Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 27.11.2006, 23:31
Andrea K. Andrea K. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2006
Beiträge: 46
Standard AW: Jeden Tag eine neue Hiobsbotschaft

Hallo Ihr Lieben,

ich danke Euch für Eure aufmunternden Worte. Ich hofffe so sehr, dass uns noch etwas Zeit bleibt. Ich weiß, dass es nicht mehr in unserer Macht liegt - aber wenn jemand durch Lebensmut überleben kann, dann ist es meine Mama - sie kämpft um jeden Tag und es geht Ihr im Moment nicht gut - und bei all den schlechten Nachrichten, könnte man schon verstehen, wenn sie den Mut aufgeben würde - aber das tut sie nicht. Sie ist ein Kämpfer - das wußte ich bis heute nicht - aber sie hat so viel Kraft.

Auf jeden Fall geht es mir jetzt viel besser - auch wenn es nur eine kleine Hoffnung ist. Vielen Dank

und einen gaaanz lieben Gruß

Andrea
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 28.11.2006, 07:43
Schnucki Schnucki ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 917
Standard AW: Jeden Tag eine neue Hiobsbotschaft

Hallo Andrea,

meine Mutter war am Anfang nach der Diagnose auch komplett down. Es kamen schon Sätze wie "Es rentiert sich nicht mehr". Heute geht sie sehr gut damit um, sie kämpft und hat sich aufgerappelt und würde auch alles machen, was auch nur etwas Chance hat.

Auch Deine Mama braucht Zeit, das Ganze zu verarbeiten.

LG

Astrid
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 03.01.2007, 21:50
Andrea K. Andrea K. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2006
Beiträge: 46
Standard Wieviel kann eine Familie ertragen?

Am 15. November wurde meine Mama mit inoperabelem Bronchialkrebs gestrahlt in Hirn und Niere diagnostiziert - Lebenserwartung 3 - 6 Monate. Die Bestrahlung hat allerdings ERleichterung gebracht - sie kann wieder atmen.

Am 29. Dezember dann meine Tante mit Lungenkrebs gestrahlt in den Rücken. Das ist die Schwester meines Vater. Wir sind total am Ende alle. Manchmal fragt man sich, was man so alles ertragen kann.

Ich habe solche Angst im Moment, dass ich nicht richtig arbeiten kann, alles kostet mich eine enorme Kraft - ich bin niergendwo bei der Sache - und wißt Ihr was, ich qualme immer noch - ich schaffe es nicht - mein Gott, wie blöd kann man sein -es trifft nämlich nicht immer nur die anderen.

Trotzdem ganz liebe Grüße an alle Betroffenen und Angehörigen.

Andrea K.

Geändert von Andrea K. (03.01.2007 um 21:53 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 03.01.2007, 22:05
Benutzerbild von iris1506
iris1506 iris1506 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.11.2005
Ort: bockenau/ kreis bad kreuznach
Beiträge: 557
Standard AW: Wieviel kann eine Familie ertragen?

liebe andrea

wir könnem viel ertragen, wenn uns keine andere wahl bleibt.

ich konnte unsere schicksalsschläge erst richtig realisieren, als alles ein ende hatte.
ich bin dann abgemagert und in schlechtem allgemeinzustand fast 2 monate in reha.
aber während der zeit der krankheiten habe ich einfach funktioniert.

jan. 2003 mein geliebter papa tonsillen ca.febr.2006 hirnmetas, starb märz 2006, 7 wochen nach seinem bruder.
mama morbus alzheimer stadion 2
frühjahr 2004 papas bruder leberkrebs, starb im jan. 2006
mama mittlerweile bei uns, stadion 3 und pflegestufe 3.#

papas jüngster bruder hat gerade eine schwere gehirnoperation hinter sich, ein aneurysma von 5,5 cm.
wir hielten alle immer zusammen und besuchten uns oft.

innerhalb von kürzester zeit ist nichts mehr wie es war.

es ist sehr schwer, hilflos zusehen und nicht helfen können.

liebe grüße

iris
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 01.02.2007, 21:10
Andrea K. Andrea K. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2006
Beiträge: 46
Standard kennt jemand die Symptome???

Hallo Ihr Lieben,

bei meiner Mutter wurde eine Ganzkopfbestrahlung und Thoraxbestrahlung vorgenommen. Es ging ihr wieder wunderbar. Montag sind die 6 Wochen seit der letzten Bestrahlung um und wir hatten Hoffnung, dass sie dann noch eine Chemo bekommt und sie noch ein bißchen Zeit mit uns verbringen kann. Sie möchte das soooo gerne.

Am Sonntag fiel uns dann auf, dass sie "aufschwemmt" ich weiß nicht, wie ich das anders sagen soll. Sie bekommt ein dickes Gesicht und dicke Füße. Außerdem ist jeder einzelne Finger entzündet. Sie hat heute aus einem Nagelbett so stark geblutet, dass ich einen Druckverband machen mußte.

