Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Allgemeine Themen > Umgang mit Krebs und Krankheitsbewältigung

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 29.01.2010, 12:25
Veranda Veranda ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.01.2010
Ort: Ravensburg
Beiträge: 17
Standard Gottseidank hab ich gefragt

Hi all,

die ersten Postings jetzt haben mich schon weiter gebracht.
Ich geb unserer Freundin erstmal bloss die Info, dass es das Forum hier ueberhaupt gibt (sie is eh noch im Krankenhaus).
Dann werd ich einfach Besuch anbieten, so oft es geht, und regelmaessig telefoniern. Ne konkrete Hilfsmoeglichkeit (Kinderbetreuung) machen wir auch.
Bin Euch sehr dankbar fuer Eure Tipps. Bin natuerlich selber kein Heiliger, in der kommenden Zeit verlieren wir hier bei uns sicher alle mal die Nerven, aber das plan ich einfach mit ein.

Ich les grad das Forum rauf und runter: ich find, wenig Leute hier schreiben, was sie sich von ihrer Umgebung wirklich wuenschen. Weil die Situation fuer uns - auch fuer die Kranke - so neu ist, ist das das volle Minenfeld.

Noch ein paar Fragen: so Selbsthilfe-Buecher, soll man die schenken? Ich weiss auch nicht, ob ich zeigen soll, wie schlimm ich das finde (macht ihr vielleicht Angst)...

Gruesse, th@nxxx fuer jeden Hinweis,
Veranda
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 29.01.2010, 12:31
Sunni Sunni ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.10.2009
Beiträge: 32
Standard AW: Kein Idiot sein und nicht nerven

Lieber Veranda,

so alltägliche Hilfen wie Kinderbetreuung sind glaube ich wichtiger als gute Ratschläge. Das macht ihr richtig.
Selbsthilfebücher kannst du auch schenken, aber nicht immer nachfragen, ob sie sie schon gelesen hat und was sie davon hält.

Liebe Grüße
sunni
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 29.01.2010, 13:22
Andorra97 Andorra97 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2007
Beiträge: 1.688
Standard AW: Kein Idiot sein und nicht nerven

Hallo,
ich selbst war immer zurückhaltend, wenn jemand in meinem Umfeld so eine Diagnose bekommen hat. Ich wollte demjenigen nicht zu nahe treten, ihn möglichst nicht darauf ansprechen aus Angst das Falsche zu sagen usw.

Seit wir selbst betroffen sind merke ich aber, dass ich es sehr nett und anrührend finde, wenn Menschen sich einfach nach unserem Befinden erkundigen oder einfach nur pauschal sagen: "Wenn irgendetwas ist, scheut euch nicht zu fragen. Wir helfen gerne."
Das sind mir eigentlich die Liebsten. Ich nehme die angebotene Hilfe nicht oft an, aber ich habe ein gutes, sicheres GEfühl, dass wenn etwas mit Klaus ist, ich z.B. die Kinder zur Nachbarin bringen kann.

Was ich gar nicht mag: Ratschläge wie wir alles besser machen und positiver sehen können. Wir sehen eigentlich schon alles so positiv wie es möglich ist bei dieser Krankheit, aber ich hasse es wirklich, wenn mir jemand erzählt, es "ist bestimmt gar nicht so schlimm" und wenn ich dann sage: "Doch, genau so schlimm ist es" kriege ich zu hören, ich sähe alles zu schwarz.
Das sind die, die mir auf die Nerven gehen!
Oder wenn analysiert wird, wieso Klaus ja quasi selbst Schuld an seiner Krankheit ist, weil er ja so ein Typ ist. Das hasse ich auch!
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 29.01.2010, 14:40
PetraK PetraK ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.08.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 449
Standard AW: Kein Idiot sein und nicht nerven

Hallo Veranda,

das mit der Kinderbetreuung ist eine tolle Idee und besonders an Tagen von z.B. Chemo mehr als Gold wert. Mir hat es damals super geholfen, das an solchen Tagen eine gute Bekannte meine Tochter vom Kindergarten abgeholt hat und ich mich dann ein paar Stunden alleine "gehenlassen" konnte, ohne mein Kind damit zu belasten.
Mit den Büchern ist das so eine Sache. Ich hab in der akuten Phase ganz viel gelesen, aber eher Ratgeberbücher mit Infos und Tips. Später und auch jetzt noch kann ich auch gut Bücher von Betroffenen (es gibt da sehr gute) lesen. Da die nicht immer gut ausgehen, kann das auch belastend sein, da kommt es ganz drauf an, was für ein Typ eure Bekannte ist. Es gibt hier im Forum (ich weiß jetzt nicht genau wo) auch eine Seite mit empfehlenswerten Büchern....

