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  #1  
Alt 23.04.2011, 21:20
Mische1985 Mische1985 ist offline
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Daumen runter COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Hallo ihr Lieben,

bin durch Zufall auf euer Forum gestoßen und wollte mich einfach mal mit beteiligen, da ich so viele Fragen habe und ich mich auch mal wo "ausheulen" muss!

Ich selbst bin nur Angehörige!

Bei meinem Papa 52 Jahre alt wurde 2008 COPD festgestellt. Sein Zustand verschlechterte sich echt Rasant. Am Anfang hatte man seine Krankheit kaum bemerkt, aber je mehr Monate verstrichen desto schlechter war auch seine Atmung. Bis er nun vor ca.1 1/2 Jahren ein Sauerstoffgerät bekam, dass er auch 24 Stunden tragen musste. (nachts eine maske, kenne mich mit den begriffen leider nicht so aus) Trotzdem wurde es nicht besser! Vor einem halben Jahr waren wir noch auf nem Schützenfest das wäre jetzt nicht mehr möglich.
Er bunkerte sich regelrecht in der Wohnung ein. Jeder kleinste Schritt war eine tortus überhaupt.
Mein Vater verlor alles, seine Existenz, sein Auto ---- bis hin zum Insolvenzverfahren.

Im Januar war er 6 Wochen auf Kur. Er sollte nach Hannover um auf die Lungenspenderliste zu kommen. Mitte Februar kam er wieder nach Hause, doch er klagte über Knieschmerzen. Er war bei vielen Ärzten, haben sein Knie geröngt etc. Nicht zu erkennen. Verdacht auf Miniskusriss.
Sonntag am 10. April 2011 haben wir ihn ins Krankenhaus gebracht, weil er nicht mehr aufstehen konnte vor Schmerzen.
Am 12.April 2011 wurde er operiert. Nur mit PDA, da eine Vollnarkose bei seiner Lunge zu riskant wäre.
Okay wir haben uns alle nichts dabei gedacht: Eine routinierte OP dachten wir.
Aber falsch gedacht!!!!!
Jetzt geht der Spießroutenlauf los!

12.April: Die Ärzte bereiteten meinen Papa also auf seine Miniskus Op vor. Er nur in PDA, dass er alles mit bekam.
Das Bein wurde gestreckt, auf einmal Schock: Der Oberschenkelknochen brach!!!
Ärzte alle in Panik, alles wurde gestoppt, dann wurde das Bein von meinem Vater nochmal geröngt, wirklich durchgebrochen und der Knochen von innen zerfresse.
(Die Ärzte vorher haben leider wirklich nur die Kniescheibe geröngt, 10 cm weiter oben und man hätte es schon vorher gesehen)
Er bank einen ca. 25 cm großen Nagel durch den Knochen als Stabilisierung.

13. April: Wir gingen meinen Vater auf der Intensivstation besuchen.
Er weinte, meinte das Bein wäre gebrochen und er hätte nun einen Nagel im Knochen. Mein Vater sagte, es wäre vom Kortison was den Knochen zerfresse hatte.

Bis der Arzt kam ------

Herr D. es ist nicht üblich, dass Medikamente sowas verursachen, wir gehen davon aus, dass dieses eine Knochenmetastase ist.
Eine Probe wurde entnommen, nun hieß es warten!
KREBS?????
Ein CT wurde gemacht, weil Knochenmetasten ja nicht so entstehen sondern einen Herd haben müssen. Prostata oder Lunge sagte der Arzt.

Wir haben auf Prostata getippt, weil Lunge konnte es doch einfach nicht sein, er war eine Woche vorher noch beim Lungenröntgen, da hätte man ja schon lange was sehen müssen.

14. April: Diagnosetag
Herr D. wie es sich bestätigt hat haben Sie Knochenmetasten und wir haben auch den Krebsherd gefunden: LUNGENKREBS!!!

Mein Vater brach in seinem Bett zusammen, jetzt wo er durch seine Bein OP nicht mehr laufen konnte und Bettlägrig war.

Ich ging mit dem Arzt vor die Tür und fragte wie man nun weitzer verfahren kann, wie schlimm das ganze schon ist. Seine Antwort: Der Krebs befindet sich im Endstadium!

Was bedeutet das nun? Endstadium? Ist es bald zu Ende?

15. April: Verlegung in die Lungenklinik Lenglen (Göttingen)
Mein Vater ist nun bettlägrig, da er solche Schmerzen im Bein hat und nicht aufstehen kann. Auch Rollstuhl traut er sich nicht zu.
Er liegt im Bett und sieht sehr schlecht aus.
Jedes Wort was er spricht, bedeutet sehr viel Anstrengung. Er prustet, er schwitzt wie verrückt!

Geht es bald zu Ende?

