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  #331  
Alt 05.05.2007, 08:17
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo Luna-Tina

nach etwas schreibfaulen Tagen melde ich mich wieder :-). Die Familienfreizeit vom vergangenen Wochenende hat mich doch mehr geschafft als ich gedacht/gemerkt hatte. Gestern Abend war ich nur noch müde

Wie gerne würde man solche Entscheidungen einfach abgeben? Es ist so schwer, da es kein richtig oder falsch gibt. Ich hatte nach meiner OP eine weitere Chemo abgelehnt, doch mir wurde SOFORT Angst gemacht. Der Satz des Onkologen klingt mir noch immer ganz deutlich in den Ohren. Umso mehr freue ich mich, dass er sich getäuscht hat und ich auch nach 2 Jahren noch krebsfrei bin.

Ich finde es auch gut, dass das Lungen-CT abgewartet werden soll. Hoffentlich bringt das dann etwas Klarheit und eine Marschrichtung ist deutlicher erkennbar als heute.

Ich hatte ja leider extreme Nebenwirkungen als ich Oxaliplatin bekam. Die Haare habe ich aber alle behalten. Genau wie es dir vorgeschlagen wurde, bekam ich Oxaliplatin am 1. und 8. Tage. Dazu 14 Tage lange Tabeltten (Xeloda) und dann 1 Woche Pause. Davon bekam ich nur 2 Zyklen und 25 x Bestrahlung. Es war wohl genau diese Kombi, die alle Tumorzellen vernichtete. Also war es bei mir super-effektiv, aber mir ging es auch sehr schlecht in den ersten beiden Wochen. Im KH habe ich aber andere Patienten gesehen, die so gut wie gar keine Nebenwirkungen hatten. Ich war dort die Ausnahme.

Mhmm, du könntest die Chemo ja ausprobieren... Sollten die Nebenwirkungen zu stark sein, kannst du doch jederzeit wieder aufhören, oder? Wäre auch eine Überlegung wert?

Was ist das denn für ein Nebenjob, wenn ich das mal so neugierig fragen darf?
__________________
glg
Sabine

Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut
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  #332  
Alt 06.05.2007, 01:09
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Ihr Lieben!

Kaum ist man mal ein paar Tage nicht hier, gibts hier eine richtige Diskussionslawine

Liebe Luna-Tina, wie immer Du Dich entscheiden solltest im Hinblick auf die Chemo-Frage, ich wünsch Dir einfach, dass Du Dich mit und nach der Entscheidung wohl fühlst! (Und Dir, Ulli, wünsch ich das natürlich auch.) Ja, das ist verdammt schwer, wir alle wissen das, weil wir alle schon mal darüber entscheiden mussten - mal in mehr, mal in weniger Freiheit. Du weißt ja, dass ich nach der OP und nach einigem Abwägen und mehreren sehr ausführlichen Gesprächen mit dem Chirurgen und zwei Onkologen, mit meinem Freund und mir selbst schließlich nein gesagt habe. Wie groß das Risiko war - schwer zu sagen. Bis jetzt hab ich nix, meine Tumormarker sind gut, alle anderen Werte auch, weder bei der Abdomen-Sono noch bei der Koloskopie noch beim MRT hat man was entdecken können. Aber klar, ich kann nur hoffen, dass das so bleibt.
Und ich finds gut, dass Du wieder ein bisschen arbeitest - mach nur nicht zuviel, ich glaube, dass man sich leicht überschätzt in seiner Leistungsfähigkeit, vor lauter Sehnsucht nach Normalität (Mir ist es anfangs jedenfalls tendenziell so gegangen)! Ja, erzähl mal, was ist das für ein Job?

Liebe Leena, Dein Jahrestag ist überstanden und trotzdem hat sich wieder der Traurigkeits-Mantel schwer auf Deine Schultern gelegt. Wie der Himmel draußen, so ist es wohl auch um Deine Seele wieder grau geworden. Aber so, wie ich Dich im Lauf der Wochen und Monate hier erlebt habe, weicht das graue Wetter bei Dir nach einigen Tagen auch wieder klarer Luft und blauem Himmel. Bei mir steht sie, diese Mischung aus Traurigkeit, Schrecken und Angst manchmal ganz plötzlich wie ein ungebetener Gast mitten im Zimmer und geht nicht mehr raus. Das ist dann, wenn mir, wie es auch Luna-Tina schrieb, mal wieder schlagartig klar wird: Ich habe Krebs. Eine tödliche Krankheit. Egal, wie sie sich entwickelt, die Angst wird mein Leben begleiten. Und eben diese Traurigkeit. Und ich weiß genau, was Du meinst, wenn Du von dem "rosa" Leben davor schreibst - es war ein anderes Leben, denn damals kannten wir diese Angst nicht, und nicht diese Ohnmacht.
Dabei spüre ich aber immer wieder, übrigens gerade auch, seit ich Euch alle hier im Forum kennengelernt habe, dass das Leben MIT dieser Angst und Ohnmacht uns viel mutiger und stärker macht.

