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  #1  
Alt 28.12.2008, 14:25
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne....
Lass dir sagen,all deine Gefühle sind normal.....

Du hast soo viel mitgemacht die letzte Zeit...komm erst mal zur Ruhe,finde dich selber wieder.....

Ich wollte auch in der ersten Zeit nach Papas Tod nicht auf die Straße,nicht einkaufen,nicht unter Menschen gehen....
Man braucht diese Zeit auch für sich...
Es ist aber schön, das du einen lieben Freund hast,der dich da ein wenig auffangen kann.....

Fühl dich umarmt
Regina
__________________
______________________
Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #2  
Alt 29.12.2008, 13:58
Benutzerbild von Roebi
Roebi Roebi ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne!

Ich musste gerade in bisschen grinsen, weil ich einen Satz von Dir zu 100% nachvollziehen kann.
"Ich erwische mich jetzt auch immer wieder, wie ich ein wenig eifersüchtig auf andere Menschen bin, die eine Mama haben. Wenn mir jemand von seiner Mama erzählt denke ich immer "du hast wenigstens eine"."
So geht es mir heute auch noch. Und ich glaube, so wird es auch für immer bleiben.

Aber eines möchte ich Dir noch im alten Jahr sagen:
Ja, es ist verdammt schwer, zu akzeptieren, dass einem die Mutter genommen worden ist, aber versuche im neuen Jahr dich ein bisschen aufzurappeln. Trauer ist wichtig und muss sein, aber Du darfst auch die "schönen" Dinge (dein Freund, deine Freunde etc.) nicht aus den Augen lassen.
Ich weiß, das klingt ganz fies und gemein. Auch ich musste diese schmerzliche Erfahrung machen. Und es hat viel Kraft gekostet, aber es ist wichtig. Mir hat dabei mein kleiner Sohn geholfen, und dafür bin ich dankbar. Ich weiß, dass keine Mutter, kein Vater auf dieser Welt es gewollt hätte, dass wir nur noch unglücklich und traurig durchs Leben gehen.

Allerdings muss man bei Dir sagen, dass die Wunde noch sehr sehr frisch ist. In einigen Wochen oder sogar erst Monaten, wirst Du es ähnlich sehen. Glaub mir. Und denk immer daran, wir sind für Dich da, und Deine Mama ist im Inneren immer bei Dir!

Ich drück Dich mal ganz fest

LG Röbi
__________________
In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #3  
Alt 29.12.2008, 18:32
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elli1962 elli1962 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Meine kleine Susanne,

ich traue mich nicht dich anzurufen und nachzufragen.

Ich denke, du weißt, dass ich heute in Gedanken ganz nah bei dir bin.


Drück Dich ganz fest.

Elli
__________________
Meine Mama

+15.06.2008

Dich zu verlier'n war schwer,
Dich zu vermissen noch viel mehr
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  #4  
Alt 29.12.2008, 20:06
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Meine liebe Susanne,
ich halte dich heute ganz fest in meinen Armen.....
Stille Grüße von deiner Birgit


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  #5  
Alt 09.01.2009, 21:55
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Heute ist ein sehr schlimmer Tag... Es tut einfach nur weh und hört nicht auf.... ES TUT SOOO WEH!!!!

Mir fällt einfach nichts ein, außer:

http://de.youtube.com/watch?v=HNpYY-7J_g0

Es trifft genau meine Gedanken...

Eure verzweifelte

Susanne
__________________


Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
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  #6  
Alt 09.01.2009, 22:49
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Mama,

gestern war mein 24. Geburtstag. Viele Menschen haben mich angerufen und kamen zu mir. Aber du warst nicht da. Ich bin um 8:15 Uhr zu Beate gefahren. Denn sonst hätte ich - wie jedes Jahr - um 9:00 Uhr auf dein Klingeln gewartet. Und darauf, dass du im Hausgang stehst, aufgepackt mit Kuchen und Geschenken, mich anlächelst, Happy Birthday singst und mich umarmst.