Zum Arzt wollte sie nicht, weil sie ja sowieso ins Krankenhaus geht. Ich habe schreckliche Angst, dass die Ärzte sagen, dass die Bestrahlung nichts gebracht hat, der Krebs weiter gewachsen ist und sie keine Chemo mehr machen, weil sie sterben wird. Meine Mama möchte so gerne noch weiter leben... Ich bin total verzweifelt..... Ist das so bei Sterbenden??? Schwämmen sie auf????

Vielleicht kann mir jemand helfen - vielleicht ist es aber auch was ganz anderes und meine Angst macht mich einfach nur verrückt.

Vielen Dank an alle, die Antworten und liebe Grüße

Andrea
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 01.02.2007, 22:42
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.08.2006
Beiträge: 295
Standard AW: kennt jemand die Symptome???

Hallo

aufschwemmen bzw. Wasser einlagern kann man aus ganz verschiedenen Gründen. ist denn Kortison im spiel? Auch langes Sitzen oder Belasten, eine Venen- oder Herzschwäche, Schildrüse können Ursachen sein. Ist aber abzuklären.
Hochlagern,kühlen und wenig Salz sollen hilfreich sein.
Eine Entzündung am Finger...sowas muss sich sicher auch ein Arzt anschauen, sicher ist das Immunsystem durcheinander.

Sich nicht so viele Gedanken machen ist leicht gesagt, ich weiß,in jedem Fall schafft nur ärztliche Abklärung etwas Ruhe.
Alles Gute für die Untersuchung
Grüße
Juliane
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 02.02.2007, 20:41
Tiffy05 Tiffy05 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.01.2007
Beiträge: 87
Standard AW: kennt jemand die Symptome???



Hallo Andrea,
ich habe gehört das die Bestrahlung schon nebenwirkungen haben soll.bei jeden anders.
Sie Zerstöhrt den Krebs und das kann sein das einige Organe durcheinander sind und daher Verwirrt Reagieren.
Ich muß da aber Recht geben,der Körper Sammelt immer dann wasser an wenn derjeniege zu lange liegt.
Das Bluten am Finger kann ein Äderchien sein das Geplatz ist.
Druckverband alleine wäre nicht Ratsam.Bei Auffälligkeiten sollte immer jemand nachsehen der über die Krankheit Bescheid weis.
Euer Arzt ZB.
Unsere Ratschläge wären da auch nicht Unbedingt die Sicheren,ein Arzt ist da Fäiger.Wartet nicht zu lange.Das Krankenhaus ist in jedem Fall sicherer.
Tut mir Leid
Gruß
Tiffy
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 12.02.2007, 15:22
Andrea K. Andrea K. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2006
Beiträge: 46
Standard Ewiges Auf und Ab

Hallo an Alle,

was ich ganz schlimm finde, und wahrscheinlich mit vielen Teile, ist dieses Hoffen und Verzweifeln. Meiner Mama hat man am 15. November letzten Jahres 3 Monate gegeben. Sie bekam eine Ganzkopfbestrahlung und der Thorax wurde ebenfalls bestrahlt.

Vorige Woche Montag waren die 6 Wochen um, die man verstreichen lassen muss, um eine Nachuntersuchung durchzuführen. Beide Metastasen sind deutlich zurückgegangen. Wir waren so froh. Dann das Schlecht: eine 4x4 cm großer Tumor in der Nebenniere und ein neuer in der Milz. also sollte sie ab heute eine Chemo bekommen.

Wir fuhren ins Krankenhaus und meine Mama gefiel mir gar nicht. Sie war so schwach (das lag daran, dass die Ärzte Ihr 8 Wochen Cortison gegeben haben und zwar 48 mg morgens und abends wegen des Druckes im Kopf). Sie hat seitdem das Cushing-Syndrom und leidet an Myopathi (beides Muskelschwund) und kann nicht mehr laufen. Toll fand ich das. Der behandelnde Arzt im Krankenhaus hat gefragt, wie man ihr so lange so viel geben kann. Aber was wissen wir denn, wir haben uns auf den Radiologen verlassen

Wie dem auch sei -meine Mama ist eine Kämpfernatur und sie war sehr glücklich am Freitag entlassen zu werden und diese Woche mit der Chemo zu beginnen. Sie hat sich fast drauf gefreut. Also wie gesagt, heute Morgen ins Krankenhaus und dann passierte es - sie sackte in sich zusammen. Bei der Untersuchung stellten die Ärzte eine Lungenentzündung fest. Also ist sie wieder stationär aufgenommen worden und die Chemo wurde bis auf weiteres abgesagt. Sie ist sehr traurig darüber und ich habe Angst, dass sie den Lebenswillen verliert.