18. April:
Papa liegt noch immer im Bett, kann sich nicht mal setzen, ist ihm alles zu Anstrengend.
Essen tut er wenig, so gut wie gar nichts!
Der Arzt kam zur Visite sagte: "Der Krebs ist nicht mehr heilbar, er hat auch schon gestreut, operieren und bestrahlen können wir nicht mehr, es gibt noch die Chemotherapie! "
Um zu wissen was es für ein Krebs ist wurde eine Arzt "Lungenspiegelung" gemacht und eine Probe entnommen.
(Bis heute leider kein Befund, da die doofen Feiertage dazwischen hängen)

20 April: Der Arzt unterhielt sich mit meiner Mutter. "Sind sie sich sicher das wir die Chemo noch machen sollen oder soll er in ein Hospitz"

SCHOCK!!!

Was heißt das denn nun?

Papa ist sehr sehr sehr dünn, schon immer sehr dünn gewesen, aber momentan ist er abgemagert. Er ist 176 cm und wiegt so um die 55 kg.
Er hat starke Atmungsschwierigkeiten, ist sehr schnell aus der Puste, essen ist im Anstrengend und eigentlich ist ihm von der Luft her alles anstrengend.
Seine Psyche ist sehr gestört, redet sehr oft vom Tod, weint viel!
Durch sein Bein ist er in seiner Bewegung sehr eingeschränkt, kann nicht mal alleine auf die Toilette gehen.

Heute hat er den ersten Schritt nach vorne gemacht, er saß das erste mal seit 2 Wochen im Rollstuhl!

Er ist voll ansprechbar, das heißt nicht verwirrt oder sonstiges. Er ist mal lustig drauf 5 Min. später wieder traurig. das schwankt. Er hat auch sonst keine Schmerzen. Keine Krebsschmerzen oder sonstiges! Sein Bein geht bergauf, wird aber noch lange auf andere Hilfe angewiesen sein.

Nächste Woche Dienstag oder Mittwoch soll seine Chemo (Infusion) anfangen und soll das Ende der Woche nach Hause kommen.

Er geht dann in eine kurzzeitpflege, da wir ihn nicht aufs Klo bringen können und wir keine große Familie sind. Ich habe selber 2 kleine Kinder und meineMutter ist noch berufsfähig und das muss sie auch bleiben. Deswegen haben wir uns dafür entschieden und hoffen das er in der Zeit wenigstens wieder an seinem Rollator gehen kann oder sich alleine in den Rollstuhl setzen kann.

Keiner kann uns sagen wie lange er noch hat und wir selber können das auch schlecht einschätzen.
Es gibt Tage da denken wir "Huch, dass sieht sehr schlecht aus" oder Tage wie heute wo er von der Psyche ist wie der Papa den man kennt!

Ich bin total überfordert, habe schon viel im Internet nachgelesen.
Nun möchte ich mich an euch wenden, da ihr ja auch selbst betroffen seid.

Wie realistisch sind denn Papas Chancen wirklich?
Was bringt die Chemo? Lebensverlängerung oder auch die Chance zum Stillstand?

Habe 1000 Fragen und weiß gar nicht wie ich das alles ausdrücken soll. Mein Kopf explodiert fast!

Ich weiß doch auch nicht mehr weiter, will doch meinen Papa noch nicht verlieren und auch nicht leiden sehen. Er hat sich sein ganzes Leben den Arsch für uns aufgerissen.

Würde mich über Antworten von euch freuen!

LG eure Michele
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  #2  
Alt 24.04.2011, 09:10
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

liebe michele..
es tut mir sehr leid, daß ihr so was schreckliches durchmachen mußt. zumal dein vater sich schon im endstadium befindet. am anfang sind wir angehörige alle erstmal am stock gegangen. nichts ist mehr wie vorher. und doch will ich dir mut zusprechen. du wirst kräfte entwickeln, von denen du vorher keine ahnung hattest. wir angehörige sind oft der letzte halt für unsere lieben. so versuch die zeit, die ihr noch habt irgendwie zu genießen. gib deinem vater all die liebe die du in dir spürst. und ganz wichtig, denk zwischendrin auch an dich. von einer kaputten tochter kann sich dein vater nichts holen.
ich wünsche dir alle kraft der welt für diese schwere zeit.
und auch frohe ostern...
lg tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #3  
Alt 24.04.2011, 10:01
RawSide RawSide ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Wir haben auf Prostata getippt, weil Lunge konnte es doch einfach nicht sein, er war eine Woche vorher noch beim Lungenröntgen, da hätte man ja schon lange was sehen müssen.

14. April: Diagnosetag
Herr D. wie es sich bestätigt hat haben Sie Knochenmetasten und wir haben auch den Krebsherd gefunden: LUNGENKREBS!!!

Ich ging mit dem Arzt vor die Tür und fragte wie man nun weitzer verfahren kann, wie schlimm das ganze schon ist. Seine Antwort: Der Krebs befindet sich im Endstadium!