Ich war dann mitten in der Früh im Einkaufsladen - da, wo du bis zur Diagnose deiner Metastasen gearbeitet hast. Kennst du Frau F. noch? Mit ihrer Tochter war ich doch in der Grundschule. Sie sah mich und fiel mir weinend um die Arme. Bis dahin habe ich mich zusammengerissen. Aber dann...

Ich bin dann zu Beate gefahren. Zum (Ersatz)Frühstücken... Aber im Radio kam dann ein Lied von Nena. Wenn auf dieser Welt jemand Nena-Fan war, dann DU! Und ich habe wieder weinen müssen... Petra kam natürlich 20 Min. zu spät zum Frühstück, du kennst sie ja :-) Wir haben den ganzen Vormittag über dich gesprochen. Nur leider sind ihnen eher deine schlechten Seiten eingefallen. Und da bin ich wütend gewesen. Das habe ich ihnen auch gesagt. Sie haben sich gleich entschuldigt...

Mama, ja, es gibt so viele Reaktionen und Dinge, von denen ich nie erfahren werde, WARUM du so gehandelt hast. Aber JETZT verstehe ich so viel. WARUM erst jetzt? Du warst das Endprodukt dessen, was das Leben aus dir gemacht hat... 4 Wochen vor der Hochzeit, im 4. Monat schwanger, musstest du im Alter von knapp 18 zusehen, wie dein Verlobter stirbt. Tina war ein paar Monate alt, dann lernst du Papa kennen. Er erzählte mir, dass er fast ein halbes Jahr gebraucht hat, bis er "dich hatte". Aber er trinkt. Und fängt bald an, dich zu schlagen. Dann stirbt dein geliebter Bruder. Deine 2. Hälte. Du warst erst Mitte 20. Ich war schon da damals. Du hast den trinkenden und schlagenden Mann geheiratet, aus Angst, mit 2 Kindern allein zu sein. Fast 20 Jahre hast du dich schlagen lassen und zusehen müssen, wie deine Kinder geschlagen wurden. Nie hattest du Geld, weil er alles versoffen hat. Nichtmal eine neue Küche war drin. Du hattest bis zu deinem Tod die 1. Küche, die du damals mit 18 bekommen hast. Kein Urlaub. Nichts... Dann wurde Oma krank. Du hast sie 7 Jahre allein gepflegt. Noch dazu mich, Tina und Papa. Und dann ist deine Mama gegangen. Du bist zufällig dazugestßen, als sie auf dem Boden im Wohnzimmer lag und der Notarzt versucht hat, sie wiederzubeleben. Du bist zusammengebrochen. Das hast du nicht ertragen. Hätten wir damals schon gewusst, dass du Krebs hast... Denn 2 Wochen nach der Beisetzung von Oma hast du deine Diagnose bekommen. WO WAR DEIN LEBEN?? Hattest du eins?? NEIN!!!! 1 1/2 Jahre hast du gekämpft. Wie eine Löwin. Teilweise hast du auch aufgegeben und dann haben wir gestritten. Und das tut mir so leid Mama. Auch dass ich die Blumen, die du bereits für Omas (und jetzt auch dein) Grab gekauft hast und auf den Balkon gestellt hast, habe ich nicht gepflanzt. Warum? Ich weiss nicht. Sie standen da, aber ich habe sie nicht mitgenommen. Kannst du mir bitte verzeihen? Kannst du mir bitte auch verzeihen, dass ich dich oft nicht verstanden habe und nur 1 Mal die Woche zu dir kam? Ich flehe dich an, Mama. BITTE VERZEIH MIR!!

Ich verstehe das alles jetzt erst. LEIDER. Hätte ich es vorher verstanden, hätte ich es besser machen können, Mama. BITTE BITTE VERZEIH MIR!!

Ich vermisse dich so sehr.