Liebe Agnes, dieser Mut und diese Stärke ist, davon bin ich aus irgendeinem Grund überzeugt, etwas, was weiter am Leben bleibt. Natürlich habe ich keine Ahnung, wie Deine Mutter ihre Krankheit getragen hat, aber selbst eine Hoffnung, auch wenn sie vergebens gewesen zu sein scheint, kann weiterbestehen - und sei es als Antrieb für Dich, eine Zuversicht weiterzutragen, auch in Bezug auf ganz andere Dinge. Es tut mir so leid, dass Du Deine Mutter verloren hast.

Lieber Norbert, es ist toll, was Du alles geschafft hast und wie sehr Du Dich ins Zeug legst, echt! Ist Dein Buch inzwischen weitergediehen?

Liebe Sabine, das war mir gar nicht klar, dass Du schon seit 2 Jahren nichts mehr hattest. Super!! Das sind genau die Sachen, die so gut Mut machen. Mehr davon!!

Liebe Margaret, Dir drücke ich jetzt schon die Daumen, dass bei Deinen anstehenden Untersuchungen Positives herauskommt - dass das Ding geschrumpft ist und Du herausgehen kannst mit dem Gefühl, die Bestrahlung und Chemo war nicht umsonst!

Liebe Jana, hatten wir das schon mal festgestellt, dass wir genau zeitgleich mit der Radiochemo angefangen hatten letzten August? Verrückt, damals hatte ich manchmal das Gefühl, das hört nie auf, und wupps, jetzt ist das schon 8 Monate her. Damals hätte ich nie gedacht, dass es mir mal wieder so gut gehen könnte wie jetzt

Für so schöne Überraschungen ist man doch immer gern zu haben
In diesem Sinne:
lauter liebe Grüße!
meliur

Geändert von meliur (06.05.2007 um 01:14 Uhr)
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  #333  
Alt 06.05.2007, 15:35
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Huhu Meliur!
Ach, ich lese Deine Berichte sooo gerne. Danke dafür!

Du hast den Schalk im Nacken, nicht wahr? Ich meine ihn zu spüren bei Deinen Worten. Ich sitze oft vor dem Laptop und habe ein Grinsen im Gesicht!

Und ja, diese Traurigkeit oder, wie Du es beschreibst, der ungebetene Gast, das kenne ich ja auch. Aber ich kann diesen Mantel meistens relativ schnell wieder abgelegen. Einige Gedanken müssen gedacht, viele Tränen geweint werden und ich bin wieder "eingenordet". Zumindest für einen Moment! Der Weg ist schwer und hart, aber ich liebe mein Leben, wenn auch nicht diesen Teil. Aber das geht uns allen ja so! Deswegen ist es auch so wertvoll für mich, wenn wir uns austauschen und ich mich wiederfinde in manchen Worten. Meine Mutter allerdings sähe es lieber, ich würde mich von hier fernhalten, weil ja vieles passiert, was wirklich ganz traurig ist- aber das ist die Realität, nicht wahr?
Habe das Jahr seit der Diagnose wie im Kokon erlebt. War nicht mehr richtig ist, nur Traurigkeit und Funktion. Seltsam, der Rückblick. Und der Blick nach vorn ist manchmal auch nicht besser. Aber Schritt für Schritt!

Ganz liebe Grüße,
Leena
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  #334  
Alt 07.05.2007, 07:50
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Zitat:
Zitat von meliur Beitrag anzeigen
Liebe Sabine, das war mir gar nicht klar, dass Du schon seit 2 Jahren nichts mehr hattest. Super!! Das sind genau die Sachen, die so gut Mut machen. Mehr davon!!

meliur

Hallo liebe Meliur,

um genau zu sein :
morgen ist es genau 2,5 Jahre her, dass ich die Diagnose bekam.
2 Jahre und 3 Monate sind nun fast ins Land gezogen seit meiner OP
und
das Ende meiner Chemo jährt sich nun bald zum 2. Mal.

Schön zu spüren, dass euch/dir ein wenig mehr Mut und Hoffnung gibt. Auch ich bin immer wieder auf der Suche nach Menschen, welche die 5 Jahres-Hürde ohne erneute Zwischenfälle geschafft haben.

