Magenspiegelung

Hallo, ich hatte vor einigen Monaten, im Februar eine Magenspiegelung. Dabei wurde eine starke Gastritis und mehrere Geschwüre entdeckt. Jetzt weiß ich, dass manchmal Geschwüre zu Karzinomen heranwachsen. Seit Monaten bekomme ich periodisch Medikamente gegen die Gastritis. Jedoch treten die Magenbeschwerden schon drei Tage nach Absetzung der Medikamente wieder ein. Könnten sich innerhalb der letzten Monate Karzinome entwickelt haben? Oder kann man das ausschließen, weil bei der Magenspiegelung im Februar keins festgestellt wurde (ist denn diese Information nicht dann veraltet?)? Sollte ich noch eine Magenspiegelung machen lassen? Bin für jede Antwort dankbar.

Lieber Slim,
ich bin kein Arzt und selbst dann wären Ferndiagnosen ziemlich bedenklich, zumal ich Deine Alter und Deine Lebenssituation, auch Deine Krankegeschichte ja nicht kenne.
Die Frage ist nun auch, ob bei der Gastroskopie im Februar überhaupt Gewebeproben entnommen wurden? Selbst wenn, ist dann die Frage, wieviele Proben und aus welchen Positionen.
Ich bin etwa im Dezember 2002 mit einer Magenblutung in die Notaufnahme eingeliefert worden. 4 Wochen vorher wurde eine Magenspiegelung gemacht und ein großes Magengeschwür gefunden. Ich hatte 4 Wochen säurebindende Tabletten genommen und die Beschwerden besserten sich auch. Drei Tage nach Absetzen der Mediklamente bekam ich die Magenblutung. Damals war bei der Magenspiegelung die Entnahme von Gewebproben nicht möglich. Ich bin HCV-positiv, mit Leberzirrhose und mein Hausarzt hatte mangels Kenntnisse zwar zur Magenspiegelung überwiesen, nicht aber meinen Quickwwert (Gerinnungsfaktor) ermittelt.
Als in der Klinik dann die Magenblutung aufhörte, ist eine Gastroskopie mit drei Gewebeproben gemacht worden, Krebszellen wurden nicht bei mir gefunden, was mich sehr erfreute und mir die Entlassung noch vor Weihnachten ermöglichte.
Aber... kurz vor der Entlassung wurde eine weitere Magenspiegelung veranlaßt. Dabei wurden dann gleich 11 Gewebeproben entnommen. Und wie ich dann 14 Tage später erfuhr, befanden sich in drei dieser Proben Krebszellen.
Das bedeutet dann wohl, selbst wenn man Magenkrebs hat, befinden sich längst nicht in allen Gewebeproben Krebszellen. Wurde dann im Februar wegen Magenkrebs im Frühstadium erfolgreich operiert, 2/3 des Magens entfernt.

In Deinem Fall wäre es sehr ratsam, einen Helicobactertest machen zu lassen. Ist der positiv, solltest Du innerhalb von ca. 10 Tagen Deine Magenbeschwerden los sein. Gut wäre dabei eine erneute Magenspiegelung mit mehreren Gewebeproben und einem Helicobactertest. Der Test mittels Stuhlprobe fällt machnmal nämlich ungenau aus.
Nach der Helicobaktetherapie wäre zwecks Kontrolle eine weitere Magenspiegelung ratsam.
Achte bi allen Endoskopien auf Praxishygine. Wenn keine spezielle Spülmaschine vorhanden ist, erhöht sich das Infektionsrisiko für HIV und HCV unnötig.
Herzliche und liebe Grüße
Peter Brumannname@domain.dename@domain.de

Hallo, deine Krankengeschichte tut mir wirklich leid und ich wünsch dir alles gute. Bei meiner letzten Magenspiegelung wurden, glaub ich, Proben entnommen. Helicobacter wurde gefunden, jedoch habe ich Antibiotika dagegeben bekommen. Ich bin zunächst immer nur zu meinem Hausarzt mit den Beschwerden gegangen. Dieser hat mir immer wieder nur Medikamente verschrieben. Vor einer Woche war mein Hausarz im Urlaub, deswegen musste ich zu einen Ersatzarz. Nach der meine Krankengeschichte gehört hat, war er ein wenig beunruhigt, verschrieb mir jedoch auch nur Medikamente. Als ich dann diese Woche zu meinen Hausarzt gegangen bin, habe ich so lange nicht locker gelassen, bis er mich zu einem Spezialisten überwiesen hat. Ich bin zwar erst 20, was das Risiko von Magenkrebs erheblich vermindert, doch der "Ersatz"arzt vor einer Woche hat Klartext mit mir gesprochen und meinte, dass allein schon Geschwürbildung sehr sehr ungewöhnlich für mein Alter wären, was mich ,ehrlich gesagt, verschreckt. Ich hatte heute den ganzen nachmittag Schmerzen im Oberbauch (trotz Medikamente). Morgen habe ich nun einen Termin beim Spezialisten. Hoffentlich wird alles besser.