Hast du es heute gesehen? Ich war heute fast 2 Std. an deinem Grab. Ich habe die verwelkten Blumen weggeräumt. Aber sie waren teilweise festgefroren. Ich musste sie weghacken. Und deine Kerze war bals aus. Da habe ich gleich noch eine dazugestellt. Damit dein Grab nicht ohne brennende Kerze ist. Mama, wenn es wärmer wird, werde ich dir schöne Blumen pflanzen.

Mir sagt übrigens jeder, dass ich die gleichen Hände wie du habe. Seit dem schaue ich immer meine Hände an und lächle. Und der Ring, den du mir vor 8 Jahren geschenkt hast, steckt dort auch.

Ich weiss, du warst gestern bei mir. Ich habe dich vorgestern Abend gebeten, mir ein Zeichen zu geben, wenn du da bist an meinem Geburtstag. Und als Tina, Kevin und ich bei mir waren und Kuchen aßen, kam plötzlich dein Liebslingslied von Nelly Futardo im Radio... Tina und ich sahen uns an und bekamen gleichzeitig Gänsehaut. Und da wusste ich "Die ganze Familie sitzt zusammen, dieses Lied kommt plötzlich (es wurde EWIG nicht mehr gespielt). Mama ist da!". Ich war glücklich Mama. Danke, dass du da warst.

Ich muss jetzt ins Bett, weil ich morgen arbeiten muss. Aber du weisst ja, dass ich sowieso an dich denke und wir uns in meinen Träumen (hoffentlich) wiedersehen!

ICH LIEBE DICH UND WERDE DICH EWIG SCHÄTZEN UND NIE VERGESSEN!!!

Bussi,

Deine Tochter Susanne
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  #7  
Alt 11.01.2009, 18:49
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo liebe Susanne,

wenn jetzt leider auch ein "bissala" spät und es auch nicht mehr so richtig passt.

Trotzdem
Alles liebe und Gute zum Geburtstag


Stefan hat es sehr schon zusammengefasst. Kann mich nur seinen Worten anschließen.

ppst. und deine Mama war ganz bestimmt auch mit dabei

Ich kenne das auch, sich mit dem "einst und wieso" auseinanderzusetzen,
-> warum sie wurden wie sie waren und das verstehen...

liebe Grüße
Alex
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  #8  
Alt 11.01.2009, 20:35
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne!
Erst heute lese ich die Geschichte, das Leben Deiner Mama!
Es macht mich traurig, was ihr alles habt durchmachen müssen!
Und es tut mir so verdammt leid!
Aber bitte mach Dir keine Vorwürde, Susanne, manche Dinge sieht man erst klarer wenn der Nebel verschwunden ist!
Und Deine Mama würde Dir sicher nie Vorwürfe machen, Eltern wollen uns doch immer schützen!

Ich möcht Dir so vieles sagen, und weiß nicht obs das Richtige ist, also wirds fleissig wieder gelöscht!

Ich wünsche mir so sehr, dass Du Dich nicht quälen musst, mit Deinen Gedanken und Erinnerungen, hol die schönen Erinnerungen vor, denn auch die wirds irgendwo geben. Zumindest hoffe ich das sehr!

Ich bekomme Wut auf Deinen Vater, wenn ich das alles so lese, weiß ich doch aber, dass ich dazu kein Recht habe!
Entschuldige!

Ich schick Dir eine liebevolle Umarmung, und wünsch Dir die schönen Träume mit und von Deiner Mama!

Sanni
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  #9  
Alt 11.01.2009, 20:51
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hall Nawinta, hallo Sanni,

danke für eure Postings.