In diesem Forum sind davon nur wenige anzutreffen, da es wohl in der Natur des Menschen liegt, dass er sich wieder zurück zieht wenn es ihm besser geht, oder die Gefahr gebannt ist. Bei mir war das ein wenig anders. In den ersten Monaten wollte ich wenig mit dem Thema Krebs zu tun haben. Jede Geschichte, die nicht positiv verlief machte mir Angst und davon wollte ich nichts hören. Daher habe ich mich anfangs vorrangig mit dem Thema Stoma auseinander gesetzt und habe dort Menschen kennengelernt, mit und ohne Krebs-Hintergrund. Nun ist die Zeit in der ich spüre, dass ich den Kontakt zu anderen DK-Betroffenen zulassen kann und auch ein wenig brauche.

Selbst der beste Partner der Welt, die engsten Freundinnen und Freunde können nicht nachvollziehen wie sehr wir machmal am Rad drehen vor Angst, vor den nächsten Untersuchungen. Den wenigsten ist überhaupt klar wie viele Untersuchungen wir absolvieren und welcher Aufwand oftmals damit verbunden ist.

Schön, dass es euch alle gibt.
__________________
glg
Sabine

Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut
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  #335  
Alt 07.05.2007, 08:41
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Ach, Sabine, nun hast Du mir ein Lächeln auf meine Lippen gezaubert mit Deinen Worten! Und das am MONTAG! Grrr... Habe gestern mal ein neues Gesichts-Peeling und ein Erfrischungsgel ausprobiert, soll angeblich ein taufrisches Aussehen verleihen...Tse! Ich sehe aus, als hätte ich die ganze Nacht durchgezecht und nicht genug geschlafen . Das hat man nun davon!
Mir tut es auch gut, wenn ich von solchen Verläufen wie Deinem oder den von Bobby lese. Anderes wiederum macht auch mir Angst. Aber so ist wohl das Leben, ein Auf uns Ab. Schwer auszuhalten, an manchen Tagen besonders.

Liebe Grüße erstmal,

Leena
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  #336  
Alt 07.05.2007, 09:39
Luna76 Luna76 ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo Ihr ,

ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende.......

Ich war gestern Nachmittag ein wenig fassungslos , traurig.....mir fehlen einfach die Worte....
ich habe gestern frühen Nachmittag mit meiner Mama telefoniert. Ich hatte dann erwähnt das ich meinen Bruder wenn er nähste Woche Urlaub hat fragen wollte ob er mir hilft bei Ikea ein Bett zu kaufen.Dann kam es was mich umgehauen hat.....meine Mama bat mich wenn ich mein Bruder (27 Jahre) das nähste mal sehe oder höre , meine Krankheit nicht mehr zu erwähnen !!!! Er könnte damit nicht umgehen und verstehe nicht das es bei mir so im Vordergrund steht. HÄ !! Es würde sich so viel um meine Erkrankung drehen und bei mir nur Hauptthema sein.....meine Mama meinte das es stimmen würde und ich sollte das mal versuchen nicht zu erwähnen. Wie soll das gehen ? Das habe ich sie auch gefragt.....ich meine er fragt doch wie es mir so geht , was ich so mach usw. soll ich mir da jetzt was ausdenken und lügen nur damit es ihm besser geht !? Vielleicht meldet sich mein Bruder deshalb sich nicht mehr so oft bei mir , meinte meine Mama und sie könnte sich auch gut vorstellen das sich Freunde abwenden wenn ich über meine Erkrankung spreche. Mein Bruder findet es auch total schwachsinnig das ich hier im Forum schreibe. Er meinte mal das ich mal wieder normal leben sollte.......Geld sparen für meine Rente später usw. und wenn ich sage das ich nicht weiß was zb.in 6 Jahren ist wird er launisch und meckert.

Ich wurde am Telefon echt ungehalten und da meinte meine Mama : wenn ich gewusst hätte das du so reagierst , hätte ich es dir nicht erzählt! Ich war einfach enttäuscht......jetzt kann ich nicht mal mehr auf meine Familie zählen!!
Ich habe mir gesagt das ich nicht lügen werde......im ernst , ich soll so tun das es mir gut geht und alles ok ist nur damit es meinem Bruder besser geht! Was ist mit mir.....wo bleib ich da !?

Lieben Gruß
Luna-Tina
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  #337  
Alt 07.05.2007, 09:45
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teerose10 teerose10 ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo Ihr Lieben

habe gerade alle Eure Zeilen gelesen, glaube die Angst werden wir nie ganz verlieren, auch wenn alles in Ordnung sein sollte.

Drücke Euch alle mal ganz lieb.

Wir werden es schon schaffen, denn wir werden nicht aufgeben.