PS: Ich habe bemerkt, dass sich die Schmerzen immer dann sehr verschlimmern, wenn ich unregelmäßig schlafe, d.h. zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Am Wochenende, wenn ich etwas länger ausschlafe, verschlimmert sich die Geschichte auch. Wird denn während des Schlafes mehr Magensäure produziert?

Lieber Slim,
da ich hart im Nehmen bin, ist Mitleid bei mir wirklich nicht erforderlich. (;-)))
So bin ich nicht nur nach einer unfallbedingten Bluttransfusion HCV positiv, sondern bei diesem Unfall noch vollständig ertaubt. Gleichwohl liebe ich das Leben und habe eine recht gute Lebensqualität. Wohl weil ich ein Kämpfer bin und mich persönlich nicht so sehr wichtig nehme. Und natürlich auch, weil ich ein positiv denkender Lebenskünstler bin. (;-)))

Zu Deiner Krankengeschichte vermute ich eher, daß Deine Heilcobactertherapie nicht erfolgreich war, oder daß Du Dich erneut mit Helicobacter infiziert haben könntest. Tatsächlich hätte nach Beendigung der Helicobactertherapie erneut ein Test zur Kontrolle gemacht werden müssen. Und der Test mittels Stuhlprobe ist nicht immer eindeutig. Normalerweise müßtest Du nach der Therapie gegen Helicobakter beschwerdenfrei sein und dies in einem Zeitraum von etwa 14 Tagen.
Wußtest Du, daß Helicobacter auch durch Stubenfliegen übertragen werden kann? Also unbedingt Fliegenfänger aufhängen. Sehen nicht schön aus, sind aber chemiefrei.
Und die Schilderung Deiner Symptome macht wieder deutlich, wie wichtig eine geregelte Lebensweise für den Magenkranken ist. Wichtig ist aber auch, Nahrungsmittel zu vermeiden, die bekanntermaßen Beschwerden auslösen. Auch fettes und stark gerbatenes Fleisch ist nicht gut. Oft werden Hülsenfrüchte und Kohl schlecht vertragen.Alkohol und Zigraretten sollten auch vermieden werden! Auch schrafe Gewürze! Hast Du denn nicht versucht, zeitweilig auf Schonkost umzustellen? Etwa die erste Mahlzeit des Tages nur Haferschelim ohne Zucker. Bei Säureüberschuß sind Zucker wie auch andere Süßwaren nicht empfehlenswert! Manchmal hilft schon ein Schluck kalte Vollmilch, weil sie einen Fettfilm auf der empfindlichen Magenschleimhaut bildet.
Und Du vermutest schon sehr richtig, nachts wird die Säurebildung des Magens stärker. Darum kannst Du im Beipackzettel der säurebindeneden Kapslen ja auch leicht nachlesen, daß man diese abends nehmen soll. Im Schlaf wird das Gehirn mit etwas weniger sauerstoffreichen Blut versorgt, weil dann nur noch die Großhirnrinde aktiv ist. Dafür aber der Magen. Darum solltest Du vielleicht abends auch nur eine leichte Mahlzeit zu Dir nehmen, besser nichts schwer verdauliches wie Schnitzel, Kartoffelsalat, Nudelsalat oder Currywurst und Pmmes. Besser nur eine Gemüsesuppe am Abend essen. Auch Huhn mit Reis empfhelenwert, aber keine Holzhauerportion bitte.
Herzliche und liebe Grüße
Peter Brumann- Unkaputtnich (;-)))))

Hallo, ich freue mich, dass du so optimistisch in die Zukunft blickst. Ich war heute beim Spezialisten. Der meinte, dass irgendetwas mit meinem Blut nicht stimmen würde, es fehlt irgendein Enzym, und dass das ganze vielleicht daran liegen könnte. Montag habe ich dann meine zweite Magenspiegelung. Nochmals danke für deine zahlreichen Tipps.