Ist mir unbegreiflich wie so etwas passieren kann die hätten doch beim Röntgen dann was sehen müssen, gerade wenn es mittlerweile schon im endstadium ist ?
Leider kann ich dir auch nicht weiterhelfen da das für mich auch alles ganz neu ist..
Aber ich wünsche dir und vor allem deinem dad trotzdem alles gute, dass ihr das alles übersteht und das man vielleicht doch noch was machen kann..!!

Ist echt so übel alles mit diesem scheiss Krebs, vor allem auch weil das alles von heute auf morgen kommt und man es erst viel zu spät erkennt

Wünsch dir was..
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  #4  
Alt 24.04.2011, 11:12
tatjana2208 tatjana2208 ist offline
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Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

oh je das tut mir sehr leid...
mir kommt vieles wieder hoch...
mein papa ist vor 5 wochen gestorben..
an Lungenkrebs..
ich wünsche euch gamz viel kraft für die nächste zeit...
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  #5  
Alt 24.04.2011, 12:28
Jiska Jiska ist offline
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Beiträge: 81
Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Liebe Michele,

oje.... fühl Dich ganz fest gedrückt

Ich habe eben Deinen Thread gelesen.... ich mußte schwer mit meinen Tränen kämpfen.

Ich kann Dir leider nicht das schreiben, was Du sicher gerne lesen würdest....aber es soll Spontanheilungen geben, ich persönlich glaube nicht daran, aber wer von uns weis schon, was G-tt plant.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Ich danke, dass Du mit Deinem Vati sicher noch eine schöne Zeit haben wirst, denn die Ärzte werden ihr Möglichstes machen, um ihm zu helfen.

Ganz liebe Grüße
__________________
Jiska
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  #6  
Alt 25.04.2011, 13:18
Mische1985 Mische1985 ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: COPD, Lungenkrebs und Knochenmetasten

Danke für eure lieben Antworten.

Ein paar aufmunternde Worte sind mal was schönes

@RawSide

genau das dachten wir auch, wie kann sowas passieren?
Das letzte CT hatte er Ende 2009 dort wurde nichts gesichtet. Lungenröntgen hatte er alle 3 Monate!

Der Arzt erklärte es, dass man es beim Röntgen nicht gesehen habe, weil die ganze Lunge vom COPD schon allgemein komisch gefleckt aussah, konnte man den Krebs nicht sehen.

Andererseits verstehe ich nicht, dass man bei einem COPD Patienten der das Stadium 4 bereits erreicht hat nicht noch regelmäßiger ein CT macht?


Ich selber habe mich leider gottes nie wirklich viel mit dem Thema auseinander gesetzt! Bis nun ja - jetzt!
Jetzt wo es zu spät ist.

Für Vorwürfe ist es nun mal zu spät.

War vorhin mit meinem Mann und meinen beiden Kindern (2 und 4 Jahre) wieder bei Papa, heute gehts im relativ gut, saß auch wieder im Rollstuhl. Er freut sich so, wenn er die beiden Kids sieht

Berichte euch dann weiter, wenn seine Chemo nächste Woche beginnt!


Leider bedrückt mich da noch jemand in meiner Familie, mein Mann! 26 Jahre!
Schilder mal kurz:
Vor ca. 9 Monaten hatte er heftige Hustenanfälle, nachts schlafen war für uns beide fast unmöglich!
Dann bin ich mit ihm zu unserem einzigen Lungenspezialisten in Göttingen gefahren.
Lungenvolumentest wurde gemacht, auch die Lunge geröngt und Allergietest.
Lungenvolumentest war noch okay, Lungenröntgen keine auffälligkeiten und Allergie gegen Gräser.
Er bekan Salbutamol und Symbicort Sprayer. Auch ein Antibiotika hat er bekommen.
Er war das letzte mal im Dezember da, wo er dann noch mal Tabletten bekommen hatte.
Bis dato keine Besserung, im Gegenteil.
Symtome: starker Husten - bei anstrengungen nachts und hauptsächlich morgens. grün/gelber Auswurf - manchmal auch mit Blut! Im Moment hat er sehr starke Rückenschmerzen und auch Knochenschmerzen allgemein!
Am 2. Mai haben wir den nächsten Termin beim Lungenarzt, ich werde diesmal verstärkt darauf drängen auf ein erneutes Röntgen und auch auf ein CT! Kann doch alles nicht sein!
Ich habe soooooooooooooooooolche Angst, was ist wenn er auch was ernstes hat?

Ich kann bald nicht mehr, muss aber stark für meine beiden kleinen bleiben!

Wünsche euch Frohe Ostern!
Ich mach mich los auf dem SPielplatz (leider mal wieder ohne meinen Mann) den Kopf frei bekommen!

LG eure Michele
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Stichworte
copd, lungenkrebs, metastasen


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