Ganz liebe Grüße und einen guten Wochenstart

Margret
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  #338  
Alt 07.05.2007, 11:14
tronic tronic ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

hallo luna-tina!

das ist wirklich eine besch.... situation.
auf der einen seite du in deiner jetzigen sitation, ungewiß ob neue metas da sind, neue chemo oder nicht, evtl. wieder op.
da brauchst du die unterstützung deiner familie und freunde. die sicherheit die sie einem verleihen können, wo man sich ausweinen kann.....

auf der anderen seite dein bruder, der sich total unsicher ist, angst hat, das anscheinend nicht wahrhaben will.
der dich nicht verstehen kann oder will.

ich denke, du solltest wirklich versuchen, bei ihm einen schritt zurückzumachen, nur im bezug auf die krankheit.
vielleicht tut euch das beiden gut, einfach mal über alltägliches zu sprechen.
frag ihn mit dem bett, ohne ihn über die neuesten krebsgeschichten zu informieren.
quatscht, haltet smalltalk, geht bummeln!
wenn er bereit ist, wird er den schritt auf dich zumachen und dich fragen, was es neues gibt.
er wird es ja auch durch deine mama erfahren.

mein kleiner bruder (28) verhält sich ähnlich.
wenn wir quatschen meist über alles andere, aber nicht über die krankheit und ich muss sagen es ist OK.
es ist auch mal gut, wenn nicht immer alle ankommen "und wie geht´s"?
wenn man "normal" behandelt wird.
und trotzdem bleibt er auf dem laufenden, entweder über den rest der familie oder hin und wieder fragt er auch mal selber.

hab ein bißchen verständnis!
deine familie hat mindestens genauso viel angst wie du.
möchte mir nicht vorstellen, wie es in denen aussieht.
bei dem gedanken wird mir immer ganz schlecht!
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  #339  
Alt 07.05.2007, 11:25
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Liebe Luna-Tina,

das ist ein ganz schöner Hammer, dass Deine Mutter vorschlägt, Du sollest nicht mehr über Deinen Krebs sprechen.
1. Wieso kann Dein Bruder Dir das eigentlich nicht SELBST sagen? Ist er mit seinen 27 Jahren noch zu klein und schüchtern?
2. Was geht es Deine Mutter an, worüber Ihr sprecht, wenn Ihr zusammen seid? Wenn ich mich recht erinnere, hast Du noch vor kurzem erzählt, dass es schön war, Dich mal wieder so richtig lang und ausführlich mit ihm zu unterhalten - auch weil er dafür jetzt wieder offener zu sein scheint, nachdem er sich von seiner Freundin getrennt hat (oder verwechsle ich da was?)
3. Wie kommen die beiden (oder wer auch immer von den zweien) darauf, dass das Sprechen über die eigene Krankheit nur eine Art schlechter Gewohnheit ist, die man auch mal gefälligst ablegen könnte? Herrgott, das ist kein Schnupfen!

Ich verstehe nicht, wie sogar die engsten Angehörigen es schaffen, nur ihre eigene Befindlichkeit zu sehen, wenn ihre eigene Tochter bzw. Schwester Krebs hat. Und Du bist doch gerade erst operiert worden, eine lange und heftige OP, und jetzt steht die schwierige Entscheidung über eine weitere Chemo an! Glauben sie dann, dass Du täglich nur an das nette Wetter denkst oder was?!? Ich will Deinen Leuten und Dir nicht zu nahe treten, aber ich bin schon etwas fassungslos.
So wie ich Dich kenne, kann ich mir nicht vorstellen, dass Du der Typ Mensch bist, der dauernd nur herumlamentiert und den anderen in den Ohren liegt mit seinem Leid und sämtlichen Medizin-Geschichten.
Als erstes hielte ich jetzt mal ein Gespräch mit Deinem Bruder für fällig, ganz ohne die Mutter, in dem Ihr in paar Sachen klärt. Ich in meiner Impulsivität würde dann als zweites der Mutter die oben formulierte Frage (2.) stellen. Aber Du bist nicht meliur, sondern Tina, und Du kennst nicht nur Dich, sondern auch Deine Leute natürlich viel besser. Nur soviel: Ich glaube, Deine beiden haben da die Wichtigkeiten etwas falsch verteilt!
Luna-Tina, Du bist eine selbstbewusste Frau. Du kannst das klären. Und wenn Du wenig Verständnis erntest, findest Du es hier bei uns!

meliur

P.S. Gerade habe ich Tronic-Tinas Beitrag gelesen, den sie fast zeitgleich geschrieben hat. Tina, Du siehst, ich bin impulsiv - vielleicht hat Tronic-Tina ja recht. Mir selber ist das Theaterspielen halt keine angenehme Sache. Was nicht bedeutet, dass man dauernd nur über mich sprechen muss, das will ich selber gar nicht. Aber es wäre gut, wenn das Thema Krebs einen genauso "normalen" Platz in den Gesprächen mit Deinen Leuten fände wie andere wichtige oder unwichtige Themen auch, oder?

