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Alt 04.04.2004, 17:57
Tina NRW Tina NRW ist offline
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Registriert seit: 04.10.2003
Beiträge: 434
Standard Die Krankheit besser bewältigen

Ein interessanter Artikel zum Thema Krebs und Psyche:

http://www.datadiwan.de/gfbk/pre_2.htm#Krebspatienten

Was Psychoonkologen raten:

So können Krebspatienten ihre Krankheit besser bewältigen


Warum kommt es bei einigen Krebspatienten auch in weit fortgeschrittenen Krankheitsstadien zu plötzlichen "Spontanheilungen"? Warum erleben viele Patienten unerwartet günstige Krankheitsverläufe? Medizinisch läßt sich das noch nicht erklären. Für die Psychoonkologen aber sind sie ein Hinweis, dass die Seele eine entscheidende Rolle bei der Heilung spielt. Aus ihren Gesprächen mit hunderten von Patienten versuchen sie, Regeln für den psychischen Umgang mit der Krankheit herauszufiltern. Auch wenn Betroffene sehr unterschiedlich handeln und reagieren, so zeigen die Verhaltensweisen doch viele gemeinsame Merkmale. Worauf es vor allem ankommt, haben zwei Psychoonkologen jetzt auf einem Kongress in Hannover vorgetragen.

Die Amerikanische Psychoonkologin Caryle Hirshberg gibt Patienten folgende Ratschläge:

Versuchen Sie, Kontrolle über Ihre Situation zu gewinnen. Akzeptieren Sie die Diagnose, nicht aber eine schlechte Prognose.

Werden Sie Ihr eigener Manager. Schließen Sie mit Ihrem Therapeuten eine Partnerschaft. Hören Sie auf seinen Rat, aber sagen Sie ihm: Ich entscheide mit, was wir dann tun.

Lassen Sie negative Gedanken und Ereignisse nicht an sich herankommen.

Suchen Sie die positiven Dinge in Ihrem Leben. Schaffen Sie sich Freiräume. Tun Sie möglichst nur noch das, was Freude und Spass macht.

Zeigen Sie Ihre Gefühle und sprechen Sie darüber. Äußern Sie Ihre Bedürfnisse, lernen Sie, auch mal "nein" zu sagen.

Entwicklen Sie gute Beziehungen zu sich selbst und zu nahestehenden Personen. Meiden Sie Menschen, die Sie negativ beeinflussen.

Finden Sie Gründe, warum Sie am Leben bleiben wollen - ich möchte noch meine silberne Hochzeit feiern, ich möchte die Geburt des Enkelkindes erleben, ich möchte diese oder jene Arbeit noch beenden ... - Setzen Sie sich dann ein neues Ziel.

Akzeptieren Sie sich selbst, seien Sie für alles Bisherige in Ihrem Leben dankbar, vergeben Sie sich gemachte Fehler und behalten Sie Ihren Humor.
Folgen Sie bei allem Ihrer inneren Stimme. Was auf Ihrer "Wellenlänge" liegt, ist gut für Sie. Ihre Seele sagt es Ihnen.

Der Hamburger Onkologe Dr. Walter Weber ergänzt diese Verhaltensregeln für Tumorpatienten durch folgende Ratschläge:

Sie gehören zu den Gewinnern! Ignorieren Sie düstere Prognosen, die Ärzte aus der Statistik ableiten. Es stimmt nicht, dass Krebs immer unheilbar ist. Heilung ist auch in fortgeschrittenen Fällen möglich.

Vertrauen Sie Ihrer inneren Stimme. Empfindungen sind ebenso wichtige und zuverlässige Messinstrumente, wie die Geräte des Arztes. Sie sollen immer bei der Therapieplanung berücksichtigt werden.

Übereilen Sie nichts, lassen Sie sich nicht dazu drängen. Nach der Diagnose oder Rückfällen haben Sie fast immer Zeit, sich zu informieren, das Erfahrene zu sortieren und in Ruhe zu überlegen. Eine gute Entscheidung ist besser als eine schnelle.

Nur was entspannt, ist gut für Sie. Leben Sie so, wie Sie es wollen, nicht so wie andere es von Ihnen erwarten.


Neue Erkenntnisse der Psychoonkologen
Hoffnungslosigkeit mindert die Heilungschancen bei Krebs

Die seelische Einstellung zu einer Krebserkrankung hat einen großen Einfluß auf die Genesung. Das fanden britische Ärzte in einer umfangreichen psychoonkologischen Studie heraus. Vor allem depressive Gedanken und ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit erhöhen das Risiko von Rückfällen und mindern die Lebenserwartung.