Ich habe immer vor Augen, wie sehr meine Mama gelitten hat. Auch schon vor dem Krebs. Sie konnte nie sie selbst sein oder das tun, was ihr gefallen hat. Sie hat sie nie etwas geleistet. Die Möbel der Wohnung haben meine Eltern schon, seit ich denken kann. Weil Papa das Geld versoffen hat. Selten hat sie sich neue Kleidung gekauft. Es war kein Geld da. Und als Mama krank wurde, wurde es auch nicht besser. Eher schlimmer. Ich habe, als ich nach wichtigen Unterlagen nach Mamas Tod in der Wohnung gesucht habe, Schreiben gefunden, in denen die Wohnung gekündigt wurde, weil 3 (!!) Mieten nicht bezahlt wurden. Mein Vater arbeitet aber und verdient jetzt nicht sooo schlecht. Und Mama hat Krankengeld bekommen. Wieviel kann man saufen, dass man 3 Monate hintereinander die Miete nicht bezahlt??? Und das hat Mama auch sehr viel belastet. Wenn das alles nicht gewesen wäre, wäre vielleicht alles anders gewesen... Ich weiss es nicht...

Aber ich habe eine Frage an euch. Ich war gestern bei meinem Vater und habe unglaublich mit ihm gestritten. Ich habe Dinge an die Wand geworfen, sonst wäre ich glaube ich auf ihn losgegangen und ich möchte nun fragen, was ihr davon haltet:

Mein Vater möchte nun unbedingt, dass meine Schwester und ich die Wohnung ausräumen. Ich dachte mir, dass ich das gern tue, wenn ihm für seine Trauerarbeit so wichtig ist. Im Laufe des Gespräches habe ich aber mitgekriegt, um was es ihm geht. UM GELD. Er beabsichtigt allen ernstes, die Kleidung meiner Mutter zu verkaufen (!!!), weil er da ja noch Geld dafür bekommen würde!!! Als ich das hörte, habe ich gesagt, dass ich das nicht möchte, denn ich will nicht, dass eine andere Frau die Kleidung meiner Mama trägt. Das waren persönliche Dinge und die möchte ich einfach entsorgen. Da stieß ich jedoch auf vollkommenes Unverständnis. Er meinte, es wäre doch schade um die Kleidung und man würde ja schließlich noch Geld dafür bekommen. Da wurde ich richtig sauer. Ich habe ihm nochmal gesagt, dass ich das nicht möchte, weil es ihre persönlichen Dinge sind. Wenn er das Bügelbrett oder so verscherbelt, kann er das tun. Das war ein Gebrauchsgegenstand und ich werde in unserem Ort sicher niemanden damit sehen. Aber die Kleidung ist doch etwas persönliches! Und ich will niemanden auf der Straße sehen, der die Sachen meiner Mutter trägt. Er sieht das nicht ein. Ich sagte dann, dass er doch machen soll, was er will, ich ihn dabei aber sicher nicht unterstützen werde. Dann sagte er ganz erstaunt, dass er aber doch jemanden brauche, der ihn mit dem Auto zum Second-Hand-Laden fährt.... Ich bin einfach so fassungslos!! Er hat sogar bei der Bank angerufen, weil er unbedingt wissen will, wieviel Geld auf Mamas Konto ist (was ich schon längst habe sperren lassen)!! Die gaben ihm aber keine Auskunft. Er ist auch sauer, dass ich ihm das Geld nicht abgehoben habe. Aber ich sehe es nicht ein, dass er es versäuft! Das ist doch alles makaber! Er will ihre Kleidung verkaufen, damit er saufen kann und ihr Geld will er auch versaufen!! Und die Versicherungen auch!! Meine Schwester hat ihn angerufen, weil sie eine Wohnung für ihn in der Zeitung gesehen hat. Aber er meint ja ganz gelassen, dass er sich da erst "später" drum kümmern will. Und am Dienstag kommt noch jemand von einer Versicherung, weil Mama noch mehr Versicherungen hatte. Und soviel ich weiss, sollen die aber für mich und meine Schwester sein. Ich will mich an Mamas Tod nicht bereichern. Aber ich finde das alles so ekelhaft. Er hat ihr Leben versaut mit seiner Sauf- und Schuldenmacherei. Meine Schwester und ich haben uns um sie gekümmert, haben nach ihrem Tod alles allein geregelt. Sogar den Termin für seine Witwenrente haben wir für ihn vereinbart! Und er macht alles zu Geld, was nur geht, damit er es versaufen kann!!