Geändert von meliur (07.05.2007 um 11:30 Uhr)
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  #340  
Alt 07.05.2007, 11:38
nobbidobbi nobbidobbi ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

hi luna-tina!
das ist echt mies, zu hören, bitte nicht dauernd vom krebs zu reden. natürlich muss auch platz für anderes sein, aber dieses thema ist halt mehr als jedes hobby, jede freizetibeschäftigung, sie durchdringt jede pore + jeden gedankengang. ich ertappe mich ja teilweise dabei, mich zu fragen, ob ich noch die verfilmung, z.b. von indiana jones erleben will oder ob ich wirklich noch so viele cds kaufen sollte wo ich doch nicht weiß, wie lange mir noch bleibt.

natürlich ist es schön, mit leuten auch über anderes zu quatschen. aber sich gezwungen sehen, das wichtigste thema, auch wenn es ein negatives ist, auszusparen ist ja eine seelische vergewaltigung. jeder weiß doch wie es ist, wenn man etwas zu sagen hat, aber meint, es aus rücksicht nicht sagen zu dürfen. das kann man machen im bekanntenkreis (da sage ich auch immer, mir gehts ganz gut, wenn dann die fragen bohrender werden müssen sie damit klarkommen, dass ich auch mal unschönes erzähle). ja, ich habe weniger freundeskontakt, einige melden sich gar nicht mehr bei mir, mir gehts allerdings genauso. einfach, weil die ebenen der gesprächsführung sich verschoben haben. früher war ich auf parties + abtanzen, das geht nun nicht mehr. ich habe allerdings auch erfahren dürfen, wie sich 2 freundschaften sehr schön entwickelten.

ich weiß nicht wirklich, was ich Dir raten sollte. ein wenig kommt mir Dein bruder wie die drei äffchen vor: nichts sehen, nichts hören, nichts reden + gut ist. (auch durch seine abneigung dem krebs-kompass gegenüber) aber so funktioniert krebsland nicht. mir sagte einmal eine frau, vielelicht bin ich die person, die einiges in der family-situation ändert durch ein neues miteinander. einiges hat sich schon verändert, einiges wartet noch...
zu versuchem small talk zu machen + zu hoffen, dass dein bruder dann von sich aus kommt, diese option halte ich für unrealistisch. diese entwicklung würde er gutheißen + das thema weiterhin totschweigen.

Dir alles gute + viel kraft in den nächsten tagen,
Yours truly
norbert
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  #341  
Alt 07.05.2007, 12:58
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Liebe Luna-Tina,

ich leben nun auch schon eine Weile mit der Diagnose Krebs und habe schwere Zeiten insbesondere nach OPs hinter mich gebracht wie auch gute Zeiten, wo ich keine großen körperlichen Beschwerden hatte und ich eigentlich ein "normales" Leben führen konnte. In diesen Phasen war dann auch das Thema Krebs für mich nicht vordergründig, wollte z.B mit meinen Doko-Freunden ganz normal umgehen, wir hatten viele Doko-Abende, wo das Thema Krebs garnicht erwähnt wurde, wir hatten einfach nur Spass. Wenn ich aber nach einer OP noch körperlich gehändicapt, wie auch im Moment, dann nahmen sie Rücksicht und fragen auch, wie es mir geht und wollen dann auch WISSEN, wie es geht. Was will ich damit sagen ?? Du bist im Moment in einer Phase, in der Du über Chemo Ja/Nein nachdenkst, das ist ein intensives denken und das solltest Du nicht in den Hintergrund verschieben, es ist Zentrum Deines Denkens und Handelns, da kann man nicht so tun, als hätte man eine "entspannte Phase", wie ich von mir am anfang beschrieben habe. Es ist falsch von Deiner Mutter, Dein ICH mit allem was es ausmacht, wegzuschieben. Mein Vorschlag, rede mit Deinem Bruder, versuche ihn aus seiner Angst abzuholen und wieder näher an Dich heranzuziehen, er muß sich der Situation stellen, daß er eine Schwester hat, die krank ist, das kann man nicht wegschieben, irgendwann kommt auch für Dich wieder eine Zeit, wo Du Dich gut fühlst, dann möchstest Du vielleicht auch nur Smaltalk, nicht ständig an die Krankheit erinnert werden, aber im Moment ist die Krankheit ein wesentlicher Teil Deines Lebens, das bist DU, laß Dich nicht verbiegen.

