicht, und kann es mir nicht erklären.

Nutz unbedingt die Reha dafür, der Sache auf den Grund zu gehen! Und hol dir Hilfe, bevor es schlimmer wird! Das ist mein Wunsch an dich. Denn das zu ignorieren, hat sich nun bei mir gerächt. Eine Therapeutin hat mal zu mir gesagt: die OP ist für den Körper einfach ein riesiges Trauma. Auch wenn jeder sagt, dass das doch mittlerweile Routine ist, und es vielen danach ja auch wieder relativ gut geht. Oft kämpft erst der Körper wieder ums Funktionieren, und dann kommt meist die Seele noch hinterher. Dein Körper scheint dir auch zuverlässig zu melden, dass die Sache eben vielleicht noch nicht so "gegessen" ist, vor allem nicht nach gerade mal 10 Wochen.

Ich wünsch dir, dass du dein Tief wieder überwindest,

Liebe Grüsse, ricola
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  #3  
Alt 07.11.2009, 23:11
ichmagnichtsneuesmehr ichmagnichtsneuesmehr ist offline
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Registriert seit: 21.08.2009
Beiträge: 82
Standard AW: falle in ein tiefes loch - was nun ?

hallo ricola und danke für deinen zuspruch.
ich werde mir in der reha auf jeden fall hilfe holen und es als chance nutzen. ich warte auch schon drauf.
schade, dass du so lange auf professionelle hilfe warten musst. die tabletten können auch keine lösung sein. davor fürchte ich mich nämlich.
ich wünsch dir alles gute ricola.
liebe grüsse ute
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  #4  
Alt 30.11.2009, 16:04
Chrischdel Chrischdel ist offline
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Registriert seit: 27.11.2009
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Beiträge: 6
Standard AW: falle in ein tiefes loch - was nun ?

Hallo Ute,
ich bin noch ziemlich neu hier in dem Forum und auch eher eine stille Leserin, aber dein Beitrag... tja .... der könnte grad mal von mir sein. Hatte im Aug. die OP, dann Bestrahlung und Ende Dez ist dann der Termin für die AHB, in Freiburg.
Hab am Anfang auch gemeint, dass ich das locker wegsteck, aber von wegen, der Kopf macht da sein eigenes Ding. Wurde ganz am Anfang von meiner Frauenärztin zu einer Psychoonkologin geschickt....bin da auch hingegangen... hab aber gleich klargemacht das ich hier vollkommen fehl am Platze bin...war ja auch stark genug. Das ging auch alles ganz gut, bis die Bestrahlungen fertig waren und langsam alles ruhiger wurde. Jetzt spielt das Kopfkino verrückt. Lustlos, nur nirgendwo hingehen müssen schon gar nicht da wo viele Leute sind, ja es ist ein Graus. Ich hoffe das die in Freiburg mir da etwas weiterhelfen können, wird für mich zwar nicht ganz leicht, aber versuche da offen hinzugehen. Mal sehen ob es klappt. Die Ricola hat mir da auch schon sehr weitergeholfen.
Ich hoffe die Reha hat dir da jetzt weitergeholfen.
LG C.
__________________
ossär metastasiertes nodal positives, multizentrisches Mamma-Ca re, Diagnose 07/09 pT2 (3cm) pN2 (7/22) M1 (ossär) G3, R1 ER++,PR++,Her2neu-;Ablatio 08/09, dann Bestrahlung, Arimidex, Zoladex und Bondronat als Infusion.
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