Sie liegt auf einem 4-Bett Zimmer im Notbett. Es ist dort sehr kalt, weil sie 2 Asthmapatientinnen auf dem Zimmer hat, die viel frische Luft brauchen. Sie friert viel - wir haben ihr schon von zu Hause Decken mitgebracht. Ihre Heizdecke darf sie nicht verwenden. Ich habe versucht Druck zu machen, aber man stößt auf Granit - keine Chance.

Im Moment ist es wieder ganz schrecklich. Ich schreibe mir das hier einfach von der Seele, da ich weiß, dass hier so viele unser Schicksal teilen.

Liebe Grüße

Andrea
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 12.02.2007, 19:33
AndreaU AndreaU ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.07.2006
Ort: Kreis Böblingen
Beiträge: 212
Standard AW: Ewiges Auf und Ab

Hallo Namensschwester,

willkommen im Forum, auch wenn der Anlass immer ein trauriger ist.

Nichts gegen Notbetten in einem Zimme, wenn ein Krankenhaus voll ist. Aber es kann doch nicht sein, daß ein frierender Mensch zu zwei Frischluftfetischisten muß. Klar sollen die Astmathiker ihre frische Luft haben -aber dann sollte Deine Mum in ein anderes Zimmer gestellt werden.

Schreibe immer wann Du willst und es brauchst hier im KK, Du wirst sehen, es wird sich fast immer jemand melden und Kommentare oder Ratschläge abgeben.

Liebe Grüße
Andrea
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 13.02.2007, 20:09
Andrea K. Andrea K. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2006
Beiträge: 46
Standard AW: Ewiges Auf und Ab

Meine Mama hatte gestern Nacht einen Blutstutz. Dadurch, dass es im Krankenhaus passierte, konnten die Ärzte sie retten, aber es geht ihr sehr schlecht.

Heute Abend hat meine kleine Tochter 7 Jahre gefragt, ob die Oma stirbt....
Ich habe gesagt, dass es sein kann. Wir haben so geweint. Auch meinem Papa geht es schlecht. Wie habt Ihr das alle geschafft.?????

ganz traurige und verzweifelte Grüße

Andrea
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 13.02.2007, 20:12
Andrea K. Andrea K. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.11.2006
Beiträge: 46
Standard AW: Ewiges Auf und Ab

Ach ich bin noch ganz von der Rolle.

@AndreaU
danke für Deine Worte. Sie hat jetzt 2 Decken und Fieber, dadurch friert sie nicht. Auf der ganzen Station gibt es nur ein Frauenzimmer, alle andern sind mit Männern belegt, deshalb kann man sie nicht in ein anders Zimmer verlegen.

Liebe Grüße

Andrea
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 13.02.2007, 21:37
annemarie annemarie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.08.2006
Ort: Dessau
Beiträge: 56
Standard AW: Ewiges Auf und Ab

Liebe Andrea,
Du fragst, wie alles zu bewältigen ist. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Es ist schon erstaunlich, was man alles ertragen kann. Ich habe das letzte Vierteljahr eigentlich nur noch funktioniert. Früh Knopf an, Nachts wieder aus und immer ein freundliches Lächeln. Wenn mein Mann im Krankenhaus war, habe ich ihm schon 7.00 Uhr die Zeitung gebracht. Zum Schluß habe ich ihn dann gleich noch gewaschen und rasiert. Die Schwestern und Ärzte waren immer froh, wenn die Angehörigen da waren, egal welche Zeit. Das Miteinander wurde auf dieser Station in den Vordergrund geschoben.
Es hat natürlich auch allen geholfen. Durch diese "Rennerei" bin ich nicht zum Nachdenken gekommen. Liebe Andrea, Du hast natürlich auch noch Deine Familie, für die Du weiter sorgen mußt. Da wird es schon etwas komplizierter mit der Zeiteinteilung. Ich hatte Zeit für meinen Mann, weil meine beiden Schwestern die Pflege für unsere Mutti alleine bewältigten. Wer sich allerdings sehr um mich sorgte, waren unsere Hausärztin und die Stationsärztin. Sie haben mit mir immer sehr offen über den Zustand meines Mannes gesprochen und mir auch deutlich zu verstehen gegen, daß ich meine Kräfte unbedingt einteilen sollte. Zum Schluß durfte ich 5 Tage ein Zweibettzimmer mit meinem Mann teilen. Tja, liebe Andrea, wie kann ich Dich trösten. Am meisten leiden glaub ich die Angehörigen. Und das Leiden hört nicht auf. Ich wünsche Dir viel Kraft und umarme Dich ganz fest. Deine Mama ist bestimmt glücklich über so eine liebe Tochter.
Annemarie
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:36 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55