Ich glaube, Deine Mutter hat ebenfalls viel Angst, aber zuerst würde ich mit meinem Bruder reden und dann mit der Mutter in der Hoffnung, daß sie sich auch von Dir führen läßt, hol die beiden ab, damit Du sie als Familie weiter um Dich haben kannst.

Liebe Grüße und alles Gute !
Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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  #342  
Alt 07.05.2007, 13:56
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Liebe Luna-Tina!
Tja, das ist echt traurig, daß Du Dir nun auch noch solche Gedanken machen mußt. Im Prinzip stellt sich die Situation so dar: Du bist Krebs krank, hast gerade eine OP hinter Dir, mußt nun entscheiden, ob Chemo oder nicht und als ob das nicht genug wäre, sollst DU Rücksicht auf Deinen Bruder nehmen... Oder?
Ich kann tronics Worte auch sehr gut verstehen, Deinen Bruder quasi ein wenig auszuklammern und ihn den ersten Schritt gehen zu lassen. Das finde ich richtig. Aber vorher würde ich mit ihm reden, damit er auch weiß, warum Du die Situation verändert hast. Er kann vielleicht in dem Gespräch schon seine Ängste ansprechen und ihr könnte die Lage klären?!
Ich habe eine ähnliche Situation: Ich habe 3 jüngere Brüder (34, 32, 23) und gerade für den Jüngsten ist die Situation wohl sehr schwer. Wie ich gehört habe, weint er öfter mal, weil er Angst um mich hat. Nun hat meine Mutter mir neulich auch gesagt, ich solle mit ihm nicht mehr über die Krankheit reden, er könne das nicht ordnen...Es würde ihn zu sehr belasten. Ich persönlch finde es gar nicht schlimm, zu weinen, im Gegenteil, ich finde es sehr wichtig. Nun dennoch:
Ich habe mich dann zurückgenommen und rede mit ihm kaum oder gar nicht über meine Ängste und Gefühle. Zum Glück habe ich noch andere Menschen, mit denen ich diese Gespräche führen kann.
Nun kennst aber nur Du Deinen Bruder und weißt, wie Eure Beziehung funktioniert. Deswegen kannst auch nur Du entscheiden, wie Du es handhaben wirst. Vielleicht solltest Du wirklich, so wie Jelly das auch schrieb, auf ihn zugehen. Er hat Angst. Aber das haben wir ja alle. Das Leben ist so und es gibt auch Schatten neben dem Sonnenschein. Schützen kann man eben -leider- niemanden. Auch wenn man es gern täte. Ich weiß das ja auch aus der Erfahrung mit meinen Kindern. Weißt Du, manchmal ist es so irre schwer... Gerade gestern habe ich meinen beiden Kleinster (2 und 4) vorgelesen und wir sprachen über Sternschnuppen und daß man sich dann etwas wünschen dürfe. Mein 4jähriger meinte zu mir: "Mama, wenn ich eine Sternschnuppe sehe, dann wünsche ich mir, daß Du wieder gesund wirst" Schluck
Ach, ich schweife wieder ab. Ich denke, Du bist in einer besonderen Situation, der Krebs ist nicht wegzudenken. Und ihn zu verschweigen, auch wenn einem innerlich die Seele brennt, ist der falsche Weg. Alle in der Familie müssen lernen, sich damit zu arrangieren. Ich denke auch, Du solltest mit Deinem Bruder reden. Vielleicht hat Deine Mutter auch etwas vorgegriffen, was gar nicht in seinem Sinne ist?
Ich drücke Dich mal!
Liebe Grüße,
Leena
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  #343  
Alt 07.05.2007, 14:34
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Liebe Luna-Tina,

wie du an den Reaktionen auf deinen Beitrag siehst, ist es vielen von uns schon ähnlich wie dir ergangen. Auch ich bin da keine Ausnahme.

Ich habe 2 „richtige“ Schwester und 2 „Stief“-Geschwister. Wir kamen zusammen als wir zwischen 18 und 22 Jahre alt waren. Wir treffen uns nur zu den Geburtstagen der Eltern oder besonderen Anlässen. Der Kontakt zu meiner Schwester war schon immer schwierig.

Als ich nun krank wurde und mich erdreistete auch noch einen Mann kennen zu lernen, haben nicht nur Bekannte und „Freunde“ den Kopf geschüttelt. Nein, auch meine Geschwister kamen damit nicht wirklich klar. Es war für mich sehr, sehr traurig, dass sich in der akuten Phase niemand von den 3en gemeldet hat. Auch bei den dann unausweichlichen Kontakten hat nie jemand wirklich gefragt wie es mir geht. Reicht ja, dass ich wieder gesund aussehe.