Übertreibe ich? Oder sehe ich das falsch? Ich weiss es nicht. Ich kann das nicht verstehen. Mama ist noch nicht mal 1 Monat tot und er überlegt, wie er ihre Dinge verscherbeln kann!

Ich verstehe das nicht. Ich bin enttäuscht, verletzt, wütend und durcheinander. Ich verstehe es einfach nicht!

Was sagt ihr dazu?

Liebe Grüße


Susanne
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  #10  
Alt 11.01.2009, 21:56
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Beiträge: 1.299
Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne!
Ich empfinde es genauso wie Du!
Und die erste Frage, die mir durch den Kopf jagte, hat er Eure Mama überhaupt geliebt?
Wie kann man sich selbst so wichtig sein?
Unfassbar!
Bin fassungslos und kann Deine Wut verstehen!
Wut lenkt ab von der Trauer, konzentrier Dich ein bisschen darauf, und ich an Deiner Stelle würde zusehen, die persönlichen Dinge Deiner Mama schnellstens aus der Wohnung zu schaffen!

Wie sollst Du damit leben, jemanden aus Deinem Ort vlt in der Kleidung Deiner Mama rumlaufen zu sehen um jedesmal daran erinnert zu werden, dass dieser Mensch das nicht tut, weil es einem guten Zwecke diente (bspw eine Kleiderspende für hilfsbedürftige Menschen) sondern lediglich weil Dein Vater Profit daraus geschlagen hat, um noch mehr zu versaufen!

Ich versteh Dich und bin empört!

Liebe Grüße Sanni
__________________


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  #11  
Alt 12.01.2009, 08:06
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne,

Zitat:
Zitat von Susanne85 Beitrag anzeigen
Ich verstehe das nicht. Ich bin enttäuscht, verletzt, wütend und durcheinander. Ich verstehe es einfach nicht!

Was sagt ihr dazu?
Ich lasse mal klügere Leute was dazu sagen. Die von Al-Anon, Selbsthilfegruppen für Angehörige und Freunde von Alkoholikern http://www.al-anon.de:

--------------------------------------------------------
Die Alkoholkrankheit macht es den Angehörigen zunehmend
unmöglich, ihr eigenes Verhalten vorauszusagen, weil sie sich
immer mehr mit dem Alkoholiker beschäftigen und auf ihn
reagieren. Kurz, wenn jemand nicht genau weiß, ob Alkoholismus
das Problem ist, dann kann man davon ausgehen, daß es so ist.
Den Angehörigen muß gesagt werden, daß ihre Gefühlsverwirrung
eine normale Reaktion auf die Alkoholkrankheit ist. Oft empfinden
sie eine undefinierbare, aber alles durchdringende Furcht. Sie
haben Angst
vor den Reaktionen des Alkoholikers und geben nur um des lieben
Friedens willen klein bei. Sie machen sich Sorgen wegen unbezahlter
Rechnungen, möglicher Autounfälle und Stellenkündigungen
(die sowohl den Alkoholiker als auch manchmal sie
selbst betreffen können). Während sie sich krampfhaft bemühen,
mit dem unberechenbaren und unvernünftigen Verhalten des
Alkoholikers fertigzuwerden, werden sie zunehmend verwirrt und
schuldbewußt. Bald konzentriert sich ihr ganzes Sinnen und
Trachten darauf, den Alkoholiker vom Trinken abzubringen;
erfolglos versuchen sie,
ihn zu manipulieren und zu kontrollieren; meistens tragen sie damit
nur dazu bei, daß der Alkoholiker weitertrinken kann.
Schließlich sind sie verstrickt in einem Teufelskreis schädlicher
Verhaltensweisen, was sie verzweifeln läßt und wütend und
einsam macht. Schließlich sind sie hilflos und hoffnungslos.
--------------------------------------------------------

Fällt dir was auf? Blöde Frage, natürlich fallen dir die Parallelen zu eurer Familie auf.