Ich finde es übrigens toll, dass du dir so viele Gedanken machst, wenn mehr Menschen so denken würden, wäre für uns Krebskranke einiges einfacher...

Liebe Grüße

Petra
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 29.01.2010, 20:25
Veranda Veranda ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.01.2010
Ort: Ravensburg
Beiträge: 17
Standard Besuchsbericht

War heut mittag im Krankenhaus und hab Eure Tipps beherzigt. Wir haben mehr als zwei Stunden gequatscht und ich glaub, sie will vor allem normale Gesellschaft. Schwarzer Humor war OK (das fand ich cool).

Gottseidank sind wir nicht die einzigen Freunde, die sie hat. Eigentlich sind alle drumrum wie auf Verabredung in ne Art grimmige Entschlossenheit verfallen, ihr da durch zu helfen, egal wie. "Nicht bedraengen" hab ich auch ungefaehr 1000 mal gehoert heute.

Haette gern noch mehr Ideen dafuer, was die Drumrum-Leute, die selber nicht betroffen sind, machen oder sagen koennen (oder was man besser laesst). Wie gesagt, die ersten Tipps waren hilfreich, danke.

Grimmig entschlossen
Veranda
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 30.01.2010, 10:55
Benutzerbild von lonelein
lonelein lonelein ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.01.2009
Beiträge: 388
Standard AW: Kein Idiot sein und nicht nerven

hallo veranda,
erstmal, ich finde es gut, dass du dir hier rat holst, bevor man blind drauf los rennt.
tipps und tricks, wie meine vorschreiber schon sagten....jeder tickt anders.
das positive ist, wenn man von anfang an dabei ist, sozusagen mit in die neue situation reinwachsen kann. unsere liebsten sind zwar krank aber eigentlich geben die meinsten zu verstehen, was sie wann wollen.

ratgeberbücher...mmmhhh ist so ne sache. ich glaube am einfachsten ist es, einfach zu fragen. denn in den meisten kliniken liegt eh die blaue reihe aus.
für euch ist denke ich wichtig, falls stimmungssc hwankungen auftreten, dieses einfach nicht zu hoch zu bewerten.
ich habe keine ahnung, wei oft mein brüderchen mich plötzlich weggeschickt hat, er sagte, ich würde ihn nerven und solle nicht jeden tag vorbei kommen, im nächsten moment klingelte das telefon und er fragte, wo ich bleibe

so sind sie halt ...lach...

wichtig ist nur, dass einem klar ist, dass es keine erkältung ist, die in 3 wochen vorbei ist, sondern langandauernder stress ist.
frag sie einfach, was sie möchte, was sie sich wünscht, ABER ganz wichtig...pflegt eure eigene seele auch.

so...viel geschrieben

wünsche trotzalledem ein schönes wochenende

lone
__________________
Du weißt nicht mehr wie Blumen duften,
kennst nur die Arbeit und das Schuften-
...so geh´n sie hin die schönsten Jahre,
am Ende liegst Du auf der Bahre
und hinter Dir da grinst der Tod:
Kaputtgerackert - Vollidiot!
Ringelnatz
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 30.01.2010, 22:19
Veranda Veranda ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.01.2010
Ort: Ravensburg
Beiträge: 17
Standard Komm mir vor wie unterm Sandstrahler

Hey all,

wir alle - Freunde und Verwandte - werden grad ordentlich glattgeschliffen. Man verliert nen Haufen Illusionen, bin mal gespannt, wer von uns langfristig wirklich verlaesslich ist. Die Aerzte enttaeuschen - die haben mehr als ein halbes Jahr nichts gecheckt, obwohl sie bleich wie der Tod durch die Gegend gewankt ist und geblutet hat wie sonstwas.
Der Onkologe sollte schon am Donnerstag da sein und war bis jetzt nicht da; ab Montag Strahlentherapie.
Wie ich mich verhalte? Bisher kommt am besten an: NORMAL. Ich bring ihr alles mit, was nuetzlich sein kann (ein Schreib-Block ist wichtig im Krankenhaus, hab ich gelernt) und ich hab auch schon ne erste "du nervst"-Reaktion gekriegt :-/
Unterhaltungselektronik will sie gar nicht, schade, ist mein Spezialgebiet...

Kanns immer noch nicht so recht fassen. Aber jetzt sind wir halt auf dem Ball, jetz muessen wir tanzen...

Die lange Zeit der Fehldiagnosen regt mich furchtbar auf, komm mir vor wie in der Dritten Welt ... aber das ist wahrscheinlich was fuer nen andern Thread.

Gruesse, wer noch was weiss - erleuchtet mich,
Veranda
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:07 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55