Ich mag dir auch raten, deinen Bruder direkt anzusprechen. Wer weiß ob bei dir alles richtig angekommen ist, denn deine Mutter hat vieles sicherlich anders geschildert als dein Bruder es selbst getan hätte.

Ich kenne das Gefühl, dass es mir manchmal auf der Zunge brennt etwas von meiner Krankheit zu sagen, aber oft lasse ich es, denn ich will mich nicht auf den Krebs reduzieren. Nicht die Frau mit Stoma und DK sein, sondern wieder als Sabine gesehen werden. Das ist ein Balanceakt, der selten gelingt und mir oft schwer fällt.

Ein Beispiel: ich war vor kurzem auf einer Familienfreizeit. Bei der im letzten Jahr war ein Familienvater dabei, der im Herbst sehr, sehr plötzlich verstorben ist. Seine Frau war mit den beiden Töchtern auch in diesem Jahr dabei. Nun saß ich mit einer anderen Mutter zusammen und wir überlegten wie und wann man eine solche Freizeit wieder machen könnte. Viele Jugendfreizeitheime sind ja lange im voraus ausgebucht. Manche hätten erst in 2 Jahren wieder Platz für einen große Gruppe. Da meinte die Frau: „Na ja, ist doch auch ok. Bis dahin werden wir ja sicherlich nicht ALLE tot sein, oder?“ Das war als hätte mir jemand einen vor die Stirn geknallt. Eine entsprechende Antwort ist mir erst am nächsten Tag dazu eingefallen, leider zu spät.

Liebe Luna-Tina,
ich kenne dich als eine sehr offene Frau die kein Problem damit hat über ihre Krankheit zu reden und die Geschichten der anderen zu hören. Doch es sind nicht alle Menschen so offen wie du. Nicht jeder kann damit umgehen wenn andere krank sind. Und wenn es dann noch Krebs ist.....

Ich schicke dir mal einige
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glg
Sabine

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  #344  
Alt 07.05.2007, 17:19
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Hallo liebe Luna-Tina!

Oh man, das ist ja ein ganz schönes Ding!
Das wirkt so auf mich, also wenn deine Familie gar nicht mehr wissen möchte wie es dir geht.. und dabei ist grad die Familie ( find ich persönlich so) superwichtig für die Verarbeitung dieser Sch.. krankheit..
Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich dir raten soll, aber vielleicht würde es helfen mal mit deinem Bruder zu quatschen.. frag ihn doch mal was ihm wirklich auf der Seele brennt.. weil vielleicht hat deine Ma ja auch irgendwie die falschen Worte benutzt..
Ich denk nämlich ( so hab ich die Erfahrung mit meinen beiden Brüdern gemacht) das er unheimliche Angst hat. Angst zu was diese Krankheit bei dir führen könnte, seine Schwester zu verlieren. Ich weiß nun nicht wie Nahe ihr euch untereinander steht... und vielleicht ist das seine Art sich einfach vor der Realität verschließen zu wollen, was dir natürlich echt weh tut ( was ich total gut verstehen kann)
Ich weiß noch damals als ich die Diagnose bekam und ich es meiner Familie erzählte.. kam von meinem jüngeren Bruder, die Frage: Was den schlimmsten Falles passieren kann. (Das hat er nicht mich gefragt sondern ausgerechnet meine Mutter..) Die sagte nur darauf: Darauf kann und möchte ich dir keine Antwort geben. Danach rief er natürlich bei mir an und fragte mich dasselbe.. und da hab ich ihm gesagt: Das schlimmste was passieren kann, ist, das ich daran sterbe. Er hat damals so geweint.. und trotzdem hat meine gesamte Familie nie so reagiert wie deine, immer kam die Frage wie geht es dir.. dann hab ich kurz berichtet.. und dann sind wir zu anderen Themen übergegangen.
Aber sich davor verschließen und überhaupt nicht mehr darüber reden zu wollen ist , so find ich, total falsch. Klar sollte irgendwann, aber erst dann wenn die Therapie weitestgehend vorbei ist, wieder ein Stück weit in die Realität zurückgekehrt werden.. aber nicht dann wenn man noch mitten drin ist, WEIL grad für DICH deine Familie in dieser Zeit am wichtigsten ist.

Und zum Thema Forum, hat mir mein Freund damals so was ähnliches gesagt.
Bis er verstanden hat, das IHR ALLE neben meiner Familie usw. die wichtigsten Leute gewesen seit, die mir in dieser schwerden zeit zur Seite gestanden haben. Die mich verstehen( was irgendwelche Nebenwirkungen, Bauchkrämpfe etc. betrifft), die mit mir gelacht haben, sich mit mir gefreut haben.. und mit mir geweint haben..
Ich hab zu meinem Freund immer gesagt, das dieses Forum sowas ähnliches wie mein Psychologe ist.. ( naja so konnte ich mir wenigstens den Psychoonkol. sparen, ma wollen ja die Krankenkasse nicht noch mehr mit Kosten belasten )

Ich hab damals zu meiner Familie gesagt: Zusammen schaffen wir das!
( mit nem riesen Kloß im Hals) und WIR HABEN ES GESCHAFFT!!!