Dein Vater ist krank. Und Suchtkrankheiten verändern die Persönlichkeit des Kranken massiv. Alkoholiker sind irgendwann ausschließlich auf ihre Sucht (deren Finanzierung, Verheimlichung, usw.) konzentriert. Alles andere ist nachrangig. Freunde, Familie, alles egal. Alkis sind egoistisch, rücksichtslos, verantwortungslos, gemein, unberechenbar, unzuverlässig.

Ich würde an deiner Stelle versuchen, das zu begreifen. Und mich mit anderen austauschen, die als Familienmitglieder von Alkis genau die gleichen Probleme haben wie du. Du bist da nicht allein, davon gibt es in Deutschland Millionen! Und alle machen mehr oder weniger das Gleiche durch. Such' Hilfe!

Noch eine Info zum Schluss: wenn deine Mutter Lebensversicherungen abgeschlossen hat, die in ihrem Todesfall ausgezahlt werden - da wird immer ein Bezugsberechtigter angegeben, z.B. "Ehemann" oder "meine Tochter Susanne". Und der bekommt das Geld. Das ist _unabhängig_ von Testament und gesetzlicher Erbfolge (weswegen man im Testament auch nicht regeln kann, wer eine Lebensversicherung bekommen soll. Die zählt nicht zum Erbe).
Heisst: es macht keines Sinn, sich darüber jetzt zu streiten. Lies die Police, wenn du sie findest. Oder leg' der Versicherung die Sterbeurkunde vor.

Viele Grüße,
Stefan
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  #12  
Alt 07.02.2009, 10:55
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Ach eines wollte ich noch erzählen: Ich war am Donnerstag beim Gynäkologen. Ich habe ja seit 2 Jahren den Pap III d und muss alle drei Monate zur Untersuchung. Meine Mama war auch bei ihm Patientin und ich habe ihm erzählt, dass sie nun gestorben ist. Ich finde es zwar komisch, dass er nach 2 Jahren regelmäßigen Pap III d keine weiteren Untersuchungen macht aber gut. Ich fand es toll, dass er mich aufgeklärt hat, was das alles für mich zu bedeuten hat. Meine Oma hatte ja Magenkrebs und später Blasenkrebs. Er sagte dann, dass die Krebsvorkommen in meiner Familie alles Schleimhaut-Krebse sind. Und da ich auch schon länger den Pap III d habe und das ja auch eine Schleimhaut betrifft, müsste ich höllisch aufpassen. Ich habe dann noch einen Ultraschall machen lassen, der ja einmal im Jahr gemacht werden sollte. Ist alles ok. Er klärte mich aber auf und empfahl mir, ab 30 Jahren regelmäßig Stuhlgangproben auf Blut untersuchen zu lassen und ab 35 regelmäßig Darmspiegelungen machen zu lassen. Und ich soll die nächsten Jahre auf jeden Fall weiterhin alle drei Monate zum Gyn. Wenn die Abstriche besser werden, sollte ich trotzdem die darauffolgenden 2 Jahre alle drei Monate zum Gyn, damit hier ja nichts "schief gehen" kann. Mein Hausarzt hat mich nicht aufgeklärt. Der sagte eher sowas wie "ich soll mir keinen Stress machen". Klar bin ich jetzt vielleicht etwas übervorsichtig. Aber bei der Vorgeschichte soll man sich also keinen Stress machen? Stress vielleicht nicht unbedingt aber aufmerksamer vielleicht oder?

Wegen meinem Pap III d: Ich habe den jetzt schon seit 2 Jahren. Im Dezember 2007 wurde dann der HPV-Test gemacht: Positiv, high risk. Der Abstrich hat sich seither nicht verändert. Sollte man da nicht weitere Untersuchungen machen, als weitere Abstriche? In 3 Monaten gehe ich wieder zum Gyn, wenn der Abstrich nicht besser ist (was ich kaum glaube). Dann muss ich einen weiteren HPV-Test machen.