Die Ärzte stellten auch fest, dass sich ein übertriebener "Kampfgeist" kaum positiv auf die Lebenserwartung auswirkt. Sehr viel entscheidender ist es, den Ängsten und Depressionen entgegenzuwirken. Auch die amerikanische Psychoonkologin Caryle Hirshberg warnt davor, den Kampfgeist mit einer Art täglichem Boxkampf gleichzusetzen. "Fighting spirit", wie es im Englischen genannt wird, ist für sie eine innere Einstellung, das Bewußtsein, mit sich und der Welt übereinzustimmen und sein eigenes Leben weiterzuführen. Gewinner sind Menschen mit einer stillen Entschlossenheit, die aber nicht jeden Tag an ihre Krankheit denken.

Die englischen Ärzte hatten bei rund 600 Patientinnen mit einem früh entdeckten und behandelten Brustkrebs ein Psychogramm erstellt und besonders nach depressiv oder optimistisch eingestellten Frauen unterschieden. Nach fünf Jahren werteten sie die Fragebögen aus. Patientinnen mit vorherrschenden Gefühlen der Hoffnungs- und Hilflosigkeit hatten doppelt so häufig einen Rückfall erlitten.

Ähnliche Ergebnisse erbrachte eine Langzeitstudie an der Mayo-Klinik in den USA. Zwischen 1962 und 1965 waren über 800 Patienten nach einem Test in Pessimisten und Optimisten eingeteilt worden. Als Optimisten galten Menschen, die ihre Krankheit als vorübergehend und kontrollierbar ansahen, während die Pessimisten sich eher der Krankheit hilflos ausgeliefert sahen, "immer trifft es mich". Jetzt, nach über 30 Jahren zeigte sich, daß die Sterblichkeit bei den Pessimisten um 20 Prozent höher lag.
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  #2  
Alt 19.04.2004, 11:47
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard Die Krankheit besser bewältigen

Hallo,
es ist schön, zu sehen, daß endlich auch Ärzte sich wieder mehr um die Psyche der Patienten kümmern.
Gleichzeitig ist es absurd, daß das, was die Ärzte vor 100 bis 200 Jahren noch wußten, in unserer Zeit durch "Studien" bewiesen werden muß.
". . . dass die Seele eine entscheidende Rolle bei der Heilung spielt . . ." heißt doch: die Seele entscheidet über die Heilung.

So ganz neu, wie sie von der Presse gern beschrieben werden, sind die Beobachtungen ja nun auch nicht. Das Buch von Caryle Hirshberg "Unerwartete Genesung: Die Kraft zur Heilung kommt aus uns selbst" wurde bereits 1995 ins Deutsche übersetzt. Das Taschenbuch trägt allerdings den reißerischen Titel "Gesund werden aus eigener Kraft".

Die beschriebene Einstellung mußte ich mir vor dreieinhalb Jahren selbst erarbeiten, mit ca. 20 Lungenmetastasen.
Meine Devise:
Krebs ist kein Grund zum Sterben.
Angst macht krank. Freude macht gesund.
Für MEIN Leben bin ICH verantwortlich.
Mein Arzt kann mir diese Verantwortung nicht abnehmen, er kann mir nur eine Hilfestellung geben.
Ich sage "ich will leben" und nicht "ich will nicht sterben".
Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Mein "Kampf" ist eine ganz stille innere Entscheidung.
Rudolf

Geändert von Rudolf (07.11.2006 um 00:24 Uhr)
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  #3  
Alt 21.04.2004, 19:18
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Beiträge: n/a
Standard Die Krankheit besser bewältigen

Hallo Rudolf ............und ich habe noch gar keine Zeit zu sterben, da ich noch so viel erledigen muss!!
LG
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  #4  
Alt 25.04.2004, 14:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Krankheit besser bewältigen

Hallo Rudolf, hallo Hildegard!
Wie schön, das Ihr genau meine Gedanken aufgeschrieben habt, ich hab die sogar über meinem Schreibtisch hängen, damit icxh sie auch nie vergesse.
Das Leben ist schön.Ich geh jetzt Noric Walken, weil die Sonne so schön scheint.
Euch noch einen schönen Sonntag Waltraud
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  #5  
Alt 09.05.2004, 02:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Krankheit besser bewältigen

Hab da was entdeckt. Die Homepage einer Krebspatientin, die mit positiven Gedanken und Visualisierungen ihre Therapie unterstützte:

http://www.blortland.com

LG
Ladina
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