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Alt 15.06.2010, 13:26
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Mutter an Darmkrebs gestorben.Soll ich zur Vorsorge?

Hallo,

hier ein paar "Daten/Fakten" - FAP und HNPCC - zur Vererbung und Vorschläge zur eigenen Untersuchung.

Meine persönliche Meinung: Jeder, bei denen ein direkter Verwandter im frühen Alter - 40-50 J. - die Diagnose bekam sollte unbedingt umgehend zur Spiegelung gehen. Das Durchschnittsalter mit der Diagnose konfrontiert zu werden ist lt. Statistik ab 65 Jahre. Diese Altersgruppe ist leider nicht wirklich im Forum vertreten.

Diese erblichen Tumorerkrankungen (hereditäre Tumordispositions-Syndrome) des Magen-Darm-Traktes umfassen mehrere klinisch und molekulargenetisch differenzierbare Krankheitsbilder, insbesondere den erblichen Dickdarmkrebs ohne Polyposis (HNPCC oder Lynch-Syndrom) und die erblichen Polyposis-Syndrome.
Zu den letzteren gehören die Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP), die MUTYH-assoziierte Polyposis (MAP), das Peutz-Jeghers-Syndrom (PJS) und die Familiäre juvenile Polyposis (FJP). Auch beim Cowden-Syndrom (CS) können Polypen des Gastrointstinaltraktes auftreten.


Quelle: http://www.hnpcc.de/allgemein.htm


Wann besteht Verdacht auf erblichen Dickdarmkrebs?
Der Verdacht auf ein erblich bedingtes Tumordispositionssyndrom liegt besonders dann nahe, wenn in einer Familie eine Häufung bestimmter Krebsformen vorliegt und/oder Personen auch in jüngerem Alter an Darmkrebs erkrankt sind. Das Auftreten mehrerer Erkrankungsfälle in einer Familie ist allerdings nicht beweisend für das Vorliegen von erblichem Darmkrebs, da bei der Häufigkeit von Dickdarmkrebs in der Allgemeinbevölke¬rung mehrere Erkran¬kungsfälle in einer Familie auch zufällig auftreten können.

Erstgradig verwandte Personen (Kinder, Geschwister, Eltern) von Patienten mit erblichem Darmkrebs haben meistens ein hohes Erkrankungsrisiko für diese Tumorerkrankung, sie werden deshalb als Risikopersonen bezeichnet. Diesem Personenkreis werden engmaschige Vorsorge- bzw. Früherkennungs-Untersuchungen empfohlen, denn ein früh erkannter Tumor hat gute Heilungschancen. Insbesondere mit der Dickdarm-Spiegelung (Koloskopie) steht Risikopersonen heute eine effektive Form der Früherkennung von Dickdarmkrebs bzw. dessen gutartiger Vorstufen (Adenome) zur Verfügung.


Quelle: http://www.hnpcc.de/allgemein.htm


Kolonkarzinom, familiär (FAP, HNPCC)

Wissenschaftlicher Hintergrund
Das kolorektale Karzinom gehört zu den häufigsten Tumorerkrankungen der westlichen Industrienationen. Bei etwa 10% der Fälle ist eine familiäre Häufung zu beobachten, die in der Regel durch eine Manifestation vor dem 50. Lebensjahr gekennzeichnet ist. Zwei Formen der familiären, primär genetisch bedingten kolorektalen Erkrankungen stehen im Vordergrund:
  • Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) - ca. 1% aller familiären kolorektalen Karzinome
  • Hereditäres nonpolypöses Coloncarzinom (HNPCC) - ca. 10% aller familiären kolorektalen Karzinome
In den meisten Fällen ist bereits klinisch eine Differentialdiagnose FAP versus HNPCC anhand des Koloskopiebefundes möglich. Darüberhinaus finden sich bei einem Großteil der FAP-Patienten Netzhauthypertrophien und Desmoidbildung im Bereich von OP-Narben bzw. der Papilla vateri.

FAP
wird in den meisten Fällen durch Mutationen im APC-Tumorsuppressor-Gen hervorgerufen. Heterozygosität für ein mutantes APC-Gen führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Tumorentwicklung, da es durch zufällige Mutation des noch intakten APC-Allels zum Verlust der Heterozygosität (Loss of Heterzygosity, LOH) und damit zum Totalausfall des APC-Systems in den betroffenen Epithelzellen kommt.

HNPCC
wird durch Mutationen in den DNA-Reparaturgenen MLH1 (60% d. F.), MSH2 (30% d. F.), MSH6 und PMS2 hervorgerufen. Hierdurch kommt es bei der Zellteilung im Tumorgewebe zur fehlerhaften DNA-Replikation, die sich anhand der variablen Länge von Mikrosatelliten-DNA (Mikrosatelliteninstabilität, MIN) nachweisen läßt. Bei Nachweis von MIN im Resektionsmaterial erfolgt im Anschluß eine Analyse der Gene MLH1, MSH2, MSH6, PMS2 aus EDTA-Blut.

Quelle: http://www.medizinische-genetik.de/index.php?id=241
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Jutta
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