Ich wünsch dir, das du das Problem mit deinem Bruderherzl so schnell wie möglich aus der Welt schaffen kannst, weil nichts ist schlimmer wenn man schon durch die Krankheit so schwer belastet ist und dann durch so etwas seelisch noch mehr belastet wird.
Viel Glück und ganz viel Kraft dafür wünsch ich dir.

Liebe Meliur, ich glaub das mit dem " Wenn ich mich recht erinnere, hast Du noch vor kurzem erzählt, dass es schön war, Dich mal wieder so richtig lang und ausführlich mit ihm zu unterhalten - auch weil er dafür jetzt wieder offener zu sein scheint, nachdem er sich von seiner Freundin getrennt hat (oder verwechsle ich da was?)"------ dat war ich .. und mein jüngerer Bruder
Dicke knutscha und drücka
Jana
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  #345  
Alt 07.05.2007, 22:46
Luna76 Luna76 ist offline
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Registriert seit: 14.02.2007
Beiträge: 551
Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo Ihr ,

vielen Dank für eure Antworten!
Es ist nicht einfach den richtigen Weg zu finden um mit der Situation in der ich grad bin umzugehen. Meine Mama wollte sich nochmal mit meinem Bruder unterhalten....sie wollte ihn direkt darauf ansprechen wo denn genau sein Problem ist.Ich habe nicht so das Verhältnis zu meinem Bruder und daher schwer ihn selbst drauf anzusprechen. Ich werde versuchen mich ein wenig zurück zu halten , wobei ich mit ihm sowieso so gut wie gar nicht mit ihm über meine Krankheit spreche. Ich werde bloß nicht lügen wenn er mich direkt fragt wie es mir geht. Eigentlich steht meine Erkrankung bei meiner Familie und auch bei Freunden nicht im Vordergrund. Gut , jetzt nach der OP und bei der Frage ob Chemo oder nicht , fragen doch alle nach wie es mir geht und wie es weiter geht. Das finde ich auch ok und brauche ich auch aber sonst will ich doch auch nicht immer die Frage gestellt bekommen "wie geht es dir" Wenn ich Freunde treffe oder mit denen telefoniere quatschen wir über ganz alltägliche Dinge. Zwischendurch wird dann auch mal kurz über mich und die schei.....Krankheit gesprochen , versuche das aber so klein wie möglich zu halten......der Krebs wird mich ein leben lang begleiten , die Angst wird ein Bestandteil sein aber es soll nicht das Hauptthema in meinem Leben werden/sein !!
Auch ich möchte so gut wie es geht ein "normales" Leben führen mit allem was dazu gehört.......quatschen , Spaß haben , shoppen gehen,einfach vergessen können.
Ich will nur meine Erkrankung nicht wegleugnen, ich glaube nicht das dass der richtige Weg ist.......sie gehört wie schon gesagt jetzt zu meinem Leben ,auch wenn ich mir das ,wie wir ALLE nicht gewünscht habe!
Ich , meine Familie und meine Freunde müssen damit jetzt irgendwie zurecht kommen.....ich glaube das ich für mich den richtigen Weg gefunden habe damit umzugehen ( verstehe den manchmal selbst nicht).Das es nicht einfach ist , das weiß ich auch. Für Angehörige und Freunde ist es bestimmt noch ein wenig schwerer damit umzugehen. Ich weiß das meine Mama ganz große Angst hat , Angst hat ihre Tochter zu verlieren. Sie möchte mir so gern helfen und kann nicht.Sie ist in ihren Handlungen so hin und her gerissen....sie möchte für mich das sein und auf der anderen Seite wird ihr das zu viel (leider sagt sie es mir in Situationen wo ich das überhaupt nicht gebrauchen kann). Ich merke ihre Hilflosigkeit aber ich kann sie nicht auch noch auffangen.
Mein Bruder hat glaub ich auch einfach nur Angst , möchte es nicht wahr haben auch gern davor weglaufen (daher nimmt er wohl auch gern Auslandsaufenthalte beim Bund an). Ich werde aber nicht an ihn rankommen , ich hoffe das meine Ma ein wenig vermitteln kann.

Ich bin froh dieses Forum und damit Euch gefunden zu haben.....es tut mir richtig gut

Ganz Lieben Gruß
Luna-Tina
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