Aber wisst ihr da irgendwas, dass man sich da weiter untersuchen lassen sollte, wenn das so lange anhält?

Vielleicht durchsuche ich im Forum hier mal ein bisschen....

Viele Grüße


Susanne
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  #13  
Alt 07.02.2009, 11:46
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Sanni412 Sanni412 ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Liebe Susanne!
Ich kopier Dir mal ganz unpersönlich einfach was rein!
Für persönliche Worte lesen wir uns im MSN!

Liebe Grüße Sanni

Vorgehensweise Pap IIID:
Hier führen die Ärzte in der Regel Abstrichkontrollen in Abständen von jeweils drei Monaten durch. Wenn im Rahmen dieser Kontrollen drei bis viermal hintereinander das Ergebnis Pap IIID diagnostiziert wird, entnimmt der Arzt in der Regel eine kleine Gewebeprobe, um den Befund histologisch abzuklären.

(Quelle: http://www.krebsinformationsdienst.d...herkennung.php )

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  #14  
Alt 09.02.2009, 15:47
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hallo Susanne,

ich finde es toll, dass du so gute Kollegen hast und einen verständnisvollen Chef.

Mir ist es auch passiert, dass mir auf Arbeit die Tränen gekommen sind. Wenn ich z.b mit meiner Mama telefoniert habe, meist hab ich auch danach ziemlich schnell den Arbeitsplatz verlassen, weil sie mich brauchte. Mir war das erst unheimlich peinlich. Aber dann dachte ich mir, was solls, ich bin eben nicht aus Stahl. Die Kollegen und Chefs haben auch alle sehr nett und verständnisvoll reakiert. Und irgendwie, erlebt fast jeder etwas ähnliches. Krankheit oder Todesfall in der Familie. Und wir sprechen auch in kleinen Kreise über solche Themen. Man ist auch empfänglicher für Kollegen, die gerade in so einer Situation stecken.


"..und andererseits fühlt er sich aber wahrscheinlich unverstanden, wenn wir mit unseren Mutmacher-Versuchen ankommen. "

Ja, dass Gefühl hatte ich auch, als ich meiner Mutter immer Mut machen wollte. Sie fühlte sich durch diese Sätze einfach nur unverstanden und für nicht ernst genommen.

zu Pap IIId.
Ich war auch gut zwei -drei Jahre PapIIId. Ich nahm dies jedoch nicht für ernst alle 3Monate zur Untersuchung zu kommen. Hatte wohl auch eine Entzündung die ich nie richtig ausgeheilt hatte.
Habe dies dann aber nach den Tod meiner Mutter für sehr ernst genommen und bin regelmäßig zum Arzt und habe die Entzündung richtig ausheilen lassen.
Nach meinen letzten Abstrich im Januar ist nun wieder alles normal. Nächste Untersuchung ist dann in einen halben Jahr. Die ich auch wahr nehmen werde.
Denn ich habe begriffen mit seiner Gesundheit spielt man nicht und für die hat man auch Zeit.

Viele liebe Grüße
Alex
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  #15  
Alt 16.02.2009, 01:23
Benutzerbild von rosa.sputnik
rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
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Standard AW: Mögen die Engelchen dich begleiten, liebste Mama

Hi Süße,

ich hoffe Du hattest einen wuuuuuunderschönen Abend und mal wieder ein bissel Spaß!!!
Ich hab jedenfalls doll an Dich gedacht und Dir in Gedanken immer wieder "gaaaaaanz furchtbar schrecklich viel Spaß" gewünscht. :-)

Fühl dich gedrückt
Jasmin

Geändert von rosa.sputnik (16.02.2009 um 01:24 Uhr) Grund: Wer bin ich und wenn ja, wieviele???
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